Das EDV-Zentrum Weblog


von Bernd Papenfuß


27.02.2020
The Roaring Twenties
Warum habe ich seit elf Monaten kein Blog veröffentlicht und damit den intellektuellen Output der Muthesius Kunsthochschule erheblich reduziert? Ich mußte den Versuch einer feindlichen Übernahme des EDV-Zentrums abwehren. Die erwies sich dann aber als viel Lärm um nichts. Nur ziemlich langer. Währenddessen und so etwa drei Monate danach hatte ich null Bock auf Blog.

Doch jetzt: Die neuen Wahnsinns-Hully-Gully-Mac-Pros sind gerade herausgekommen! Wahnsinn ist vor allem der Preis. Hausnummer für einen Mac-Pro-Arbeitsplatz mit Apple-Monitor: Etwa 13500 Euro. Der Monitor kostet davon nur 5000 Euro. Der Monitor-Ständer aber nochmal 1000. Hauptvorteil der Rechner ist, daß sie mit dem Intel-w-Prozessor 1,5 TB Arbeitsspeicher ansprechen können. Praktisch auch die Designer-Röllchen fürs Pro-Gehäuse für nur 480 Euro extra.

Die Monitore sollen für Color Grading geeignet sein und eine extrem genaue Farbdarstellung haben. Die Gehäuse sind hübsch zerlöchert (spezielle Designer-Löcher von Apple, wie auch beim Mac-Pro; ein absolutes must-have), um die aufgrund der besonders hohen LED-Dichte im Monitor entstehenden Hitzewallungen abzuleiten. Gegen Aufpreis gibt es eine Nano-Beschichtung, die aber nur mit einem speziellen Apple-Reinigungstuch wischfest ist. In meinen Alpträumen habe ich mir die Nutzung durch Muthesius-User bereits ausgemalt: “So, nun sind die Sandwichcreme-Flecken und der O-Saft wieder weg. He, mein Taschentuch glitzert!“ Color-Grading-Referenzmonitore können bis 30000 Euro kosten. Insofern ist das Apple-Teil ein Schnäppchen. Besonders für die Leute, die sich die tausend Euro für den Apple Monitorständer sparen und das Ding am ausgestreckten Arm vor die Nase halten.

Annähernd dieselbe Prozessorleistung wie bei den neuen Macs bekommt man mit einem Intel i9-Rechner zum halben Preis, allerdings nur bis 164 GB Arbeitsspeicher. Was uns in der Mu als Nachteil aber einige Lichtjahre am Südpol vorbeigehen kann, weil das immer noch mehr als zehnmal soviel wäre, wie unsere derzeitigen Mac Urne Pro von 2014 haben. Hausnummer: Maximal 6000 Euro mit 30“-Monitor und Power-Grafikkarte. Leider kriegt man die preiswerteren PCs nur mit dem Betriebssystem Fensters 10. Oder ich besorge mir eine schwarze Kutte und leiste bei den Ungläubigen Missionsarbeit für LINUX. LEAP ist auch schon auf Version 15.1. und liegt damit weit vor Mac OS mit Version 10.15. Das ist echte Innovation.

Was wäre mit iMacs? Die Apple-27“-Thunderbolt Displays, die wir mit der letzten Ladung Mac Pro ab 2014 gekauft haben - und das keineswegs zum Sparpreis - sind zahlreich während und nach der Garantiezeit dahingeschlichen. All-in-one-Macs sehe ich daher mit einem gewissen Mißtrauen. Und das Preisargument gilt genauso wie bei den Mac Pro. Zwar nicht 100 Prozent, allerdings immer noch deutlich teurer als ein vergleichbarer PC mit Monitor.

Aber Mac OS ist doch besser als Windows? Nicht mehr soviel besser, daß man guten Gewissens für die Mac Pros gegenüber einem Fensters-PC 100 Prozent Aufpreis bezahlen kann, und wie wir gesehen haben, bewegt sich der Aufpreis für die geschmackvoll zerlöcherten Apple-Rechner inzwischen in dieser Größenordnung. Ich habe den Eindruck, fast im selben Maße, wie Windows besser wurde, wurde Mac OS undurchsichtiger, benutzerunfreundlicher und komplizierter. Ich erinnere mich noch an die Werbespots so um die Jahrhundertwende, bei denen ein korpulenter, etwas auf dümmlich getrimmter Schauspieler Windows und ein hip und clever wirkender Mac OS darstellen sollte. Apple machte sich unter anderem darüber lustig, daß Windows für jeden Systemzugriff eine Paßworteingabe verlangte. Und wenn man heute bei Mac OS X Software installieren oder am System arbeiten will, tippt man sich beim dauernden Paßworteingeben die Finger wund.

Nach dem Update meines Rechners auf OS 15.1 brauchte ich zwei Tage, um die Festplatte aus dem Time-Machine Backup mit OS 15.0 wiederherzustellen. Die letzten viereckigen Macs habe ich mit einem Upgrade von OS 10.7.5 auf 10.10 regelrecht verschrottet: Aus den 2013 noch recht munteren Geräten wurden Ende 2014 lahme Enten, bei denen jede Mausbewegung das „Prozessor voll am Rechnen“-Rädchen auslöste. Obsolete by Update. Bei den neuen Urnen hat von 2014 bis 2019 genervt, daß sie beim Hochfahren teilweise ihre USB-Tastaturen nicht erkannten. Und wie soll ich eigentlich die neuen drahtlosen Tastaturen und Mäuse gegen Diebstahl sichern? Taue mit Seemannsknoten herumwickeln? Löcher hineinbohren und Stahlseil durch?

Design? Die Urnen sahen im Prospekt noch recht cool aus, wirkten aber real mit der schwarzverchromten Oberfläche eher geschmacklos. Richtig doof sah es dann mit angesteckten Kabeln aus. Warum gab es eigentlich keine optisch passenden Monitore? Die waren immer mattsilber. Und die neuen Pros haben zwar ein schickes Lochmuster - mein Mitgefühl den armen Chinesen, die die ganzen Löcher fräsen müssen - aber in Relation zum kompakten Gehäuse wirken die dünnen Stelzen, auf denen das ganze steht, doch etwas mickrig. Das war mit den vier massiven Bügeln der alten viereckigen Macs deutlich besser gelöst. Vielleicht kann Apple für den unteren Bereich ja eine passend gelöcherte Verkleidung entwickeln. 1200 Euro dürfte das dem Apple-Connoisseur schon wert sein.Treppenwitz: Gerade ist durchgesickert, daß sich die 480-Euro-Aufpreis-Röllchen des Mac Pro nicht arretieren lassen. Mobile Computing!

Eines der ersten Bilder vom November 2019 aus der Produktion der neuen Macs in Texas wurde durch die Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten erheblich verdorben. Sehenswert der säuerliche Gesichtsausdruck, mit dem der Apple-CEO Tim „Apple“ Cook den Lobhudeleien seines Oberschnulli Trump Beifall klatscht. Die europäischen Mac Pros werden laut Fotos der ersten Exemplare aber „Designed by Apple in California Assembled in China“. Nix Texas. Apple: Teurer verkaufen, billiger produzieren.

Hiermit verkünde ich den Applexit.

Aber mein iPad behalte ich. Das ist toll.

Wir leben in interessanten Zeiten, und dieses Blog ist der Brüller. Hiermit erkläre ich die Roaring Twenties für eröffnet. Mit leichter Verspätung.

19.03.2019
Der Apple-Apfel
Guckguck! Noch keine fünf Monate seit dem letzten Blog, und es ist schon so viel passiert: Seit dem 5. Februar haben wir das Jahr des Schweins! Jedenfalls nach chinesischer Zeitrechnung. Nein, das hat nichts damit zu tun, daß Donald Gump immer noch nicht seines Amts als Präsident der USA enthoben ist und weiter Strafzoll für chinesische Importe kassiert.

Immerhin zeigt sich ein Lichtstreifen am Horizont: Bernie Sanders, demokratischer Sozialist, 78, hat sein Interesse an einer Präsidentschaftskandidatur bekundet. Und er hat natürlich den besten Claim: Bernie for President! Absolut einleuchtend und unmittelbar überzeugend. Keine Frage: 2021 wird er als ältester US-Präsident aller Zeiten 80-jährig mit seinem Krückstock zur Amtseinführung schlurfen. Am nächsten Tag fängt der Sozialismus an, und Donald Gumps Immobilien werden verstaatlicht.

Auch die deutsche SPD hat den Sozialismus wiederentdeckt. Geringverdiener sollen ein Grundgehalt bekommen. Ok, denn mal her damit. Meine Kontonummer habt ihr?

Vielleicht werden wir es noch erleben, daß Apple, Google, Amazon und Facebook Steuern zahlen. Wo ich gerade ausnahmsweise über Apple lästere: Nachdem das mit den Computern nicht mehr so toll ist und nun auch der Smartphone-Absatz leise vor sich hin bröselt, hat der Apple-Boß Tim "Apple" Cook bahnbrechende neue Produkte angekündigt - Apple werde Samen pflanzen und Würfel rollen. Aha! Wo das mit Hightech nicht mehr so läuft, gehen sie jetzt in Richtung Ackerbau. Und Glücksspiel. Freuen wir uns also auf das neue Apple-Casino, wo man viel Geld ausgeben kann, ohne Apple-Hardware nach hause schleppen zu müssen. Und auf das neue Apple-Gemüse und Obst; zum Beispiel die Apple-Kartoffel, die Apple-Bohne, die Apple-Birne oder den Apple-Apfel. So wird der Apple Store zum Gemüseladen. Schön für Apple ist auch, daß diese Erzeugnisse nach einer bestimmten Zeit von alleine in Verwesung übergehen, ohne daß mit online-Updates nachgeholfen werden muß.

Die amerikanische Elektro-Autofirma Tetzlaff - Verwandschaftsgrad zu Alfred nicht vollständig geklärt - will jetzt die Autos nur noch online verkaufen. Finde ich gut. Ich maile denen Geld, und die mailen mir das Auto. Notiz: Attachmentgröße auf dem Mailserver checken. Irgendwann kriegt man dann nur noch die Print-Datei für den 3D-Drucker vom Autohändler, und druckt sich die Karre selber. Ein echter Fortschritt. Geld faxen hat irgendwie nie richtig geklappt.

Wir sind umzingelt! Angeblich rudeln in Deutschland schon über 70 Wolf-Gangs. Zur Erklärung für Leute, die immer nur im Internet herumhängen: Ein Wolf ist eine Art großer grauer Hund, der im Wald wohnt und keine Steuern zahlt. Ich nehme an, daß das die Aufmerksamkeit vieler Politiker auf den Wolf gelenkt hat und deshalb viele von ihnen gegen den Wolf sind. Wölfe ernähren sich offensichtlich in der Hauptsache von Schafen, was sie auch in weiteren Bevölkerungskreisen - besonders bei Schäfern - unbeliebt macht. Etwas dümmlich der Vorschlag, die Wölfe deswegen zu erschießen. Intelligenter und ökologischer war der Ansatz, Experten einzusetzen: Es gibt in Südeuropa Esel, die zum Schafehüten eingesetzt werden und Wölfe mit gezielten Huftritten vertreiben. Das ist die Lösung: Kung Fu! Sobald auch die Schafe ein entsprechendes Training erthalten haben, wird sich sicher mancher Wolf, der in so einer Ninja-Schafherde landet, spontan für eine vegetarische Ernährung entscheiden.

Dem englischen König wird es wahrscheinlich in Zukunft so ähnlich gehen wie dem Doc aus der Science-Fiction-Serie: "Hello, I am Willi, the King of England!" "King WHO?" "Of England!" "Oh, you mean this little sheep-breeding Country between Ireland and Scotland?" Bleibt ihnen ja nichts anderes übrig: Back to the roots nach dem totalen Zusammenbruch der Wirtschaft aufgrund des Brexit. Aber Schafezüchten ist auf der Insel einfacher als im wolfsverseuchten Deutschland. Es sei denn, die Wölfe schleichen sich durch den verödeten Kanaltunnel ein. Aber nach dem ökonomischen Kollaps - einige Briten beginnen schon damit, Klopapier zu horten - haben die Ex-Europäer ja genug Zeit zum Schafe-Hüten. Have a nice Brexit!

Am letzten Freitag gab es eine große Schul-Streik-Demonstration gegen die Politik, die nach Meinung vieler Schüler nichts gegen den Klimawandel tut. Die Bundeskanzlerin begrüßte schon vorab dieses politische Engagement der Schüler. Es wird erwartet, daß Angela Merkel bei der nächsten Großdemo das Parlament bestreikt und an vorderster Front mit den Schülern gegen die Klimapolitik ihrer Regierung demonstriert.

Und hier noch die IT-Beratung zum Schluß: Einige Leute haben gefragt, warum die an der Mu gebräuchliche Abkürzung Prof.in (für Professorin) in ihrem Mailprogramm als Hyperlink dargestellt wird. ".in" ist die Top-Level-Domain für Indien. Das Mailprogramm hält Prof.in für eine indische Website. Die Domain prof.in steht übrigens zur Zeit für 19990 Dollar zum Verkauf; ein echtes Schnäppchen.

Falls es mit dem Bloggen wieder etwas dauert, schon mal frohe Ostern! Frohe Pfingsten und eine schöne Feier zum Tag der deutschen Einheit! Einen guten Reformationstag und frohen ersten Advent!

17. 12.2018
Das wahrscheinlich letzte...
...Blog dieses Jahres. Ooops, schon Dezember. Nein, wie die Zeit vergeht...Na ja, in der Muthesius Kunsthochschule, wo die Kreativität nur so brodelt, hat man eben nicht immer Zeit, nebenbei noch geistvolles im Internet zu verbreiten.

Es ist ja auch viel passiert: Im Oktober kamen 149 Erstsemester hier an. Die wollten an den ersten drei Tagen alle einen WLAN- Zugang und eine Emailadresse. Manche kamen nach einer Woche nochmal, weil sie ihre Benutzernamen und Paßwörter schon wieder vergessen hatten.

Stromausfälle schrotteten in den letzten Monaten immer wieder Teile der Elektronik; auch das ist eine zeitraubende Form der Beschäftigungstherapie. Lustig war auch die Innnenstadtarchäologie beim Versuch, die Anmietung Colab im Knooper Weg in Kiel über einen Telekom-Router ans Internet anzuschließen. Dieser Arbeitsraum befindet sich im ehemaligen Gebäude der Stadtwerke in einem Kindergarten. Was ja im Prinzip keine schlechte Location für unsere Studierenden ist. Allerdings hat der Raum keinen Telefonanschluß. Es folgte eine stundenlange Suche nach einem Kabel oder einer Buchse in den tiefsten Grüften des Stadtwerke-Kellers, die teilweise seit Jahrhunderten niemand mehr betreten hatte. Bei einem zweiten Termin, bei dem ein Telekom-Techniker mehrere hundert Anschlüsse im ehemaligen Netzwerk- und Telefonvereteilerzentrum prüfte, war zu erfahren, daß die Stadtwerke beim Auszug aus dem Gebäude einen Großteil der internen Leitungen gekappt hatten. Toll. Ich finde, da hätten die konsequent sein und die ganze Bude hinterher in die Luft sprengen sollen. Im 21. Jahrhundert ist ein Gebäude ohne Netzwerk nämlich sowieso abbruchreif.

Und was war in der großen weiten Welt? Apple hat mal wieder neue teuerPhones präsentiert, die aber nicht besonders gut ankamen. Deshalb produziert Apple jetzt erst einmal ein älteres billigeres weiter. Also relativ billig, nicht absolut. Trotz dieses genialen Schachzuges brachen die Aktienkurse teilweise ein. Spezialisten sind der Ansicht, daß sich der Schlauphone-Markt allmählich der Sättigung nähert; zum einen sehen die Smartphones alle gleich aus, zum anderen sei es den Usern egal, ob die integrierten Kameras nun 12 oder 15 Megapixel haben; den Unterschied sieht man ja eh nur mit der Lupe. es ist auch schon lange her, daß einen neue Apps irgendwie vom Sitzmöbel gehauen haben. Und deswegen kann man sein altPhone genausogut behalten. Aber genau das wäre früher ein Ansatz für die Apple-Designer in Richtung Innovation gewesen: Warum muß ein Smartphone denn ein flaches Alukästchen mit Glasscheibe vorn sein? Wo das Ding doch schon Eifohn heißt, drängt sich doch eine andere Formgebung geradezu auf. Und oben dann eine Linse für eine holografische Projektion statt eines Monitors...

Aber auf so etwas kommen die nicht mehr. Und schon war Microsoft am 26.11. für mehrere Stunden das wertvollste Unternehmen der Welt.

In den Apple-Stores sind negative Ausdrücke schon seit längerem verboten. Absturz, Problem, Bug, oder Fehler dürfen die Apple-Kundenbetreuer nicht sagen. Besser wäre es meiner Meinung nach, wenn die Apple eisinddieteuerGeräte keinen Absturz, Problem, Bug, oder Fehler produzieren würden. Die Zeit, wo man sich mit einem Mac als überflieger vorkam, ist jedenfalls längst vorbei. Heute kommt man sich vor wie jemand, der übermäßig viel bezahlt hat. Besonders, wenn das Betriebssystem mal wieder abgeflogen ist. Bei meinem nicht mehr update-fähigen iPad läuft zum Beispiel Ebay auf dem Browser so lahm, daß ich schon ernsthaft in Erwägung gezogen habe, eine Brieftaube loszuschicken. Selbst wenn die zu Fuß geht, ist sie immer noch schneller als Safari auf meinem IPad.

Was ist mit der Regierungskrise, die ich im letzten Blog mit hohem intellektuellen Anspruch analysiert habe? Es kriselt immer noch. Die Parteivorsitzenden der groggy GroKo mußten die ganze Zeit morgens immer erstmal die Sägespäne, die um ihre Stuhlbeine verteilt waren, entsorgen. Irgendwann war der Bundeskanzlerin das Bücken mit der Müllschaufel zuviel, und sie sagte, daß sie ihr angesägtes Stühlchen zur Verfügung stellt. Auftritt dreier Parteivorsitz-Nachfolgekandidat*innen, deren kurzweilige Debatten für Unterhaltung sorgten. Der Gesundheitsminister, dessen Namen wir vergessen haben, Merz, ein Millionär, dessen selbst bekundete Zugehörigkeit zur oberen Mittelschicht uns Normalverdienern zeigte, daß wir zum Prekariat gehören, und die geheimnisvolle AKK, deren Name so lang und kompliziert ist, daß ihn nur wenige korrekt auszusprechen vermögen. Deshalb nennen sie die meisten nur AKK, und wir wissen jetzt endlich, woher das Wort Akronym kommt. Immerhin sickerte durch, daß das zweite K für Karrenbauer steht, was die Automobilindustrie nach ihrer Wahl auf weiterhin gute Beziehungen hoffen läßt.

Bald ist Weihnachten. Die Franzosen gingen bei der Weihnachtsbeleuchtung für ihren Präsidenten in Paris aufs ganze: Statt Teelichter brannten sie Autos ab, und gestalteten auch die Pariser innenstadt mit Barrikaden innovativ um. Macron hat wohl zuviel Politik für die obere Mittelschicht gemacht. Advent, das Lichterfest. Aber für eine gute Weihnachsstimmung muß man eben etwas tun. Macron gibt den Warnwesten tragenden Protestlern jetzt einige Milliarden Steuererleichterungen und Prämien. Natürlich auf Kredit, und nicht von der oberen Mittelschicht. Schließlich heißt er ja Emmanuel, und nicht Robin.

Denn mal frohe Weihnachten! Friede auf Erden! Glühwein statt Brandbeschleuniger!

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25.07.2018
Kuh statt Kultur
Erst drei Wochen seit dem letzten Blog, und immer noch leben wir in interessanten Zeiten. Die Regierungskrise ist aber vorbei. Die Bundeskanzlerin brachte kurz vor Ablauf des Ultimatums des bayrischen Außenministers mehrere europäische Regierungschefs dazu, so zu tun, als ob sie an einer gesamteuropäischen Lösung der Asylproblematik interessiert sind. Der bayrische Außenminister hatte zwischendurch noch seinen Rücktritt als deutscher Innenminister angeboten, aber das Angebot so schnell zurückgezogen, daß die Kanzlerin nicht zustimmen konnte. Obwohl es eigentlich viele für einen positiven Schritt in die richtige Richtung hielten. Weiterer Bestandteil des Asylkompromisses ist eine Verlängerung des Bleiberechts des bayrischen Außenministers in Berlin. Ob er in Bayern persona non grata wurde, war nicht eindeutig zu klären. Möglicherweise gäbe es bei einer Abschiebung in sein Heimatland aber Schwierigkeiten.

Ein anderer Senior in Führungsposition, der wesentlich scheller redet als denkt, nämlich der amerikanische Präsident, besuchte England, die englische Premierministerin, die englische Königin und die englischen Fettnäpfe. Angeblich soll die englische Königin ihre Mißbilligung des unerwünschten Staatsgasts mithilfe ihrer Broschen ausgedrückt haben. Ja, wenn sie sie mit Nachdruck geworfen hat.....

Danach suchte el Presidente loco, wie ihn die Mexikaner nennen, den NATO-Gipfel in Brüssel heim. Dort versuchte er, wie ein Mafia-Pate Schutzgeld von seinen Verbündeten zu erpressen, unter anderem mit dem Argument, daß viele Staaten zuwenig für ihre Verteidigung ausgeben. Von deutscher Seite wurde aber korrekt darauf hingewiesen, daß nicht alle Verteidigungsanstrengungen durch die Rüstungsausgaben definiert sind. Das stimmt. Man könnte ja zum Beispiel im Ernstfall zur Abschreckung ein paar Politiker an die Front karren. Dort schmettern sie den feindlichen Truppen das Pippi-Langstrumpf-Lied entgegen, und die legen schnellstens den Rückwärtsgang ein. Oder die Politiker drohen, wem in die Fresse zu hauen. Schlachtruf: Bätschi! Kostet fast nichts, und hat bei der Wähler-Abschreckung einer Partei alles schon prima funktioniert. Notfalls könnte deren letzter Vorsitzende noch eine Rede halten. Oder widerspräche der Einsatz dieses Mittels der Genfer Konvention?

Nachdem er sich auch bei der NATO unbeliebt gemacht hatte, begab sich Don Wladimirowitsch Trump zum jährlichen Vorgesetztengespräch zu seinem Capo Wladimir Putin in die finnische Stadt des Sonnenuntergangs, Helsinki, und mußte auch nur 40 Minuten auf seinen Chef warten. Zum Ärger des amerikanischen Geheimdienstes blieben die Inhalte des folgenden Gesprächs nichtöffentlich. Aber das ist nun einmal der Arbeitnehmerschutz, der bei einem Vorgesetztengespräch zu wahren ist. Der besonders von Trump zur Schau getragenen Kumpelhaftigkeit der beiden nach zu urteilen, hat Putin ja einen eher kollegialen Führungsstil. Trotzdem war Trump so aufgeregt, daß er einige Ergebnisse seines Rapports bei der folgenden Pressekonferenz zunächst falsch kommunizierte. Von dem ganzen psychischen Streß erholte er sich dann mit einer sportlichen Höchstleistung. Nachdem er mit der Airforce One hingeflogen war, titelte die Weltpresse in der Woche hinterher: "Helsinki: Trump rudert zurück!" Fast die ganze Woche. Und das in seinem Alter.

Nach mehrwöchiger Fallanalyse ist auch klar, warum Deutschland in der Fußball-Weltmeisterschaft weder einen Blumentopf noch einen Pokal gewonnen hat: Schuld ist ein einzelner Fußballspieler. Aber hätte der Trainer da nicht einschreiten und noch welche von den restlichen zehn Spielern aufs Feld schicken sollen? Eine klare Fehlentscheidung! Komisch, daß sie dem Trainer trotzdem den Vertrag verlängert haben. Der Fußballspieler ist von all seinen Ämtern zurückgetreten. Und wer spielt jetzt für Deutschland Fußball?

Die Fußball-Weltmeisterschaft gewonnen hat dann Frankreich, auch wenn das natürlich in Deutschland keinen mehr interessiert hat. Eine Zeitung titelte danach: "Frankreich hat gewonnen - Deutschland auch!" Gemeint war, daß einen Tag vor dem Fußball-Endspiel eine deutsche Tennisspielerin den goldenen Suppenteller von Wimbledon abgeräumt hatte. Das ist das schöne an der deutschen Sportbegeisterung: Es ist völlig egal, welcher Sport; sobald irgendwo irgendein deutscher Sportler international irgendetwas gewinnt, versinkt Deutschland im Freudentaumel. Auch wenn der betreffende Sport der großen Mehrheit ansonsten völlig wumpe ist.

Gerade war die Muthesius-Jahresausstellung "Einblick-Ausblick". Wir hatten die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Besuch. Na ja, fast. Sie ist vor Kiel nach Nienborstel abgebogen und besichtigte dort einen Milchkuh-Betrieb statt bei uns Kultur. Trotzdem hätte ich eventuell mit einem Besuch gerechnet. Denn die Kühe in Schleswig-Holstein machen alle für uns Promo. Sie sehen die Leute aus großen Augen freundlich an und sagen dann: Mu!

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28.06.2018
Apokalypse now
Die Hochschulleitung scheint etwas geahnt zu haben: Gestern mittag gab es eine Einladung zum Public Viewing der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Und wofür steht Public Viewing im Englischen? Unter anderem für die öffentliche Aufbahrung eines Dahingeschiedenen. Daher also die Mienen der Leute, die nach der Übertragung, die ich mir nicht angesehen hatte, vor dem Kesselhaus saßen. Die Ball-Katastrophe. Zerstört die WM-Aussichten der deutschen Fußballfans. Bleiern ruhte die menschenleere Stadt im gnadenlosen Licht der Sonne. Der Hauch der Apokalypse lag schwer in der Luft. Und ich dachte mir:

Wahrscheinlich nichts los jetzt in der SB-Autowaschanlage. Also hin. Aber so leer war das dann doch nicht: Auf den letzten Metern überholte mich ein SUV mit Vollkaracho und donnerte in die vorletzte freie Waschbox. Das ist die, wo der Bezahlautomat nicht funktioniert. So ging es dem Fahrer wie dem Nationaltrainer im WM-Stadion: Rein als Weltmeister, und dann klappt nichts. In der nächsten Box versuchte gerade jemand, die billigen schwarz-rot-gelben Plastikfähnchen mit dem Hochdruckstrahler von seiner Karre zu spülen. Danach trampelte er auf den Fähnchen herum und rief böse Worte. Der Fahrer eines Hyundai hißte nach vorsichtigem Blick in die Runde eine südkoreanische Flagge an seinem Auto und schlich mit etwas schwarz-rot-gelbem in der Hand zum Müllcontainer.

Die Tragik dieser WM liegt für mich darin, daß sie einfach zu kurz war, um richtig darüber abzulästern.

Aber sonst leben wir, wie die Chinesen sagen, in interessanten Zeiten. Regierungskrise! Der bayrische Außenminster, nebenberuflich bundesdeutscher Innen- und Asylminister, will die Grenzen eigenmächtig dicht machen, und erpreßt damit die Bundeskanzlerin. Es gibt nach Meinung der bayrischen Separatismusbewegung, die sich komischerweise CSU nennt, zuviele Wirtschaftsflüchtlinge. Da sind die Bayern aber selbst schuld. Wer ist noch nicht aus einer bayrischen Wirtschaft geflüchtet, wenn er dort Weißwurst essen sollte? Mit süßem Senf. Interessant natürlich auch, wie die Bundeskanzlerin reagieren wird: Schluckt sie die bayrische Kröte, oder ist es ihr Wurst. Über ihre sozialdemokratischen Regierungspartner ist durchgesickert, daß diese schon erste Vorbereitungen für Neuwahlen treffen. Na ja, das sind ja nicht mal Parteifreunde.

Doch die grauen Gewitterwolken und die Graupelschauer sind abgezogen: Die Kieler Woche ist vorbei. Segeln für die Reichen, und mampfen für die Armen. Ein Konzept, das seit über hundert Jahren funktioniert. Dazu Konzerte zeitgenössischer Musiker. War das die Windjammerparade?

31.05.2018
Alle auf Entzug
Saßen da diese bleichen Gestalten zitternd auf ihren Stühlen. Ich: "Na, Entzugserscheinungen nach dem Jubiläum 75 Jahre LSD?" Antwort: "Nee, nach drei Monaten ohne EDV-Zentrum-Weblog!" Ein unhaltbarer medzinischer Notstand, dem ich hiermit abhelfen muß.

Nach dem Karneval mit seinem Lachzwang, einer großartigen Unterstützung für das letzte Blog, kam für die orthodoxen Katholiken unter uns die Fastenzeit. Nur noch Gemüse und Fisch essen. Und Biber sowie Wasserschildkröten. Die Schildkröten sind im Mittelalter von raffinierten Theologen wegen ihrer Schuppen zu Fischen erklärt worden, ebenso die Biber wegen ihrer Heckflosse. So wurde mit leichten biologischen Ungenauigkeiten ein eintöniger Speisezettel vermieden, zumindest in Gegenden, wo es Schildkröten und Biber gab. Die europäische Sumpfschildkröte schmeckte so gut, daß sie in Deutschland weitgehend ausgerottet wurde. Ich esse allerdings evangelisch-pastafari. Gemüse, also nee.

Zu Ostern lieferte Frank One, aka The Pope, auf dem Petersplatz vor zehntausenden von Gläubigen, die sich endlich wieder Wurstbrötchen gönnen durften, eine spitzenmäßige Performance ab. Bloß einige Kleinkarierte bemängelten, daß er wie immer nur zwei Typen namens Urbi und Orbi namentlich gesegnet hat. Welch eine Ignoranz!

Ist doch klar, daß er die Capos der Vatikanmafia extra segnen muß, sonst ist er die längste Zeit Papst gewesen. Nächster Gig auf dem Petersplatz war dann Pfingsten: Frank One featuring The Holy Spirit. Zwischendurch hat er noch einen Lamborghini für wohltätige Zwecke versteigert, Geschenk vom Werk in der speziellen Papst-Version: Weiß mit güldenen Rallystreifen. Nein, hätte ich so auch nicht haben wollen. Nur deshalb habe ich kein Gebot abgegeben. Immerhin ist im päpstlichen Fuhrpark noch ein Käfer: Die Arbeiter des VW-Werks Puebla schenkten Johannes Paul II. das letzte produzierte Exemplar. Den 1,6-Liter Big Block mit Benzineinspritzung und 48 Viechern im Kofferraum. Da kann man auf einen Lamborghini ganz lässig verzichten.

Zwischendurch war Kommunalwahl in meinem Heimatdorf. Auf dem ganzen Wahlzettel waren aber weder Kommunarden noch Kommunisten zu finden. Also jedenfalls auf dem einen, den ich bekommen habe. Mehr wollten die nicht 'rausrücken. Ich habe dann wenigstens die Sozialisten gewählt. Hallo Sozis! Ich war euer Wähler in dem Kaff! Das rote Pünktchen auf der schwarzen Landkarte der Wahlergebnisse von Zentral-Schleswig-Holstein. Da wußte ich aber auch noch nicht, daß der letzte Sozi-Kanzler dieses Jahrhunderts, Gerhard Wladimirowitsch Schrötin oder so, ist ja schon etwas her, als erster dem russischen Präsidenten Putin zu seiner Autokratieverlängerung gratulieren würde. Peinlich, peinlich.

Der Frühsommer brach an. In Schleswig-Holstein erkennt man das auf dem Lande an den Düften, die von Landwirten bei der Würzung des Grundwassers mit den Hinterlassenschaften der Nutzviehproduktion großzügig verteilt werden, in Kiel daran, daß mit ähnlicher Geruchskulisse im Botanischen Garten der Titanenwurz blüht. Dieses Jahr etwas kleiner, dafür gibt es zur Freude der Botaniker und der Fliegen aber gleich zwei Blütenstände.

Der designierte italienische Ministerpräsident wurde kritisiert, weil er seine Studien und Abschlüsse an diversen Elite-Universitäten nicht nachweisen konnte. Ich vermute dabei nur ein Mißverständnis: Jedesmal, wenn er ankam, haben die Unis wohl ihre Türen abgeschlossen. Also waren die Universitäts-Abschlüsse eindeutig vorhanden!

Der amerikanische Präsident hat zunächst mit großem Brimborium Gesprächen mit Nordkorea über eine nukleare Abrüstung zugestimmt. Nachdem sich herausgestellt hatte, daß der koreanische Diktator meinte, Trump wolle seine Nuklearwaffen abrüsten und Nordkorea schenken, hat der seinen Rücktritt von den Gesprächen erklärt. Inzwischen sollen sie aber doch wieder stattfinden, nachdem Trump einen sehr netten Brief von Raketenmann Nr.2 Kim bekommen hat. Dabei hatte er den Brief nur gesehen, aber nicht gelesen. Das beweist wahrhaft präsidialen Durchblick. Wahrscheinlich hat er auch sehr viele Abschlüsse von Elite-Universitäten.

Ich komme hiermit ebenfalls zum Abschluß. Allerdings verspreche ich, vor dem Atomkrieg zwischen den USA und Nordkorea noch ein neues Blog `rauszuhauen, damit die User ohne Entzugserscheinungen in den nuklearen Winter gehen können. Ich muß vorher aber noch bei meinem Käfer den bei der Pfingsttour gerissenen Gaszug austauschen. Mit herausgedrehter Leerlaufschraube zur Kompensation lief die Kiste nämlich nur 25, und das war den hektischen Dränglern hinter mir wohl zu wenig. Glück gehabt, daß der Zug sich nur ein paar hundert Meter von zuhause verabschiedete, und nicht irgendwo an der Ostsee. Allerdings haben es in den letzten zwei Wochen zwei Ersatzteilhändler nicht geschafft, mir passende Züge zu liefern. Ein zu langer Gaszug versaut die Beschleunigung fast so wie ein gerissener. Beim ersten, made in Germany, offensichtlich ein Entwicklungsland, war die Endhülse fünf Zentimeter zu weit hinten aufgepreßt, beim zweiten, asiatischer Provenienz, der fünf Zentimeter kürzer sein sollte, dreieinhalb. Zusammengebundene Schnürsenkel oder die Wäscheleine, das ist hier die Frage. Damit ich endlich wieder die volle Leistung von 34 PS genießen kann, die einen bis zum Erreichen der 100-Km/h-Marke 36 Sekunden lang in den Sitz preßt. Sonst kriege ich noch Entzugserscheinungen.

13.02.2018
Planlos durchs Weltall
Eine Welt, in der Kühe beim Neumünsteraner Milchvieh-Contest einen eigenen Friseur haben und in Saudi-Arabien Kamele vom Schönheitswettbewerb disqualifiziert werden, weil ihnen jemand Botox gespritzt hat, braucht ein neues EDV-Zentrum Weblog.

Eigentlich wollte ich ja mit dem Blog noch warten, bis Anarchy in the FRG vorbei ist und wir wieder eine echte Regierung haben, aber das zieht sich ja noch. Zumindest die Wirtschaft ist mit der derzeitigen geschäftsführenden Regierung sehr zufrieden; angeblich läuft ja alles besser, weil die sich aus allem heraushält. Steuern kassieren sie allerdings noch, wie ich meinen letzten Gehaltsabrechnungen entnehmen mußte. Aber das Problem hat die Wirtschaft ja nur in verschwindend geringem Maß. Immerhin sind seit dem 7. Februar, die Koalitionsverhandlungen durch. Allerdings entscheidet sich die Annahme der groggy Groko erst Anfang März.

Drei Parteivorsitzende, die nach -zig Stunden Durchverhandeln ungefähr so aussahen wie ich fünf Minuten vor Feierabend, verkündeten das tolle Ergebnis. Die sachgrundlose Befristung ist zuende! Innen- und Heimatminister wird ein Bayer, der dann die Flüchtlingsobergrenze persönlich kontrolliert und bei einer Verletzung derselben die Flüchtlinge wieder nach Bayern zurückschickt. Ob gut integrierte Bayern die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen können, wenn ihre Asylanträge genehmigt sind, habe ich nicht explizit in den Verhandlungsergebnissen gefunden. Und das wichtigste ist sowieso, daß Angela Merkel Bundeskanzlerin bleibt. Sie steht für eine kontinuierliche Fortsetzung ihrer Politik der kontinuierlichen Fortsetzung ihrer Politik. Und wir haben noch dreieinhalb Jahre Zeit, herauszufinden, was diese Politik eigentlich ist. Nachdem beide Kandidaten für den Außenministerposten verbrannt sind, bietet es sich an, Andrea Nahles als bekanntester und beliebtester SPD-Politikerin das Außenministerium anzubieten. Als positiver Nebeneffekt wird Donald Trump, wenn sie ihm beim Antrittsbesuch das Pippi-Langstrumpf-Lied vorsingt, wahrscheinlich freiwillig zusammen mit der Parteispitze der Republikaner in Nordkorea um politisches Asyl bitten.

Was mich als Naturwissenschaftler natürlich mehr beschäftigt als das politische Klein-Klein, sind technische Durchbrüche: Die Firma SpaceX hat eine neue Trägerrakete ins Weltall geschossen. In der Presse wird die Nutzlast von 70 Tonnen gepriesen. Das sei die weltweit stärkste Trägerrakete. Aber Moment mal, die Saturn V, mit der sie 1968 die Mondmissionen losgeschickt haben, hatte schon 133 Tonnen Nutzlast. Soviel zum Thema Fortschritt. Die SpaceX-Rakete hatte einen Tesla Roadster an Bord. Der wurde im Orbit ausgeladen und dann Richtung Mars beschleunigt. Leider klappte es mit der Navigation nicht richtig, und das Auto segelt jetzt ziellos durchs Sonnensystem. Nun, ähnliches erleben Nutzer von Navigationssystemen ja auch hin und wieder auf der Erde. Allerdings bin ich trotzdem der Meinung, daß SpaceX und Tesla hier eine wertvolle Marktlücke entdeckt haben. Ich hatte zum Beispiel von 1999 bis 2005 einen Mini, den hätte ich auch am liebsten ins Weltall gefeuert. So wäre das Ding dann wenigstens endgültig weg gewesen. Aber man muß sagen: Die sechs Jahre Durchrostungsgarantie hat er erfüllt. Linke A-Säule neben der Windschutzscheibe, Windlaufblech - wenn es regnete, lief Wasser aus dem Handschuhfach - Türschweller, Radläufe, Kofferraumdeckel, Vorderkotflügel.

Und was ist mit der informationstechnologischen Innovation? Apple wurde in der Presse in den letzten Wochen immer wieder lobend erwähnt. iPhones, die nicht mehr ganz neu sind, werden in der Geschwindigkeit gedrosselt. Das ist aber keine planned obsolescence, sondern Dienst am Kunden: Der Akku des greisen Eierfons wird so geschont. Daß der Kunde durch sein ständig lahmer werdendes Nicht-mehr-so-Smart-Phone motiviert wird, sich ein neues zu kaufen, ist selbstverständlich nicht beabsichtigt. Es handelt sich vielmehr um eine altruistische Fürsorge für den Kunden. Ob zu den neuen iPhones für die fürsorgebedürftgen Kunden tatsächlich ein Schnuller und ein Lätzchen dazugepackt werden, ist noch nicht bekannt. Die Lätzchen gegebenenfalls in schwarz mit silbernem Apple-Logo. Griffstück des Schnullers passend zum iPhone-Gehäuse. Alu-Schnuller für Apple-User, cool.

So, schulz mit dem Blog; denn mine ich jetzt noch mal ein paar Bitcoins auf dem Verwaltungsserver, bevor die etwas merken oder Bitcoins gar nichts mehr wert sind. Dürfen? Klar darf ich; im Grundgesetz ist doch Minungsfreiheit garantiert.


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24.11.2017
Keine Buddel voll Rum
Erinnerung: Heute ist Black Friday mit tollen Sonderangeboten für alles! Morgen ist der europäische Buy-Nothing-Day zur Demonstration gegen den Konsum-Wahn. Erst die Angebote abgreifen, und dann durch Konsumverweigerung protestieren. Das ist in Europa wesentlich intelligenter gelöst als in Amerika: Da ist nämlich gleichzeitig Black Friday und Buy-Nothing-Day.
Es ist selbstverständlich ein völlig hergeholtes Gerücht, daß der Black Friday im Internet ungefähr so funktioniert: Chef: "Habt ihr im Warenwirtschaftssysten alle Preise um 30 Prozent hochgesetzt? Prima! Denn kann unser Website-Fuzzy jetzt die "20-Prozent-Rabatte auf alles" ins Netz stellen!" Natürlich gibt auch keiner Rabatte auf die unverbindliche Preisempfehlung statt auf die realen Verkaufspreise.

Eigentlich wollte ich ja blog-mäßig bis zum nächsten Halloween etwas kürzer treten, besser nicht bloggen als langweilig, aber wir leben plötzlich in interessanten Zeiten. Sensationelle Meldungen gehen durch die Presse. Jamaika streicht die Flagge. Die Rumflasche ist leer. Wir haben eine Regierungskrise. Dieses Blog enthüllt exklusiv: Wegen einer fehlenden Waschmaschine! Das wichtigste politische Sondierungsziel war ja abzusehen, als der stellvertretende FDP-Vorsitzende letzte Woche in den Medien kommunizierte, er habe wegen der Jamaika-Sondierungen nicht einmal mehr Zeit, sich frische Hemden zu organisieren. Und nach diesem Wink mit dem Zaunpfahl hätte die Bundeskanzlerin ihren liberalen Sondierungspartnern entgegenkommen müssen: Elektro-Markt anmailen, liefern lassen, Karton aufreißen und sagen: "Also Leute, wenn ihr mit in die Koalition einsteigt, bekommt ihr diese tolle neue Waschmaschine! Mit Feinwaschgang für saubere Hemden!" Das hätte es mit Sicherheit gebracht. Stattdessen sitzen die jetzt in der Opposition. Aber dafür können sie sich nun ungestört auf das Organisieren sauberer Hemden konzentrieren.

Apple hat einen Rekord aufgestellt: Das neue iPhone ist das zerbrechlichste, das Apple jemals gebaut hat. Bei der Fallprüfung der Stiftung Warentest entstand jede Menge Bruch am Display und der Glas-Rückseite. Aber es gibt eine günstige Reparatur-Pauschale von 321 Euro dafür. Falls die Elektronik auch putt is, müssen schlappe 611 Euro aus der Kleingeldkasse abfließen. Apple hat schon ein iPhone XI angekündigt. Mein Tipp an Apple: Früher gab es für Kinder Spielzeugautos aus Gummi. Sie trotzten den üblichen Methoden der Spielzeugauto-Zerstörung - an die Wand schmeißen, nach Erziehungsberechtigten oder auf Geschwister werfen, draufsetzen, zertrampeln, kaputtbrechen, also im Prinzip denselben Risiken, denen ein Smartphone heutzutage ausgesetzt ist. Sicher ein interessanter materialkundlicher Hinweis für das IPhone XI: Nehmt Gummi! Vielleicht solte man das noch mit einem gewissen Flummi-Effekt versehen, sodaß das Smartphone beim Herunterfallen gleich wieder smart hochfedert. Das Gumm-i-Phone ist geboren. Oder Flumm-iPhone? Ein garantierter Verkaufsschlager. Und wenn chinesische Berufsschulen weiter ihre Schüler zu Foxconn schicken, damit die elf Stunden am Tag Apple-Smartphone zusammenlöten, ist auch wieder ein feiner Profit drin.

Laut einer Analyse der Firma Bloomberg verbrennt der Elektroauto-Hersteller Tesla jede Stunde 480000 Dollar Kapital. Aber wenigstens umweltfreundlich.

Eine Firma in Vietnam klont für 100000 Dollar tote Hunde. Ich würde mich für den Preis höchstens selber klonen lassen, um der Nachwelt erhalten zu bleiben. Notiz: Gewebeprobe ins Tiefkühlfach! Klären: Ist Klonen am Black Friday auch billiger?

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09.11.2017
Wasser marsch!
Tja, es ist schon schlimm mit dem Bloggen: Da schreibt man eins im Juli, arbeitet mal ein bißchen was weg, und schon ist Oktober durch. Die Weihnachtskekse sind längst nicht mehr so frisch wie im September. Selbst der Hallow- dings, -formationstag, oder wie das heißt, ist schon vorbei. Da hat sich vor 500 Jahren ein katholischer Pastor namens Luther mit Burnout-Syndrom vor eine Kirche in Wittenberg gestellt und "Süßes oder Saures?" gerufen. Deshalb latschen seitdem die Kinder an diesem Tag durch die Gegend und fragen auch "Süßes oder Saures?". Ein Rennen, das die Süßigkeitenindustrie zunächst gewonnen hat. Ich hatte in den letzten Jahren versucht, mit der Antwort "Saures!" und einer Kelle leckerem, vitaminhaltigen Gurkensalat in jeden Sammelbeutel diesem gesundheitsschädlichen Trend entgegenzuwirken. Leider ist aber dieses Jahr niemand mehr vorbeigekommen.

Donald Wladimirowitsch Trumpin ist immer noch Präsident der USA. Allerdings inzwischen um etwa 600 Millionen Dollar ärmer. Teurer Wahlkampf, schlechte Immobilienpreise und hohe Prozeßkosten. Sieht schon etwas verhungert aus, und hat offensichtlich auch kein Geld für einen guten Friseur. Zeit für eine Steuerreform in den USA, damit die Reichen endlich wieder reicher werden. Notiz: Care-Paket ans Weiße Haus packen mit dem Gurkensalat, der vom Hallow- dings -formationstag übrig ist.

Apple hat endlich wieder ein Erfolgs-iPhone! Nachdem Modell Nummer 8 trotz der sehr durchdachten Selbstzerstörungsfunktion - bei manchen platzten die Akkus und Gehäuse ja schon während des Versands und damit lange vor dem Launch des Modell X - eher floppte und Apple angeblich sogar die Produktion drosselte, standen die Leute, die etwa 1200 Eier für das iPhone X ausgeben wollen, jetzt vor den Apple-Shops Schlange. Weniger ist eben mehr: Kein Home-Button, kein Rand. Dafür Gesichtserkennung und animierte Emojis, die denselben Gesichtsausdruck zeigen können wie der gesichtserkannte Benutzer. Mit Ton unterlegt, können die dann auch singen. Für nur 1200 Euro die Dinge, die der Mensch wirklich braucht.

Ich persönlich würde ja auf das neue Gerät von Sony warten. Der Aibo macht für 1500 Euro doch deutlich mehr her als ein popeliges 1200-Euro-iPhone. Das ist auch kein Wunder, weil man hier einen kompletten Roboter-Hund bekommt. Dank künstlicher Intelligenz kann der künstliche Wauwi die meisten Verhaltenweisen eines echten Hundes nachstellen. Ob er auch Postboten jagt, den Vorgarten des Nachbarn düngt und nachts den Kühlschrank plündert, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich gehört das mit zu den optional angebotenen Software-Upgrades. Da die Akku-Laufzeit aber nur etwa zwei Stunden beträgt, muß der Postbote seine Lieferungen einfach nur zeitlich richtig abstimmen.

Kiel wird das Venedig des Nordens! Die Landeshaupstadt, die Autofahrer haßt und deshalb überall Löcher in die Straßen buddeln läßt, läßt die Löcher mitten in der Innenstadt offen und kippt auch noch Wasser `rein. Kleiner Kiel Kanal heißt das dann. Das Konzept ist allerdings nicht ganz neu: Schon in den späten fünfziger Jahren schrieb Ephraim Kishon ein Hörspiel namens "Der Blaumilchkanal": Der geistesgestörte Bauingenieur Kasimir Blaumilch entkommt aus der Psychiatrie und bemächtigt sich eines Preßlufthammers. Damit reißt er die Hauptstraßen von Tel Aviv auf und verbindet die so entstandenen Gräben schlußendlich mit dem Meer. Die Behörden, die das zunächst für eine ihrer eigenen Baumaßnahmen halten, spielen mit. Das Venedig des Nahen Ostens ist geboren. Die Parallelen sind offensichtlich. Aber es ist völlig Wurst, wo man seine Inspiration hernimmt. Hauptsache, man ist inspiriert. Ey Leute, ein Tümpel zum Füßewaschen mitten in Kiel! Und die doofen Autofahrer müssen sich verziehen! Und als nächstes bewässern sie den Knooper Weg, die A215 -buddeln die da deshalb schon seit einem halben Jahr?- und die A7. Freie Fahrt für Segelboote bis Hamburg! Wasserstraßen für alle! Platsch! Yeah!

Irgendwas war noch seit dem letzten Blog... Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein: Bundestagswahl! Hat nicht gut geklappt. 13% haben total daneben gehauen: Die haben einen Verein gewählt, der bei den Balkendiagrammen der Wahlanalysen statt eines blauen eher einen braunen Balken verdient hätte. Außerdem hatten die Wähler kein Laserschwert für Martin Schulz, der deshalb nicht Yedi-Meister wird. Hoffentlich gerät er nicht auf die dunkle Seite; denn die Presse schreibt ja schon, er ist als Parteivorsitzender bald weg vom Fenster. Ebenfalls nicht gerade lichthungrig ist die amtierende Yedi-Meisterin. Sie sitzt mit diversen anderen Parteivorsitzenden gut versteckt seit 46 Tagen in einem Hinterzimmer und versucht bislang ohne Erfolg, eine Jamaika-Koalition wie hier in Schleswig-Holstein auszukungeln. Hin und wieder zeigen die Verhandlungspartner sich auf einem Balkon und sehen meistens sauer aus. Vom jamaikanischen Easy Going jedenfalls keine Spur. Besorgt euch mal Ganja und dreht eine fette Tüte zum `rumreichen! Reggae-Music an!

So, dann wäre das letzte Vierteljahr jetzt so einigermaßen abgefeiert. Falls ich mich nicht zeitnah wieder zu einem Blog aufraffen kann, sicherheitshalber: Frohe Weihnachten! Ein schönes neues Jahr! Ein frohes und gesegnetes Osterfest! Frohe Pfingsten! Und einen tollen Hallow- dings -formationstag oder wie das heißt. Ach, 2018 ist am 31. Oktober gar nicht frei? Aber dann nehmt wenigstens einen Brückentag!

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20.07.2017
Cool, man! Die wahre Karibik
Das war (auf der alten Website) der absolut allerletzte Blog in Flash. Allein schon, daß beim Anklicken der .fla-dateien immer Adobe Animate aufging und Fake News über meine angeblich nicht mehr funktionierenden Action Scripts verbreitete, hat genervt. Ich ging dann immer auf "Öffnen mit: Flash CS4". Animate heißt Animate, weil es einen animiert, mit anderen Programmen zu arbeiten. Die ohne Mitwirkung von Animate oder Dreamweaver entstandene neue HTML-Website lauerte schon fast fertig auf meinem Desktop und ist, wie man sieht, inzwischen auf dem Server gelandet.

Yo, Reggae Freaks: über dem Landeshaus weht eine schwarz-gelb-grüne Flagge, Ganja-Schwaden wabern durch die Sitzungssäle. Denn wir haben jetzt eine Jamaika-Koalition als Landesregierung! Minister und Abgeordnete hängen ihre Spießeranzüge an den Nagel, besorgen sich Regae-Mützen, Schlabber-T-Shirts und Jeans. Friseurtermine werden abgesagt und Haarwaschmittel entsorgt. Spätestens Anfang 2018 haben die Regierung und der Landtag dann den korrekten Rastafari-Look. Natürlich gilt auch der alte Werbeslogan "Der echte Norden" nicht mehr. Neuer Claim: "Die wahre Karibik!"

Am G20-Wochenende wurde versucht, Teile von Hamburg abzureißen. Wahrscheinlich, um die Gentrifizierung der ärmeren Stadtviertel voranzutreiben. Währenddessen ist dem Bürgermeister in der Elbphilharmonie vor Schreck fast das Kaviarbrötchen aus der Hand gefallen. In Bayern soll letzte Woche ein Typ namens Olaf um politisches Asyl ersucht haben.

Der Kanzlerkandidat einer größeren deutschen Partei - wie hieß der noch gleich, ach ja, Schulz - hat einen Tweet des amerikanischen Präsidenten beantwortet! Er schrieb, er hätte das nicht gemacht, und das sei keine Politik! Nachdem Präsi Trump das gelesen hatte, streute er sich kübelweise Asche aufs schüttere Haupthaar und verkündete seinen Rücktritt. Derzeit überlegt die amerikanische Regierung, als Kolonie ins britsche Commonwealth zurückzukehren, um ein repräsentatives Staatsoberhaupt zu bekommen, weil von den eigenen Politikern nach Schulzens Tweet keiner mehr für das Amt zur Verfügung steht: Die haben Angst, daß er auch einen Tweet an sie schickt. Schulz soll inzwischen ebenfalls einen Tweet gegen die Bundeskanzlerin vorbereiten. Wahrscheinlich wird sie noch vor der Bundestagswahl zurücktreten und ein Exil in der Uckermark aufsuchen. Da sieht man wieder einmal die Macht der neuen Medien.

Apple bringt bald das iPhone 8 heraus. Zum Design ist durchgesickert, daß das neue iPhone vorne und hinten eine Glasscheibe bekommen soll. Nur eine Vermutung ist, daß diese als technische Innovation gegen die häßlichen Fingerabdrücke auf dem Glas über eine Scheibenwaschanlage und Scheibenwischer verfügen werden, das iPhone aber trotzdem flacher wird als das Vorgängermodell. Ob Apple gemäß dem Vorbild der Konkurrenz eine Selbstzerstörung des Geräts vorgesehen hat, ist nur Spekulation. Wenn, findet Apple sicher eine benutzerfreundliche Möglichkeit, uns jährlich vom alten IPhone zu befreien, damit wir uns ein neues kaufen können. Ansonsten wird spekuliert, daß Siri "cooler" werden soll - sagt die dann immer "make my day" wie Dirty Harry?

Auch her an der Mu können viele Leute total coole englische Sprüche. Ich habe neulich eine Mail des Einblick-Ausblick-Teams über die Mailingliste versendet, daß auf dem Hof während der Jahresausstellung Parkverbot für Fahrräder ist. Ein Teil der Mail war, wohl für Gaststudierende, auch in Englisch. Und dann ging es los: Es hagelte Kritik, es sei ja nicht in Ordnung, nur die halbe Mail zu übersetzen, und überhaupt stimme ja an dem Englisch so gut wie gar nichts. Einige Shitstörmchen-Produzenten mailten ihre Kritik sogar in Englisch, um ihren hohen Bildungsgrad zu demonstrieren. Die besten Sprüche waren nach meiner persönlichen Hitliste folgende: "Publikations like that are an upgrounddeeep Ashame for the Muthesius Academy". Hä? Eine abgrundtiefe Schande? Aus einem Studiengang, für den es auch schon "eine Schande für die Hochschule" ist, wenn in einem Drucker mal A4-Papier alle ist. Gut formuliert fand ich auch die Aussage: "If you want to ride in a forren language, you should take a passing dollmatcher!" Klar, ein passender Dolmetscher ist erforderlich. Gut erkannt. And so I say to these people: You are very builded. You are real buildingsburgers. Echte Bildungsbürger.

Ein Forscherteam in den USA hat digitale informationen in der DNA von Bakterien gespeichert. Endlich ist mir klar geworden, warum die Studierenden im EDV-Zentrum gammeliges Geschirr aus der Mensa und nicht vollständig entleerte Getränkeflaschen herumstehen lassen: Die nutzen hier schon bakterielle Speichermodule! Cool, man. Make my day.

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17.05.2017
Erfolg! Sieht anders aus.
Eigentlich wollte ich ja das erste neue Blog nach dem 27. Januar auf der neuen EDV-Zentrum-Website publizieren, aber leider hat das Programm einer bekannten amerikanischen Softwareschmiede, das ich für die Site verwenden wollte, dermaßen herumgezickt, daß ich jetzt alles zu Fuß in HTML mit der Freeware Brackets mache, und das zog sich. Deswegen gab es dieses Blog zuerst noch auf der alten Website in Old School Flash.

Immerhin: Die Angst vor dem Weltuntergang, die sich zur Zeit des letzten Blogs anläßlich der Amtsübernahme des amerikanischen Präsidenten Forrest Trump, wie ihn viele Fans im Internet inzwischen nennen, im Januar ausgebreitet hatte, hat sich inzwischen wieder gelegt. Obwohl laut einer Studie der relativ renommierten Quinnipiac University ein großer Teil der Amerikaner den Namen ihres neuen Präsidenten mit dem Begriff "Idiot" assoziiert, sitze ich hier beim bloggen nicht zwischen radioaktiven Ruinen. Trotz des hier nach wie vor bestehenden Handelsbilanzüberschusses hat Trump bislang davon abgesehen, seine "Nukes" auf Deutschland zu schmeißen. Wahrscheinlich hebt er sich die für Nordkorea auf. Falls seine Armee das findet. Die amerikanische Marine hatte da ja gewisse Schwierigkeiten. Während der Präsi wegen seines tollen Flugzeugträgers vor Nordkorea heftig auf dicke Hose machte, schwamm der Kahn noch vor Australien herum. Ob die Quinnipiac University sich ebenfalls auf militärische Vergeltungsschläge vorbereiten muß, ist nicht bekannt.

Wichtig für Trump ist auf jeden Fall das Durchsetzen von Einreiseverboten in die USA als Schutz vor Terror. Da die Presse inzwischen häufig darauf hingewiesen hat, daß viele Terroranschläge in den USA von US-Bürgern begangen worden sind, rechne ich eigentich schon seit längerem mit einem Einreiseverbot für US-Amerikaner.

An seine russischen Kumpel hat der Großfürst der Immobilienmakler laut der Washington Post Geheimdienstinformationen weitergetratscht, die nicht einmal alle US-Regierungsangehörigen kennen durften. Edward Snowden frohlockt und hofft jetzt auf baldige Begnadigung durch den U.S. First Whistleblower Donald F.Trump. Die CIA hat für den Präsidenten einen neuen Codenamen: "Old Chatterbox".

Dagegen hat der amerikanische Geheimdienst über eine Sicherheitslücke in Windows eisern dicht gehalten. Statt des Geheimdiensts nutzte die dann aber eine möglicherweise nordkoreanische Hackergruppe für den Krypto-Trojaner WannaCry, der sich auf mehreren hunderttausend Rechnern verbreitete und unter anderem Teile des englischen Gesundheitswesens und der deutschen Bundesbahn lahmlegte.

Wo wir gerade von Zügen reden: Interessant, wie die satirische Adaption von Trumps Wahlkampagne für einen deutschen Politiker im Web entgleist ist. Nachdem der bislang etwas blasse Europa-Politiker Martin Schulz als Kanzlerkandidat seiner Partei ins Spiel gebracht worden war, starteten einige wenige Spaßvögel im Internet den "Schulz-Hype" und sprachen über den Schulz-Zug ohne Bremse ins Kanzleramt, das satirische Analogon zum "Trump Train", jubelten ihn triefend ironisch zum "Gottkanzler" The Schulz hoch und priesen, wie das auch Trumps Anhänger bei ihrem Idol getan hatten, seine "hohe Energie" und sein Charisma. Und der Meta-Witz: Viele User, darunter auch der Kandidat selbst, nahmen das tatsächlich als witzige positive Wahlpropaganda wahr, die auch von den Medien in diesem Sinne weiter verbreitet wurde. Und viele Nachkömmler meinten dann ihre Memes tatsächlich als Unterstützung. Oder wollten nur ein Späßchen zum Schulz-Hype beitragen.

Das Web steht natürlich prinzipiell immer noch hinter The Schulz! Nur eine wirklich große Persönlichkeit kann eine Kette permanenter Niederlagen so lässig wegstecken. Die Macht ist mit ihm. Irgendwann. Gebt ihm endlich ein Laserschwert, damit alle sehen, daß er ein großer Yedi-Meister ist. Bundeskanzlerin er wird.
Oder Angela Merkel. Denn die hat ein abgeschlossenes Physik-Studium. Das ist praktisch dasselbe wie Yedi-Meister.

Während ich noch spekulierte, ob der jetzt arbeitslose Barack Obama in seinem neuen 8-Badezimmer-Haus in einer Wanne schlafen muß, weil er sich kein Bett mehr leisten kann, reißt der doch für die Memoiren über seine Amtszeit ein Honorar von 65 Millionen Dollar auf. Und das ist ein garantierter Bestseller. Jeder will endlich erfahren, was er in seiner Amtszeit getan hat.

Meine Memoiren habe ich leider noch nicht untergebracht. Und die Home-Story in einer bunten Klatsch-Zeitung läuft mit mir auch nicht. Dreiundzwanzig Euro fünfzig Honorar, so eine Frechheit. Auch wenn das angeblich der Standardsatz für Schleswig-Holsteiner ist, den die in letzter Zeit immer bezahlt haben.
Aber ich habe gelesen, daß man im Internet viel Geld mit Kosmetik-Beratung verdienen kann. Das werde ich ausprobieren. Ich habe in meinem Spamfilter ein Angebot für roten marokkanischen Lehm gefunden, angeblich "der ideale Gesichts-Detox". Davon bestelle ich mal ein Glas und teste es. Wenn das nicht als Gesichtspflege funktioniert, verwerte ich den Rest einfach als Kakteenerde.

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27.01.2017
Nachtschicht
1,5 Millionen User stehen vor meinem Büro und schreien nach einem Blog! Das ist die größte Menge nach einem Blog schreiender User, die jemals gesehen worden ist!

Natürlich kann ich mich dieser Aufforderung nicht entziehen. Schließlich ist ja seit dem letzten Blog vom ersten November verdammt viel passiert. Ich habe den Wasserkasten von meinem Käfer Cabrio erfolgreich entrostet! Nee, das wars nicht. Opus Dei hat einen neuen Prälaten! Nein, das wars auch nicht.

Die Amerikaner haben Barack Obama 'rausgeworfen! Eigenbedarfskündigung des Mietverhältnisses Weißes Haus für einen neuen Präsidenten. Obama hat aber schon ein neues Domizil. Mit achteinhalb Badezimmern. Schon etwas traurig: Arbeitslos, und muß in einer Badewanne schlafen. Aber vielleicht hat das Haus ja trotz des übertriebenen Hygienebedürfnisses der Amerikaner noch ein anderes Zimmer. Und falls die Stütze für ein Bett nicht reicht: In der Mu müßte doch noch irgendwo das Bett herumstehen, das damals Snowden kriegen sollte. Einfach mal melden!

Nebenbei gesagt, hätte sich der deutsche Bundestag natürlich auch seine zeitweise etwas peinliche Kanditatensuche für das deutsche Präsidentenamt sparen können. Obama ist ein möglicher Bewerber mit acht Jahren Berufserfahrung. So jemanden muß man erst einmal finden. Genau pünktlich zur Bundespräsidentenwahl mit seinem letzen Job durch. Aus erster Hand über die deutsche Politik informiert, direkt vom Handy der Bundeskanzlerin. Ein absoluter Insider, und immer noch beliebt bei den meisten Deutschen. Trotzdem lassen ihn seine "besten Freunde" arbeitslos in seinen achteinhalb Badezimmern herumsitzen.

Hillary Clinton hat im November die US-Präsidentenwahl mit 2,7 Millionen Stimmen Mehrheit verloren. Ups. Stattdessen haben die Amerikaner einen Immobilienmakler zum Präsi gemacht. Wahscheinlich dachten die sich: Bloß keinen Politiker mehr!

Stattdessen lieber einen rechten Stuß labernden und twitternden Multimillionär. Aber immerhin verkörpert der den amerikanischen Traum: Daß jeder Millionär werden kann. Besonders, wenn seine Eltern schon Millionäre sind. Er hatte bereits bei seiner Siegesrede nach der Wahl verkündet, die USA "einen" zu wollen. Obwohl zu seiner Amtseinführung kaum jemand hinging, war ihm die Einigung der USA schon am Tag nach seiner Amtseinführung teilweise gelungen: Mehr als eine halbe Million AmerikanerInnen demonstrierten vereint gegen den First Immobilienmakler. Weltweit haben nochmal ungefähr zweieinhalb Millionen Leute mitgemacht. Amerika zuerst, aber dann gab es gleich eine weltweite Zusammenarbeit. Und einen neuen Modetrend: Die Pusy-Mütze, dernier cri der Demonstrations-Winterkollektion.

Und wo ich gerade über Leute mit Mützen schreibe: Die Gorch Fock wird gerettet! Ein maritimes Thema, das in Kiel natürlich viele beschäftigt. Zum Spottpreis von 75 Millionen Euro wird das Schiff, das von boshaften Menschen schon Morsch Fock genannt wurde, nochmal über den TüV gebracht. Offiziersanwärter der Marine können dann wieder unter Aufsicht der Stammbesatzung an Leinen ziehen und die Segel hissen, unter Lebensgefahr auf Masten klettern sowie natürlich die Lenzpumpen betätigen und lernen so wichtige Kompetenzen für ihre Tätigkeiten auf den anderen Schiffen der Marine. Besonders, wenn die ihre Schiffe von Motor- wieder auf umweltfreundlichen Segelbetrieb umstellt.

Und bei technischem Fortschritt fällt einem natürlich sofort Apple, unser aller Lieblings-Computermarke ein. In den zwei Monaten seit dem letzten Blog haben die wirklich etwas bewegt. Zum Beispiel kann man die drahtlosen Kopfhörer namens AirPods endlich zum Preis von nur 179 Euro kaufen. Die Markteinführung hatte sich verzögert. Vermutungen, nach denen sich Apple wegen des Preises geschämt hat, konnten nicht bestätigt werden. Das wäre ja auch ein absolutes Novum gewesen.

Es ist ganz erstaunlich, welchen technischen Aufwand man für das Eintröten von Mucke in den Gehörgang betreiben kann: Das ganze funktioniert nur wegen eines "brandneuen" W1-Chips. Der AirPod besitzt optische und Beschleunigungssensoren, die zusammen mit dem W1-Chip erkennen, ob sich der Pod im Ohr befindet (chemischer Schmalzdetektor?), damit die akustische Berieselung nur stattfindet, wenn der User auch etwas davon hat. Wäre ja auch doof, 179 Euro zu löhnen und die Umgebung gratis mit zu beschallen. Auch wenn man nur einen Pod aus dem Ohr nimmt, wird der Kunstgenuß unterbrochen, auf diese Weise kann man sich z.B.ungestört unterhalten; auch wenn so etwas heutzutage natürlich kaum noch vorkommt.

Wenn man sich von dem Geld, das nach dem AirPod-Schnäppchen noch übrig war, ein iPhone gekauft hat, bekommt man mit dem nächsten IOS-Update eine App, mit der man verlorengegangene AirPods im Bereich der Bluetooth-Reichweite wiederfinden kann. Apple vergißt die Alzheimer-Patienten nicht. Zumindest die wohlhabenden.

Und auch Menschen mit Schlafstörungen kommen bei den nächsten Systemupdates für alle Apple-Systeme auf ihre Kosten: Die Night-Shift-Funktion verschiebt vor dem Heia-Gehen die Monitorfarben in den gelben Bereich und sorgt so für eine gute Nachtruhe. Aber die hat man ja nach Konsum der Apple-Pressemeldungen sowieso.

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1.11.2016
Thinner....
Das war nicht nur der Titel eines eher weniger guten Grusel-Schockers von Stephen King, sondern ist offensichtlich auch das Firmenmotto eines Computerherstellers aus Cupertino. Apples Notebooks werden wieder dünner! Mit diesem Schlankheitsbedürfnis erklärt sich wohl auch, warum das Apple-Logo ein nur angebissener Apfel ist, und kein Apfelkauz: Da haben die mal wieder nicht aufgegessen! Leiden die unter Magersucht?

Um die neuen Mac Books pro möglichst platt zu machen, gibt es nur noch vier Thunderbolt-Anschlüsse nach USB3-Standard. Apple setzt damit seine Interface-Philosophie, die bereits bei früheren Modellgenerationen zutage trat, fort: Anschlüsse nach Standards, die Apple nicht mehr in den Kram passen, werden wegrationalisiert, und die Laptops werden immer flacher. Für Peripheriegeräte mit nicht mehr passenden Anschlüssen kann man sich dann für Preise von um die dreißig bis sechzig Euro dreizehn Zentimeter lange, in der Gegend herumbammelnde Adapter an den noblen Faltcomputer anschließen. Eine sehr intelligente und elegante Fortsetzung des immer kompakteren Notebook-Designs. Auch der Wegfall des Starttons und der Beleuchtung des Apple-Logos zeigt eine Entschlackung des Konzepts: Das peinliche Protzen mit dem teuren Laptop hat ein Ende! Der Mac ist von einem Alu-PC-Laptop kaum noch zu unterscheiden. Außer, daß er etwas platter ist und weniger Anschlüsse hat. Oder man muß das Preisschild dranlassen. Und da der Magsafe-Anschluß zum Aufladen auch wegfällt, wird sich der Apple-Notebook-Umsatz sicher wieder beleben. Jedenfalls solange die Versicherungen Laptops bezahlen, die `runtergefallen sind, weil jemand auf das fest steckende USB3-Aufladekabel gelatscht ist.

Innovativ ist die neue, selbstverständlich flachere Tastatur mit Touch bar, einer Touchpad-Funktionsleiste, deren Belegung sich je nach gerade laufendem Programm ändert und die alten Funktionstasten oben an der Tastatur ablöst. Enthalten ist auch ein Fingerabdrucksensor, der als Bezahltaste für Apple Pay funktioniert. Das gibt es in Deutschland allerdings noch nicht. Insofern wird sicher auch die Ablösung sämtlicher Tastaturkeys durch Bezahltasten noch auf sich warten lassen.

Und sonst? Auf meinem Mac Pro im eleganten Design eines verchromten Entsorgungsbehälters läuft jetzt Mac OS 10.12 Taunus! Nee, Granada! Auch nicht. Capri? Jetzt fällt es mir wieder ein: Sierra. Wußte ich’s doch - irgendein alter Ford. Den doofen Witz, bei Sierra handelt es sich um die Fordsetzung von El Capitan, spare ich mir natürlich. Immerhin gibt es bei Sierra handfeste Vorteile für den User, sofern sein Rechner ab Baujahr 2009 ist. ältere Geräte sollte man im interesse des Umsatzes von Apple dezent entsorgen. Die handfesten Vorteile von Sierra sind:

Augenblick mal, erstmal googlen. Mir ist bislang auf meiner Mülltonne nämlich noch keine Verbesserung aufgefallen. Also, laut Google ist die Verbesserung zum Beispiel, daß ich mich mit umgebundener Apple Watch nicht mehr am Mac anmelden muß, weil die noble Smartwatch das für mich macht. Klasse. Muß ich mir bloß noch eine kaufen. Oder ich kann Sachen auf dem iPhone in die Zwischenablage kopieren und dann auf dem Mac auskippen. Wenn ich mir vorher ein iPhone kaufe. Mac OS 10.12 hat eine tolle neue Speicherverwaltung. Es kann selten benutzte Daten vom Mac in den iCloud-Speicher verschieben. Wenn ich welchen miete. 5 GB gibts sogar umsonst. Ist doch echt großzügig. Mal im Ernst: Der totale informationstechnologische Obermörderhammer von Sierra ist Siri. Wenn ich meinem Mülltonnen-Mac über das Bildschirm-Mikrofon Audio-Input liefere, gibt Siri jetzt Antwort. Na ja, manchmal. Eigentlich nur bei eher simplen Fragen. Sehen wir uns mal die Exponate der Beispielliste an:

"Wie ist die Außentemperatur?" Gut! Ich kaufe mir für 3000 Euro einen Power Mac und kann mir ein Thermometer sparen.

"Wie komme ich nach Hause?" Aha, Siri, die Assistentin für Alzheimer-Patienten. Für die, die wenigstens noch ihren Mac finden.

"Wann muß ich als nächstes abbiegen?" Es kristallisiert sich hier allmählich die Zielgruppe immer klarer heraus.

"Google nach wie baue ich ein Schaukelpferd." Eindeutig. Nebenbei: Die Grammatik versetzt jeden Germanisten in Entzücken.

"Erinnere mich Mama anrufen." Oh, diese Grammatik. Wundervoll!

"Aktiviere WLAN" "Wie schreibt man Nasenbär?" "Welches Datum ist heute?"

So können wir weiter beobachten, wie sich die künstliche Intelligenz aus der künstlichen Doofheit entwickelt. Ich drehe ihr jetzt den Ton ab. "Silentium!" "Ich bin nicht sicher, was du gerade gesagt hast, Bernd."

Das finde ich übrigens recht aufdringlich: Daß mich der Mülleimer auch noch duzt, wenn er mich vollabert, nachdem ich Model T installiert habe. äh, Sierra. Oder Ikea?

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09.09.2016
Monopoly
Nur einige wenige Wochen- höchstens dreizehn -sind seit dem letzten Blog ins Land gegangen, und es ist doch einiges passiert. Selbst hier in Schleswig-Holstein. Wichtigstes Ereignis war natürlich die JahresAusstellung der Muthesius Kunsthochschule, Einblick-Ausblick. Sogar in einer der beiden Zeitungen des Landes konnte man etwas darüber lesen. Und selbst das Landesportal schleswig-holstein.de verewigte entsprechende Teile der muthesius-kunsthochschule.de-Website. Da konnte die Kieler Eß- und Segelwoche, die kurz vorher stattgefunden hatte, kulturell einfach nicht mithalten.

Adobe hat seine Lizenzprogramme für die Creative Cloud erfolgreich überarbeitet. Jetzt versteht sie keiner mehr. In der Krischan-Albrechts-Universität hat es dazu vor einiger Zeit eine sechsstündige Schulung gegeben. Der Mitarbeiter aus der Verwaltung, der für die Softwarebeschaffung zuständig ist, ist hingegangen; das hat aber nichts geholfen. Trotzdem gelang ihm noch vor meinem Jahresurlaub die Beschaffung einer ausreichenden Anzahl von Creative-Cloud-Lizenzen aus dem, hoffentlich kriege ich das Marketing-Englisch noch zusammen, Adobe Premium Educational Complete Desastrous Hyper High Price Program oder was, das im Gegensatz zur billigen Version auch noch die Designer-Programme zum Beispiel für Web, Animation und Sound umfaßt, die wir brauchen. Kostet im Abonnement auch nur fünfmal soviel wie vorher. In der Version, die noch billig zu haben ist, sind nur noch InDesign, Illustrator und Photoshop sowie Acrobat, Distiller und einige Hilfsprogramme enthalten. Und inzwischen steht in immer mehr Stellenangeboten für Designer: Kenntnisse in Creative Suite 6 notwendig. Im Mail-Newsletter beklagte ich, daß Flash auch in der teuren Version nicht mehr dabei ist. Daraufhin wurde ich aber aufgeklärt: Flash heißt jetzt Animate. Nach den vielfältigen Sicherheitsproblemen mit Flash ging das dann nach dem Motto: Ist der Ruf jetzt ruiniert, dann nennen wir's um, ganz ungeniert.

Zur Installation macht man erstmal die alte Adobe-Software mit einem Cleaner-Tool platt, und installiert dann mit einem Installer, den man vorher mithilfe der Adobe ID heruntergeladen hat, genau dasselbe neu. Sehr praktisch und kundenfreundlich. Wie man es von einem Quasi-Monopolisten erwarten kann.

Danach konnte ich dann unbesorgt in meinen diesjährigen Monsun-Urlaub gehen und das schleswig-holsteinische Sommerwetter genießen. Es bot wie immer wohltemperierten Regen in vielen unterschiedlichen Formen, Nieselregen, leichten Landregen, Tropfen, Starkregen, Schüttung wie aus Eimern, Gewitterregen mit Sturmböen und viele andere Varianten; zeitweise auch Hagel. Eisregen oder Schneefall blieb aber aus. War ja auch keine Kieler Woche mehr.

Dann verfärbte sich in meiner ersten Arbeitswoche nach dem Urlaub der Himmel zu einem unnatürlichen Blau statt des normalen dunkelgrau, es erschien dort dieser furchtbar helle gelbe runde Fleck, dessen Namen wir hier in Schleswig-Holstein schon alle vergessen haben, und die Temperaturen stiegen auf zweistellige Werte, teilweise sogar mit einer Zwei am Anfang. Das pünktlich zum meteorologischen Sommerende. Logisch; der Sommer ist zuende, wenn es aufhört zu regnen.

Einen schönen Anlaß zum Feiern haben die Fans der Fernsehserie Star Trek Raumschiff Enterprise mit dem 50. Jahrestag der amerikanischen Erstausstrahlung am 8.9. 1966, die Enties, äh, nee, Preisies, nee, Trekker. Erstaunlich viele IT-Leute oder Computerfreaks gehören dieser Gruppe an. Ich eine zeitlang auch, so während der Erstausstrahlung im ZDF um 1972. Allerdings gab es gleichzeitig auch Schweinchen Dick, die looney tunes mit den richtig bekloppten Zeichentrickfiguren. Dagegen erhoben sich wegen der angeblichen Gewaltverherrlichung in der Serie Elternproteste. So wurden viele jugendliche Star-Trek-Fans wie ich schnell wieder abtrünnig: Bei Schweinchen Dick gab es eindeutig mehr Action, eine komplexere Handlung und intelligentere Dialoge.

Trotzdem habe ich ein Gedicht für alle treu gebliebenen Trekker verfaßt, um das 50-jährige Enterprise-Jubiläum angemessen zu zelebrieren:

Preiset die Enten!

Die Enten sind auf jeden Fall
ein sehr leck'res Mittagsmahl.

Drum laßt uns mit Warp zu den Sternen reisen
und dortselbst die Enten preisen!

Und damit's auch jeder weiß,
heißt unser Raumschiff Entenpreis.

Scotty beamt uns dann ganz munter
auf alle Planeten 'runter.

Zum Rückruf hatten wir '66 schon
Kommunikatoren, besser als ein Eierphon.

Kommt ein Klingone, ein fieser böser,
erledigen wir ihn mit dem Phaser.

Tut es sich bei 'nem Raumschiff richtig lohnen
ballern wir mit Torpedos aus Photonen.

Und sollte man uns heftig drängen
können wir auch 'nen Planeten sprengen.

Wie gut, daß alle Leute wissen:
Im Grunde sind wir Pazifisten


Und war sonst noch was? Ja! Unsere Lieblingsfirma Apple, die das Geld bekommt, was nach dem Ankauf von Adobe-Software noch übrig ist, soll 13 Milliarden Euro Steuern an Irland nachzahlen. Aber Irland will das Geld nicht. Ist OK. Meldet euch doch mal wegen meiner Kontonummer.

Und das IPhone ist wieder mal platter geworden. Die Kopfhörerbuchse wurde dafür wegrationalisiert. Man kann sich aber als Kopfhörer-Ersatz zwei drahtlose Ohrstecker namens AirPods zum Schnäppchenpreis von ca. 179 Euro kaufen. Es gibt jetzt zwei Schwarz-Töne als iPhone-Gehäusefarben; diamantschwarz glänzt ganz toll; man sollte diese IPhones aber in eine Schutzhülle einwickeln, weil sich das Glänzen abnutzen kann. Yeah! Das ist die Innovation, wie wir sie von Apple kennen! Ein echter Durchbruch! Epochal! Da kann Kirks Kommunikator nicht mehr gegen anstinken.

So, das wars erstmal. Dann nehme ich mal Animate und beame dieses Blog ins Web.

02.06.2016
Summertime....
...and fertilizing is easy. Es wird Sommer! Der Regen ist deutlich wärmer als im Winter, und der sommerliche Duft von verflüssigtem Kuh- und Schweinedung hängt wieder über den ländlichen Bezirken. Diese Substanz wird im Sommer täglich auf die Felder gekippt, um den rekordverdächtigen Nitratpegel in Schleswig-Holsteins TrinkWasser auf dem gewohnten Niveau zu halten. Ein gesundes Land: Hier leidet niemand unter Nitratmangel.

Weil die Christian-Albrechts-Universität zu weit weg vom Land ist, hat sie sich im Botanischen Garten einen eigenen Sommer-Duftspender derselben Geruchsnote gezüchtet: Der Titanenwurz blüht! Leider nur ein paar Tage, aber die Stadt ist erfüllt vom fröhlichen Summen der Fliegenschwärme, die zur Bestäubung in den Botanischen Garten strömen. Möge die 2,16-Meter-Blüte lange halten und den Mitarbeitern die Nasenklammer nicht verrutschen!

Tim Cooke, CEO von Apple, ist endlich damit herausgerückt, was "The next big Thing" ist. Interaktives Fernsehen! Nee. Autonome Autos! Nee. Virtuelle Realität! Nee, dafür sind laut einem führenden Hersteller von VR-Brillen Apples Geräte zu lahm. Künstliche Intelligenz! Auch nicht. Gesundheits-Apps und Fitness-Tracking! Yeah! Unter Einbindung der Apple-Watch und des IPhones. Gut, wenn einem noch etwas einfällt, wenn die Konkurrenz bei den richtig interessanten Sachen die Nase vorn hat. Aber aufgrund des demographischen Wandels in der westlichen Welt wird ja dort die Zielgruppe für medizinische Dienstleistungen immer größer. Immerhin können Omi und Opi sich die Überlegungen, welche Farbe i-Uhr oder -Phone haben sollen, zukünftig sparen: Die neuen Apple-Geräte werden natürlich weiß mit einem roten Kreuz. Über dem Apple-Logo liegt dann ein Äskulap-Stab.

Für mich ist das alles nichts. Die ewigen Warnmeldungen: "Papenfuß! Du hast schon wieder zuviel Matschpizza gegessen!" auf dem rot blinkenden Display, untermalt von einer Sirene- nein danke. Und für diese Belästigung müßte ich dann auch noch Hunderte von Euro abdrücken. Außerdem geht die schlimmste Gesundheitsgefährdung sowieso immer noch vom Lesen der Apple-Preislisten aus. Kreislaufstörungen bis hin zu Ohnmachtsanfällen bleiben ein häufiges Symptom bei Apple-Kunden. Vielleicht doch ganz gut, wenn die i-Uhr dann den Krankenwagen anrufen kann, falls Opi bei Kenntnisnahme der Apple-Preise vor Schreck vom Stuhl gekippt ist. Auch im Sinne der Erhaltung des Kundenstammes. Preissenkungen? So gesund brauchen die Kunden dann doch nicht zu leben…..

Ich wollte ja noch eine Sensation vermelden, wenn das von einer Hamburger Firma (nein, nicht Mac Donalds) gemietete Laserdruck-System funktioniert. SENSATION! Wir testen das nächste Woche noch, und dann dürfen die User wahrscheinlich wieder für Ausdrucke bezahlen.

Und wir haben zwei neue Plotter. Auf den Rechnern im hinteren Arbeitsraum sind die bereits verfügbar. Dazu kommen noch zwei neue Scanner und ein weiterer Mac-Pro-Arbeitsplatz. Na, dann mache ich mich mal wieder ans Konfigurieren.

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29.04.2016
Der Pleitegeier....
....kreist über Apple. Der Quartalsgewinn schrumpfte erstmals, und das auf den jämmerlichen Betrag von 10,5 Milliarden Dollar. Da gibt Donald Trump ja mehr Trinkgeld in der Imbißbude, wenn er seine Brille nicht auf hat. Apple erwägt, demnächst Essensmarken an die Mitarbeiter auszugeben, damit keiner mehr in der Kantine nachfaßt und die Firma dadurch weiter an den Abgrund führt. Am schlimmsten kann es die Angestellten in den Niedriglohnbereichen in Asien erwischen: Sie müssen sich möglicherweise auf eine Gehaltskürzung einstellen. Ähnlich wie die Zinsen für europäische Sparer, könnten dann auch die Gehälter infolge der Anpassung in den Negativbereich wechseln.

Natürlich werden auch die Baumaßnahmen der neuen Firmenzentrale den dramatisch verschlechterten Gewinnaussichten angepaßt. Die gebogenen Glasfenster, über die sogar die presse in Europa berichtet hat, sind Geschichte; Apple testet jetzt Methoden, Frischhaltefolie auf Rahmen aus über Heißdampf gebogenen alten Palettenbrettern zu nageln. Für den Fall, daß das Geld nicht mehr für ein Dach reicht und zuwenig Wellblech auf den Schrottplätzen um Cupertino aufgetrieben werden kann, sollen sich die Mitarbeiter selbst Regenmäntel besorgen. Entgegen anderslautenden Gerüchten dürfen über der Baustelle kreisende Pleitegeier nicht mit Baumaterial beworfen werden, dazu ist dieses jetzt zu wertvoll.

Wie der bislang nur leicht verhungert aussehende CEO mitgeteilt hat, gibt es aber bereits bahnbrechende Innovationen, die dem verderblichen Trend entgegensteuern. Ein iPhone-Modell wird etwa 50 Dollar billiger oder so, ein anderes wird etwas größer und bekommt eine Sensorfläche statt eines Home-Knopfes, und die wieder mal platter gewordenen iPhones und MacBooks git es auch in Rosa-Metallic. Faszinierend! Wo ich mich jetzt wieder aufgerappelt habe, nachdem ich vor Begeisterung von Stuhl gekippt bin, möchte ich aber doch einwenden: Ein Laptop von Apple nehme ich nur mit 30% Preisnachlaß, und in hellblau metallic.

Und bitte mit benutzerfreundlicherer Bedienung. Vorhin war jemand mit einem nagelneuen Macbook pro da; vor lauter ein-, zwei-, drei- Finger- tipp- wisch- streich- blätter- und sonstigen Touchpad-Funktionen konnte man kaum noch eine Datei von einem USB-Stick auf den Rechner kopieren. Aber immerhin: Nachdem der ganze Mist abgeschaltet war, funktionierte das neue Macbook fast wie ein Computer. Nur eine zweite Maustaste emuliert das Ding nicht. Oder die ist irgendwo im überladenen Menue steckengeblieben…..

Trotzdem glauben wir weiter an Apple. Ich habe ihnen jedenfalls schon ein Carepaket mit Folie und Wellblech für ihre Baustelle und Kissen und Wolldecken für die Mitarbeiter gepackt. Bitte beachten: Nahrungsmittelspenden nur in haltbarer Form.

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14.04.2016
Renaissance now!
Ein gutes neues Jahr nachträglich! Und frohe Ostern auch! Warum ich schon wieder vier Monate kein Blog geschrieben habe? Naja, ich wollte erstmal warten, bis etwas erwähnenswertes passiert. Und dann wird in England eine sechzig Zentimeter große Ratte gefangen! äh, nein, das wars nicht. Dem Oktopus "Inky" ist die Flucht aus dem neuseeländischen Nationalaquarium gelungen! Nein, auch nicht. Das outgesourcte Drucksystem funktioniert nicht richtig! Nein, Dauerzustände haben keinen Nachrichtenwert. Wiedervorlage, wenn es funktioniert. Das wäre die Sensation!

Für den 16. Mai ist der Weltuntergang angekündigt! Pastor Ricardo Salazar hat die Nachricht von Gott persönlich. Ich werde nicht teilnehmen, aber wenn dabei die Drucker draufgehen, ist ein lokal begrenzter Weltuntergang, der in freundlicher Form umgesetzt wird, durchaus akzeptabel. Also, Gott, wenn du das hier liest: Zwei kleinere Meteore als das von Salazar angekündigte Acht-Kilometer-Dings, genau zielen, GPS-Koordinaten reiche ich nach. Oder einfach einen Höllenschlund öffnen und die Drucker versinken lassen.

Ein Wirtschaftsskandal! Das ist doch eine Nachricht. Es gibt eine Firma, die für ein leicht gebogenes 3 mal 3 Zentimeter großes zweiteiliges Stück Edelstahl 59 Euro kassiert! Unseriöse russische Internet-Goldhändler? Nein, Apple! Das Metallstückchen nennt sich Mac pro Security Lock Adapter. Weil Apple - natürlich versehentlich - einen Kensington Slot im Gehäuse der Tönnchen-Mac pro vergessen hat, muß man, um ein Kensington-Schloß anschließen zu können, diesen Adapter kaufen. Da ist bestimmt Edelmetall drin. Das zeigt schon die Wertsteigerung - vorletztes Jahr habe ich die Dinger noch für 39 Euro bekommen. Das macht pro Jahr eine Wertsteigerung von 10 Euro - rund 25% Rendite! Endlich die ideale Anlageform in Zeiten von Niedrigzins - kauft Mac pro Security Lock Adapter!

Böswilliige Kritiker behaupten nach meinem vorletzten Blog, das einige kleinere Lästerungen zu dem Thema enthielt, daß ich das moderne Autodesign nicht verstanden habe. Hier die Anekdote, die beweist, daß das nicht stimmt und ich alles bis zur Wurzelknolle durchschaue:

Kommt ein Autodesigner zum Gemüsehändler: "Eine Kartoffel bitte!" Wundert sich der Gemüsehändler: "Eine einzige Kartoffel? Wofür brauchen Sie die denn? Ach, ich weiß: Haute Cuisine!" Sagt der Autodesigner: "Nein, Inspiration!"

In Deutschland hat eine Renaissance begonnen! Der präsidiale Herrscher der Überreste des Osmanischen Reichs, Recep der Prächtige, Wohltäter der Flüchtlinge, Verbündeter der Bundeskanzlerin, Förderer der Kunst, hat einen ungeahnten Kreativitätsschub vor allem bei Satirikern ausgelöst. Er inspirierte Musikvideos, jede Menge Satire höchsten intellektuellen Niveaus und eine intensive Diskussion um Presse- und Menschenrechte. Selbst seit Jahrzehnten verschollene Alt-Satiriker krochen aus ihren Grüften und widmeten Recep dem Prächtigen neue Werke. Ich denke, daß dieses kulturelle Verdienst gewürdigt werden sollte: Da dieses Jahr ein Grimme-Preis nicht abgeholt worden ist, könnte man den vielleicht noch schnell nachträglich dem türkischen Präsidenten verleihen.

Ich werde mal sehen, daß ich das nächste Blog noch vor dem Weltuntergang `raushaue. Oder vielleicht kurz danach, um zu berichten, ob die Drucker den Zorn Gottes erfahren haben. Wenn nicht, probiere ich es vielleicht mal mit Exorzismus.

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11.12.2015
Ein Blog, ein neues Blog!
WAS? Ich soll mit dem Blog zu spät dran sein? Wieso das denn? Ist doch erst 9 Uhr 30. Obwohl in der Zeit vom letzten Blog am 7.8. bis 9 Uhr 30 ja einiges passiert ist: Der Sommer-Monsun ging allmählich in den Winter-Monsun über, im September gab es die ersten Weihnachtslebkuchen, im Oktober kamen 218000 Flüchtlinge. In der Muthesius Kunsthochschule tauchte ein Schild auf: "Refugees welcome". Na klar, schließlich pflegen wir hier seit Jahrzehnten eine Tradition der Weltoffenheit und haben selbst Flüchtlinge aus Problemstaaten wie Bayern schon erfolgreich integriert. Im November schockten uns Terroristen mit einem Anschlag auf Paris. Die Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" beantwortete das mit der Aussage: "Ils ont les armes. On les emmerde, on a le champagne!". Jedenfalls intelligenter als das, was viele Politiker danach von sich gaben. Während die Polizei in den folgenden Wochen erfolgreich mit etwas härteren Geschossen als den von Charlie Hebdo vorgeschlagenen gegen mehrere Terroristen vorging, kamen die Politker auf die kreative Idee, zusätzlich Bomben auf Syrien zu schmeißen. Inzwischen macht auch die Bundeswehr mit. Sechs Flugzeuge sollen die Stellungen von Dschihadisten aufklären. Wahrscheinlich, damit die anderen Kriegsbeteiligten endlich wissen, wo ihre Bomben abgeblieben sind.

So, damit wären auch die, die nach 9 Uhr 30 aufgestanden sind, auf dem aktuellen Stand. Und was war im EDV-Zentrum los? Apple schenkte uns das System-Update OS X 10.11 "El Capitan"; wahrscheinlich, weil Microsoft im Oktober endlich Windows 10 herausrückte. Wie sich herausstellte, war geschenkt ein angemessener Preis. Na ja, vielleicht etwas zu teuer. Denn bei den Rechnern, die sich vertrauensvoll das Update herunterluden, funktionierte plötzlich das WLAN nicht mehr. Ebenso wie bei den iPhones mit iOS 9. Doch wieso? In einem reichlich obskuren User-Forum fand ich nach längerer Sucherei einen Hinweis: Dort erklärte ein Lehrer aus einer offenbar relativ gut ausgestatteten Schule in New Mexico, daß die Macs dort nach dem El Capitan-Update erst wieder online gingen, nachdem auch der RADIUS-WLAN-Anmeldeserver eines unbekannten Herstellers "upgedatet" worden war. Weitere Forschungen ergaben, daß Apple mal wieder ein Hilfsprogramm upgedatet hatte, das dann mit vorhandenen Ressourcen nicht mehr kompatibel war: Zielsicher hatte Apple eine Transport-Layer-Security-Version ausgewählt, die zum Beispiel auf älteren Freeradius-Servern gar nicht funktioniert.

Also unseren älteren Freeradius-WLAN-Anmeldeserver, der mit Fedora-Linux läuft, für die ganze Hochschule upgraden. Klasse. Von Fedora-Linux gibt es jetzt eine Workstation- und eine Server-Version. Ist ja umsonst, also installieren wir mal den Server. Auf neuer Hardware, damit die Rechner ohne Mac OS 10.11 oder Mobilgeräte ohne iOS 9.1 das WLAN erst mal ungestört weiter nutzen können. Und? Stellt euch vor, wir haben das 21. Jahrhundert, und euer Server hat keine graphische Benutzeroberfläche. Toll. Also nochmal als Workstation installiert. Was ist das denn? Ich will mich anmelden, und jedesmal, wenn ich eine Taste drücke, kommt der Buchstabe zweimal. Und wenn ich die backspace-Taste einmal drücke, verschwinden beide Buchstaben wieder. Die haben also mit dem Tastaturtreiber gepfuscht, und ich kann mich nicht mal anmelden. Tschüß, Fedora. Dann nehme ich eben OpenSuse Linux. Aber die aktuelle Version liegt in den letzten Zügen. Der Countdown für Opensuse "Leap" läuft. Dann muß ich halt noch zwei Tage warten, um die neueste Version zu bekommen.

So, fertig, Jetzt noch den Freeradius installieren, funktioniert. Sicherheitszertifikat und Client-Adressen vom alten Server übernehmen. Dann eine Warnmail schreiben, den alten Server herunterfahren, IP-Adresse ändern, die gesicherten Benutzerdaten aufspielen, prima, funktioniert nicht mehr. Streß. Warum funktioniert das nicht mehr? Der Freeradius läuft aus Sicherheitsgründen als rechtloser Benutzer. Wenn man aber als User root die User-Datei editit. Und dann kann der Freeradius sie nicht mehr lesen. Lösung: Nach dem Editieren die Gruppe zurückändern. Danke, das wars. Jetzt haben auch die Enterbten mit OS Felswand und iOS 9.x wieder Funkverbindung.

Ups, schon wieder eine halbe A4-Seite vollgebloggt. Und dabei habe ich noch gar nicht erzählt, wie ich im Oktober den Domain Name Service für die Hochschule komplett neu eingerichtet habe. Und auch nichts von unseren neuen Macs. Und dem neuen SMTP-Server. Ich werde wohl bald noch ein neues Blog schreiben. Und einen Newsletter. So zwischen Dezember und 11 Uhr. Versprochen.

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07.08.2015
Durchblick!
Ups, schon wieder August? Da haben wir blog-mäßig mal wieder einen Monat, nämlich den Juli, verpaßt. Dabei war im Juli einiges los; im August ist dagegen wegen der Muthesius-Semesterferien wie üblich in ganz Kiel tote Hose. Außerdem markiert der Juli in Schleswig-Holstein den Übergang zwischen der winterlichen Regenzeit und der hochsommerlichen Monsunperiode. Tote Hose war allerdings auch schon im Juli in den größeren schleswig-holsteinischen Zeitungen, die sich beharrlich über die Jahresausstellung "Einblick-Ausblick" der Muthesius Kunsthochschule ausschwiegen. Ein klarer Fall von mangelndem journalistischen Durchblick. Stattdessen stand kulturmäßig zum Beispiel in meiner lokalen Dorfpostille des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags nur ein Rundblick über einen lokalen Skulpturenpark. Wir hier in der Mu machen die Skulpturen sogar selber! Und viele andere interessante Sachen, die unter dem intensiven Schweigen der Kieler presse vom 22. bis 25 Juli auf dem Campus und diversen anderen Schauplätzen zu sehen waren. Und was? Nö, erzähle ich nicht. Kauft euch für Juli nächsten Jahres einen Wecker.

Und was gab es sonst noch? Apple will immer noch in den Automarkt. Angeblich wollen sie ein Fahrzeug auf der technischen Basis des Elektro-BMW i3 bauen. Aber das Design kommt dann natürlich von Apple. Deren Designer können dann den Fauxpas mit dem heruntergerutschten hinteren Seitenfenster beheben. Da war wohl das 3D-Modell (machen die die immer noch aus Clay, oder kommen die inzwischen aus 3D-Druckern?) im BMW-Designstudio etwas zu dicht an der Heizung gestanden und angeschmolzen. Komisch nur, daß soetwas bei BMW immer keiner merkt, und solche Design-Modelle unrepariert in die Produktion übergeben werden. Ich habe gestern auf der Straße ein geparktes neues 4er-Coupe gesehen. Da hatte vermutlich jemand einen schweren Laptop aufs 3D-Modell gelegt: Das Auto wirkt etwas platt gedrückt und seitlich dafür in der Breite etwas aufgequollen. Und dann ist der Laptop wohl vorne heruntergerutscht und hat die ganze Frontpartie nach unten geschoben. Jemand hatte vielleicht versucht, das Designmodell in der Breite wieder zusammenzuquetschen, dabei aber nur komische Sicken in die Seiten gemacht. Und beim 3er-Vorgängermodell E96 war wahrscheinlich jemand vorne draufgetreten: Die konkave Fronthaube zeigt eindeutig den vergrößerten Abdruck einer Schuhspitze. Doch Apple wird es zumindest beim i3 richten. Und solange ein angebissener Apfel drauf ist, wird es sowieso immer Leute geben, die das Produkt kaufen. Das ist Apple-Badge Engineering.

Großes Thema und wichtigster Beitrag zu meiner nunmehrigen Urlaubsreife war nach wie vor die von einer Hamburger Firma gemietete Bezahl-Drucksystem-Software. Auf den neuen Macs hat sie sich ganz verabschiedet und funktioniert nur noch, wenn man sie neu installiert. Damit kann das Marketing der Verleihfirma einen Punkt machen: Das System eignet sich als beschäftigungstherapeutisches Instrument. Leider weniger zum Drucken.

Ich mache mich dann erst mal vom gut bewässerten Acker, wünsche allen hier in Schleswig-Holstein eine angenehme Monsunzeit- besonders uns Urlaubern -und daß wenigstens hin und wieder mal dieses helle gelbe Dings am Himmel auftaucht, das man hier so selten sieht, wie heißt das noch gleich, ach ja, Sonne, und den Schlamm trocknet. Und daß wir uns alle von dem Schock erholen, daß Kermit und Miss Piggy sich getrennt haben.

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19.06.2015
Glaubt an irgendwas!
Wie spät ist es? Juni? Dann wird es ja wieder mal Zeit für ein Blog. Nicht, daß noch jemand Entzugserscheinungen bekommt.

Finstere Wolken hängen über Kiel, ein kalter Wind streicht durch die grauen Häuserschluchten am aufgewühlten Meer. Frost hängt in der Luft, und ein leises Donnern droht Wolkenbrüche an. Mit anderen Worten, das Kieler-Woche Wetter ist pünktlich angekommen. In meinem Heimatdorf macht die Lokalzeitung im November immer eine Schneewette. Wer den ersten Termin errät, an dem eine Gänseliesel-Statue einen weißen Kopf (vom Schnee) bekommen hat, hat gewonnen. Gibt es so eine Wette denn auch für den Asmus Bremer im Juni?

Der schleswig-holstenische Landtag wird immer fester im Glauben. Es gibt neuerdings eine Mehrheit von Abgeordneten, die eine Demutsbekundung vor Gott und allen anderen politisch korrekten höheren Wesen in die Landesverfassung aufnehmen wollen. Um eine Diskriminierung nicht christlicher Religionen zu vermeiden, muß das natürlich sehr allgemein formuliert werden. Freude bei den Pastafari, die ein großes Spaghettimonster als Schöpfer des Universums ansehen. Hauptsache ist der Respekt vor irgendwas; damit ist sich das Landesparlament jetzt mit sämtlichen Religionen und Don Vito Corleone einig. Gott selbst hat sich noch nicht zu Wort gemeldet, obwohl die Christen unter uns ja schon seit über 2000 Jahren darauf warten. Vielleicht kauft er den Befürwortern der Initiative einen Mercedes Benz. Oder er läßt die Verbindlichkeiten der HSH-Nordbank verschwinden. Oder er schickt wegen der Wischiwaschi-Formulierung des geplanten Gottesbezugs in der Landesverfassung zur Kieler Woche schlechtes Wetter.

Den Glauben verlieren die Leute, die im EDV-Zentrum drucken wollen. Eine Hamburger Firma, Gewinnerin der landesweiten Drucker-Ausschreibung, hat hier zwei tolle neue Farbdrucker mit RIPs, Printserver und Abrechnungssystem hingestellt. Entgegen den Grundsätzen vieler Religionen wollen die uns aber offensichtlich zu einer Hochschule von Zockern machen: Man schickt seinen Druckauftrag los, und zufallsgesteuert kann man drucken oder auch nicht. Der Preis für nicht gedruckte Seiten wird von unserem neuen Drucker-Spielautomaten trotzdem abgebucht, wenn man Pech hat. Eines muß man den neuen Spielautomaten aber zugute halten: Es ist hier noch keiner spielsüchtig geworden. Die meisten Zocker verlassen nach wenigen Spielen die Spielhalle und begeben sich zum nächste Copyshop oder besorgen sich Wachsmalstifte, Filzer und Malblöcke. Eine typische Muthesius-sche Reformbewegung back to the roots. Am 22.6. soll die Hamurger Firma nur neun Tage nach der schriftlichen Reklamation hier wieder aufkreuzen. Wetten, ob die das nach über zwei Monaten herumprobieren noch hinkriegen, werde ich aber nicht anbieten. Vielleicht hilft ja beten. Möge Gott der Herr oder irgendein anderes politisch korrektes höheres Wesen unser angemessen demütiges Flehen um ein funktionierendes Drucksystem erhören! Halleluja! Inschallah! Hare Krishna! Ramen!

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31.03.2015
Leise rieselt....
....der Schnee, still und starr liegt der See, weihnachtlich glänzet der Wald, freuet euch, Ostern kommt bald. Für die, die es heute morgen verpennt haben. Es hat geschneit! Scheint fast so, als ob die, die letzten Dezember nach weißen Weihnachten geplärrt haben, jetzt den Trostpreis bekommen: Weiße Ostern! Ein grober Schnitzer von der Stadt Kiel, schon im Januar die Glühweinbuden zuzumachen.

Aber ein deutliches Wort an die, die das nach dem Frühlingsanfang vorletzte Woche als typisches schleswig-holsteinisches Sommerwetter bezeichnen: Das stimmt nicht! Temperaturmäßig kommt es zwar hin, aber im Sommer fehlt dann doch der ganze Schnee zwischen dem Regen. Außer manchmal zur Kieler Woche.

Und was war sonst? Apple hat ein neues Ausbildungsprogramm zur Stärkung der Frustrationsresistenz. Apple nennt es OS 10.10 Yosemite. Ich habe es anders genannt, allerdings sind diese Bezeichnungen nicht druckreif. Ich hatte letztes Jahr, als ich auf meinem neuen Tönnchen-Mac das Yosemite-Update installierte, schon ausgiebig darüber geflucht, daß nach der Installation beim Aufruf der Netzwerkeinstellungen die Systemeinstellungen abstürzten. Und was passiert drei Monate später beim Einrichten der neue Render-Stationen mit Yosemite? Richtig, beim Aufruf von "Netzwerkeinstellungen" stürzte der Schrott ab. Immer noch.

Weil ich angenommen hatte, daß so ein erheblicher Bug von Apple mit dem nächsten Update beseitigt wird, hatte ich mir auch nicht gemerkt, wie ich das Problem gelöst hatte. Schließlich kam ich aber nach einigen Tagen doch noch wieder darauf, alle Preferences mit com.apple.net…. und in "System Configuration" preferences.plist sowie Networkinterfaces.plist zu löschen. Die Zeit, wo man durch Einsatz von Apple-Betriebssystemen Zeit gespart hat, hat sich offensichtlich ihrem Ende genähert. Oder es schon hinter sich gelassen.

Die Zeit, die Apple beim Debuggen von Yosemite einspart, investiert die Firma stattdessen in sinnvolle neue Geräte. Vielen ist ja schon aufgefallen, daß selbst ein iPad mini mit angeschweißter Armband-Halterung als Verzierung fürs Handgelenk zu groß ist. Obwohl es sich einige wahre Fans ja nach Bohren eines Löchleins ins Gehäuse an einer Kette um den Hals gehängt haben sollen…

Jedenfalls hat das Problem der Vollversorgung mit Accessoires Apple keine Ruhe gelassen: Bislang leerstehende Handgelenke können ab dem 24. April sinnvoll mit der Apple Watch belegt werden. Sofern man vorbestellt und einen Kauftermin vereinbart hat. Menschen, denen die Gnade der Zuteilung der Uhr mit dem angebissene Obst als Logo zuteil wird, haben die Wahl vom Schnäppchen für schlappe 399 Flocken bis zum güldenen Echt-Nobel-Teil zum Nobelpreis von 18000 Teuronen. Da die Apple-Uhr als IT-basiertes Zubehör im Gegensatz zu anderen, meist ja mechanischen Nobeluhren recht schnell veralten dürfte (von der Akku-Lebensdauer mal ganz abgesehen), zeigt man zumindest mit dem Kauf der ganz teuren, daß man richtig reich ist, wenn man das gute Stück nach schätzungsweise spätestens fünf Jahren entsorgt. Wie Apple so schön sagt: Handwerkskunst. Sitzen die Handwerker wieder bei Foxconn? Nein, bei der chinesischen Firma Quanta. Mit Leiharbeitern von Foxconn. Eben echte chinesische Wertarbeit. Nein, ich werde jetzt nicht über die Wackelkontakte an den USB-und Thunderbolt-Buchsen unserer Tönnchen-Macs lästern. Ich mache ein verlängertes Osterwochenende und sehe statt angebissener Äpfel nur noch Ostereier.

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24.02.2015
Frischluft!
Das Highlight des auslaufenden Wintersemesters war sicher vorletzte Woche der Tag der offenen Tür. Endlich mal wieder durchgelüftet, der Laden hier. Obwohl dafür auch ein Tag des offenen Fensters gereicht hätte. Gut, ich hatte an einer Tür "Umleitung"-Schilder angebracht, damit die Besuchermassen nicht die traurigen Wracks unserer außer Betrieb befindlichen Drucker ansehen mußten. Denen, die der Richtung der Schilder zu weit gefolgt sind und dann auf der Autobahn 215 Kiel-Rendsburg landeten: Entschuldigung!

Ein weiteres Highlight war sicher die letzte Woche publizierte Erkenntnis von Paläontologen, daß die herbivoren Dinosaurier zusammen mit ihrer Pflanzennahrung Mutterkorn fraßen und dann wahrscheinlich davon high wurden. Ein Wunder der Natur, daß sie dermaßen bekifft immerhin 75 Millionen Jahre überlebten.

Von Apple wurde berichtet, daß die Firma jetzt unter die Autobauer gehen will. Haut wohl nicht mehr hin mit Computern, was? Angeblich wirbt Apple bei diversen Autobauern Leute ab. Einer will Apple deswegen schon verklagen. Im Netz kursieren bereits diverse Designvorschläge für das Apple-Auto. Die Dinger sind alle irgendwie eiförmig. Daher dann wohl der vermutete Name iCar. Die Entwürfe haben aber einen Fehler: Sie bringen keine Wertigkeit zum Ausdruck. Hier meine Lösung: Das Firmenlogo, den angebissenen Apfel, als Kühlerfigur! Wahlweise in mattsilber (Standard), schwarz verchromt analog zu den neuen Power-Macs, oder wie bei den Nobel-iPhones in verschiedenen dezenten Goldtönen. Dann kann diese eine Firma mit dem Stern aber einpacken. Dazu natürlich das Apple-Logo als Wheelspinner in den passend zur Kühlerfigur eloxierten 22"-Rädern- bling! Den Style der neuen Powermacs sollte Apple beim iCar unbedingt weiterpflegen.

In der Mongolei wurde die zweihundert Jahre alte Mumie eines buddhistschen Mönchs gefunden. Ein Antiquitätenhändler wollte sie gerade weiterverkaufen. Allerdings behaupten Buddhisten, daß der Mönch gar nicht tot ist, sondern sich bloß in ganz tiefer Meditation befindet. Im sogenannten Tukdam-Zustand, der letzten Vorstufe zur Buddha-Werdung. Dieser Zustand zeichnet sich dadurch aus, daß der Meditierende immer mehr einschrumpelt, bis nur noch Haut und Knochen übrig sind. Das finde ich allerdings unlogisch. Schließlich zeigen die verbreiteten Buddha-Darstellungen selbigen als freundlich grinsenden Dicken. Dann müßte man doch eigentlich davon ausgehen, daß ein Meditierender im letzten Stadium vor der Buddha-Werdung aufgeht wie ein Hefekloß. Vielleicht könnten ja einige unserer Profs, die im Winter ein Forschungssemester eingelegt haben, in der vorlesungsfreien Zeit ein weiteres Forschungsprojekt starten und sich bis zum Vorlesungsanfang am 7. April in tiefste Trance versetzen, um diese Frage zu klären. Ich selbst würde das natürlich auch machen, aber ich muß noch auf 56 Systemen Mac OS, Windows und die Creative Suite updaten und den Mailserver aufmotzen sowie die Installation der neuen Drucksysteme begleiten. Schade, schade: Wieder mal eine Gelegenheit zur spirituellen Weiterentwicklung verpaßt.

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18.12.2014
Last Radio
Ja, es fliegt. Sauber abgehoben, eine wunderschöne Wurfparabel, deren Zenith mit atemberaubender Geschwindigkeit durchlaufen wird, die sich bis zum spektakulären apokalyptischen Aufprall auf der gegenüberliegenden Straßenseite noch steigert. Ein Meteor, niedergegangen in meinem Heimatdorf? Nein, mein Radio. Ich hatte einen Sender erwischt, der sich nicht entblödete, "Last Christmas" zu dudeln. Ich machte schnell das Fenster auf, warf, und weihnachtliche Ruhe senkte sich über meine Hütte.

Es weihnachtet also. Die Firma Apple, die sich mit ihrem Social Freezing bei Eltern eher unbeliebt gemacht hat, ist jetzt auf einem besseren Weg und tut etwas für die Kleinen. Offensichtlich wurde der Firmenkindergarten in den Designprozeß des neuen Mac OS 10 "Yosemite" eingebunden. Oder wie erklären wir uns sonst die Icons in diesem Betriebssystem?

Und das iPhone 6 Plus paßt auch in kleine Taschen. Es ist, wie einige experimentierfreudige Nutzer herausfanden, faltbar. Mal sehen, ob man die nächste Generation auch wieder auseinanderfalten kann…..

Die kabelumrankte Apple-Urne auf meinem Schreibtisch hat jetzt Mac OS 10.10. Aus Verzweiflung. Das Mailprogramm arbeitete beim Versand von Rundmails nicht mehr richtig mit dem Mailserver zusammen. Tut es nach dem Upgrade aber immer noch nicht, und nun sitze ich da mit den Kindergarten-Design-Icons. Dann werde ich meinem Mailserver mal ein neues Mailinglistenprogramm verpassen: Erster guter Vorsatz für 2015.

Yosemite hat mir immerhin schon ein Erfolgserlebnis beschert. Die Systemeinstellung "Netzwerk" stürzte nach dem Upgrade immer wieder ab. Nachdem ich ausgiebig gewisse amerikanische Firmen aus Cupertino verflucht hatte, kam ich dann auf die Idee, alle Netzwerk-Voreinstellungen zu löschen. Dann ging es wieder. Nachdem ich sämtliche Netzwerkeinstellungen neu eingegeben hatte. Ist doch schön, wenn man nach einem Arbeitstag weiß, was man Sinnvolles geleistet hat.

Immerhin haben wir seit dem 17. November einen neuen Mailserver. Mit 32 GB Arbeitsspeicher, 3TB RAID10, 3,6-GHz-Xeon-Prozessor und dem neuesten Linux-Server-Betriebssystem haben wir uns wirklich verbessert. Bin mal gespannt, ob der auch 10 Jahre hält, wie der alte.

Das war schon volle Action mit Kung-Fu und vielen guten Stunts: Erstmal den leeren neuen Mailserver aufbauen und unter einer Testdomain zum Laufen bekommen, dann auf muthesius.de umstricken, danach am Tag der Umstellung schon offline das ultimative Voll-Backup von etwa einer Million E-Mails, 800 Nutzer-Accounts, Spool-Verzeichnissen etc. auf dem alten Server. Dann bis 21 Uhr Abends offline einspielen auf den neuen und alles online zum Laufen überreden. Das klappte fast schon zu gut: Ein Professor, der seinen Rechner so eingestellt hatte, daß Mails immer nur lokal gelöscht wurden, aber nicht auf dem Server, feierte am nächsten Tag ein Wiedersehen mit 40000 Emails.

Mit dem Wunsch, daß auch die Leser dieses Blogs üppig beschenkt werden, verkrümele ich mich heute in den Weihnachtsurlaub.

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3.11.2014
Die Urnen- Grufti-Zubehör von Apple
Um die Sprechchöre vor meinem Büro zum Verstummen zu bringen, hier endlich das ersehnte neue Blog. Das letzte war ja von September. Ein toller Monat: Man kann noch bei 25 Grad Cabrio fahren, und sich anschließend lecker frische Weihnachtskekse `reinziehen. Nicht dieses überlagerte und angegammelte Zeug, das es dann zu Weihnachten zu kaufen gibt. So gesehen spricht eigentlich alles dafür, Weihnachten auf den September zu verlegen. Auch der Weihnachtsurlaub würde bei sommerlichem Wetter attraktiver. Und was soll man dann im Winter machen? Die Natur zeigt es uns: Winterschlaf!

Die weihnachtliche Konjunkturbelebung wird einfach vorverlegt; damit sind keine wachen Konsumenten mehr erforderlich. Und zu Ostern können dann ja alle wieder aufstehen.

Und Halloweeen? Ist doch doof. Kinder werden durch den Druck von der Süßigkeiten- und Spielwarenindustrie genötigt, sich in dämliche Kostüme zu werfen und in der Nachbarschaft um Süßigkeiten zu betteln. Obwohl, wenn die im Halbdunkel vor der Tür stehen und Beutel aufhalten, wäre das vielleicht mal wieder eine Möglichkeit, Elektroschrott zu entsorgen…… Letztes Jahr fragten sie erst: "Süßes oder Saures?" und als ich dann "Saures!" sagte und jedem eine Kelle wohlschmeckenden Gurkensalat in den Beutel kippte, war es auch wieder falsch.

Die Apple-Innovation ist bei uns jetzt soweit fortgeschritten, daß im mittleren Arbeitsraum alles auf die neuen 3,5 GHz-iIntel-Xeon-E5-Power-Macs mit 27"-Cinema Displays umgestellt ist. Apple manifestierte seinen Anspruch als Premiummarke dadurch, daß nur zwei von den Monitoren defekt geliefert wurden. Die meinen wahrscheinlich, daß ein Apple-Kunde, der ihre Preise bezahlen kann, so reich ist, daß er ein bißchen Ausschuß (760 Euro pro Gerät) verkraftet .

Die Apple-Designer haben mit den neuen Rechnern keine Klassiker wie die alten geschaffen. Während ich im letzten Blog eine gewisse Ähnlichkeit mit Mülleimern und Reinigungstuchspendern feststellte, sprachen andere von Blumenvasen. Einer unserer Industriedesigner redete gar von Urnen und bot an, Grufti-Sprüche in die Metallgehäuse zu gravieren- "Hier ruht……". Meinen Vorschlag, dann auch noch auf dem freien Tisch im mittleren Arbeitsraum dekorativ einen Sarg zu platzieren, die Wände schwarz zu streichen und die Leuchtröhren durch gußeiserne Kerzenhalter mit schwarzen Kerzen zu ersetzen, schien er ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Unsere Industriedesigner sind jedenfalls konsequent. Die von Apple weniger: Haben die sich ihre neuen Rechner eigentlich mal mit Kabeln dran angesehen? Das ganze Gestrüpp, das vorher auf dem Fußboden außer Sicht war, liegt jetzt auf dem Tisch. Und daß der Einschaltknopf unter den Peripherie-Anschlüssen liegt, also unter den ganzen Kabeln verschwinden kann, ist sicher auch nicht der Weisheit letzter Schluß. Warum sind eigentlich die Rechner schwarz hochglanz-eloxiert und die Monitore weiterhin mattsilber?

Nach dem Winterschlaf werde ich mich darüber wahrscheinlich gar nicht mehr aufregen. Na dann bis März!

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12.9.2014
Ei Ei!
Ja grüezi! Ich weiß, es ist vielleicht etwas aufdringlich, schon nach schlappen drei Monaten wieder mit einem neuen Blog die Öffentlichkeit zu suchen, aber es ist ja wahnsinnig viel passiert. Wenn ich noch länger warte, wird das Blog zu lang und paßt nicht mehr in den EDV-Zentrum-Webserver.

Los ging es mit der JahresAusstellung Einblick-Ausblick Ende Juli, noch unter dem strengen Blick des am Verwaltungsgebäude aufgehängten Edward Snowden. Also ein 10x10-Meter Großplakat mit seinem Konterfei, versteht sich. Er war ja auf diesem Bild immer etwas blaß um die Nase. Bleibt die Frage: Lag es an seinem auslaufenden Asyl oder am Schleswig-Holsteinischen Wetter? Zwei Wochen nach Einblick-Ausblick hatte ich jedenfalls Urlaub, und es brach im Erholungsland Schleswig-Holstein nicht nur zur Freude der Touristen wieder einmal die August-Monsunperiode herein. Snowden strafte das Asylangebot unserer Hochschulleitung zwar weiterhin mit Verachtung, kam aber dann im August für ein paar weitere Jährchen bei seinem Kumpel Wladimir dem Diktator unter.

Nachdem ich meine Rückkehroption aus dem Urlaub wahrgenommen hatte, wurde das Wetter nätürlich wieder besser. Auch die Laune verbesserte sich- endlich wieder arbeiten! -und außerdem gibt es allmählich wieder gute Nachrichten von Apple. Hier auf meinem Tisch steht ein nagelneuer Mac Pro im absolut eigenständigen und innovativen neuen Design. Für alle, die sich jetzt gierig aufs Hemd sabbern- natürlich mit Apple-Diebstahlsicherungs-Adapter (39,90 Euro) und Stahlseil (19,50 Euro) - das ist eben Premium. Schande über alle Kleingeister, die behaupten, dieser Rechner sieht aus wie ein schwarz verchromter Mülleimer. Blödsinn! Ein Mülleimer ist mindestens doppelt so groß, und außerdem hat der Mac weder einen Deckel noch ein Pedal zum Öffnen desselben. Auch die identische Silhouette meines Reinigungstuch-Spenders zeigt nur wieder: Es gibt Formen, die man nicht verbessern kann.

Das Loch oben im Mac ist übrigens für Abluft aus dem Kühlkreislauf- also bitte weder Müll noch Asche einfüllen! Nein, da kann man auch keine Reinigungstücher entnehmen.

Dann kam die Nachricht von der ultimativen Apple-Innovation: Das iPhone G6, das sowohl noch flacher als auch i-riger als das Vorgängermodell ist und somit das mobile i-ern im Internet auf ein völlig neues Niveau hebt. Neben dem direkten Anschluß von Apple an die Kreditkarte des Users, der ja bereits unter Mac OS 10.8 auch für nicht mobile Geräte realisiert wurde, kann man jetzt sogar noch mit dem IPhone drahtlos bezahlen. Kommt das Geld dazu denn wenigstens auch von Apple? Dann hole ich mir eins.

Nachdem die Konkurrenz bereits diverse Schlau-Uhren auf den Markt gebracht hatte und alle IT-Publizisten seit zwei Jahren fragen: "Wann kommt endlich die Smart-Watch von Apple?" hat uns Apple völlig unerwartet mit der Apple-Watch überrascht. Um blöde Witze mit dem i wie im letzten Absatz zu unterbinden, nennt Apple die Uhr nicht iWatch und schließt damit gleichzeitig jede Verwechslungsgefahr mit einer Eieruhr aus. Man kann fast soviele Sachen machen wie mit einem iPhone- halt nur mit kleineren Bildern- und bekommt obendrein noch die genaue Uhrzeit. So kann der Apple-Sammler seiner Kollektion ein weiteres Gerät hinzufügen und seine informationstechnologische Redundanz (Mac Pro, Mac Book pro, Mac Book Air, iPad, iPod, iPhone, iErkocher) weiter steigern . Im Frühjahr nächsten Jahres startet der Verkauf. Hoffentlich halten die Fans des angebissenen Obstes diese Wartezeit nervlich durch.

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19.6.2014
Ein nasses Bett für Ed
Ein Jahr, nachdem der Whistleblower Edward Snowden die Flöte getrötet und die amerikanischen Geheimdienste als heimliche Internet-Lauscher entlarvt hatte, hat die Alma Mater der Schleswig-Holsteinischen Kunst eine Solidaritätsaktion gestartet: Die Muthesius Kunsthochschule hat Snowden Asyl und ein Bett angeboten und am Verwaltungsbau ein riesiges Snowden-Plakat aufgehängt, damit er es auch findet. Schade nur, daß es ausgerechnet bei der Aufstellung des Betts auf dem Vorplatz vor dem Verwaltungsgebäude in Strömen gegossen hat. Während der Präsident seine Rede über Snowden, Datenschutz und Freiheit notdürftig von einer Basecap geschützt hielt- für einen cooleren Look bitte nächstesmal den Schirm nach hinten! -sprach der Kanzler gänzlich ohne Wetterschutz. Vom Publikum und den zahlreich anwesenden Polit-Größen - auch der Datenschutzbeauftragte war da - hatten die meisten wenigstens Regenschirme oder Wasserfeste Kutten, aber trotzdem gilt: Der Einsatz für die Freiheit ist in Schleswig-Holstein nur etwas für die ganz Harten. Besonders im Freien. Schleswig-Holstein, vom Wasser umzingelt. Meer links, Meer rechts, Regen von oben. Und das GrundWasser steigt.

Snowden selbst bewies Härte im Umgang mit dem russischen Diktator. Gnadenlos fragte er in der jährlichen russischen Diktatoren-Lobhudel-Fernsehsendung "Direkter Draht" Wladimir Putin, ob auch Rußland Millionen Leute heimlich abhört. Wladimir: "Nö!" Rußland ist ja bekanntlich ein Rechtsstaat, in dem nur mit Gerichtsbeschluß abgehört wird. Und außerdem haben sie eigentlich sowieso kein Geld für Abhörgeräte. Mit diesen Aussagen ist der partielle Ukraine-Usurpator von Snowden voll aufs Glatteis geführt worden. Hier wurde, wie Snowden seinen Auftritt begründete, eineDiskussion losgetreten, und falls Putin gelogen haben sollte und der russische Geheimdienst zur großen Überraschung der Weltöffentlichkeit doch abhört, werden die Bürger und die starken, unabhängigen und demokratischen Medien Rußlands (soweit vorhanden) Putin zum Rücktritt zwingen. Das heißt: Sobald ein FSB- oder GRU-Fuzzy mit einem Mikrofon in der Hand oder einem Schnüffelprogramm auf seinem Computer erwischt wird, ist Putin fällig. Vielleicht sollten wir Snowden zur Belohnung noch einen Nachttisch und eine Leselampe hinstellen. Immerhin ist das Bett ja wieder trocken. Kann er sich gleich hinhauen, wenn er in Rostock seinen Ehrendoktor abgeholt hat.

In Kiel irren bereits die ersten Kieler-Woche-Touristen herum. Hier der Touristen-Tipp: Nein, es hat noch nicht angefangen. Sie haben noch Zeit bis Freitag abend, 20.6., einen Parkplatz zu finden oder Ihr Auto zu verkaufen. Oder Sie warten auf den Parkservice der Stadt Kiel: Einfach Auto irgendwo in die Gegend stellen, Kiel schickt einen Lastwagen mit Kran und großer Ladefläche, der das Fahrzeug auf einen großen freien Platz am anderen Ende der Stadt verbringt. Einige User sagten allerdings, daß dieser Parkservice etwas teuer sei.

In Brasilien ist ein Sportfest im Gange, wieder dieses vierjährliche Fußball-Welt-Dings. Dafür sind diverse Armenviertel zum Bau von Stadien abgerissen worden und Trainingslager in Naturschutzgebieten eingerichet. Sportfeste habe ich schon in der Grundschule boykottiert. Denn mache ich das bei diesem mal genauso. Wie man hört, boykottiert es die spanische Fußballmannschaft - immerhin letzmaliger Weltmeister - seit ihrem ersten und einzigen Tor ja auch, zeigt damit soziales Engagement und fliegt nach ihrem zweiten Spiel sogar nach Hause. Ein deutliches Statement.

Die Campusbegrünungsaktion der Mu wird dagegen ein Erfolg: Ich habe schon mehrere Stachelbeeren an eingen der neu gepflanzten Büsche gesehen. Die Kamillen sind sehr kräftig, und auch die Gurken haben geblüht. Bleibt nur die Frage, ob das saure oder Salz-Dill-Gurken sind.

Bald beginnt nicht nur die Kieler Woche, sondern auch der schleswig-holsteinische Sommer. Sollte man angesichts der zu erwartenden Regenmassen vielleicht noch ein Beet mit Sumpfpflanzen bestücken?

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27.5.2014
Mehr grün!
Nein, ich meinte jetzt nicht das Wahlergebnis bei der Europawahl. Hier gibt es ja sowieso viele schlechte Nachrichten: Zum Beispiel wurde der ehemalige Chefredakteur einer Satire-Zeitschrift, der für "Die Partei" ein Mandat gewonnen hat und nach einem Monat zurücktreten wollte, von der Brüsseler Realsatire eingeholt. Es war geplant, Platz für 60 Parteifreunde zu machen, die im Rotationsprinzip jeder einen Monat als Abgeordneter amtieren und jeder 33000 Euro Diäten und sonstige finanzielle Zuwendungen erhalten sollten. Zurücktreten kann er aber nur mit Genehmigung des Europäischen Parlaments nach Einberufung eines Ausschusses. Muß er halt weiter selber jeden Monat 33000 Euro kassieren. Für dieses tragische Scheitern einer großen satirischen Idee hat er unser volles Mitgefühl.

Tragisch gescheitert ist auch der Chef einer großen bayrischen Partei. In einem bundesweiten Wahlspot rief er dazu auf, Bayern zu stärken. Die Bayern mißverstanden das derart, daß seine Partei im Vergkleich zur letzten Wahl starke Stimmenverluste einfuhr.

Aber es gab auch positive Zeichen: Der Chefredakteur einer großen deutschen Zeitung war vom Europäischen Gedanken so begeistert, daß er gleich in Deutschland und in Italien gewählt hat. Hoffentlich ist die Europawahl jetzt nicht ungültig.

Nein, grünen tut es nach wie vor bei Muthesius. Neben der neuen offiziellen Website, die immer noch im Verborgenen vor sich hin grünt, lebt jetzt auch die ehemalige Muthesius-Wüste, das Campus-Gelände. Seit zwei Wochen grünt nicht mehr nur die einsame Kastanie hinter dem Kesselhaus (zusammen mit etwas Efeu), nein, es grünt der ganze Platz mit großen Pflanzkästen, die hauptsächlich mit Nutzpflanzen bestückt sind. Die sind allerdings noch etwas mickrig. Aber hier mein Tipp: Bei einem siechen Bonsai habe ich damit einen großen Erfolg erzielt. Einfach einen Achtelliter hochkonzentrierte Düngerlösung (50% Wasser, 50% Flüssigdünger) auf die Wurzel gießen. Das wirkte bei dem Bonsai ungefähr wie die NOx-Einspritzung bei einem Auto.

Zehn Mitglieder der Hochschule haben am 23.5. eine Pionierleistung vollbracht. Sie legten beim Firmenlauf Schleswig-Holstein völlig ohne technische Hilfsmittel eine Strecke von 4,8 Kilometern zurück. Back to the boots!

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14.4.2014
Voll kreativ
Nach deutlich unter sechs Wochen endlich ein neues Blog. Und es war ja auch viel los: Ein Diktator klaut ein Stück Ukraine, Adobe vermietet uns die Creative Cloud und Hacker konnten dank der Heartbleed-Sicherheitslücke in OpenSSL wieder mal besser unsere Daten klauen. Allerdings nicht von den Servern der Muthesius Kunsthochschule. Die laufen nämlich nicht mit der löchrigen OpenSSL-Version 1.0.1. oder 1.0.2. Das ist natürlich kein Zufall, sondern das Resultat kompetenter technischer Planung, von Inspiration und weiser Voraussicht. Hoffentlich hatte das meine Online-Bank auch drauf.

Nicht drauf hat es jedenfalls Adobe mit der Creative Cloud. Früher stopfte man eine DVD in den Rechner, klickte ein paarmal OK und gab die Seriennummer ein. Dann wanderte ein Balken durchs Installerfenster, und irgendwann, so nach 20-30 Minuten, hatte man die Software auf dem Rechner. Heutzutage bekommt man eine Datei, mit der man einen Installer generiert. Dabei wird die Software gigabit-weise aus dem Internet heruntergeladen. Falls es überhaupt klappt, kann es aber einige Stündchen dauern. Installieren mit dem fertigen Installer funktioniert auch nicht immer, falls doch, darf man einige weitere Stündchen einplanen. Manche Programme tun auch nur so, als ob sie installiert worden sind. Wenn man zum Beispiel auf dem Mac oder PC Adobe Muse aufruft, wird man darauf hingewiesen, daß man kein Abonnement hat ud die Software nur als dreißig-Tage-Testversion läuft. Da ich den Installer Mitte Februar gebaut habe, sehr hilfreich. Immerhin hat der Vertrieb von Abobe nach nur wenigen Wochen Recherche über ihre eigenen Lizenzprogramme pünktlich zum Vorlesungsanfang herausgefunden, daß man die Software pro Rechner zum Spottpreis von 78 Euro plus MWSt. pro Jahr nachlizenzieren kann; bei 25 Macs sind das schlappe 2320 Flocken Umsatz zusätzlich; nicht sehr viel mehr kostet die restliche CC für die ganze Hochschule.

Noch lustiger ist die Installation unter Windows. Jedenfalls wenn man den aktuellen Acrobat haben möchte. Hier geht Adobe back to the roots: Raus aus dem Klickibunti, den Exceptions Deployer aufrufen, dazu rein in die Eingabeaufforderung, einge Parameterchen eingeben,  --workflow=install  --mode=pre|post -INSTALLDIR= --installLanguage= --abortOnFail --help. Falls man vorher schon die resliche CC installiert hatte, bitte nochmal deinstallieren. Es scheint allerdings nicht hundertprozentig sicher zu sein, daß sich die restliche CC hinterher wieder installieren läßt. Das ist nicht nur neue Software, sondern auch jede Menge Spannung und Nervenkitzel. Die Adobe Creative Entertainment Cloud.

4.3.2014
Kein Oscar für Olympia
Ist ja gut, geht mal etwas zur Seite, ich will rein da. Ein bißchen schwierig, sich durch die Massen von Demonstranten zu arbeiten, die sich vor meinem Büro zusammengerottet haben, um ein neues Blog durchzusetzen. Jetzt haben endlich die vorderen, deren Nasen am Glaseinsatz meiner Tür plattgequetscht werden, mitbekommen, daß ich angefangen habe zu schreiben. Hoffentlich erreicht diese Nachricht bald auch die anderen sechs Milliarden Leser dieses Blogs.

Und es ist ja auch einiges passiert. Ein Dorf in Rußland wurde für 35 Milliarden Euro zum Wintersportort gepimpt. Das Kaff liegt auf demselben Breitengrad wie Nizza. Aber das war gerade das geniale an dieser Konzeption: Wenn der Schnee oben etwas angeschmolzen ist, flutschen die Skier besser. Leider hat es die deutsche Mannschaft aber nicht geschafft, das auszunutzen. Sie wollten dreißig Medaillen und bekamen nur 19. Mein Tipp: Bei der nächsten Olympiade sagen, daß das Ziel acht Medaillen sind. Oder für die restlichen Medaillen einen kompetenten Goldschmied aufsuchen.

Hier noch aus aktuellem Anlaß ein Hinweis an Staatsoberhäupter: Olympische Spiele sind als Ablenkungsmanöver für Diktaturen völlig ungeeignet! Undemokratische Regierungen, die die Menschenrechte nicht achten, werden durch Protzveranstaltungen wie letztens in dem russischen Kaff kein bißchen sympathischer. Besonders, wenn sie drei Tage später in Nachbarländer einmarschieren. Insofern waren die 35 Milliarden rausgeschmissenes Geld. Schämt euch und geht nach Hause.

Und sonst? Es sind güldene Figuren verliehen worden. Ottos. Nee, Omars. Jetzt habe ich es: Oscars! Alle haben sich darüber gewundert, welche Filme damit prämiert wurden. Aber man kann bei einer Jury-Stärke von gerade mal etwas über 5800 doch kein repräsentatives Ergebnis erwarten. Das einzig richtige wäre, die Filme kostenlos ins Internet zu stellen und dann alle darüber abstimmen zu lassen. Kunst statt Kommerz! Wobei im Internet natürlich eine gewisse Gefahr bestünde, daß viele Oscars an niedliche Katzenvideos gehen.

Und wo wir gerade von Kunst reden: Was macht denn die neue offizielle Muthesius-Website? Wir alle haben ja dem Launch seit Januar entgegengefiebert. lassen wir sie selbst sprechen: "Um die Vielfalt der Muthesius Kunsthochschule darstellbar zu machen, gibt es neben den "offiziellen” Informationsseiten (die farbige Hälfte dieser Webseite) über 30 Weblogs". Das ist toll! Dann bin ich nicht mehr der einsame Rufer in der Datenwüste! Schade, daß meine Anregung mit dem Blümchenmuster auf dem Frühlingsgrün noch nicht umgesetzt worden ist. Aber mit fünf verschiedenen Navigationsmenues, von denen sich eins beim Herunterscrollen ans Seitenende zeigt und ein weiteres aufgeht, wenn man "Muthesius Kunsthochschule" anklickt, ist trotzdem für optische Kurzweil gesorgt. Wir können also beruhigt weiter dem Launch entgegenfiebern.

Stephen Hawking hat eine neue Theorie zu Schwarzen Löchern: Er ist jetzt der Meinung, daß Schwarze Löcher gar keinen echten Ereignishorizont haben, und daß Dinge, die dort verschwunden sind, "in stark veränderter Form" wieder auftauchen können. Dann muß ich wohl meinen Müllschlucker umbauen. Nicht auszudenken, wenn der ganze Mist wieder rauskommt. Wo kriegt man hier in Kiel Antimaterie?

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22.1.2014
Es grünt so grün
Der abgeschmückte Weihnachtsbaum liegt beim Nachbarn im Vorgarten, die Geschenke sind bei eBay eingestellt und der Kalender zeigt für Januar bereits seit längerem zweistellige Werte. Sehr im Gegensatz zum Thermometer. Mein Weihnachtsurlaub ist auch schon eine Woche vorbei. Prompt kommt wieder dieser weiße Mist vom Himmel, von dem diverse Schmalzjodler im Radio immer vier Wochen zu früh, nämlich zu Weihnachten träumen. Man könnte fast glauben, die beschwören das Zeug mit ihren Gesängen herauf. Dafür dürfte ihnen der Undank jedes Autofahrers sicher sein.

Aber es grünt trotzdem, nämlich hell auf der Testversion der neuen Muthesius Website. Statt rosa ist jetzt die Frühlingsfarbe angesagt. Leider wurde mein Vorschlag eines Blümchenmusters immer noch nicht berücksichtigt. Obwohl zu hellgrün vielleicht auch freundlich grinsende kleine dunkelgrüne Frösche passen würden. Nun, wir dürfen vor dem Launch sicher auf weitere ästhetische Offenbarungen gespannt sein. Vielleicht kann man die Site ja auch in muthesius.fruehlingsrausch.de umbenennen, wenn sie hellgrün bleibt.

In der großen weiten Welt blamiert sich inzwischen ein gelber Automobilclub mit einer Abstimmung. Also in Wirklichkeit fahren gar nicht 18 Millionen Leute auf das deutsche Lieblingsauto ab, sondern nur ungefähr 18. Der Hersteller sucht jetzt verzweifelt die restlichen 17999982. Oder so. Und die Politiker der GroKo behaupten, daß dann ja wohl auch nur ungefähr 18 Autofahrer gegen die Straßenmaut sind. So führt Pfusch in der pressearbeit zu massiven politischen Rückschlägen.

Gelb geht natürlich nicht mehr für unsere neue Website, nicht mal mit Blümchen. Gelb ist total geächtet.

Toll ist dagegen die Initiative der Bundesministerin für Verteidigung und Familie. Die Bundeswehr soll geöffnet und familien- und kinderfreundlicher werden. Schön, daß die Kleinen jetzt endlich mal die ganzen Sachen in den Kasernen und auf den großen Bundeswehr-Abenteuerspielplätzen mit benutzen können. Morgens Antreten mit den Eltern, danach Diensteinteilung. Sicher, exerzieren ist ätzend, aber dafür macht dann dann panzerfahren, schießen und Handgranaten werfen richtig Spaß. So werden schon die Kleinen an das Dasein in der Bundeswehr gewöhnt und die derzeitigen Nachwuchsprobleme der Truppe sind Geschichte.

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19.12.2013
Das Survival-Weihnachtsblog
Ich sitze hier frierend in den dachlosen Ruinen der während des Jahrtausend-Orkans Xaver teilweise eingestürzten Muthesius Kunsthochschule und kratze dieses Blog mit meinem Taschenmesser für die Nachwelt in ein abgefallenes Stück Putz. Einige andere hungernde Überlebende prügeln sich um eine Dose Hundefutter, denn die Mensa ist schon längst geplündert. Wir alle hoffen, daß die Rettungskräfte aus Skandinavien oder Süddeutschland irgendwann einen Weg durch die von Nord- und Ostsee überschwemmte Trümmerwüste bahnen können, die der Sturm am 5. und 6. Dezember von Schleswig-Holstein übrig ließ.

Stimmt ja gar nicht. Dieses Szenario blieb uns zum Glück erspart. Meteorologen haben jetzt auch eine Erklärung dafür: Die Vorab-Berichterstattung über den Sturm in den Medien hat dermaßen viel heiße Luft produziert, daß über Schleswig-Holstein temporär ein Zwischenhoch entstand und der Kern des Sturmtiefs abgelenkt wurde. Der erste Fall von erfolgreicher Wetterbeeinflussung großen Stils in der Geschichte der Wissenschaft.

Die wissenschaft hat uns heute soeben auch einen weiteren Durchbruch beschert: Das Genom der Zuckerrübe ist nach sechsjähriger Forschungsarbeit entschlüsselt! Kranke Zuckerrüben können jetzt mit Gentherapie geheilt werden.

Eine schlechte Nachricht: Wie aus möglicherweise informierter Quelle verlautet, wird die derzeit rosafarbene neue offizielle Website der Hochschule nach der Testphase noch umgefärbt. Na ja, aber frühlingsgrün oder hellblau macht sich ja auch sehr gut mit Blümchenmuster.

Und sonst? In der Holstenstraße stehen lauter häßliche Holzhütten, aus denen Kitsch, gekochtes Weinimitat und Eßwaren verkauft werden. In den anderen Läden steht man sich vor der Kasse die Beine in den Bauch. Ach, es ist schon wieder Weihnachten? Ja liebe Kieler, ihr müßt aber mal euer Einkaufsverhalten in den Griff bekommen. Kauft doch endlich mal antizyklisch ein! Nicht immer während des größten Gedränges in meiner Mittagspause losgehen! Wenn ich einkaufen will.

So, damit seid Ihr jetzt voll informiert: Die Muthesius Kunsthochschule ist nicht weggeflogen, es ist bald Weihnachten (für alle, die diese beiden Dinge noch nicht gemerkt haben), die neue Website kommt höchstwahrscheinlich mit Blümchenmuster. Das sind doch tolle Nachrichten für das letzte Blog dieses Jahres. Ich wünsche allen ein weihnachtliches Weihnachten und das neue Jahr pünktlich zum 1.1.!

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25.11.2013
Öl!
Ich weiß: Sechs Wochen ohne Blog. Ich bin zerknirscht. Hier ein neues zur Linderung der Entzugssymptome.

Sie haben Öl gefunden! Damit sind die Behauptungen, daß die Reserven der Welt nur noch fünfzig Jahre reichen, hinfällig geworden. Die Stiftung Warentest hat in Nußschokolade Mineralöl nachgewiesen. Als Genußmittel ist sie dadurch zwar weniger geeignet, dafür erschließt sich der Menschheit aber eine unerwartete neue und leicht zugängliche Rohstoffquelle. Wer will denn da noch Ölsände ausbeuten?

Obwohl es bis Weihnachten noch einen Monat dauert, leben wir in einer Zeit, in der immer wieder Handllungen der christlichen Nächstenliebe durch die Presse gehen. Der Papst umarmt Schwerkranke, die SPD verhandelt über eine große Koalition mit der CDU, und die Kieler Bürgermeisterin hat den Armen 3,7 Millionen Euro geschenkt. Na ja, einem. Aber trotzdem war das, christlich betrachtet, ein Schritt in die richtige Richtung. Schade, daß sie zum freiwilligen Rücktritt gezwungen wurde, bevor die restlichen Armen in Kiel versorgt waren. Ich zum Beispiel. Bei deutschen Managern gibt es neuerdings wie beim Papst eine Tendenz zur freiwilligen Selbstbeschränkung: Der Chef einer großen Autofirma sagte, er brauche keine zehn Millionen Gehalt, er könne mit fünf Millionen gut leben. So viel zum Thema Mindestlohn.

Frisch durchgesickert ist eine Adresse für die Testversion der neuen offiziellen Muthesius Website mit Erdbeergeschmack. Alles so schön rosa. Aber auf die leeren Flächen bitte noch ein schickes Blümchenmuster zaubern! So hätte es dann auch meiner Omi gefallen.

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10.10.2013
Kontrolletti
Da ist den PR-Leuten der Verkehrsministerien was ganz schlaues eingefallen. Um die fehlende Präsenz von Verkehrspolizei im täglichen Betrieb mal etwas zu überspielen, wird heute fett Kontrolletti gemacht. In der ganzen Bundesrepublik wird geblitzt. Freundlicherweise wird vorher in der Zeitung und im Internet angesagt, wo.

Deshalb zunächst ein Ruf an den Menschen, der von meinem Heimatdorf aus zig Kilometer mit 50 rumgeschlichen ist: Nächstes mal Zeitung lesen! Die Rotlicht-Fotografen machen Ihre Bilddokumentationen ganz woanders. Mal davon abgesehen, daß da zwischen 70 und 100 erlaubt ist. dasselbe auch an den Typen, der mit 40 und einer langen Autoschlange hinter sich durch die Kieler Innenstadt am Westufer entlang kroch: Ja, wo blitzten sie denn? Da nicht!

Im Grunde genommen legt die ganze Aktion für mich sowieso den Verdacht nahe, daß die Verkehrsministerien von Rasern unterwandert sind. Denn wenn bundesweit angegeben wird, wo die Radarkontrollen sind, folgt ja durch ein selbst für Eigentümer von tiefergelegten Fahrzeugen mit überbreiten Reifen und Spoilern nachvollziehbares logisches Eliminationsverfahren, wo keine Radarkontrollen sind. So weiß dann jeder Heizer, wo er beruhigt drauftreten kann. An den Kontrollstellen stark lupfen und den Polizeibeamten freundlich zuwinken.

Als vorgestern ein Profi-Rennfahrer mit einem Passat Kombi mich und drei weitere Fahrzeuge auf der Landstraße hinter einem 80-Schleicher lässig mit 130 über die durchgezogene Linie in einer Linkskurve überholt hat, war wieder mal weit und breit keine Polizei in Sicht. Immerhin hat er es satte drei Meter vor dem Gegenverkehr wieder auf die rechte Spur geschafft. Respekt! Wetten, daß der sich über die Kontrollpunkte informiert hat?

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12.09.2013
Das neue!
Apple hat sich endlich wieder an die Spitze der technischen Innovation gestellt: Es gibt zwei neue Eifone! Die Innovation dabei ist, daß man damit eifonieren kann. Ach nee, das konnte man schon mit den alten. Aber das neue Eifon-Betriebssystem ist jetzt speziell für eine 64-bit-Architektur ausgelegt. Damit ist der ganze Chipsatz viel schneller. Also ist die Innovation, daß man jetzt schneller eifonieren kann. Man kann schneller reden und schafft pro Minute viel mehr Telefonate als vorher! Darauf haben wir alle gewartet.

Die Eifone gibt es in einer teuren Ausführung für die wahren Fans. Das Gehäuse ist aus Metall, wahlweise in silbergrau metallic, noch grauer metallic und gülden beige metallic, etwas heller als das berühmte Ikonengold Metallic von Mercedes. Sicherlich die Trendfarbe, wenn schon Nobelfone, denn auch gülden. Für Preisbewußte: Auch diese Eifone sind deutlich billiger als ein Mercedes. Dazu gibt es zum Freischalten jetzt einen Fingerabdruck-Sensor. Der NSA wird sicher eine App entwickeln, mit der die Fingerabdrücke dann gleich online abgenommen werden können.

Apple rockt aber jetzt auch den Schnäppchenmarkt. Zum Schleuderpreis von 599 Euro gibt es das Eifon neurdings mit buntem Kunststoffgehäuse in pink, weiß, blau oder grün ohne NSA-Sensor. Da freuen sich die User, die ihr Eifon früher selber lackieren mußten. Besonders die, die mit einer Sprühdose arbeiten und dann immer vergessen, den Monitor abzukleben. Nur die, die ein rotes, lila oder oranges Eifon wollen, müssen nach wie vor selber zur Sprühdose greifen. Oder pinseln.

Trotzdem: Insgesamt ist das ein gelungener neuer Aufbruch in die technische Innovation und in das preiswertere Marktsegment unter 600 Euro. Das sieht man auch daran, daß die Apple-Aktien danach ebenfalls billiger geworden sind.

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06.09.2013
Das Echte
Das Fernsehen kommt immer mehr auf den Hund. Da sollte es doch ein wahnsinnig spannendes Duell von zwei Kanzlerkandidaten geben. Und dann vergessen die Duellanten ihre Revolver. Kein Showdown. Stattdessen neunzig Minuten Gelaber. Allerdings waren danach die Zuschauer erschossen. Vor Langeweile.

Schleswig-Holstein hat einen neuen Werbe-Claim. "Der echte Norden." Die Plakate zeigen dazu die Buchstaben SH, eine rheumakranke Katze und einen plattgedrückten Hummer. Ich finde es gut, daß die Echtheit des Nordens hier jetzt endlich mal offiziell festgestellt wird. Hinterlistige Fälscher, die den Menschen einen nachgemachten Norden unterjubeln wollen, haben dadurch keine Chance mehr. Wenn zum Beispiel die Thüringer den Bayern weismachen wollen, daß sie deren nördliche Nachbarn sind, trifft sie jetzt der volle Zorn Schleswig-Holsteins, des einzig echten Nordens. Skandinavien und die restliche Gegend zwischen Deutschland und dem Nordpol ist vorhanden, aber nicht wichtig. Und Mecklenburg-Vorpommern zählt laut einigen an der Kampagne Beteiligten nicht, weil es doch eher im Nordosten liegt. Außerdem ist das nördliche Ende von Sylt noch ein bißchen nördlicher als der nördlichste Punkt Meckpoms. Da haben wir aber Schwein gehabt.

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf die weitere Semiotik der Kampagne: Die Buchstaben SH symbolisieren natürlich den hohen Alphabetisierungsgrad und die erfolgreiche Bildungspolitik im Lande. Die rheumakranke Katze spielt in witzig-selbstironischer Weise auf das schleswig-holsteinische Reizklima an. Der plattgewalzte Hummer ist nätürlich eine ebenfalls humorvolle Anspielung auf Schleswig-Holstein als Verkehrsknotenpunkt zwischen Skandinavien und dem Rest der Welt. Wobei angesichts des seit der Teilsperrung der Rader Hochbrücke meistens stehenden Verkehrs auf die Straße geratene Weichtiere inzwischen eine deutlich bessere Überlebenschance haben. Das konnten die Macher der Kampagne natürlich nicht vorher wissen. Die Gerüchte, es handele sich um ein schlecht dargestelltes heraldisches Nesselblatt und bei der rheumakranken Katze um einen mißglückten Greif, sind wahrscheinlich von irgendwelchen nicht echt nördlichen interessengruppen verbreitet worden.

Insgesamt also eine höchst gelungene Image-Kampagne. Menschen, die sich als Schleswig-Holsteiner outen, ernten jetzt nicht bloß ein freundliches Lächeln, sondern manchmal sogar schallendes Gelächter.

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08.08.2013
Grüß Gott!
Greetings to all users of XKeyscore. We know you are fans of this blog and hope you also enjoy watching the rest of our internet traffic.

Schon wieder sechs Wochen seit dem letzten Blog. Aber es ist wirklich einiges passiert: Zunächst einmal habemus papam, ach nee, praesidem. Wir importieren einen Präsidenten aus Bayern! Nachdem die letzte Gegenkandidatin plötzlich und unerwartet das Handtuch geworfen hatte, entschied sich der Senat in einem spannenden Wahlkrimi zwischen dem verbliebenen Kandidaten Dr. Arne Zerbst, der immerhin 100% aller Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte. Er tritt den Job im Januar an. Herzlichen Glückwunsch!

Dann hatten wir noch die Muthesius-Jahresausstellung Einblick-Ausblick. Ein Erfolg! Diesmal im Zeichen des türkisen Rechtecks, das wochenlang als Titelbild die offizielle Hochschulwebsite zierte. Designerischer Minimalismus, der beweist, daß Kunst auch im Weglassen liegen kann.

Das dachten sich von 1969 bis 72 wohl auch die Erbauer der Rader Hochbrücke, der wichtigsten Nord-Süd-Autobahnverbindung Schleswig-Holsteins. Deswegen hatten sie den Beton in den Brückenpfeilern teilweise weggelassen, und vom Rest war dann noch einiges löchrig und zerbröselt. Um das unerwartet bereits fünfzig Jahre vor dem eigentlich geplanten Abriß leise von alleine vor sich hin bröckelnde Stück Architektur vor dem vorzeitigen Einsturz zu bewahren, wurde die Autobahnverbindung über den Nord-Ostsee-Kanal vor knapp zwei Wochen teilweise dicht gemacht. Die Touristen und andere Autofahrer können jetzt den Ausblick auf die schöne schleswig-holsteinische Landschaft auf bis zu 20 Kilometer vollgestauter Autobahn ganz in Ruhe genießen, oder lernen wie auch die Trucker auf den Ausweichstrecken ganz neue idyllische Landschaften ausführlich kennen. Noch ein Tipp für die Brücken-Restaurierer: Wenn ihr neue Stahlbetonteile für die Brücke gießt, die Form diesmal am besten ganz mit Beton voll machen, sonst gibt das wieder Löcher. Und ordentlich umrühren, um die Luftblasen rauszukriegen!

Eine vorgeblich ökologische Partei verlangt die zwangsweise Einführung eines veganischen Tages in deutschen Kantinen. Diese unsensiblen Herbivoren wollen unsere blättertragenden Freunde, die Pflanzen, institutionalisiert auffressen. Brutale Politik gegen pazifistische Lebensformen, die weder in der Lage sind, sich zu wehren, noch wegzulaufen. Diese Partei wähle ich nicht!

Hoffnungsträger Barack Obama ist weiter auf dem absteigenden Ast. Eigentlich ist er schon vom Baum runter und steht mitten im Wald. Seine Außenpolitik wird teilweise bereits mit der von Jimmy Carter verglichen. Damit ist ein wichtiger Tiefpunkt seiner Amtszeit erreicht. Wie ausgerechnet Wlad der Putin sich mit dem Asyl für Edward Snowden, dem von Obamas Justiz gejagten Whistleblower, als Unterstützer politisch Verfolgter darstellen kann, ist schon ein echtes Eigentor für den obersten Internet-Lauscher Barack Ohrbama.

Dann ist noch der Muthesius-Mailserver dahingeschlichen. An einem Freitag. Aber kein Problem: Schon Samstag am frühen Nachmittag lief die Reserve-Maschine. Leider hatte sich herausgestellt, daß hier bei der Anschaffung gespart und ein Rechner mit einer etwas billigeren Hardware gekauft worden war. Die Anpassung sorgte dann doch für einige Stündchen zusätzliche Arbeit. Wie ich immer sage, es lohnt sich nicht, bei IT zu sparen. Das machen schon die Hersteller.

Ein Mailserver mit aktueller Hardware und Hardware-RAID ist in Arbeit. Auch wenn es natürlich schwer fällt, sich von dieser Arbeit loszureißen, mache ich jetzt trotzdem erstmal drei Wochen Urlaub..

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24.06.2013
Hard rain
Wieder eine Woche Mistwetter, auch bekannt als Kieler Woche. Das Eß-, Segel-, Sauf- und Kulturvergnügen in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Was einem zunächst auffällt, sind die vielen orientierungslosen Kieler-Woche Touristen. Sie fahren in Molfsee rechts ran und fragen: "Wo sind denn hier die Boote?" Manche stehen auch vor dem Bordesholmer See und wundern sich: "Die Ostsee hatte ich mir aber größer vorgestellt! Und wo ist die Gorch Fock?" Die Organisatoren rechnen wieder mit 3 Millionen Besuchern. Wie viele wären es wohl, wenn alle hinfinden würden? Allerdings sind auch manche erst nachträglich orientierungslos. Wahrscheinlich liegt das dann weniger am Essen, Segeln und der Kultur.

Vielleicht ist die Orientierungslosigkeit auf dem Hinweg ja auch auf das Versagen von Navis infolge des Abhörens der Internetverbindungen durch den britischen Geheimdienst zurückzuführen. Immerhin ist diese Form der Spionage kostengünstig: Die Briten sparen damit jede Menge Champagner, Martini und Aston Martins. Wahrscheinlich plant der deutsche Geheimdienst deshalb ähnliches. Die sparen dann Flaschbier und Schuhe.

Meteorologen erforschen schon seit Jahrzehnten, wie man in Trockenzonen künstlich Regen erzeugen kann. Hier könnte die schleswig-holsteinische Landesregierung weiterhelfen. Einfach den Ministerpräsidenten hinschicken, mit einem Typhon tröten lassen, dann noch gen Himmel rufen: "Die Kieler Woche ist eröffnet!" und schon gießt es. Umweltfreundlich ohne teures Silberjodid.

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20.06.2013
Yes we scan!
Fall es noch jemand nicht mitgekriegt hat: Präsident Barack Obama, oberster Internetüberwacher der USA, hat gestern Berlin mit einem Besuch beglückt. Ob er Abhörspezialisten mitgebracht hatte, wurde nicht bekannt gegeben. Prinzipiell darf ein qualifizierter Geheimdienst aber nicht die Gelegenheit ungenutzt verstreichen lassen, in Berlin die Regierungsgebäude und die Internetanschlüsse zu verwanzen, um die Sicherheit von Verbündeten weiter zu verbessern.

Obama selbst hat eine historische Rede gehalten, und alle fragten sich, ob er "Ich bin ein Berliner" oder "Mr. Gorbatschow, tear down this wall!" irgendwie toppen kann. Meine Empfehlung: Nach der Prism-Abhör-Affäre nichts über Freiheit und Bürgerrechte sagen; eine historische Rede leidet immer etwas, wenn das Publikum Lachkrämpfe kriegt. Obama ist in Deutschland aber immer noch erstaunlich beliebt. Es war ja auch eine großzügige Geste, damals, als seine Partei noch die Mehrheit in Repräsentantenhaus und Senat hatte, auf den während seines Wahlkampfs propagierten "Change" zu verzichten. Auch die l&uauml;ssigkeit, mit der er zusah, wie mental vielleicht nicht ganz auf voller Höhe befindliche Anhänger der Waffenlobby, des religiösen Fundamentalismus und des rechten Republikaner-Flügels immer mehr Einfluß gewannen und seine Regierungsarbeit blockierten, zeigte, daß dieser Präsident durch nichts zu erschüttern ist. Er hat sich immer ein offenes Ohr für die Bürger der Welt bewahrt, und er wird darin von seinen Geheimdiensten vorbildlich unterstützt.

NEWSFLASH: Ich habe dann doch noch nebenbei den Newsticker laufen lassen, um mal zu sehen, was der Präsi so erzählt. Es war der typische visionäre Obama-Speech, der vermutlich dieselben weitreichenden Folgen nach sich ziehen wird wie der in seinem ersten Wahlkampf propagierte "Change". Obama as usual. The same! Ja, er will nuklear abrüsten. Das ist historisch: Obama schmeißt Raketen weg. Wenn ich richtig rechne, würde sich der Overkill-Faktor dadurch weltweit um 16%. reduzieren. Glückwunsch! Wir können uns dann nur noch etwa vier Malatomar komplett von diesem Planeten herunterbomben.

Gegen unsere Bundeskanzlerin kann er trotz dieses gewaltigen Durchbruchs nicht anstinken. Sie hat zwar keine Nuklearraketen zum Wegschmeißen, aber rockte das Internet und die Medien! Ihre in einer pressekonferenz vor Mr. Prismdents Rede geäußerte Erkenntnis: "Das Internet ist für uns alle Neuland." verrät eine großartige staatsmännische Weisheit und einen abgeklärten weltpolitischen Überblick, wie jung Obama sie in seiner restlichen Amtszeit sicher nicht mehr erreichen wird.

Und daß das Internet für uns alle Neuland ist, ist ja der Grund, warum die amerikanischen Geheimdienste es so eifrig erforschen.

Auch sonst kommt segensreiches aus den USA. Nachdem Apple zugegeben hat, Kundendaten an US-Behörden weitergegeben zu haben (zum Beispiel zum edlen Zwecke des Wiederauffindens von Alzheimer-Patienten, wohl eine typische Apple-Zielgruppe), hier eine weitere gute Nachricht: Bald gibt es einen neuen Desktop-Mac. Der hat dann nicht mehr das erstaunlich schwere quaderförmige Leichtmetallgehäuse, an dem wir uns in den letzten zehn Jahren etwas sattgesehen haben, sondern ein rundes schwarzes Hochglanzgehäuse. Sieht aus wie ein kleiner Designer-Küchenmülleimer ohne Deckel und Pedal. Das Loch oben ist aber nicht für Müll, sondern die Abluftöffnung fürs Gebläse. Falls wir uns die Dinger kaufen, werde ich sicherheitshalber noch Aufkleber drucken: "Dies ist kein Mülleimer!" und "Keinen Abfall in die Kühlöffnung werfen!" Die Mülleimer bekommen auch Aufkleber: "Dies ist kein Mac!" und  "Hier keine Festplatten anschließen!".

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06.06.2013
Singet!
Nachdem unser Präsident etwas unerwartet beschlossen hatte, die Vorzüge der Pensionierung zu genießen, hatten wir ein Büro frei. So geht das natürlich nicht. Und deshalb gab es neulich im Kesselhaus auf dem Campusgelände ein großes Vorsingen von Kandidatinnen und Kandidaten, damit wir das Präsidenten-Büro wieder besetzen können. Gerade für solche Star-Konzerte müßte aber an der Akustik der Hütte noch gefeilt werden. Nebenbei ist mir unangenehm aufgefallen, daß dort weder ein Ofen noch ein Schornstein vorhanden ist. Wie sollen wir denn bitte standesgemäß nach dem Wahl-Konklave mit weißem Rauch das "Habemus!" für die auf dem Campusplatz versammelten Massen ankündigen? Auch hier muß dringend nachgebessert werden. Falls mehrere Wahlgänge notwendig sein sollten, spende ich für schwarzen Rauch gerne ölige Putzlappen aus meiner Garage. Natürlich könnte man auch einfach ein Laptop mit Kunststoffgehäuse abfackeln. Soll ich schon mal ausprobieren, ob ein altes weißes MacBook weißen Rauch gibt?

In der Muthesius Kunsthochschule hat außerdem eine wichtige politische Aktion gegen die Mißhandlung eines Gefangenen unter der liberalen und menschenfreudlichen Regierung des amerikanischen Präsidenten Barack Guantanamo stattgefunden. Was dem Ausschuß des Deutschen Bundestages für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe mit einem Schreiben an Barack den Menschenfreund sowie einem offenen Brief des europäischen Parlaments nicht gelang, wird unseren politischen Aktivisten sicher glücken. Sie klebten Sticker mit der Aufschrift "Free Bradley Manning" an diverse Wände, Türen, Fenster und auch auf die Sichtfenster der Plotter. Ich nehme ja an, daß besonders die Aufkleber auf der Klotür und auf dem Spülknopf für Bradley Manning die Wende zum Guten bringen. Ist er schon raus aus dem Knast?

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13.5.2013
Money for nothing....
Und? Was war los in den acht Wochen seit dem letzten Blog? Nicht viel. Aber die Muthesius Kunsthochschule konsolidiert sich weiter an ihrem neuen Standort unter vollem Einsatz von Mitarbeitern und Professoren als führende Kunsthochschule Schleswig-Holsteins. Und seitdem wir aus der A-Lage am Zentrum in die naturfreundliche F-Lage an der L-Straße umgezogen sind, habe ich auch dauernd interessante Naturerlebnisse.

Als ich zum Beispiel neulich darauf wartete, daß der elektronische Türöffner die Tür zum Altbau elektronisch öffnet, knallte plötzlich eine Haselnuß neben mir auf den Bürgersteig. Dann landete ein Rabe und guckte vorwurfsvoll. Da der elektronische Türöffner nicht zum ersten mal schmählich versagte, machte ich mich auf in Richtung Hintereingang. Als ich am Verwaltungsgebäude vorbeikam, ertönte ein weiterer Aufprall. Der Rabe saß dort auf dem Dach und hatte wohl gerade seine Nuß wieder heruntergeworfen. Ich wollte ihn nicht verjagen und habe deshalb nicht nachgesehen, ob er die Nuß jetzt aufgekriegt hatte. Aber trotzdem: Da sagen die Ornithologen immer, daß Raben besonders intelligent sind. Und wie ist es in Wirklichkeit? Zu doof, sich einen Nußknacker zu besorgen.

Eine neue Partei, die inzwischen in mehreren Landtagen vertreten ist, ist auf die Idee gekommen, daß nicht nur Abgeordnete Geld für ihre Anwesenheit im Parlament bekommen sollen, sondern alle Bürger für ihre Anwesenheit in der Bundesrepublik. Das heißt dann nicht Diäten, sondern bedingungsloses Grundeinkommen. Ich finde das gut und habe mir natürlich bereits Gedanken über die technische Umsetzung gemacht. Ich würde vorschlagen, daß das Geld als pdf-Datei auf dem Server des Finanzministeriums abgelegt wird. Dort können die Bürger es sich herunterladen und mit einem guten Farbdrucker ausdrucken. Nebenbei ist damit auch das Problem gelöst, wie das bedingungslose Grundeinkommen finanziert werden soll: Immerhin kann mit einer einzigen pdf-Datei die ganze Bundesrepublik versorgt werden. Und die Regierung spart die Kosten fürs Gelddrucken. Der Server sollte allerdings mindestens 64 GB Arbeitsspeicher haben und über eine besonders stabile und breite Breitband-Anbindung verfügen. Gerüchte, daß die Stadt Hamburg in Zukunft die Zahlung für die neue Philharmonie in ähnlicher Weise abwickeln möchte- mit exklusivem Download für die Baufirmen von einem Senats-Server- konnten bislang nochnicht bestätigt werden, sind aber plausibel.

Generell ist natürlich zu sagen, daß das Thema Geld in unserer immer mehr internet-basierten Gesellschaft an Wichtigkeit verlieren wird: Schon jetzt zahlen wir im Internet ja nicht mehr mit Geld, sondern mit Kreditkarte.

Ein Politiker einer anderen Partei leistete sich einen unerträglichen Fauxpas. Er hat mit seiner Forderung nach einem Autobahn-Tempolimit von 120 Km/h jede Grenze überschritten: Solange wir auf den letzten paar nicht limitierten Prozent unseres Straßennetzes den rechten Fuß auf dem Gaspedal die 10 Zentimeter bis zum Anschlag nach unten bewegen dürfen, sind wir frei! Und jeglicher Angriff auf die Freiheit ist unerträglich! Außerdem nervt es ja auch, auf der Autobahn nur noch im zweiten Gang herumzufahren.

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14.03.2013
Buäää
Gestern gab es ein historisches Ereignis. Die Bundeskanzlerin ging nach Neumünster in einen Kindergarten. Ich sage es ja immer: Es ist nie zu spät, noch etwas für die Bildung zu tun. Allerdings ist sie heute nicht mehr wiedergekommen. Liebe Eltern, so geht es nicht! Die Kleinen können doch nicht schon am zweiten Tag einfach wegbleiben!

Irgendwas Historisches war gestern noch. So mit weißem Qualm. Der Mülleimer im EDV-Zentrum hat gebrannt? Nein, es qualmte an der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Als der Wahlleiter rief: "Schmeißt eure Socken in den Ofen, wir brauchen weißen Rauch!" wußten die Kardinäle, daß sie eine historische Entscheidung getroffen hatten. Statt des unvermutet in Pension gegangenen 85-jährigen bisherigen Amtsinhabers - wie hieß der noch gleich? - wählten sie, um ein Zeichen für die Verjüngung und die Reformbereitschaft der katholischen Kirche zu setzen, einen 76-jährigen Konservativen zum Papst. Aber nach dem, was man so hört, interessiert das nicht mal mehr die Katholiken.

Das ist so ähnlich wie mit den neuen Betriebssystemen Mac OS 10.8 und Windows 8 und den Computernutzer-Gemeinden der beiden zugehörigen Konfessionen. Fensters 8 habe ich auf meinem neuen privaten Laptop ungefähr 30 Minuten eher weniger genossen, bevor ich Linux installiert habe. Ja, ich bin ein Ketzer gegen die beiden großen Kirchen. Seitdem läuft die Kiste viel besser, ich muß mir den Internet-Rummelplatz nicht mehr ansehen, den Fensters 8 statt einer Benutzeroberfläche präsentiert, und wenn ich die 12-seitige Gebrauchsanweisung, die ich aus dem Internet heruntergeladen habe, umsetze, kann ich sogar wieder die Monitorhelligkeit einstellen. Und statt 956 Euro für ein Mac-Book Air, den billigsten tragbaren Veräpplungsrechner, habe ich nur 479 für einen ausgegeben, der genausogut surft und noch dazu einen 17" großen Fernseher hat, statt 11". Man muß allerdings zugeben, daß es mit Linux immer wieder unbedeutende kleine Problemchen gibt, die den nicht Sachkundigen in den Wahnsinn treiben könnten. Zum Beispiel wenn man etwas mühsam herausbekommen muß, daß das Funktionieren des WLAN davon abhängig ist, wann welches Interface aktiviert wird: Bei meiner Linux-Version muß das WLAN-Interface beim Hochfahren des Rechners, das Ethernet-Interface aber erst beim Anstöpseln eines Kabels aktiviert werden. Jemand, der so etwas nicht herausfinden kann, hat mit Linux beste Chancen, in völliger Beklopptheit zu enden.

Ein ausführlicher Test von Windows 8 wird wohl in nächster Zeit noch auf einem dienstlichen Laptop erfolgen. Bei dem neuen OS 10.8 hat Apple allerdings für Einzellizenzen nur noch den Vertriebsweg, das System über Kreditkartenzahlung aus dem äppelStore herunterzuladen. Und ich möchte denen nicht schon wieder Geld aus meiner Privatschatulle für ihr Klickibunti spenden, wie ich es beim letzten Test von OS 10.7 noch gemacht habe. Vielleicht kann mir ja jemand von der Hochschulleitung seine Kreditkarte leihen. Meine Karre müßte auch noch über den TÜV.

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12.02.2013
Dominus vobiscum!
Die Kette der Rücktritte reißt nicht ab. Nach einer Bildungsministerin am Samstag und nachdem am Donnerstag der Präsident der Muthesius Kunsthochschule verabschiedet wird, hat sich nun auch noch der Papst für Ende des Monats von seinem Job abgemeldet. Ihm fehlt die Kraft, die Kirche weiter bei ihrem Marsch ins Mittelalter voranzubringen. Obwohl sich alle, die bislang seine Arbeit gewürdigt haben, darin einig sind, daß er bereits viel geleistet hat. Trotzdem sich dauernd Leute beschwerten, daß er zu Weihnachten und Ostern immer nur zwei Typen namens Urbi und Orbi segnete.

Natürlich ist der Rücktritt für die Katholische Kirche ein harter Schlag. Sie steht jetzt nicht nur wie schon seit längerem ohne innovative Produkte, sondern auch noch ohne eine charismatische Führungspersönlichkeit da. ähnlich geht es ja einer anderen religiösen Organisation. Vielleicht sollte die Katholische Kirche deshalb eine Fusion mit Apple in Betracht ziehen. Das würde wahrscheinlich einen positiven Image-Transfer zur Folge haben. Auch Apple hätte von einer solchen Fusion weitreichende Vorteile. Zunächst natürlich, daß der in einem Konklave gewählte Unternehmensleiter dann offiziell als Stellvertreter Gottes anerkannt wäre. Einen früheren Amtsinhaber nannte ja nur der harte Kern der wahren Gläubigen "iGod", was wohl auch leicht übertrieben war. Angesichts des jüngst etwas eingebrochenen Aktienkurses wäre eine partielle Unternehmensfinanzierung aus Kirchensteuern sicher ebenfalls willkommen. Wichtig natürlich auch die Möglichkeit, zum Beispiel Windows-Nutzer zu exkommunizieren.

Wo wir gerade von alten Männern mit komischen Mützen reden: Es ist auch schon wieder Karneval. Angeblich sind selbst in Schleswig-Holstein bereits Menschen beobachtet worden, die diese eigentümlichen ethnischen Rituale süddeutscher Provenienz nachahmen. Sogar in der jetzigen Liegenschaft der Muthesius Kunsthochschule soll das früher passiert sein. Zum Glück ist ja morgen schon Aschermittwoch. Aber es gibt dann im März trotz Fastenzeit eine Prunksitzung zur Wahl des neuen Papstes. Rom bleibt Rom, wie es singt und lacht. Tätä tätä tätä.

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21.01.2013
Das Neujahrsblog- besser spät als nie.
War aber auch nichts los. Der Weltuntergang war am 21.12. kaum zu bemerken. Weihnachten- ich wußte doch, daß ich in dem letzten Blog irgendetwas vergessen hatte -schlich sich schon nach gerade mal drei Tagen am 26.12. sang- und klanglos davon, und vom neuen Jahr merkte man außer etwas Geballere an Silvester auch nichts. Stattdessen wurden wir dann pünktlich zu meinem Urlaubsende wieder mit Schnee berieselt. Von der globalen Erwärmung war bislang bei konstant negativen Temperaturen auch nichts zu spüren. Allerdings haben Klimatologen im Dezember zugegeben, daß die globale Erwärmung seit 15 Jahren eine Pause macht. Seitdem ist die Temperatur nicht mehr gestiegen. Viele Klimaforscher nehmen an, daß zumindest für einen Teil dieses Effekts die Schmutzwolken über Asien die Ursache sind: Sie dämmen die Sonneneinstrahlung. Soviel zu den Horrormeldungen über eine angeblich extreme Luftverschmutzung in China. Von wegen! Die machen aktiven Klimaschutz. Vorbildlich! War wohl ein Fehler, die ganzen alten Diesel ohne Feinstaubplakette nach Holland zu exportieren. Also, Dieselfahrer, denkt daran: Jede schwarze Vollgas-Qualmwolke ist ein Beitrag zum Kampf gegen die globale Erwärmung. Und die mit den staubreduzierten Motoren sollten lieber mehr Stoff geben- das Klima wird es uns danken.

Wenigstens war das Parkhaus wieder offen. An meinen letzten beiden Arbeitstagen 2012 hatten die doch tatsächlich vor der Einfahrt ein Loch gebuddelt und bastelten an irgendwelchen Rohren herum. Das ist übel. Da steht man dann mitten in Kiel mit eineinhalb Tonnen Blech und weiß nicht, wohin damit. An der Muthesius Kunsthochschule parken kann man sowieso vergessen. In der Kunstszene hat sich ein neuer Begriff für besonders exquisite Kunstgegenstände entwickelt: Man sagt jetzt "Selten wie ein Parkplatz an der Mu". Daß es selbige so gut wie nicht gibt, liegt daran, daß an den Parkplätzen erst seit Oktober gebaut wird. Inzwischen stand auf dem Ruinengelände, das dafür planiert werden sollte, ein festgefrorener Bagger: Offensichtlich wurde die vom Land Schleswig-Holstein beauftragte Bauleitung, wie bei allen öffentlichen Bauvorhaben üblich, vom Ende November plötzlich und unerwartet einbrechenden Winter überrascht.

Apples Aktienkurs ist abgestürzt. Die Apple-Anleger sind besorgt, weil weltweit schon alle Yuppies mit Eifonen versorgt sind und sich auch nicht öfter als alle drei Monate ein neues kaufen, die neuesten sich schlechter verkaufen als erwartet und Apple den Eindruck macht, daß keine technischen Innovationen bevorstehen. Na ja, solange noch niemand empfiehlt, Apple- gegen Facebook-Aktien zu tauschen....

Dafür bietet Apple aber Kontinuität und eine starke Identifikation mit der Marke: Die Preise der Computer steigen kontinuierlich. Und als ich neulich mal nachgesehen habe, was von Apple produzierte Desktop-Rechner und Notebooks so kosten, ging es mir so ähnlich wie der Apple-Aktie: Ich bin gefallen. Ohnmächtig vom Stuhl gekippt.

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10.12.2013
Weg damit!
Wir haben ja alle gehört, daß laut einer Prophezeiung der Maya am 21. Dezember Weltuntergang ist. Dumm gelaufen für den Einzelhandel, da kauft doch keiner mehr was zu Sylvester. Beim nächsten mal bessere Planung! Zum Glück habe ich am 21. schon Urlaub und bin nicht da. Teilnehmer des Weltuntergangs können mir aber gerne mailen, wie es war.

Einen Vorgeschmack auf die Apokalypse bot in weiten Teilen Schleswig-Holsteins wieder mal das überraschend zum Winteranfang eingetretene Winterwetter. Besonders in Kiel war letzte Woche teilweise Ski und Rodel gut, im Bereich Exerzierplatz eine Schneelage wie in Reit im Winkl. Wohl gemerkt, auf den Hauptstraßen. So kam man denn von der öden grauen geräumten Autobahn in eine idyllische Schneelandschaft. The fast and the furious: Kiel Drift 2012. Jede Menge Spaß und Action. Nur etwas blöde, daß in den engen Fahrspuren rechts und links noch andere Autos fahren: Versaut einem mit dem BayrischenMistWetter-Auto echt die Freude am Ausbrechen.

Der Kleine Kiel ist bis auf eine etwa 20 Quadratmeter große Wasserfläche zugefroren. Dort sieht es so ähnlich aus wie bei Karstadt vor der Kasse in der Spielzeugabteilung, bloß mit Enten, Möwen, Graugänsen und Bleßhühnern. Mal ein ernstes Wort an die Kieler: Warum geht ihr alle in meiner Mittagspause einkaufen? Ihr solltet lieber abwarten, bis der Andrang vorüber ist, und euch antizyklisch verhalten. Außerdem ist doch Weltuntergang, und ihr braucht den ganzen Schrott, den ihr jetzt kauft, sowieso nicht mehr.

Aber die Weihnachtszeit hat auch ihre Vorteile. Wenn im Kühler vom Auto Frostschutz fehlt, kauft man sich einfach einen Becher Glühwein vom Weihnachtsmarkt. Der entkalkt dann auch gleich das Kühlsystem. Nicht versehentlich in die Scheibenwaschanlage kippen! Die meisten Autos sehen mit rosa Frontscheibe echt blöd aus.

Und wenn man zuviel gegessen hat, einfach Radio an: Irgendein Sender spielt bestimmt "Last Christmas", eines der stärksten rezeptfreien Brechmittel.

Frohen Weltuntergang und ein gutes neues Jahr!

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16.11.2012
Yes, they could
Na gut, auf dem Nordamerikanischen Kontinent existiert wohl doch intelligentes Leben: Die USA hat nicht diesen Dings, den Namen haben jetzt auch schon alle vergessen, sondern wieder Obama zum Präsidenten gewählt. Ich sage das mit dem intelligenten Leben mal optimistsch, obwohl aus den USA am Samstag vor der Wahl, von der presse viel beachtet, zwei Filmstars nach Deutschland eingeflogen waren, um mit öhrchengeschmückter Fellmütze einem deutschen Showmaster beim Sackhüpfen zuzusehen, was prinzipiell natürlich schon gewisse Zweifel wecken könnte.

Ein Nachrichtenblatt titelte nach der Wahl: "Obama laufen die Minister weg!" Hoffentlich nicht nach Deutschland zum Sackhüpfen.

Nicht daß ich mir das im 2. Fernsehen angesehen hätte. Immerhin habe ich in einem Buchladen das neueste literarische Werk von Terry Pratchett gefunden. Der Autor leidet zwar seit einigen Jahren unter Alzheimer, aber seine Bücher sind trotzdem immer noch wesentlich interessanter als das deutsche Fernsehen. Was irgendwie tief blicken läßt.

Ein amerikanischer Forscher veröffentlichte die These, daß die Menschen immer dümmer werden. Der kriegt das deutsche Fernsehen wohl über Internet. Oder war das doch Feldforschung in den USA? Wahrscheinlich Wahlkampfbeobachtung.

In Frankfurt gibt es einen Aktionskünstler, der, mit Anzug gewandet, seinen Kopf in Mülleimer steckt. Ich wollte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, daß das EDV-Zentrum demnächst für die Studierenden-Arbeitsräume drei 120-Liter-Mülleimer bekommt und damit die Arbeitsmöglichkeiten für Künstler weiter verbessert.

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30.10.2012
Downtown- ganz unten
Es steht mitten in Kiel, hat fünf Stockwerke, ist untenrum und an den Ecken mit Rustica verkleidet, Baujahr Ende 19. Jahrhundert, mit Erkern, Säulchen, Wappenschilden und auf dem Hof prangt sogar ein Türmchen. Was ist das? Neuschwanstein für Arme? Nein! Das neue Domizil der Muthesius Kunsthochschule, der alte Fachhochschulbau aus der Gründerzeit. Dazu gibt es auf dem Hof noch ein Kesselhaus im selben Stil, das die Mensa aufnehmen soll, und zwei Neubauten für die Verwaltung und die Werkstätten mit Großgeräten sowie die Bibliothek. Mein Vater hat jedenfalls einen Fehler gemacht, als er 1974 seine Blechgarage abgerissen hat. Denn die beiden Muthesius-Neubauten im typischen Blechgaragenstil beweisen, daß wir architektonische Avantgarde im Garten hatten.

Als wir am 3. September mit unserem Equipment im Souterrain des Gründerzeit-Relikts abgekippt wurden, war der Prachtbau allerdings noch nicht fertig: Die Türen nicht abschließbar, kein Strom, die Wände festlich dekoriert mit herumhängenden, nicht angeschlossenen Elektro- und LAN-Kabeln, die Putz-und Malarbeiten nicht abgeschlossen und tonnenweise Bauschutt. Echt genervt hat auch, daß man die ganze Zeit von Bauhandwerkern umzingelt war: Jedesmal, wenn man etwas machen wollte, stand plötzlich eine Leiter und ein Haufen Werkzeug im Weg. Später arbeitete dann ein Handwerker einige Zeit wohldosiert vor sich hin, und dann standen Werkzeug und Leiter oftmals wieder einige Stündchen ungenutzt da. Kein Wunder eigentlich, daß Bauten im öffentlichen Dienst fast nie termingerecht fertig werden. Meine Oma nannte Handwerker mit einem bestimmten Arbeitstempo immer "Arbeiterdenkmäler". Ja, die Bildhauerei war noch gar nicht eingezogen, aber schon viele Skulpturen in der Hütte.

Immerhin wurden flächendeckend innovative, zeitsparende Bautechniken genutzt. Mir war zum Beispiel neu, daß Wandfarbe gar nicht mehr gepinselt, sondern gesprüht wird. Deshalb waren auch die aus der Wand heraushängenden Elektroleitungen alle so schön weiß. Dafür war allerdings darunter dann keine Farbe. Zeit gespart hat es sicher auch, die Blech-Kabelkanäle zum Teil mit Schutzfolie an die Wand zu schrauben.

Aber genug der Klagen, immerhin ist die Hütte jetzt fertig. Einigermaßen. Wenn noch jemand die restliche Schutzfolie von den Kabelkanälen abkratzt. Ich habe neben dem Zusammenbasteln des EDV-Zentrums - 36 Meter Kabelkanal ohne Schutzfolie von mir persönlich drapiert, dazu etwa 2 Kilometer Kabel und natürlich 28 Workstations und 12 Server -noch die aktiven Komponenten für das Campus-Netz programmiert, 18 Cisco-Giganet-Switches, zwei Internet-Zugangsrouter und 31 WLAN-Airports. Dann machte ich mich, sobald die Schaltschränke etwa zwei Wochen nach dem Einzug Strom hatten, auf die Socken, um die Anschlüsse zu verkabeln und der Hochschule das Campusnetz zu bringen. Bei 240 Anschlüssen, wie beim Schaltschrank im Server-Raum, kann das heftig in Arbeit ausarten. In der gesamten Hochschule sind es sechs Schaltschränke mit rund 700 Anschlüssen. Zur Zeit bin ich noch dabei, WLAN zu verbreiten. Das ist allerdings auch schon fast flächendeckend. Schneller wäre es gegangen, wenn die eingebauten WLAN-Kästen, in die die Airports eigentlich sollten, eine Stromversorgung hätten......

Genug der Baukritik. Obwohl ich es schon etwas schade finde, daß es das begrenzte Budget offensichtlich nicht erlaubt hat, im Verwaltungsbau eine Wanddekoration mit zu dem quietschgrünen Fußboden passenden großen Pril-Blumen zu machen. Vielleicht ein Projekt für einen engagierten Künstler.

Na ja, jetzt ist jedenfalls alles fertig. Im EDV-Zentrum läuft seit 14 Tagen wieder der volle Lehrbetrieb. Der Präsident hat auch schon von der Bildungsministerin bei einem Empfang einen Schlüssel für den neuen Campus bekommen. Wie man auf den Fotos sehen kann, allerdings fehlerhaft ausgeführt: Das Riesending paßt doch in kein Schloß! Wie kommt er jetzt rein?

Soviel erstmal zum Umzug. Dieses Blog entstand im -1. Stock. Ganz unten.

Mal sehen, was die Amerikaner am 6.11. wählen. Wenn Romney Präsident wird, widme ich mich im nächsten Blog der Frage: Existiert intelligentes Leben auf dem nordamerikanischen Kontinent?

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21.08.2012
No money, no gas, no food
Mehrere Milliarden EDV-Zentrum-Blog-Fans haben Entzugserscheinungen- seit fünf Wochen kein Blog. Also eigentlich wollte ich ja schon gestern eins schreiben, aber ich hatte Depressionen. Ich mußte vor der Arbeit noch zur Tanke, und kaufte dort 43 Liter Sprit. Für 81 Euro. Eigentlich ist das teure Zeug fast schon zu schade zum verbrennen.

Keine Finanzprobleme mehr hat unser früherer Bundespräsident- der bis Januar. Nachdem einige Fotos von ihm, abgemagert und mit Kassenbrille, durch die Presse gegangen waren, hat ihm der Staat jetzt 18000 Euro Gehaltserhöhung bewilligt. Dann reicht das ja jetzt endlich mal für ein Stück Wurst und einen Besuch bei Schielmann, oder wie der Laden heißt.

Von mir völlig unbeachtet und auch bis jetzt unbelästert ist in London ein Sportfest an mir vorbeigegangen. Olympiade oder so heißt das. Leider waren die Gewinner wieder angeschmiert: Statt brauchbarer Sachpreise bekamen sie nur runde Metallstücke. Offensichtlich ebenso ausgehungert wie der ehemalige Bundespräsident, haben die Sportler die Neigung, bei der Aufnahme der Fotos der Medaillenübergabe in die Medaillen hineinzubeißen. Leute, gebt denen doch mal ein Käsebrot!

Wie einem die Medien immer wieder ins Ohr tröteten, auch wenn man eigentlich gar nicht hingehört hat, hatten die deutschen Schwimmer besonders wenig zu beißen. Offensichtlich waren die Schwimmer auch unterernährt, denn zuwenig Fett schwimmt ja schlechter. Es gibt doch da diese aufblasbaren Flügelchen, die man sich zum schwimmen auf die Oberarme stecken kann, vielleicht schwimmt es sich mit dieser High-Tech-Lösung bei der nächsten Olympiade wieder besser. Mit Schwimmen kenne ich mich aus, weil ich 1975 meinen Fahrtenschwimmer gemacht habe. Ich bin eine halbe Stunde geschwommen- ohne Flügelchen! -und habe in dieser Zeit mindestens vier Bahnen geschafft. Qualifiziert mich diese Zeit eigentlich schon für das nächste Olympia-Schwimmteam?

Angesichts der in weiten Kreisen der deutschen Bevölkerung grassierenden Unterernährung, vom ehemaligen Bundespräsidenten bis zu Leistungssportlern, kann ich mich der Forderung des Bundesentwicklungsministers zur Abschaffung des E10-Kraftstoffes nur voll anschließen. Haut den Mais lieber mal mit Butter in die Pfanne, statt in den Biosprit-Reaktor. Und macht endlich Wurst aus den Wildschweinen, die überall an den Maisfeldern rumlaufen. Einfach überfahren ist nicht waidgerecht und angesichts der besorgniserregenden Ernährungslage in Deutschland eine Verschwendung wertvoller Nahrungsmittel-Ressourcen.

Natürlich ist die Muthesius Kunsthochschule weiter voll am Umziehen. Die Hütte in der L-Straße nähert sich mit Riesenschritten der Vollendung. Daß ein Handwerker bereits angekündigt habe, den Weihnachtsbaum mit aufzubauen, ist nur ein Gerücht. Aber wahrscheinlich ist das auch ein Mißverständnis, und er kommt für den Weihnachtsbaum nach dem Umzug extra nochmal wieder.

Hat noch jemand Kartons? Ich hatte nur sieben Stück abgekriegt, und in der ganzen Hochschule sind keine mehr zu finden. Die Dinger sind außerdem in 3D sehr viel kleiner, als sie platt zusammengefaltet ausgesehen haben. Na ja, wenn ich keine mehr bekomme, kippe ich die Kartons eben in der L-Straße aus, und die Spedition muß mehrere Fuhren machen.

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03.07.2012
Kamelle!
Muthesius zieht um! Ab dem 1.9. sind wir in der Legienstraße 35! Äh, ach nee. Also mal etwas allgemeiner: Muthesius zieht um! Ab irgendwann sind wir woanders! Ja, genau. Das entspricht unserem derzeitigen Informationsstand. Bin heute wieder in der L-Straße durch Bauschutt lustwandelt. Immerhin haben die Bauarbeiter ihren Pausenraum jetzt nicht mehr in der Örtlichkeit, wo später das EDV-Zentrum hin soll. Bin mal gespannt, ob das tatsächlich bis August fertig ist. Da die aktiven Komponenten für das Campusnetz zwei Monate nach dem in meinem Zeitplan vorgesehenen Zeitpunkt immer noch nicht beschafft sind, kann mir das aber eigentlich total egal sein. Schmeißt denn jemand bei dem Umzug Kamelle?

Und was war sonst? Deutschland hat die Fußball-EM- verloren! Schuld ist natürlich der Trainer. Wenn der so gut ist, daß er die anderen Spieler trainieren kann, verstehe ich nicht, warum er tatenlos am Spielfeldrand stehen bleibt, wenn seine Mannschaft dauernd Tore kassiert. Könnte ja auch mal ein paar Tore schießen. Oder dem Gegner wenigstens den Ball klauen.

Automäßig bin ich auf der letzten Reserve. Bei meinem Bayrischen Mistwetter Wagen ist der Bremslichtschalter im Eimer. Beim Käfer habe ich die laut diversen Internet-Käferforen bruchgefährdete Polyurethan-Hardyscheibe in der Lenkung gegen eine serienmäßige aus Gummi getauscht. Konnte aber keine Probefahrt machen. Heute fuhr ich los zur Arbeit und merkte, daß das Lenkrad auf dem Kopf steht. Also nächstes Wochenende nochmal ein paar Stunden damit versauen, die Scheibe wieder loszuschrauben und die Lenksäule um 180 Grad zu drehen. Zurück zu Hause holte ich dann aus der hintersten Ecke der Garage mein Käfer Cabrio, das sowieso mal Bewegung brauchte. Also wirklich: Nur zwei kleine Fehler, und fast kein Auto mehr übrig. Ich muß mir unbedingt noch eins besorgen.

Und bevor hier irgendwelche Spekulationen losgehen: Für den Preis eines nach Kunststoff müffelnden rollenden Plastikeimers der oberen Unterklasse- ich nenne jetzt mal nicht den Namen eines langweiligen Rasenspiels, bei dem Schläger in großen Taschen durch die Gegend getragen werden- bekommt man schon vier bis fünf Klassiker, manchmal sogar noch mit TüV. Und zu meinem Bayrischen Mistwetter Wagen eine Anekdote: Als ich die Kiste mit 11 Jahren auf dem Buckel 2005 gekauft hatte- damals wurde im EDV-Zentrum noch sauber gemacht -sagte die alte ausländische Putzfrau zu mir: "Du jetzt auch E36? Is gutte Auto. Sohn hat auch!" Ein multikulturelles und sozialverträgliches Fahrzeug, geradezu ein Volkswagen. Im gut sortierten Gebrauchtwagenhandel ab 799 Euro. Achten sollte man auf durchgegammelte Türschweller, kaputte Motorlager und Auspüffe, gebrochene Federn, defekte Stoßdämpfer, kaputte Hinterachslager- auch Radlager, Wartungsstau, kaputte Gebläse und Fensterheber. Den üblichen Kleinkram eben, den man so am Wochenende repariert. Ach ja, und defekte Bremslichtschalter.

Neues aus der wissenschaft! Versteinerungen zeigen, daß kleine Dinosaurier ein flauschiges Fell hatten. Aha! Also hatten die Plüschtierhersteller recht, und die Paläontologen unrecht.

Mittwoch will das CERN angeblich die Entdeckung des Higgs-Teilchens verkünden. Das Problem dabei ist, daß das Higgs-Teilchen so unstabil ist, daß es sofort in alle möglichen anderen Teilchen zerfällt, die ihrerseits auch wieder instabil sind. Und von solchem Schrott wird die gesamte Quantenmechanik zusammengehalten? Da hätte ich mir aber etwas solidere Arbeit gewünscht!

Nachtrag vom 4.7.: Sie haben verkündet! Es ist das Higgs-Teilchen oder ein anderes.
Oder wieder ein Wackelkontakt?

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07.06.2012
Diese Aktie müßt ihr koofen, ist 'ne Aktie für....
...die wirklich innovativen und risikofreudigen Investoren, die kurzfristige Verluste nonchalant hinnehmen. Hat etwa jemand erwartet, jetzt kommt etwas, das sich auf "koofen" reimt? Da hat Facebook Aktien im Anfangswert von 100 Milliarden Dollar ausgegeben und in den ersten drei Tagen eine Rendite von 18% erreicht. Nur leider -18%. Werden das jetzt Junk-Bonds? Ich nehme ja an, daß sich viele Finanzleute nach dem Aktienkauf zum ersten mal Facebookseiten angesehen haben und nach Sichtung der Banalitäten, die da von einem Großteil der 900 Millionen User so verbreitet werden, panisch die Aktien wieder verscheuert haben. Oder sie haben angefangen zu rechnen und sich gewundert, warum ein Unternehmen mit 3,7 Milliarden Umsatz 100 Milliarden wert sein soll. Besser spät als nie, aber die letzte Internet-Blase von 2000 ist offensichtlich bereits vergessen. Die Response-Rate für die Werbung auf den Facebookseiten liegt laut einer Studie von TBG Digital bei teilweise nur noch 0,04%. Bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters in den USA bezeichneten 34% der Befragten Facebook als langweilig, nutzlos, nicht relevant. Und die Schufa will Facebook nutzen, um die finanzielle Bonität der Facebook-User auszuforschern. Bin mal gespannt, wieviele User daraufhin aussteigen. Ein Grund mehr, meine Anlagestrategie konsequent weiter zu verfolgen und die Knete lieber selbst auf den Kopf zu hauen, als sie in Aktien oder Fonds zu investieren.

Und sonst so? Noch kompletter als der Aktienkurs von Facebook hat sich der OpenBox-Server verabschiedet. Und damit sämtliche Arbeits-Daten aller User. Nachdem eine der drei Festplatten, aus denen das RAID-0-Verzeichnis "OpenBox" bestand, dahingeschlichen ist, sind auch die anderen beiden für eine Wiederherstellung nicht mehr zugänglich, weil meine Recovery-Programme die Formatierung nicht mehr lesen können. Nett, wenn man auf diese Tour erfährt, daß zum Beispiel das Apple Festplatten-Dienstprogramm keine RAID-Verzeichnisse reparieren kann. Inzwischen gibt es Festplatten, die so groß sind, daß die OpenBox auf eine davon paßt. Damit gibt es jetzt ein RAID-1-Verzeichnis mit drei 3-Terabyte-Festplatten, sodaß die Daten zweimal gespiegelt werden.

Montag war Besichtigung der Hochschul-Baustelle in der Legienstraße. Die zum Teil schätzungsweise vier Meter hohen Räume sind bestens geeignet für hohe Kunst. Die Fenster meines Büros im Souterrain sind ausbruchsicher vergittert. Na ja, mal sehen.

Eine Studie der Universität Cambridge hat gezeigt, daß weltweit "123456" das meistgenutzte Paßwort ist. Paßt voll ins Bild, daß Leute, die so doof sind, das als Paßwort zu nutzen, es auch noch anderen verraten. "Hello, I'm a researcher from Cambridge. Please tell me your passwords." So haben die 70 Millionen Paßwörter abgestaubt. Social engineering par exellence. Respekt.

Und hier noch eine Vorlesungsankündigung aus dem Institut für Medienwissenschaften: "Im Vortrag wird gezeigt, daß es sich bei dem scheinbar bereichsfremden akustischen Volumen um eigenständige Momente des Schalls handelt. Angesichts der spezifischen Erscheinungsweise des Schallvolumens erweisen sich die assoziationstheoretischen Bezugsquellen als unzureichende oder nicht notwendige Bedingungen des Schalleindrucks. Die Verwandtschaft mit den Dimensionen des eigenleiblichen Spürens (felt body) ermöglicht eine nähere begriffliche Bestimmung der Schallvolumina." Genau! Fein beobachtet. Endlich bringt das mal jemand auf den Punkt.

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10.05.2012
Revolution!
Schleswig-Holstein hat gewählt! Die Stimmen sind erfreullich gleichmäßig auf alle politischen Lager verteilt worden. Wahrscheinlich strahlen uns die Kandidierenden deshalb auch vier Tage nach der Wahl noch breit von den nicht mehr ganz frischen Wahlplakaten an.

Die Protestaktionen der Hochschulen zur Sicherung ihrer Finanzierung waren ein durchschlagender Erfolg. Der bisherige wissenschaftsminister ist diesen Job los und hat derzeit nicht mal mehr einen Sitz im Landtag, der Ministerpräsident ist nicht mehr im Amt. Wahrscheinlich sind deshalb sofort nach der Wahl sämtliche Aktivitäten eingestellt worden. Nur auf der Facebook-Fanseite des Hochschulpakts wird noch heftig gegen die Mächtigen abgestänkert:

"Zukunftspakt Hochschulen dankt allen, die ihn unterstützt haben: Nach der Wahl übergeben wir ihn vertrauensvoll in die Hände der Landespolitik und der neuen Landesregierung. Wie immer sie ihn verändern und gestalten werden: Geht vorsichtig und behutsam mit ihm um!"

Einerseits freut es mich natürlich, daß ich an der Mu das Feld der Satire nicht mehr ganz alleine beackern muß. Aber ein guter Rat an den Nachwuchs: Es ist nicht die feine Art, so auf jemandem herumzutrampeln, der bereits am Boden liegt. Und Ironie wirkt besser, wenn sie nicht ganz so triefend dick aufgetragen wird. Obwohl übergeben angesichts der Situation der Hochschulen prinzipiell keine schlechte Idee ist.

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27.04.2012
Die Wahrheit!
Es ist mal wieder soweit: überall stehen Poster mit fröhlichen Menschen mittleren Alters, die für ihr Alter meistens erstaunlich gesund aussehen und oftmals auch noch ihre weißen Strahlebeißerchen vorzeigen. Darunter findet man mehr oder weniger intelligente Werbesprüche. Für die schleswig-holsteinischen Mediziner und Dentisten? Nein, für Parteien, denn es ist wieder Wahlkampf. Um den ständigen Bedarf an Wahlplakaten zu befriedigen, sind auch noch die Hochschulen mit einer eigenen Kampagne eingestiegen, dem Hochschulpakt Schleswig-Holstein, und haben sogar das größte Wahlplakat platziert, nämlich an der Uni Kiel. Dank der Typo und der Farbgebung ähnlich zu verflossenen CDU-Kampagnen soll das ganze gleich als Wahlkampfveranstaltung erkennbar werden. Die Politiker der meisten Parteien haben daraufhin verkündet, daß sie Bildung total groovy finden, und versichert, daß sie den Haushalt konsolidieren werden und an allem sparen, nur nicht an der Bildung. Obwohl sie kein Geld haben. Klar doch. Das ist die Wahrheit! Ein schöner Erfolg. Damit sie sich das auch merken, gab es am Donnerstag, den 26.4., einen landesweiten Aktionstag für Bildung, an dem neben den Kooperationspartnern der Hochschulpakt-Kampagne noch weitere bildungs-interessierte Organisationen beteiligt waren. Allerdings verstreuten sich zwei Demos, eine um 10.30, die andere um 18.00 und diverse Zusatzveranstaltungen über den ganzen Tag. Wäre vielleicht besser gewesen, eine große Demo zu machen und vor dem Landeshaus eine längere Kundgebung.

Aber immerhin: Der Ministerpräsident hat schon einen Tag vorher angefangen zu weinen und das Landeshaus verlassen. Weinen tun in letzter Zeit auch die Apple-User, die noch kein Anti-Virus-Programm auf ihren Macs hatten. Vor Glück. Denn sie sind endlich emanzipiert: Nachdem es jahrzehntelang keine Mac-Viren gab, jagt jetzt ein OS-X-kompatibler Trojaner den nächsten. Endlich haben die Mac-User auch die Möglichkeit, ihre Rechner in fremdgesteuerte Botnetze einklinken zu lassen und sich so an einer weiteren weltweiten Community zu beteiligen, die bislang nur den Windows-Nutzern offenstand. Letzten Endes generiert ein Markt auch immer ein Produkt. Der erste erfolgreiche Mac-Trojaner hatte schon hunderttausende von Macs in ein Botnetz eingeklinkt, bevor es überhaupt jemand gemerkt hatte. Hier sieht man wieder die überlegene Qualität der Premium-Software für Apple-Rechner.

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26.03.2012
Der Frühling!
Es wird wärmer, die Vöglein singen, und in Kiel hat schon der Titanenwurz geblüht. Im Botanischen Garten. Eine tropische Pflanze, die meist nur nichtstuend in Form einer Knolle im Blumentopf herumliegt, hin und wieder mal ein einzelnes Blatt ausbildet und ganz selten mal blüht. Diese Blume hat es aber in sich, es ist die größte der Welt und kann über zwei Meter hoch werden. Leider mit einem kleinen Schönheitsfehler; farblich und vom Geruch imitiert sie Aas. Bei der Größe eine echte Stinkbombe. Ich hatte in meinem Gewächshaus mal eine Stapelia grandiflora, eine Sukkulente, deren 20 cm große Blüte nach demselben Prinzip Insekten zum Bestäuben anlockt. Allerdings im Hochsommer. Das Ding sah so ähnlich aus wie die A7 vor dem Elbtunnel während des Berufsverkehrs, bloß mit Fliegen statt Autos. Insofern nicht nur einen Glückwunsch an die Uni Kiel zur botanischen Rarität, sondern auch zum guten Timing- noch nicht allzu viele Fliegen unterwegs zur Zeit. Aber die schon in Kiel waren, haben garantiert einen Abstecher zum botanischen Garten gemacht. Ich habe gelesen, daß eine erfolgreich bestäubte Titanenwurz nach der Fruchtbildung abstirbt. Es ist also für die Botanischen Gärten zu hoffen, daß die Pflanze in Deutschland selten bleibt, wenn sie ihre blühfähigen Exemplare behalten wollen.

Wie ich gerade in der Mittagspause gesehen habe, hat der Botanische Garten Kiel aus Bonn Pollen importiert und selbst eine Bestäubung versucht. Wenn das klappt, gibt es zwar Früchte und dann viele kleine Stinkeblumen, aber die brauchen wieder mindestens 15 Jahre, bis sie blühen. Irgendwie sind solche Harakiri-Blüher frustrierend: Erst züchtet man ein Prachtexemplar, dann blüht es und ist bald danach Kompost. Bei Agaven und diversen anderen Sukkulenten ist es allerdings so, daß sie nach dem Blühen auch eingehen, wenn sie nicht bestäubt werden. Dafür produzieren sie immerhin Ableger. So tauscht man eine große Pflanze gegen viele mickrige. Schlechter Deal. Die Mexikaner schneiden die Blütenstände der Agaven ab und brauen aus dem Saft, der dann aus der Pflanze austritt, Tequila. Eine Möglichkeit, die den Mitarbeitern des Botanischen Gartens mit ihrer Titanenwurz nicht offensteht. Oder kann man aus den Früchten Saft machen?

Die Stapelia war übrigens kein Harakiri-Blüher: Sie verstarb in hohem Alter an einer Pilzinfektion. Eine Pflanze mit Charakter und zeitweise starkem Bouquet. Die Fliegen werden sie vermissen.

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20.03.2012
Null Punkte!
Hier eine Nachricht, die ich gleich durchgeben wollte: Die spezielle Relativitätstheorie ist weiterhin gültig! Die Neutrinos, die im September von Forschern des Europäischen Kernforschungszentrums CERN angeblich mit Überlichtgeschwindigkeit geblitzt worden sind, hatten in Wirklchkeit nur die vorgeschriebenen 299792,458 Km/s drauf. Da sind wir jetzt aber echt beruhigt. Damit gibt es keine Punkte in Flensburg für die Übertretung der Höchstgeschwindigkeit. Die Fehlmessung wird hauptsächlich auf ein loses Glasfaserkabel zurückgeführt. Ich würde ja vorschlagen, daß vor paradigmen-relevanten Experimenten im CERN in Zukunft vor jeden Kabelanschluß ein Elementarteilchen-Physik-Doktorand (haben sie da ja wohl genug, oder?) gestellt wird, der den Stecker festhält. Oder aber die pressemeldungen werden relativiert: "CERN hat neues Naturgesetz entdeckt! Oder einen Wackelkontakt." Speziell, wo wieder nach dem Higgs-Teilchen gesucht werden soll. Während der Messungen kein Zutritt für Leute mit Schluckauf.

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09.03.2012
Trörö!
Ein letztes Mal betrat gestern der zurückgetretene Bundespräsident die Bühne. Er hat sich wie selten ein Präsident vorher um die öffentliche Wahrnehmung seines Amts verdient gemacht: Das Thema Bundespräsident war, glaube ich, noch nie so breit und mit einem derartigen öffentlichen interesse in den Medien vertreten wie unter diesem Präsidenten. Sicher die wichtigste Errungenschaft seiner Amtszeit, für die er den Bürgern bestimmt noch einige Zeit in Erinnerung bleiben wird. Die dankbaren Bürger fanden sich gestern, am Abend seiner Verabschiedung, zu einem spontanen Abschiedskonzert mit Vuvuzelas, Trillerpfeifen und Kompressortröten zusammen. Leider wurde diese freundliche Geste duch Uniformierte gestört, die sich mit Fackeln und Blasinstrumenten im Schloßgarten von Bellevue zusammengerottet hatten und die Sympathiekundgebung der Bürger systematisch durch einen Aufmarsch und laute Blasmusik zu übertönen versuchten, unter dem Vorwand, es handle sich um militärische Ehren, einen sogenannten Zapfenstreich. Also wirklich! Immerhin war das Abschiedskonzert akustisch so präsent, daß die Störer sich meistens nicht dagegen durchsetzen konnten.

Jetzt etwas wirklich interessantes. Auf der bayrischen Exil-Website der Hochschule fand ich als Titel-Bericht vorgestern folgende stilistische Perle- Muthesius in geheimer Mission: "Masterstudierende des Industriedesigns präsentieren Ergebnisse der Forschungskooperation mit der Siemens AG Neun Studierende der beiden Masterstudiengänge Medical Design und Interface Design arbeiteten seit Mitte September 2011 an Szenarien, in denen Anwendungskontexte einer unter Geheimhaltung stehenden Technologieinnovation exploriert und deren Ambivalenzgehalte kritisch beleuchtet werden.Sie präsentieren nun in filmisch-animierten und in Printversionen ihre Ergebnisse und Entwürfe." Alles klar? Ich denke, das spricht für sich. Wahrscheinlich ist das so eine Art Black Box, wo hinten etwas hineingetan wird und vorne etwas herauskommt, von dem niemand wissen darf, wie es zustande gekommen ist. Top Secret! Das ergibt natürlich einen sehr ambivalenten Anwendungskontext, bis jemand anhand des Outputs reverse Engineering macht. Oder sich der Black Box mit einem Büchsenöffner nähert.

Ich muß jetzt auch wieder eine Mission im Dienst Ihrer Muthesius Kunsthochschule ausführen. Deshalb Schluß mit bloggen. Nach Lesen dieses Blogs zerstört sich Ihr Computer aus Gründen der Geheimhaltung innerhalb von 20 Sekunden selbst.

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05.03.2012
Total sozial!
Eine tolle Nachricht für die finanziell weniger bemittelten, die ein -hoffentlich vorübergehendes- Aus vom Arbeitsmarkt hinnehmen müssen: Der Satz fürs Arbeitslosengeld ist drastisch aufgestockt worden und liegt ab jetzt bei 199000 Euro pro Jahr! Unbegrenzt lange! Auch, wenn die letzte Beschäftigung vor eigener Kündigung nur 20 Monate ausgeübt worden ist. Dazu ist das Sozialamt möglicherweise verpflichtet, auch einen Dienstwagen mit Chauffeur sowie ein eigenes Büro zu stellen. Dabei ist allerdings nicht ganz klar, ob ein vorhandenes eigenes Bobbycar sowie ein Eigenheim in Großburgwedel angerechnet werden. Das Arbeitslosengeld heißt ab jetzt "Ehrensold". Kein HartzIV mehr!

Was, falsch verstanden? Das ist gar nicht für alle? Komisch, irgendwo steht doch, alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Auch wenn bei manchen die Bundeswehr ordentlich Krach macht, damit sie wirklich aus ihrem Job verschwinden. Großer Zapfenstreich heißt das wohl.

Die Praxis für Organspenden wird drastisch vereinfacht. Es kommt einfach eine Anfrage der Bundesregierung per Post, ob man Organe spenden will. Mein Tipp: Einfach noch einen frankierten, gummigefütterten Rückumschlag dazu. Dann kann man die Organe, die man spenden will, gleich unbürokratisch mitschicken.

Bei Organspende fällt mir noch unser dämlicher Plotter ein: Nachdem er dauernd Fehler 86:01 "Papierstau möglich" anzeigte, wobei natürlich im Umkreis von drei Metern kein Papier vorhanden war, fand ich im Internet die Info, nach der dafür ein ausgeleierter Antriebsriemen oder eine defekte Service-Station verantwortlich sein könnten. Letztere ist rechts im Plotter und wischt überflüssige Tinte von den Druckköpfen und so. Der Plotter hat allerdings den kleinen Konstruktionsfehler, daß man zum Austausch des Antriebsriemens im Wert von 35 Euro den halben Plotter zerlegen muß, nämlich alles abbauen, was über dem Antriebsriemen ist. Nachdem die Transplantation der Neuteile stattgefunden hatte, kam dann bei den nachfolgenden Kalibrierungen eine heftige Ernüchterung: Beim Testen der carriage assembly, das ist der Wagen für die Druckköpfe, kam erst "Test failed", danach blieb das Mistding hängen, und es erschien wieder Fehler 86:01 "Papierstau möglich". Offensichtlich ist hier die Indikation für den Ersatz eines weiteren Organs gegeben. Ein Transplantat ist bestellt. Na ja, die Arbeitsschritte sind bereits weitgehend bekannt: Dieselben wie für den Antriebsriemen. Die Vorfreude hält sich in Grenzen.

21.02.2012
Guhnahmmp!
Tja, es ist nun doch nicht der Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten geworden, den ich eigentlich vorschlagen wollte. Kein Wunder bei dem angepaßten Yuppie-Outfit, das sie ihm verpaßt haben. Ich rede vom schlauen Det, von 1963 an Boß der Mainzelmännchen. 48 Jahre Führungserfahrung, keine Kredite. 2003 steckten sie ihn dann vom Arbeiterklasse-Overall ins Designer-Outfit. Dann noch eine Zottelfrisur Marke Oberklasse-Kindergarten. Schon 40 Jahre her, daß ich Mainzelmännchen geguckt hatte, und das war am Freitag bei der Präsidentschaftskandidatensuche echt eine heftigst unangenehme Überraschung.

Ein großartiger Durchbruch für die Demokratie war es, daß sich die etablierten Parteien nach nur zwei Tagen auf den Kandidaten geeinigt hatten, den die Bevölkerung schon bei der letzten Präsi-Wahl vor anderthalb Jahren haben wollte. Wenn auch bei diesem Durchbruch die Handlungsweise einer nicht mehr so ganz etablierten Partei, die die Gelegenheit wohl zu einer gewissen Re-Etablierung nutzen wollte, von boshaften Menschen möglicherweise als Erpressung mißverstanden werden könnte. Das hat die ganze Sache immerhin so beschleunigt, daß der Kandidat sich nicht einmal mehr waschen konnte. Daß er diese Tatsache der Bevölkerung ohne zu zögern mitgeteilt hat und auch kein Anwalt in der Nähe war, läßt darauf schließen, daß wir ein völlig neues politisches Klima der vollständigen Transparenz erwarten können. Prima auch, daß die Sozis und die Grünen soviel Toleranz aufbringen, nun schon zum zweiten Mal einen konservativen linken Liberalen vorzuschlagen, bei dem das "linke" relativ wenig auffällt. Naja, mir zumindest. Aber vielleicht ist das ja noch der Schock über das Mainzelmännchen-Redesign.

Tief blicken ließ allerdings, daß nicht mal ein einziger Politiker aus der Wulff-Generation auch nur ernsthaft in die Nähe der Vorschlagsliste gekommen ist, geschweige denn drauf.........

Nun zum Wichtigen. Apple präsi---, nein, präsentiert den Ausblick auf etwas, auf das wir schon lange gewartet haben, nämlich eine neue Mac-OS-Version, die 10.8 Mountain Lion heißen soll. Wie unglaublich originell. Glücklicherweise gibt es ja jede Menge weiterer schnurrbärtiger Schleichtiere: Ozelot, Siamkatze, Karthäuserkatze, Serval, Fischkatze und so weiter. Die haben allerdings alle den Nachteil, daß sie kleiner als ein Löwe bzw. Lion sind. Aber das ist ein Berglöwe alias Puma auch schon: Der ist mit 100 Kg Maximalgewicht die größte Kleinkatze. Und wer sich mit Apple auskennt, weiß, daß es schon eine Systemversion namens Puma gab. Mit Zoologie haben die das wohl nicht so bei Apple. Bleibt eigentlich nur noch der Säbelzahntiger. Aber der ist ausgestorben; wahrscheinlich sind die bei ihren 5% PC-Marktanteil etwas abergläubisch. Wobei man nach der jetzigen Vorgabe natürlich den Löwen auch einfach mit immer weiteren Landschaftsmerkmalen kombinieren könnte: Valley Lion, Cave Lion, Sea Lion, Parking Place Lion. Valley Lion besonders, wenn die Umsätze nachlassen.

Das neue OS 10.8 wird die Benutzeroberfläche der Macs zur Freude der profeßionellen Anwender weiter der der mobilen Apple-Geräte, wie zum Beispiel des IPhones, annähern. Toll! Immerhin haben die Desktop-Macs ja schon handliche Griffe, sodaß man mit OS 10.8, einer ausreichend langen Kabeltrommel und einer Airport-Extreme-Karte als Zusatznutzen ein absolut stylisches Mobiltelefon hat, wenn man Keyboard, Maus und Monitor samt Stromversorgung unter den zweiten Arm klemmt. Insgesamt hat Apple mit seinem neuen System wieder eine dringende Frage beantwortet, die uns früher oder später sicher eingefallen wäre.

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17.02.2012
Let's start going!
War doch was los in letzter Zeit. Wir haben nicht mehr denselben Bundespräsidenten. Die Bundeskanzlerin bedauert seinen Rücktritt und steht damit allein auf weiter Flur. Schade ist natürlich, daß der heute weggetretene Bundespräsi gerade mal als running Gag für zwei Blogs gereicht hat. Ich persönlich finde diese Art von Amtsführung enttäuschend. Was wir Blogger brauchen, sind Politiker mit mehr Rückgrat und Sitzvermögen: Die Entwicklung moderner Sekundenkleber hat uns Materialien geschenkt, die ein wesentlich längeres Verbleiben auf dem Amtßeßel technisch ohne weiteres ermöglicht hätten.

Bin mal gespannt, wie die jetzt einen Kandidaten finden. Vielleicht ein Casting? Unser Kandidat für Bellevue? Deutschland sucht den Superpräsi? The Präsi of Germany? Ich persönlich bin ja wie die Bundeskanzlerin dafür, einfach eine parteiübergreifende Persönlichkeit zu suchen. Jemand ohne Skandale, eine Respektsperson. Möglichst jemand mit langjähriger Führungserfahrung und ungebrochenem Renommee, der im schwarzen Anzug gut aussieht. Mit anderen Worten: Der schlaue Det von den Mainzelmännchen. 48 Jahre der Chef, keine Skandale, keine Kredite am Laufen. Man stelle sich nur die Sympathiepunkte für Deutschland vor, wie er beim Staatsbesuch fröhlich die Treppe der Präsidentenmaschine herunterhoppelt, die Mütze schwenkt und ruft: "Guhnahmmp!"

Ätz, ich sehe gerade auf Wikipedia und ZDF.de, die haben die Mainzelmännchen reformiert. Nix mehr mit schwarzem Anzug beziehungsweise Overall. Also nee! Sabotage! Mit dem Outfit kommt nichts staatstragendes mehr rüber. Das schnelle Ende einer vielversprechenden politischen Karriere.

Was war sonst? Ach ja, Winter war. Mit Kälterekord. Laut mehreren Klimaforschern ein weiterer Beweis für die globale Erwärmung. Die kann allerdings durch eine temporäre Abkühlung oder eine Eiszeit unterbrochen werden. Kein Wunder, daß Klimaforscher bei der Wahl der nervigsten Talkshowgäste ganz weit vorn lagen.....

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23.1.2012
Let's start giving!
War nicht viel los in letzter Zeit: Wir haben immer noch denselben Bundespräsidenten, und weil ich über Weihnachten und Neujahr Urlaub hatte, ist an der Mu auch nichts weiter gelaufen.

Und wie geht es der Hochschul-Website in München? Genauso gut wie vorher. Glückwunsch! Und die neue Facebook-Fanseite der Hochschule, initiiert von der pressestelle? Kostet einige Euro, wenn der Landes-Datenschutzbeauftragte hinlangt. Aber die brandheißen Infos, die damit verbreitet werden, sind das in jedem Fall wert. Wir sind jetzt total in!

Erfreulich fand ich, daß sich viele Menschen an meinen weihnachtlichen Bemerkungen aus dem letzten Blog über die Wohltätigkeit einer Unternehmerfamilie, die einem mittel- und möglicherweise sogar obdachlosen Zeitgenossen mit einem kleinen Hausbau-Kredit ausgeholfen hat, ein Beispiel genommen haben. Gleich am ersten Januar-Wochenende machten sich Leute nach Berlin zum Schloß Bellevue auf und schwenkten Schuhe, die sie offensichtlich spenden wollten. Bedauerlich, wie verzerrt das in der Boulevardpresse dargestellt worden ist. Eine große Fluggesellschaft zeigte sich ebenfalls karitativ: Von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt, hatte sie dem Bedürftigen einen Platz in der ersten Klasse angeboten. Schön, daß auch einmal ein finanziell nicht so gut gestellter Mensch auf einem Ledersessel sitzen darf, ein gepflegtes Täßchen Schlampanscher schlürfen und vielleicht sogar mal von einem Kaviarbrötchen abbeißen. Ein Autohändler spendete ihm ein Bobbycar, sodaß unser vormals mittelloser Mitmensch jetzt immer mobil ist, falls er sich einmal einen neuen Job suchen muß. Aber Vorsicht! Nach einem Besuch mit einem Unternehmer-Kumpel auf dem Oktoberfest ist das Bobbycar im interesse der Verkehrssicherheit stehenzulassen.

Nicht vergessen! Am 21.12. 2012 ist laut Prophezeiung der Maya Weltuntergang. Schon mal im Terminkalender vormerken. Ich gehe aber nicht hin.

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21.12.2011
Wir haben fertig- das Jahres-End-Blog
Am 14.12. war mal wieder Kanzler-Wahl. Ein Ereignis, das die Hochschulöffentlichkeit in Atem hielt. Die nervenzerfetzende Spannung hat dadurch, daß von den drei vorhandenen Kandidierenden zwei gar nicht erst aufgekreuzt waren, praktisch nicht gelitten. Die angenehme Kürze der Vorstellungsrunde wurde sogar eher als belebend empfunden.

Trotzdem halten es manche Hochschulmitglieder für bedauerlich, daß so ein wichtiger Vorgang nicht mit einer gewissen Liturgie verbunden ist. Zum Beispiel könnte die Verkündung wichtiger Wahlergebnisse frei nach dem Vorbild einer bekannten religiösen Gemeinschaft stattfinden, das ich immer sehr eindrucksvoll fand: Sobald die Wahl erfolgt ist, wird das vordere linke Fenster der Aula geöffnet, und die Senatsmitglieder lassen mithilfe geeigneten Brennmaterials weißen Rauch aufsteigen. Das wäre dann mit dem Ausruf "Habemus Kanzlerem!" zu kombinieren. Andere Ausrufe, wie zum Beispiel "Scheiße, der Vorhang brennt!", wären natürlich nicht angemessen.

Wo wir gerade von religiösen Gemeinschaften reden: Wir sollten uns alle mal auf den Geist des Weihnachtsfests besinnen, wo das mit der im letzten Blog vorgeschlagenen Zeitumstellung auf März 2012 wohl doch nicht klappt. Es ist nicht in Ordnung, wie in diesen Tagen ein altruistisches Eintreten für einen Nächsten in der presse und den Medien herabgewürdigt wird. Da gibt eine wohltätige Unternehmerfamilie einem notleidenden Obdachlosen einen kleinen Kredit, damit sich dieser frierende Mitmensch ein Dach über dem Kopf leisten kann. Seit Jahren nahm er schon öfter Obdach bei wohlhabenden Freunden und Bekannten, weil er ein eigenes wohl nicht hatte. Und dieser notleidende Mitmensch fing sich dann nach Empfang des Kredits wieder und erhielt eine neue Lebensperspektive mit einem verantwortungsvollen Beruf.

Doch sensationslüsterne Medien mokieren sich jetzt über den erfolgreich Re-Integrierten und reden von Korruption und Lügen; lästern auch noch über die Architektur seines bescheidenen neuen Heims; manche wollen ihn aus der sozialen Sicherheit seines neuen Berufs wieder ins Ungewisse abdrängen. Eigentlich sollten wir uns doch ein Beispiel an der viel geschmähten Unternehmerfamilie nehmen und die sozial Schwachen unterstützen. Und wir sollten uns von Vorurteilen befreien: Auch jemand, der nicht ganz billige Anzüge trägt und in einem fetten Dienstwagen chauffiert wird, kann obdachlos und finanziell bedürftig sein. Das sollte uns allen zu denken geben.

Nachdem bekannt geworden ist, daß das Hosting der Muthesius-Website auf Betreiben der Pressestelle an einen Münchner Hostprovider "ge-outsourced" werden soll, gehen bei mir Fragen ein, ob die Hochschule dank der neu etablierten Beziehungen nach Bayern zukünftig auch ein Jodel-Diplom anbieten wird. Ha, ha. So ein Quatsch! Bekanntermaßen ist nach der Bologna-Reform nur noch der Abschluß B.A. zulässig. Auch ich werde die Entscheidungen der Hochschulleitung zur "Bavaria-Connection" weiter mit Interesse verfolgen.

Oba die EDV-Zentrum-Webseitn kriegts' net in Minga!

Zu Weihnachten werden auf den Flachbildschirmen des kommerziellen Bildungsfernsehens beide Volumes des erbaulichen Familienfilms "Kill Bill" gezeigt, tiefschürfende Plädoyers für Nächstenliebe und soziale Kompetenz, deren Abwesenheit sich in diesen Filmen permanent in abschreckenden Beispielen manifestiert. Das entspricht natürlich voll der weihnachtlichen Thematik. Nebenbei sollen diese Filme durch ihre regelmäßige Wiederholung wohl auch unser aller Schwertkampfstil verbessern. Erfreut reagierten deshalb Pädagogen, Pazifisten, Geistliche und Schwertkampfexperten in der ganzen Welt auf auf die Ankündigung, daß ein dritter Teil gedreht werden soll. Wobei wir alle gespannt darauf sein dürfen, wie der logische Widerspruch aufgelöst wird, daß Bill bereits im zweiten Teil das Zeitliche gesegnet hat. Als Titel vorgeschlagen worden sind "Kill Bill Again" oder "Still Kill Bill". Vielleicht ist es mit der Premiere ja zeitlich passend zu einem der nächsten Weihnachtsfeste soweit. Bis dahin haben die Freunde des anspruchsvollen, sozialkritschen aber stimmungsvollen Weihnachtsfilms mit den anstehenden Wiederholungen der ersten beiden Teile ein intelligentes Entertainment auf hohem Niveau, dem nur Arte mit der Dick-und-Doof-Retrospektive, die bereits am 19. anfängt, etwas intellektuell gleichwertiges entgegenzusetzen hat.

Und bitte nicht wieder beschweren, daß der Papst im Fernsehen zu Weihnachten nur zwei Typen namens Urbi und Orbi segnet!

So, ich glaube, damit sind die sieben Milliarden EDV-Zentrum-Weblog-Leser bis 2012 erst einmal hinreichend mit Stoff versorgt, der hoffentlich bekömmlicher war als die rote Plempe von den Weihnachtsmärkten.

Frohe Weihnachten, ein gutes neues Jahr und den Glühweinkonsumenten eine rechtzeitige Lebertransplantation!

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6.12.2011
Frühling jetzt!
So, ich habe die Nase voll. Der ganze Jahresend-Horror ist in vollem Gange: Im Radio spielen sie wieder "Last Christmas", in den Innenstädten versuchen sie uns auf Weihnachtsmärkten mit flüssigen roten Chemie-Abfällen zu vergiften, in Bücherläden steht man stundenlang Schlange, weil die meisten Leute nicht in der Lage sind, selber Weihnachtspapier um die gekauften Schmöker zu wickeln, danach kommt die Silvester-Knallerei und als Schlimmstes im Februar Karneval. Zu allem überfluß noch Finsternis und Mistwetter. Es fällt hier in Kiel gerade wieder Wasser im flockig-kristallinen Aggregatzustand auf uns herunter!

Da gibt es nur eine Lösung: Zeitumstellung. Allerdings nicht nach diesem inkonsequenten Ansatz mit einer Stunde vorstellen im Frühjahr und einer Stunde zurückstellen im Herbst. Ich fordere eine Zeitumstellung auf März 2012. Nebenbei hätten wir dann noch drei nicht genutzte Monate übrig, sodaß wir bei der ausgleichenden Zeitumstellung 2012 zweimal Juni, Juli und August machen könnten: Sommer-Verlängerung.

Was war sonst noch? interessant fand ich, wie beim Parteitag einer größeren Volkspartei als meist beachteter Redner ein 92-jähriger Altbundeskanzler mobilisiert wurde und die jüngeren Parteigrößen mit ihren Reden dann teilweise recht alt aussahen. Die haben es wohl noch nicht so drauf, was? müssen noch ein paar Jahrzehnte üben? Er gab allerdings nichts über seine Schweine-Patenschaft zum besten (Sus scrofa domestica "Toropolje" im Tierpark Arche Warder), sondern seine Gedanken zum Thema Europa. Europa ist gut, und der Euro ist stabiler als die Mark. Das war vorher wohl noch niemandem aufgefallen, und es wurde recht euphorisch aufgenommen. Spiegel.de titelte allerdings Montag trotzdem: "Sollen wir den Euro aufgeben?"

Darüber muß in einer demokratischen und pluralistischen europäischen Gesellschaft jeder für sich selbst entscheiden. Diejenigen, die den Euro aufgeben wollen, können ihre Euros während der üblichen Öffnungszeiten bei mir im Büro entsorgen. Zunächst beobachten wir dann eine Reduzierung der in Umlauf befindlichen Geldmenge, also eine Verringerung der Inflation, und später recycle ich die entsorgten Euros gezielt zur punktuellen Belebung der Wirtschaft. Vielleicht sollte ich gleich mal die Öffnungszeiten verlängern......

Und was gibt es zum eigentlichen Thema dieses Blogs, der Arbeit des EDV-Zentrums, zu sagen? Nun, ich habe Montag einer Gruppe von Studierenden gegenübergesessen, die großenteils nicht den blassesten Schimmer hatten, wie man an der Mu ins WLAN kommt. Das nach 15 Infomails, Gebrauchsanweisungen, News und einer Internetseite zu dem Thema, vom Anfängerkurs ganz zu schweigen. Andere Studierende meinten allerdings, daß die Info-Seite http://www.muthesius-kunsthochschule.de/de/werkstaetten-bibliothek-edv/edv_zentrum/wlan.php zu schwer zu finden sei. Ich wiederhole deshalb meine Empfehlung, die EDV-Zentrum-Beiträge auf die Muthesius-Startseite zu legen! Außerdem soll aus Gründen, die ich nicht so ganz verstanden habe, auf Initiative der pressestelle die Muthesius-Website von einer extra beauftragten Firma zu einem Münchner Provider "outgesourced" werden. Ist doch Quatsch; wenn der Kram in Bayern rumliegt, findet man ihn bestimmt noch schlechter.

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3.11.2011
Ab- und Zugänge
Wieder viel passiert in den letzten Wochen, man weiß kaum, wo man loslästern soll. Ein bedauerliches Ereignis war der Tod von Steve Jobs, Innovationsmotor von Apple. Einige Leute haben angefragt, ob es wie bei einem anderen, vor einiger Zeit verstorbenen Religionsführer eine "Subito santo!"-Kundgebung auf dem Petersplatz geben wird. Weiß ich auch nicht. Der Run auf die neuen Eifone hat sich gelegt, seit unter den Apple-Gläubigen bekannt geworden ist, daß Jobs die nicht selbst zusammenbaut hat, sondern die fleißigen Arbeiter bei Foxconn in China munter weiterlöten, sofern sie nicht gerade mal wieder wegen der Arbeitsbedingungen vom Dach springen.

Ein neues Projekt von Apple soll ein iTV mit Sprachsteuerung sein. Meiner Meinung nach wird das aber nur dann ein Volltreffer, wenn das Gerät auch Brechgeräusche erkennt und dann eine Schnellabschaltung ausführt- beim deutschen Fernsehprogramm ist das einfach unerläßlich.

Der siebenmilliardste Erdenbürger wurde irgendwo geboren. Gut, wieder ein Leser mehr für das EDV-Zentrum-Weblog. Immerhin hat die Muthesius Kunsthochschule dieses Semester schätzungsweise 60 Studienanfänger aufgenommen: Trotz gegenteiliger Behauptungen werden also auch in Deutschland immer noch Leute geboren! Oder wurden zumindest in den letzten ungefähr 20 Jahren. Die von vielen Demographen behauptete Vergreisung ist damit zumindest auf dem Campus zunächst einmal abgewehrt.

Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie setzt Fische in einem Schleswig-Holsteiner Fluß aus: Störe in die Stör! Die Störpopulation in der Stör war von Störfischern in den 60iger Jahren zerstört worden. Hoffen wir, daß weitere Störungen der Störe in der Stör ausbleiben.

Helmut Schmidt, Altbundeskanzler, übernimmt die Patenschaft für Schweine. Turopolje-Schweine in der Arche Warder, daß da keine Mißverständniße aufkommen. Ich gehe davon aus, daß das keinen politischen Hintergrund hat. Vielleicht sollte auch die Muthesius Kunsthochschule eine solche Patenschaft übernehmen. Anbieten würde sich hier allerdings eine seltene Rinder-Art. Ein Exemplar könnte zur Pflege in die pressestelle als Hochschul-Maskottchen übersiedeln und bei PR-Events Besucher mit einem freundlichen "Mu!" begrüßen.

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29.09.2009
Sondermeldung!
Forscher vom Europäischen Kernforschungszentrum CERN publizieren gerade die Entdeckung von Neutrinos, die sich 0,0025% schneller als Lichtgeschwindigkeit bewegt haben sollen! Ist damit die Relativitätstheorie widerlegt?

Quatsch, jeder hat's mal eilig. Nur Pech, wenn man geblitzt wird.

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27.09.2011
Wet, wetter, Schleswig-Holstein-Wetter
Ich weiß, ich bin mal wieder spät dran mit dem Blog. Ich mußte zunächst nach meinem Urlaub in den Studierenden-Arbeitsräumen Mac OS 10.6, Fensters 7 und einen Großteil der zugehörigen Anwendungsprogramme frisch installieren. Wir haben jetzt fast nur noch neue Software. Danach muß ich mich endlich mal von meinem Urlaub erholen. Im Garten habe ich wiederholt sehr glücklich aussehende Frösche gesichtet. Kein Wunder bei dem amphibienfreundlichen Augustklima mit permanenter Bewässerung von oben. Schleswig-holsteinische Bauern ziehen ernsthaft in Erwägung, statt Weizen in Zukunft Reis anzubauen. Manche sagen August, ich sage nur noch: Monsun-Periode. Drei meiner Bonsais sind in ihren Schalen ertrunken und brauchten eine Wurzelbehandlung. Da kommt echt Freude auf, jeweils zwei Kilo nasse Erde und faule Wurzeln abkratzen. Die Bonsais hatten danach in den letzten Wochen Kunststoff-einem Kompost.

Wo wir gerade von Verstorbenen reden: Die Funkstrecke für den LAN-Anschluß der Liegenschaft Langer Segen, wo im EDV-Zentrum sämtliche Internet-Server stehen, hat sich mitten in meinem Urlaub davongeschlichen. Und deshalb war die Hochschule im Internet nicht mehr zu sehen. Natürlich habe ich das repariert. Da nicht auf Anhieb eine Ersatz-Funkstrecke verfügbar war, mußte ich den Web-, den Mail- und einen DNS-Server mit meinem Privatauto in den Lorentzendamm karren, denn dort befindet sich der Internet-Router. Beim Rücktransport fünf Wochen später verabschiedete sich dann auch noch der Webserver mit unserer technisch ungemein pflegebedürftigen Website. Hat wahrscheinlich die extreme Beschleunigung meines BayrischenMistWetter-Autos nicht ausgehalten. Die Website habe ich dann vom kaputten Server gerettet und auf einen anderen Server übertragen. Kurz nach dem erfolgreichen Aufspielen versagte dann die Software wieder mal und mußte auch noch repariert werden. Aber darin habe ich dank der vielfältigen Übungsmöglichkeiten eine unglaubliche Routine.

Und was war sonst? Religiöse Mobs zelebrierten mit ihrem in eine weiße Kutte gekleideten Religionsführer mehrere fanatisierte Massen-Events, bei denen er seine ultra-orthodoxen Standpunkte verteidigte und weiter ausbaute. Er ermahnte seine Gläubigen zu Gehorsam und widerspruchslosem Glauben insbesondere an seine Kirche. Steve Jobs bei der Worldwide Developers Conference? Nein. Ein Imam einer arabischen Sekte mit seinen Anhängern? Nein. Der Papst. Auf Kirchen-ideologischer Zeitreise zurück ins Mittelalter. Halleluja, oder was.

Das älteste Auto der Welt, Baujahr 1884, also noch deutlich moderner als die Ansichten gewisser deutschstämmiger Päpste, "La Marquise" von DeDion, soll demnächst in den USA verklopft werden. Dabei hatten die Historiker uns doch immer erzählt, daß Karl Benz das Automobil erst im Jahre 1886 erfunden haben soll. Bei dem angeblich ältesten noch funktionsfähigen Auto der Welt handelt es sich um einen umweltfreundlichen Dampf-Wagen, ein Cabrio mit vier Sitzen. Wobei ich allerdings nicht weiß, wie das mit der Feinstaubplakette wäre, aber es bekommt ja wahrscheinlich ein H-Kennzeichen. Bringen soll dieses Gebraucht-Fahrzeug mit immerhin vier Vorbesitzern noch 3000000 Euro. Den Preis finde ich prinzipiell in Ordnung, aber mein Rat an den Käufer: Für das Geld nur mit TüV neu! Sonst runterhandeln.

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2.8.2011
Mac OS X Lion ist da! Jetzt doch.......
.......oder: Mein Mac pro mutiert zum Eiphone, mit natürlich scrollen und Telefonier-App. Ist ja eigentlich nicht meiner, sondern Hochschuleigentum. Letzten Dienstag war es endlich soweit. Ich schüttete meine Knete an Apple, und die schütteten Mac OS 10.7, benannt nach einem Schokoriegel, aus dem AppStore auf meinen Rechner. Die Ergebnisse meines darauf folgenden Tests sind links unter "news" im neuesten Newsletter zu finden.

Spiegel.de gibt sogar schon Tips, wie man die Macken von OS 10.7 "Lion" austreiben kann. Jetzt wissen wir endlich, warum die Rechner Mack-intosh heißen. Ach nee, die schreiben "Zicken austreiben". Also Zickintosh. Mit Mac OS 10.7 "Goat".

The Change! Präsident Obama hat zwölf Stunden vor dem Staatsbankrott seinen Dispo erweitert bekommen. Er hat jetzt 2400 000 000 000 Dollar mehr Kredit. Wenn seine Bank dieselben Zinsen nimmt wie die Sparkasse, muß er dafür aber ungefähr 288 000 000 000 Dollar Zinsen abdrücken. Und auf amerikanisch heißt Billion Dollar schon Trillion Dollars, weil die keine Milliarden kennen. Letztenendes ist das wohl auch eine Einheit, die ungebräuchlich wird, weil sie einfach zu klein ist. Obama hat unsere Erwartungen aus dem Wahlkampf erfüllt: Er hat viel bewegt und ist ein Vorbild, dem wir nur nacheifern können, das wir aber nie erreichen werden. Vor allem hinsichtlich des Dispositionskredits. Er sah allerdings in letzter Zeit irgendwie abgehärmt aus. Na ja, jetzt kann er sich ja wieder ein paarmal in der Woche ein Schnitzel und ein paar Kartoffeln leisten. Vielleicht sogar Soße.

Ich leiste mir weder Mac OS 10.7 für meinen privaten Mac noch 2400 000 000 000 Dollar auf Pump, sondern Urlaub bis zum 2. September. Bis dann!

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12.07.2011
Toooo.....
.....ach nee, doch nicht. Gerade hatte ich gemerkt, daß die schon wieder eine Fußballweltmeisterschaft veranstalten- Telefone wurden im Fernsehen von Frauen in Fußballklamotten angepriesen -und mir einige Sprüche dazu ausgedacht, da ist sie auch schon vorbei. Wahrscheinlich hätte ich es schneller gemerkt, wenn wieder mehr Autos mit Fähnchen dekoriert worden wären. Wenn man diese Vehikel mit dem Käfer überholt, reißen die Dinger nämlich immer durch den Luftzug (cw Käfer= 0,48) ab und fliegen lustig durch die Gegend. Auch diese schwarz-rot-gelben Rückspiegelsocken waren kaum vertreten; die wenigen, die ich gesehen hatte, sahen so alt aus, daß ich annahm, daß die Fahrer sie letztes Jahr nicht wieder abgekriegt hatten. Nur ein boshafter Mensch würde jetzt anmerken, daß da semantische Gemeinsamkeiten zur Frauen-Nationalmannschaft bestehen: Auch die sah am Ende alt aus und hat nichts abgekriegt. Ich hätte ihnen jedenfalls einen dritten Titel gegönnt. Und die Werbeverträge. Und daß jemand sich einen besseren Begriff für "Frauen-Mannschaft" ausdenkt.

Für Autos gibt es jetzt in Deutschland ein Umwelt-Zertifikat. Meine Karren kriegen dabei höchstens einen Trostpreis. Weil in Deutschland viele schwere Autos produziert werden, geht nämlich das Fahrzeuggewicht positiv in die Bewertung der Energieeffizienz ein. Deshalb ist nach der in Deutschland verwendeten Formel ein Leopard2-Panzer mit seinen 60 Tonnen Kampfgewicht energieeffizienter als zum Beispiel ein VW Golf.

Und jetzt wissen wir endlich auch den Grund, warum Leopard2-Panzer möglicherweise nach Saudi-Arabien exportiert werden: Das ist eine aktive Maßnahme zur Verbesserung des Umweltschutzes im Nahen Osten. Nachhaltige und umweltfreundliche Verkehrsmittel für unsere demokratisch-ökologischen Verbündeten! Und das lange Rohr am vorderen Ende des Panzerturms? Na, da werden doch die Blumen reingesteckt, um dann durch Winken mit den Blumen Oppositionelle oder Demonstranten friedlich zu stimmen.

Und wo wir gerade von Katzen reden: 12. Juli und immer noch weit und breit kein Lion in Sicht! Läuft wohl nicht so gut, was?

10.6.2011
Mac OS X Lion ist da! Äh, doch nicht......
Ich weiß: Acht Wochen. Die Welt wird immer bekloppter, und man kommt mit dem Schreiben kaum noch nach. Hier nur das Allerbeste, kompetent abgelästert.

Das Dümmste in den letzten Wochen ist allerdings erst am 8. Juni passiert. Fand ich doch in meinem Postfach die Ankündigung "OS X Lion ist da" einer Firma mit angebissenem Obst als Logo. Natürlich begab ich mich gleich in den Webshop meines favorisierten Software-Händlers, um ein Exemplar zum Vertesten käuflich zu erwerben. Falschmeldung! Es kommt doch erst im Juli. Stand auch im Kleingedruckten. Aber wenn man außer Unterhaltungselektronik nichts neues zu bieten hat, produziert man eben eine Ente, um im Gespräch zu bleiben. Paßt ja auch, die User mit verfrühten Ankündigungen zu verapplen.

Apple will jetzt auch Datenspeicher-Lösungen anbieten und soll gerade ein neues Rechenzentrum für Cloud-Computing einrichten. Heißt das Cloud-Computing, weil die Daten geklaut werden können?

An denjenigen, der die OCR-Software gelöscht hat: Um ein Programm zu beenden, muß man es nicht in den Mülleimer werfen. Einfach "Beenden" klicken. Vielen Dank.

An OpenSuSE: Sieht Klasse aus, eure neue 11.4-Distribution. Schön grün alles. Schade nur, daß weder der pure- noch der vsftp mit SSL/TTLS und Eigenzertifikat zum Laufen zu kriegen war. Da ist sie dann nach zwei Wochen Kurzweil in die Mülltonne gewandert. Mal sehen, ob Ubuntu es besser kann. Vom Design her kann der KDE-Plasma-Desktop jedenfalls ganz gut mithalten. Den neuen sftp-Server gibt es dann zum nächsten Semester.

Der ehemalige Bundespräsident, dem ich anläßlich seines Rücktritts als Musik für den Großen Zapfenstreich "Hit the road, Jack" empfohlen hatte, hat jetzt, nach einem Jahr, in Interviews endlich Gründe für seinen Rücktritt bekannt gegeben: Er sei absichtlich mißverstanden worden. Das verstehe ich nicht.

Präsident Obama hat der Bundeskanzlerin ein Essen im Nobelrestaurant spendiert. Gute Idee! Vor dem Staatsbankrott nochmal richtig reinhauen. Bald gibt es nur noch Gurkensalat. Die sind wegen EHEC immer noch im Sonderangebot. Fragt sich nur, ob sich die USA die 10 Cent für eine Gurke noch leisten können.

Die Hochschulleitung unserer Alma Mater hat eine Krähenwarnung ausgegeben, weil eine Mitarbeiterin auf dem Parkplatz von schwarzen krächzenden Viechern angegriffen worden ist. Die haben sich mangels natürlicher Feinde wieder gut vermehrt und verteidigen ihre Nester überflüssigerweise mit brutalen Luftangriffen auf NichtkombattantInnen. Wie aus Studierenden-Kreisen zu erfahren war, werden dabei auch Luftminen abgeworfen. Das ist zu verurteilen: Diese Art der Kriegführung widerspricht der Chemiewaffenkonvention der Vereinten Nationen und dem Verbot biologischer Waffen. Ein Student schickte dagegen eine Mail: "Krähen finde ich toll!" Bis zum ersten Luft-Boden-Treffer. Ein anderer schrieb: "Ich mag Krähen!" Jedem das Seine. Als Suppeneinlage oder gebraten? Jedenfalls finde ich es aus ökologischer Sicht gut, daß die Krähen jetzt offensichtlich doch Freßfeinde bekommen. Oder habe ich etwas mißverstanden?

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11.4.2011
Frühling oder was
Ja ja, schon gut. Mahnschreiben der EDV-Zentrum-Blog-Fans lassen mir keine andere Wahl: Hier nach fünf Wochen wieder ein Blog. Was mich davon abgehalten hatte, früher eins zu schreiben, war die allgemeine Vergänglichkeit aller Tagesereignisse: Kaum hat man sich Sprüche ausgedacht, schon ist das Thema nicht mehr aktuell. Zeitweise traten Politiker so schnell zurück, daß man gar keine Lästerungen mehr anbringen konnte. Zum Beispiel dieser Typ aus Bayern, der seine Doktorarbeit abgeschrieben hatte- wie hieß der noch gleich? Da hatte ich mir echt noch einiges zu ausgedacht, und weg war er. Frustrierend. Oder der Vorsitzende der Freien-Sonstwas-Partei- mal gucken, ob mir der Name noch einfällt.

Und was halte ich als Physiker mit Schwerpunkt Kern- und Elementarteilchenphysik vom derzeitigen Thema Nummer Eins, der Atomkraft? Ich halte es nicht für in Ordnung, Atomkerne kaputt zu machen, wie es in den Kernkraftwerken systematisch und destruktiv betrieben wird. Höchstens einige wenige zu Forschungszwecken. Und hier gibt es ja auch schon wichtige neue Ergebnisse: Das amerikanische Fermilab hat auf der Suche nach dem Higgs-Teilchen möglicherweise eine neue Naturkraft entdeckt. Während das Higgs-Teilchen und damit die Erklärung für die in modernen Quantentheorien fehlende Masse nach wie vor auf sich warten läßt- die Frage, ob das Higgs-Teilchen auch für das spontane Auftreten von Schluckauf verantwortlich ist, wurde fahrl&uauml;ssigerweise noch nicht untersucht -vermutet das Fermilab nach Experimenten mit einem Teilchenbeschleuniger jetzt eine neue Kraft oder ein neues Teilchen, sodaß die bisherigen Grenzen der Quantenmechanik gesprengt werden. Hoffentlich hat da keiner mit seinem Frühstücksbrötchen reingekrümelt.

Und Thema Nummer zwei? Natürlich tanke ich E10. Nicht mit dem Käfer, da lösten sich die alten Spritschläuche schon bei der Einführung der E5-Suppe auf. Aber meine Bayrische Mist Wetter-Karre ist ja laut Hersteller E10-geeignet. Ohne Gewähr. Eindeutig bringt E10 einen Leistungsverlust. Den kompensiere ich mit drei Litern Nitromethan pro Tankfüllung. Obendrauf noch ein Viertelliter Kupfersulfatlösung; dann kommen beim Schalten tolle grüne Flammen aus dem Auspuff, die den Überholten signalisieren: Hier fährt jemand umweltfreundlich. Falls Sie das mit dem Nitro nachmachen wollen- die Dosierung muß für jedes Fahrzeug individuell ermittelt werden. Ist es zuviel, explodiert der Motor oder das Auto. Wenn Sie aus dem Krankenhaus entlassen sind, wählen Sie bei Ihrem nächsten Auto eine geringere Nitromethan-Dosierung. So tasten Sie sich sukzessive an den richtigen Wert für die leistungssteigernde Beimischung heran.

Nachtrag: Und kaum lästere ich über E10, ist das auch schon wieder weg. Die Tankstellen wollen es weitgehend wieder aus dem Programm entfernen. Mal sehen, was ich als nächstes Thema nehme...... Windows?

28.2.2011
Nochmal Miau- und ein Wurm
Es kann Pech bringen, wenn vor einem auf dem Weg zur Arbeit eine schwarze Katze von links nach rechts über die Straße läuft. Besonders der Katze, wenn ich in meiner Karre selbige Straße mit 50 Km/h plus MWSt befahre. Wahrscheinlich war sie auf der Flucht vor einer Ratte. Ich konnte gerade noch das Bremspedal ins Bodenblech stampfen. Insofern war es für die Katze dann doch ein Glückstag.

Und nun das nächste Kapitel des Tierlebens: Viren und Würmer. Fand ich doch Mittwoch kurz vor Feierabend eine Zahlungsaufforderung des französischen WLAN-Anbieters Orange Internet für Februar, die zumindest für jemanden mit meinen bescheidenen Sprachkenntnissen sehr echt aussah, in meinen Mails. Die eigentliche Rechnung sollte man "aus Sicherheitsgründen" von der Website des Anbieters, einer Tochtergesellschaft der France Telekom, herunterladen. Hä? Wie kommen die auf die Idee, mir als größtem lokalen WLAN-Anbieter der Mu eine Zahlungsaufforderung für WLAN zu schicken? Alles gespickt mit Info- und Hilfs-Links. Mal gucken, jeder Link geht auf eine französische Website und endet mit "Downloader.exe". So, so. Der Rest der Adresse gehört, wie ich nach Eingabe von Hand im Browser sehe, zu einem französischen Baumarkt. Dem hat offensichtlich ein Hacker einen verseuchten Ordner auf den Server gepackt, und das darin enthaltene Programm Downloader.exe lädt beim Klicken auf einen Link in der angeblichen Zahlungsaufforderung einen Trojaner runter, der dann wahrscheinlich die Bankdaten auf dem Rechner nach sonstwo telefoniert und ähnliche Schweinereien veranstaltet. Besonders gut geht das, wenn man einen Windoof-Rechner hat. Donnerstag kam dieselbe Mail mit Links auf einen neuen verwanzten Server, und Freitag kam eine neue Mail, angeblich von Microsoft Security, aber mit dem Absender der Mail von Mittwoch, in Englisch mit französischem Akzent und mit einem angeblichen Link auf ein Sicherheits-Video, der aber wieder auf Downloader.exe endete. Unterschrieben mit Bill Gates III. Das ist wohl doch etwas dick aufgetragen. Leute, der hats doch und ist sozial engagiert, ihr seid bedürftig, haut ihn einfach um eine Spende an, dann spart ihr die Arbeit mit dem Hacken.

Nein, es wird auch heute keine Guttenberg-Witze geben. Ich werde doch nicht -zig Prozent der Leser vor den Kopf stoßen. Immerhin haben ja Umfragen ergeben, daß es den meisten Leuten egal ist, ob der Verteidigungsminister gut promoviert hat, hauptsache, er ist gut pomadisiert und die Frisur sitzt.

Um die Hauptfrage zum letzten Blog noch zu beantworten: Mein Ghostwriter bin ich. Ich habe mich selber angestellt, um mich von der Steuer absetzen zu können. Ich werde meinen Finanzberater nochmal fragen, wie das genau geht, sobald sie ihn auf Bewährung rauslassen. Ich werde allerdings nicht in meinen Lebenslauf schreiben, daß ich Arbeitgeber in einem mittelständischen Unternehmen gewesen sei. Auch nicht unbewußt.

Dieses Blog wurde nach bestem Wissen und Gewissen von mir in selbständiger Arbeit erstellt. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages wurde nicht hinzugezogen. Falls Inhalte dieses Blogs in Promotions-, Habilitations- oder anderen akademischen Arbeiten oder sonstigen Publikationen verwendet werden, sind Zitate und Autor kenntlich zu machen. Dieses Blog unterliegt dem Urheberrecht.

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21.02.2011
Miau!
Der britische Premierminister hat sich eine Katze besorgen müssen, weil in seinem Amtssitz zuviele Ratten herumlaufen. Der Kater heißt zwar Larry und nicht James, hat aber trotzdem die Lizenz zum Töten. Bleibt zu hoffen, daß er gebrieft worden ist, welche Ratten er jagen soll. Ich selbst habe mal gesehen, wie eine Hauskatze versucht hat, eine Wanderratte zu stellen. Die Ratte plusterte sich auf und knirschte mit den Zähnen. Die Katze legte den Rückwärtsgang ein, produzierte eine filmreife Schleuderwende und machte sich mit ca. 80 Km/h vom Acker. Mehr Glück für Larry. Vielleicht bekommt er ja einige technische Hilfsmittel von Q. Oder Kung-Fu-Unterrricht.

Und? Wunderheilung bei meinem sechzehn Jahre alten BayrischenMistWetter-Auto? Leider hat trotz meiner Empfehlung im letzten Blog bei der gegnerischen Versicherung wohl niemand zu Johannes Paul II. gebetet, oder er ist eben doch nicht heilig. Die Beule ist immer noch drin, 10 Zentimeter breit und an der tiefsten Stelle einen Zentimeter tief: Beinahe-Totalschaden! Restwert des Fahrzeugs laut Versicherungsgutachten ein Appel und ein Ei. Die Werkstätten pflegen dann bei Reparaturen immer zu fragen: Lohnt sich das denn noch? Na ja, solange man das noch nicht beim Volltanken gefragt wird.... Ein Hoch auf die Wegwerf-Gesellschaft! Soviel zum Thema Premium nach Bayern.

Die Bundesregierung steigt aus dem Windows-Ausstieg aus und macht statt Linux wieder Fensters! Wegen geringer Akzeptanz bei den Mitarbeitern. Bei der parallelen Installation hatten die Mitarbeiter lieber das bekannte Windows genutzt. Na, so eine Überraschung. Oder: Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht. Die Steuergelder, die vermutlich bei der Ausbildung der Mitarbeiter gespart worden sind, können jetzt wieder für Kaufsoftware verballert werden. Außerdem hätte es Probleme mit Scanner- und Druckertreibern gegeben. Wäre ja auch zu einfach gewesen, Geräte zu kaufen, für die es entsprechende Software gibt. Natürlich erfordert Linux gewisse spezifische Kenntnisse bei der Systemadministration. Aber die sind selbstverständlich bei jahrzehntelang auf Windows fixierten IT-Leuten in reichem Maße vorhanden, wie man in jeder deutschen Verwaltungsumgebung beobachten kann.

Nein, auf dieser Website gibt es heute als einziger in Europa keinen Guttenberg-Doktorarbeits-Witz!

So, mein Ghostwriter sagt, für 3,80 ist nicht mehr Content drin. Also Schluß für heute.

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18.01.2011
YumYum!
Erstmal ein frohes neues nachträglich für alle, denen immer noch keins gewünscht worden ist. Wir alle sind tief betroffen davon, wie sich das neue Jahr gleich mit einem Dioxin-Skandal eingeführt hat. Da gibt es doch wirklich Leute, die frisches und sauberes Dioxin mit Tierprodukten wie Eiern und Hähnchen- oder Schweinefleisch verunreinigen! Bekanntlich sorgen diese Tierprodukte durch ihren Fett- und Cholesteringehalt für eine akute Gesundheitsgefährdung nichtsahnender Dioxin-Konsumenten. Hier ist die Politik gefordert, die Versorgung der Bevölkerung mit reinem Dioxin zu sichern. Die Dioxinproduzenten sollten das durch noch intensivere Selbstkontrollen in Zusammenarbeit mit den Lebensmittelprüfungsämtern sicherstellen. Wichtig ist hier die Eigeninitiative der dioxinverarbeitenden Industrie, die schon vielversprechende Anfänge und eine gesunde Tendenz zur Expansion gezeigt hat.

Die Katholiken freuen sich, daß eine Kranke zu Johannes Paul II. gebetet hat und der jetzt nach ihrer Wunderheilung heilig gesprochen werden kann.

Ätzend war, daß mir gleich auf dem Rückweg vom ersten Arbeitstag 2011 jemand hinten in mein Auto gefahren ist. Ärgerlich für die Versicherung der Unfallgegnerin. Aber wenn euch die Reparatur zu teuer sein sollte: Vielleicht habt ihr ja einige Katholiken in der Firma, die um eine Wunderheilung beten können.............

Die Bundestagsabgeordneten lassen sich vom Steuerzahler neuerdings iPods bezahlen, die sie dann auch zum Vorlesen ihrer Bundestagsreden benutzen. Hier öffnen sich dem versierten Hacker gewisse Möglichkeiten. Bin mal gespannt, ob es jemand fertigbekommt, die Bundestagsreden vielleicht etwas von außerhalb zu editieren. Und wann die erste App speziell für Abgeordnete herauskommt: BundestagJabber- geben Sie Ihre Partei und das Thema ein, und erhalten Sie eine fertige Rede. Was? Gibt es schon? Die nutzen das als PC-Programm? Seit 1985?

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1.12.2010
Peace and good weather!
Passend zu Friede, Freude und Eierkuchen der Weihnachtszeit wird verkündet, daß die Wehrpflicht ausgesetzt werden soll. Meiner Meinung nach ist das 27 Jahre zu spät, aber besser spät als nie. Ich mußte 1983 fünfzehn Monate lang die Bundesrepublik verteidigen und bin schon damals der Meinung gewesen, daß sie nicht viel davon gehabt hat. Außer vielleicht eine etwas sauberere Kaserne. Der Schwerpunkt des Wehrdiensts lag eindeutig nicht beim Kämpfen, sondern beim Putzen. Ballern durfte man so etwa einmal pro Quartal- und dann noch nach jeder abgeschossenen Patrone Meldung machen. Putzen war dagegen täglich angesagt, Großputz jeweils Mittwoch und Freitag. Ein Glück, daß der Sowjetunion diese wichtige strategische Information nicht bekannt war. Sie hätte sonst wahrscheinlich Mittwoch nachmittags oder Freitag vormittags die völlig wehrlose Bundesrepublik während der prioritären Stuben- und Revierreinigung ohne jeden Widerstand der Bundeswehr überrennen können. Oder putzten die Sowjets ihre Kasernen gleichzeitig?

Es ist natürlich die Frage, ob eine Verkleinerung der Bundeswehr auf immerhin noch 185000 Soldaten bereits für eine Konzentration auf die Kernaufgaben ausreicht, oder ob sich eine weitere Intensivierung durch ein Outsourcen der Reinigungsarbeiten an professionelle Raumpflegefirmen auszahlen könnte. Wenn ich meinen Wehrdienst rekapituliere, dürfte dann eine Kopfstärke von ungefähr 20000 genügen. Bei einer Personalstärke der Bundeswehrverwaltung von nach wie vor 100000 hätte man dann ein Verhältnis von 1:5 und könnte damit jedem verbleibenden aktiven Militär jeweils mehrere Verwaltungsbeamte zur Seite stellen. Dadurch bekäme die Bundeswehr eine geballte strategische Abschreckungswirkung, die der von nuklear bewaffneten Streitkräften kaum noch nachstehen dürfte.

Und wie ist das Wetter? Die globale Erwärmung hat zugeschlagen: Man kann sich mit einem Erfrischungsgetränk im Liegestuhl unter Palmen auf die Terasse hauen.

Vorher 50 cm Schnee wegschaufeln, zwei Heizdecken auf den Liegestuhl- leistungsstarke Version mit Starkstromanschluß empfohlen- Erfrischungsgetränk mit mindestens 70% Alkohol als Frostschutz und die Palmen auswechseln, wenn sie tiefgefroren sind. Dabei kann man sich über WLAN die neuesten Wikileaks-Geschichten ansehen. Erstaunlich, wie sicher und kompetent die amerikanischen Diplomaten die Politiker der Welt beurteilen. Vlelleicht sollten die amerikanischen Botschaften das in Zukunft gleich selber veröffentlichen. Dieses neue Läster-Blog würde der nach dem verebbten Obama-Hype etwas abgeschlafften amerikanischen Regierung sicher wieder neuen Respekt verschaffen.

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29.10.2010
Geschichte wird gemacht
Auf YouTube wird derzeit gerade ein Ausschnitt aus dem Charlie-Chaplin-Film "Circus" von 1928 gezeigt, in dem eine ältere Frau vor einer Ladenzeile entlang läuft, sich etwas an die Wange hält und vor sich hin murmelt. Die Generation Internet hat das als weltweit erstes dokumentiertes Handy-Telefonat identifiziert. Offensichtlich ist Apple in Kalifornien bei der Entwicklung des IPhones besonders sorgfältig und langfristig vorgegangen. Schade, daß nicht gezeigt wird, wie die Testerin, nachdem sie festgestellt hat, daß es 1928 noch kein Handynetz gab, auch noch zur Begründerin der von mir so geschätzten Sportdisziplin "Handy-Weitwurf" geworden ist.

Das mit den babylonischen Keilschrift-iPads hat sich inzwischen als Ente herausgestellt. Die Tontafeln mit den Schriftzeichen waren keine Prototypen.

Den Friedensnobelpreis 2010 hat sich der Preisträger Liu Xiaobo sauer verdient und sitzt für seinen Einsatz für Freiheit selbst im Gefängnis. Das wird dem Preisträger des letzten Jahres, der den Nobelpreis auf Kredit erhalten hatte, wohl kaum passieren. Wie hieß der Typ noch gleich? Obama? Scheint irgendwie weg vom Fenster zu sein. Wäre es nicht an der Zeit, mal über die Rückzahlungsmodalitäten für das Preisgeld zu diskutieren? Jedenfalls müßte das Nobelpreiskomitee daraus lernen, das man niemandem den Friedensnobelpreis geben sollte, bloß weil er durch Medien-Omnipräsenz bereits im Wahlkampf sein gesamtes Pulver verschossen hat und danach hinsichtlich politischer Erfolge total abgerüstet. Wenn man so sieht, was für Bekloppte seine politischen Gegner für den Kongreß-Wahlkampf aufgestellt haben, könnte man echt das Gruseln kriegen. Kleiner Hinweis an die amerikanischen Wähler: Helloween ist der 31. Oktober, nicht der zweite November! Die sind mit ihrer Horrorshow zu spät dran!

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15.09.2010
Endlich Weihnachten!
Kaum aus dem Urlaub zurück -ich habe noch ein paar Wochen gebraucht, um mich wieder an die totale geistige Unterforderung bei der Arbeit zu gewöhnen, deshalb erst heute wieder ein Blog- finde ich schon das leckere Weihnachtsgebäck in den Lebensmittelläden. Der echte Gourmet genießt Lebkuchen und Spekulatius ja bekanntlich saisongerecht Anfang September, weil das Zeug zu Weihnachten oftmals schon dreieinhalb Monate abgelagert ist. Darum werden diese in Würde gealterten Leckerbissen auch in den Läden so um den 20. Dezember entsorgt und rechtzeitig vor Silvester durch frische Oster-Süßigkeiten ersetzt, auf denen sich dann wiederum bis Ostern für Pilz- und Bakterienforscher interessante neue Lebensformen entwickeln können. Deshalb freuen die sich auch immer, wenn Ostern spät im Jahr ist. Mehr Zeit für die Evolution.

Und wie war der Urlaub? Ich muß unbedingt aufhören, als Urlaubszeit immer die schleswig-holsteinische Monsun-Periode zu nehmen: Den August, Monat der Rekord-Niederschläge. Zum Glück bin ich wenigstens auf die Idee gekommen, während der heißen Wochen im Juli mit dem Käfer Cabrio zur Arbeit zu fahren, um es ein wenig zu bewegen. Wenn ich den Kugelporsche im August aus der Garage geholt hätte, wäre ich entweder beim Fahren ertrunken, oder das Verdeck wäre verfault.

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21.07.2010
Interaktive Foto-Kunst
Das Verfassungsgericht hat geurteilt, daß Beweisfotos aus Geschwindigkeitskontrollen nicht gegen die Grundrechte verstoßen. So, so. Aber wie ist es denn mit dem Urheberrecht? Immerhin erzeuge ich ja beim erfolgreichen Paßieren der Geschwindigkeitskontrolle mithilfe eines interaktiven Mediums (Geschwindigkeitsmeßgerät mit automatischer Kamera) ein geistiges Eigentum, nämlich mehrere Fotos von mir und meinem Auto in der umgebenden Landschaft. Und damit liegt das Urheberrecht an dieser Foto-Kunst doch wohl bei mir. Das heißt, die Verkehrsbehörden schulden mir für die Benutzung der von mir erstellten Fotos Lizenzgebühren. Ich werde beim nächstenmal auf jeden Fall darauf hinweisen und die Gebühren für die Nutzung des von mir interaktiv erstellten geistigen Eigentums angemessen festsetzen und gegebenenfalls anwaltlich vollstrecken lassen. Ich denke, ein echter Papenfuß sollte schon einen angemessenen Betrag wert sein.

Was war sonst? Beim Test des neuen IPhones 4 (Blog vom 1.7. oder so) hatte ich leider übersehen, daß man beim Telefonieren die Antenne (Metallumrahmung des Gehäuses) so anfassen kann, daß der Telefonempfang empfindlich gestört wird. Ich kann mich nur damit entschuldigen, daß ich beim Testen die sportlichen Eigenschaften des Geräts prioritär untersucht habe- nach dem Flachwurf über die Kieler Förde stand das iPhone 4 ja leider für technische Untersuchungen nicht mehr zur Verfügung. Trotzdem ist das Gerät als Sportinstrument weiterhin voll zu empfehlen. Form und Gewicht machen es zu einem idealen Objekt für die immer beliebter werdende Disziplin des Handy-Weitwurfs. Und die Empfangsprobleme haben viele weitere Neulinge motiviert, es auch einmal mit diesem interessanten und gesunden Sport zu versuchen. Mein Tip an Apple: Baut ein iPhone 4 Sport ohne diesen ganzen Telefonierquatsch und verkauft es zum halben Preis! Das wird der neue Apple-Megaseller.

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12.07.2010
Kung Fu Fighting
Er hat die Mannschaft gecoacht, kein einziger Fehler, immer den Durchblick behalten und ohne Zögern sein Ziel erreicht. Er ist der große Gewinner der WM 2010. Ein sicherer Kandidat für den Verdienstorden. Wer? Natürlich Paul, der Tintenfisch. Ich denke schon, daß seine Spiel-Prognosen der spanischen Nationalmannschaft zusätzliche Selbstsicherheit verliehen haben. Natürlich wäre er damit Kandidat für den spanischen Verdienstorden. Die Deutschen wollten ihm ja zeitweise eine heiße Bratpfanne verleihen.

Hat eigentlich jemand diese komischen Typen mit der Pfeife bemerkt? Schon seltsam, schießen kein einziges Tor, aber im Finale steht immer einer von denen mit auf dem Platz. Die mogeln sich immer so durch. Schiebung! Da sollte sich die FIFA mal drum kümmern.

Das Finale bestach durch großartige Höchstleistungen. Im Bereich Kampfsport. Der Typ mit der Pfeife verteilte zur Belohnung lustige bunte Kärtchen, blieb aber sonst angenehm unauffällig. Einige Experten aus den Disziplinen Kung Fu und Kickboxen stellten bei beiden Mannschaften großes, wenn auch ungeschultes Talent fest, wobei die Holländer besonders klar die im Kampfsport nötigen Killer-Instinkte bewiesen. In England wurde angeblich einige Male der Text "Soccer Worldcup, not TaekWonDo championship" eingeblendet. Die Klopperei endete 1:0 fürdie Jünger des Tintenfischs. Banzai!

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07.07./08.07.2010
Der Orakel-Tintenfisch
Da hat sich Tintenfisch Paul, der bislang der deutschen Fußballmannschaft Siege prophezeit hat, diesmal aber den falschen Futternapf ausgesucht: Den mit der spanischen Flagge. So wurde er zum Staatsfeind Nummer eins. Daraufhin entstand im Web ein Diskurs über die besten Zubereitungsmöglichkeiten für Tintenfische. Ich finde das nicht sehr tierfreundlich. Außerdem läßt sich die Prognose sehr leicht erklären: Die meisten Kopffüßer (auch die, die nicht aufgrund irgendwelcher Fußball-Orakel in die Friteuse wandern) haben eine sehr kurze Lebensdauer von 1-3 Jahren. Und da er schon 2008 die EM-Spiele getippt hat, dürfte er für einen Tintenfisch schon ziemlich alt sein. Damit erklärt sich auch seine VorAussage, daß Spanien heute das Halbfinale gewinnt: Alzheimer.

Nachtrag (08.07.2010)
Heute morgen erreichte mich folgende EMail:

Hallo,
und ich habe doch richtig gelegen! Und die Kommentare zum Spiel lauteten unter anderem, daß die deutsche Nationalmannschaft viel von der guten Technik, dem Spielfluß und dem Zusammenspiel aus den vorigen Runden vergessen hatte. ALSO WER HAT HIER ALZHEIMER; Hä? Paul
Tintenfisch
Sealife Aquarium


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5.7.2010
Sportliche Höchstleistung
Wie jeder Käfer-Fahrer weiß, bedeuten Getriebeöl-Tropfen unten an den hinteren Bremstrommeln nichts gutes. Hier war am Samstag zum Abdichten höchster Einsatz gefragt; nach dem Ablassen des Getriebeöls muß man die Hinterrad-Bremsen komplett ausbauen, die Bremsankerplatten und die pflichtvergessenen Dichtungen. Zum Thema Sport ist anzumerken, daß die Mutter auf der Bremstrommel mit mindestens 350 Newtonmeter angezogen ist. Bis nach Ende der ersten Halbzeit verlief das Spiel relativ ereignislos. Nach Drapieren der Gummiringe diesmal an den richtigen Stellen, erfolgreichem Weglassen der zweiten Papierdichtung, die hinterhältigerweise jedem Dichtsatz beiliegt, sowie dem Festschrauben des Radlagerdeckels mit neuem Simmerrring, der Bremse mit Trommel auf der rechten Seite startete ich die zweite Halbzeit auf dem linken Flügel.

Nach Abschrauben der Bremse erscholl kurz nach 16.00 plötzlich frenetischer Applaus, es tröteten Vuvuzelas und Böllerschüsse. Fast wie beim letzten Public Viewing zum WM-Achtelfinale hier in der Gegend. Solcher Beifall motiviert einen zusätzlich, wertvolles technisches Kulturgut zu erhalten. Allerdings habe ich mich doch etwas gewundert, daß beim Montieren der neuen Dichtungen und dem virtuosen Einpassen des Simmerrings sowie der Montage der Bremse dann der Jubel ausblieb. Erst nachdem ich beim Einfüllen des Getriebeöls zweieinhalb Liter SAE 90-Hypoid aus den 1-Liter-ölbehältern ins Getriebe gequetscht hatte, ließ das Publikum wieder lautstark trötend von sich hören, obwohl das technisch an sich nicht besonders anspruchsvoll war. Kurz nach dem Aufbocken zum Bremsen-Entlüften und Anschluß des Entlüftungs-Geräts wieder Applaus, Tröten, Brüllen, Böller. Natürlich ist es auch schwierig, ein Eezibleed-Gerät so anzuschließen, daß die Bremsflüßigkeit nicht oben am Ausgleichsbehälter mit 1,4 bar Druck herauskommt. Der Deckel, den der Hersteller dafür mitliefert, sieht aus wie von einer Brauseflasche. Insofern war der Applaus an dieser Stelle absolut gerechtfertigt.

Nach dem Bremsen-Entlüften und Anschrauben der Räder dann erneuter Applaus, noch lauteres Tröten, mehr Böller, Gejubel. Sicher insgesamt eine kompetente technische Leistung von mir, aber den darauf folgenden laut hupenden Autokorso durch meine Wohngegend fand ich dann doch etwas übertrieben. Und was sollten diese Rufe: "Maradona Frühpension, deine Rente wartet schon"? Fast hätte man glauben können, daß die darüber jubeln, daß die deutsche Nationalmannschaft ins Halbfinale gekommen ist.

Ach, ist sie? Wieder vier Tore geschossen und den Gegner nach Hause geschickt? Na ja, dafür können die dann auch etwas von meinem Applaus abbekommen.

01.07.2010
Mehrfach auf die Schnauze geflogen!
Ja, so kann das gehen. Dreimal hintereinander daßselbe gemacht, ohne dazuzulernen. Unerschrocken immer wieder den Sprung gewagt und voll im Dreck gelandet. Hinterher völlig fertig und überall Schmutz.

Ich rede von einem Kater namens Gizmo, der in meinem entzückenden Heimatdorf bereits zum dritten Mal in denselben Schornstein gefallen ist. Dort wurde er dann vorsichtig vom Schornsteinfeger mit der Kaminbürste nach unten geschoben, wo ihn an der Kaminklappe im Keller die Feuerwehr und sein Frauchen in Empfang nahmen. Happy End nach dem dritten Mal.

Was? Bundespräsidenten-Wahl? Sieht da irgendwer Parallelen? Ich nicht.

Kommen wir nun zu etwas wirklich wichtigem: Apple hat das neue iPhone 4 herausgebracht. Mit einem Gewicht von 135 Gramm und seiner flachen Form ist es besonders für den aktiven Sportler geeignet. Selbst ungeübte Werfer kommen beim Handy-Weitwurf locker auf über 50 Meter. Damit steht der bisherige Rekord von 65,8 Meter auf Abruf. Wenn man am Ufer eines Sees oder ruhigen Meeresarms wie der Kieler Förde keinen flachen Stein zur Hand hat, läßt sich das iPhone 4 auch sehr gut für Flachwürfe einsetzen. Bereits beim ersten Versuch titschte das iPhone fünf mal auf, bevor es endgültig ins Wasser fiel. Leider konnten danach keine weiteren Tests mehr vorgenommen werden.

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28.06.2010
Depression und Emigration
Sonntag wurden wir Zeugen einer neuen Station des sportlichen Abstiegs. Ein deprimierendes Ereignis, das die ganze Nation betroffen gemacht hat. Schumacher wurde beim Grand Prix von Valencia nur fünfzehnter. Spontan bildeten sich in ganz Deutschland Trauer-Korsos. Mit herunterhängenden Deutschland-Fahnen, traurig trötenden Vuvuzelas, hupenden Autos und lautem Geschrei ließen die Formel-1-Fans Ihre ganze Frustration heraus.

Inzwischen sollen schon Leute in Autohäusern aufgetaucht sein und versucht haben, ihren Mercedes für einen Red Bull in Zahlung zu geben.

Was? Die haben schon wieder Fußball gespielt? Deutschland hat mit 4:1 gegen England gewonnen und ist eine Runde weiter? Der Schiedsrichter hat ein Tor Rabatt gegeben? Dann waren am Ende ein paar von den Trötern gar nicht wegen der Formel 1 unterwegs! Die hatten wohl gedacht, das ist eine Siegesfeier. Jedenfalls Glückwunsch zum gewonnenen Achtelfinale. Viel Erfolg im Siebtelfinale! Möge der Schiedsrichter mit euch sein.

Politiker fordern Intelligenztests für Einwanderer. Tolle Idee. Wird es Sonderregelungen für Fußballspieler geben? Wann kommen Intelligenztests für politische Mandatsträger? müssen die Politiker, die dabei durchfallen, dann auswandern?

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24.04.2010
Da Capo!
Und wieder wurde das Soccer City Stadium in Johannesburg Schauplatz eines bedeutenden kulturellen Ereignisses: Am 23.6. lief von 20.30 bis 22.15 ein grandioses Konzert für Vuvuzela und Tröten, das sicher ein neues Highlight im WM-Musikfestival 2010 gesetzt hat. Innovativ immer noch der Ansatz, die Instrumentalisten nicht in einem Orchestergraben zu isolieren, sondern im Publikum zu verteilen. Man hatte fast den Eindruck, daß auch das Publikum eigene Instrumente mitgebracht hatte, was die Klangkulisse zusätzlich bereicherte. Vom Cool Jazz inspiriert die Strategie, sowohl auf einen Dirigenten als auch auf eine vorgegebene Partitur zu verzichten. Sicher ungewohnt für den Connoisseur klassischer Musik, aber sehr erfrischend durch die fortlaufend neu kreierten Improvisationen der Klangkünstler. Insgesamt ein mitreißendes und auch durch die Klangfülle und exaltierte Lautstärke in den Unisoni zutiefst nachhallendes Event. Wir hoffen auf weitere solche kulturellen Höhepunkte.

Etwas beeinträchtigt wurde das Konzert durch einige unpassend gekleidete Individuen, die auf dem Rasenplatz in der Mitte der ovalen Konzert-Arena einem Fußball hinterherliefen und sich mit geringem Erfolg bemühten, diesen in zwei am Spielfeldrand aufgestellten Toren zu platzieren. Wie man hört, handelte es sich dabei um die Fußball-Nationalmannschaften von Deutschland und Ghana. Beide Mannschaften zeigen nicht die kulturelle und intellektuelle Überlegenheit des Gastgebers Südafrika sowie einiger weiterer, ebenfalls dafür von Musikfreunden hoch geachteter Nationalmannschaften, die im Achtelfinale keine weiteren Konzerte mehr durch Fußballspielen stören werden.

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21.06.2010
Tragödien!
Lauter Tragödien am Wochenende. Ich grüble gerade, welche wohl die schlimmste war: Kamerun ist raus aus der WM! Damit ist mein Tip fürs Endspiel hinfällig. Schade um die schönen Wettquoten.

In Schweden hat irgendwer geheiratet. Das kam im Fernsehen. Viele Teilnehmer fanden diese Hochzeit zum Heulen.

Wie die Landespresse mit rechtschaffener Empörung meldet, gab es bei der Eröffnung der Kieler Woche Mißtöne. Da haben es doch wirklch Studierende gewagt, während der Friede- Freude- Eierkuchen-Eröffnung der Eß- und Segelwoche dagegen zu protestieren, daß man ihnen ihre Uni unter dem Hintern wegrationalisiert. Wie kann man nur so brutal die großartige Eß- und Segelstimmung stören? Die ist doch wichtiger als Universitäten.

Irgendwas war noch. Ach ja: Deutschland-Serbien. Statt eines Kommentars ein Gedicht für die Nationalmannschaft:

Euer Spielchen gegen die Serben
Tat den WM-Fans den Freitag verderben.
Kassiert ihr fürs Kicken Millionen,
dürft ihr das Tor des Gegners nicht schonen.
Verkloppen euch auch die Ghanesen,
ist's das mit der WM schon gewesen.

Und das hätte ja auch schwere wirtschaftliche Konsequenzen: Zum Beispiel würde niemand mehr den klebrig-süß-fettigen Brotaufstrich, für den die Nationalmannschaft wirbt, essen. Die Kosmetik, für die der Trainer Reklame macht, könnte er sich höchstens noch selber in die Haare schmieren. Aber die Spieler hätten immer noch ihre billigen Mobilfunk-Verträge, ebenfalls ein WM-Werbeobjekt: Zum Nach-Hause telefonieren, wenn der Nationalmannschaft nach einer Niederlage die Einreise nach Deutschland nicht mehr genehmigt wird.

Mein Käfer verliert an den Radlagern Getriebeöl. Gibt es etwas Grauenvolleres? Es ist unerträglich. Das Leben stinkt.

Nach Getriebeöl.

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16.06.2010
Don't you come back....
Die Fußballer der Welt trampeln wieder auf den bunten Plastikkugeln herum. In Südafrika. Schlechte Autofahrer kennzeichnen seitdem ihre Fahrzeuge mit roten Warnflaggen, die oben einen schwarzen und unten einen gelben Streifen haben. Auch wenn ich da den kausalen Zusammenhang zum Balltreten nicht so ganz nachvollziehen kann. Und mein Tip für das erste Spiel der deutschen Mannschaft war klar daneben: Acht Tore für Australien, und Deutschland gewinnt 5:4. Aber wenn es geklappt hätte, was für eine Wettquote hätte das gegeben. Daher mein Tip fürs Endspiel: Kamerun gegen Elfenbeinküste.

Dem früheren Bundespräsidenten, dem es in seiner Amtszeit ähnlich gegangen sein soll wie den WM-Fußbällen, haben sie den Zapfenstreich gespielt; einen Blues March. Wie passend. Noch besser als der Blues hätte natürlich der Ray-Charles-Klassiker "Hit the road, Jack" gepaßt. Den hätte Köhler zusammen mit der Bundeskanzlerin selber im Duett singen können:

Köhler: Woman, oh woman, don't treat me so mean
You're the meanest old woman that I've ever seen
I guess if you say so
I'd have to pack my things and go
Merkel: That's right.
Hit the road, Jack and don't you come back no more, no more, no more, no more
Hit the road, Jack and don't you come back, no more*

Inzwischen steht er wahrscheinlich schon auf dem Arbeitsamt an. Ist aber nicht viel mit Stütze, wenn man einen zumutbaren Job kündigt.

Nach der langjährigen Erfahrung der Medien mit Castings für Superstars und Topmodels war das für den neuen Bundespräsi enttäuschend unprofssionell. Es wurde nicht einmal geschafft, die üblichen zehn Fernseh-Folgen mit Werbepausen, vernichtender Kritik, Merchandising und begleitendem presseeinsatz zu produzieren. Die nach Bekunden einiger ihrer Mitglieder aus Christdemokraten, Wildschweinen, Gurken und Rumpelstilzchen bestehende Regierungskoalition hat nach einer etwas peinlichen Suche einen in der Tagespolitik entbehrlichen Parteisoldaten als Kandidaten gefunden, nachdem sich herausgestellt hatte, daß die zunächst öffentlich in Betracht gezogene Kandidatin im Kabinett noch für wichtiges gebraucht wird. Die rot-grüne Opposition hat mit ihrem populäreren Kandidaten ausnahmsweise einmal einen Glücksgriff getan; aber nicht glücklich genug, um auch den Teil der Opposition zu überzeugen, der vermutlich lieber Erich Honecker gewählt hätte. Womit der Wahlausgang dann schon fast gesichert wäre.

Freuen wir uns also auf einen Präsidenten, der seinem gewissen folgt und weiß, wer der Boß ist.

Natürlich das Volk.

*Text von Percy Mayfield, Release ABC Records 1961

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01.06.2010
Thats Life- and Anarchy in the FRG
Von einem taiwanesischen Apple-Zulieferer, der die iPhones produziert und dessen Mitarbeiter sich vermutlich aufgrund ihrer Arbeitsbedingungen öfter selbstmörderisch vom Firmengebäude stürzen, erreicht uns über diverse Medien die Nachricht, daß die Mitarbeiter eine Art Betriebsvereinbarung unterschreiben sollen, in der sie versprechen, keinen Selbstmord zu begehen und die es dem Arbeitgeber erlaubt, Mitarbeiter, die nach Meinung des Arbeitgebers psychische Probleme haben, in eine psychiatrische Klinik zu schicken.

Ich stelle mir das ungefähr so vor:
Vorarbeiter: "Hing Fong, was guckst du so kariert?"
Hing Fong: "Jo Meistä, sechs Tage die Woche 12 Stunden im Akkord iPhones löten, ist nicht das Gelbe vom Ei! Für umgerechnet 238 Öcken im Monat."
Vorarbeiter: "Ab in die Klapse!"

Es ist doch schön, wenn ein Arbeitgeber sich so fürsorglich um seine Mitarbeiter kümmert. Ein Modell, das sicher auch in der deutschen Wirtschaft mit einem gewissen Interesse betrachtet wird. Was passiert eigentlich, wenn ein Mitarbeiter dieses Zulieferers die Betriebsvereinbarung verletzt und doch Selbstmord begeht? Abmahnung? Konventionalstrafe? Oder gar Entlassung?

Jedenfalls werde ich bei den nächsten Beschaffungen mal ein Auge darauf haben, wer die betreffenden Geräte wo herstellt. Man muß sich ja nicht unbedingt einen im Ausbeuterbetrieb produzierten Rechner kaufen, wenn es Alternativen gibt. Unsere wirklich wichtigen Rechner, die von mir betreuten Server, sind übrigens "Made in Germany".

Anarchie! Mein RSS-Feed hat gestern die Nachricht hereingespült, daß der Bundespräsi zurückgetreten ist. Wegen mangelnden Respekts vor dem Amt des Staatsoberhaupts. War aber auch heftig, die diesjährige European-Schrott-Contest-Gewinnerin gleich für das Bundesverdienstkreuz vorzuschlagen. Aber Respekt muß man sich auch verdienen. Einer der Amtsvorgänger des neuen Expräsidenten hatte das ja sogar mit einer eigenen Gesangseinlage geschafft: Nach seiner Performance des Folksongs "Hoch auf dem gelben Wagen" erschauerte die Republik in Respekt, ja geradezu in Angst. Daß er noch mehr singt. Äh, was? Der Rücktritt war wegen der Kritik an des Bundespräsidenten Afghanistan-Sprüchen? Meiner Meinung nach hätte es ja eher staatsmännisches Format bewiesen, hier einen Fehler zuzugeben und weiteres Gelaber von pressefuzzis zu ignorieren. Wenn ich mich mit dämlicher Kritik und mangelndem Respekt vor der Würde des Amtes davonmobben ließe, hätte ich seit 1997 mindestens 150-mal von meiner Aufgabe als Präsident des EDV-Zentrums zurücktreten müssen. Und aus berechtigter Kritik sollte man lernen, nicht deswegen hinschmeißen.

Immerhin freuen sich die Medien, die Köhler mit ihrem Gesülze in die Flucht geschlagen haben, jetzt auf ein neues, unerwartetes Ereignis: Das Casting "Deutschlands nächster Bundespräsident". Es ist erstaunlich, daß einen in den Augen mancher Politiker offensichtlich schon eine erfolgreich öffentlich bewältigte Alkoholkrise zum BundespräsidentInnen-Amt qualifiziert, wie man aus der gestern begonnenen Nachfolge-Diskussion schließen konnte. Dann sauft mal schön.

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17.05.2010
Schneller!
Leider werden wir trotz weiter fortgesetzer technischer Abstimmung aufgrund einer gewissen leistungsmäßigen Unterlegenheit unseres Fahrzeugs nicht in jeder Situation vorn mitfahren können, obwohl wir mittlerweile gewisse Fehler beseitigen konnten.

Was? Formel1? Schumacher-Interview von vorletzter Woche? Wer ist nochmal dieser Schumacher? Also ich rede von meinem Käfer. dessen 34 Pferdchen waren nach der letzten Hauptuntersuchung immer noch etwas schlecht mit Futter versorgt, weil bei der inzwischen in die HU integrierten Abgasuntersuchung (früher ASU, Absolut Sinnlose Untersuchung) der Vergaser mal wieder zu mager eingestellt worden war. Aus diesem Grunde mußte ich auch öfter auf ein eigentlich dringend notwendiges Überholmanöver verzichten und konnte meine Position hinter dem jeweils führenden Lastwagen nicht weiter verbessern.

Vielleicht können sich die MacLaren-Mechaniker ja einen Schraubendreher besorgen und beim Daimler Benz "Silver Snail" auch mal die Leerlaufgemischregulierschraube einen Tick weiter rausdrehen.

Ich bin gerne bereit, im Rahmen eines angemessen dotierten Beratervertrages weitere technische Ratschläge zu erteilen.

Und was war sonst? Der Farbdrucker kann froh sein, daß er 180 Kilo wiegt und die Fensterbank 80 cm hoch ist. Er dekoriert Ausdrucke zum Teil mit rätselhaften Streifen, wobei nicht einmal die Herstellerfirma weiß, woran das liegen könnte. Heute dann ein Spielchen, das das Ding auch schon öfter gespielt hat: Fehler Nummer soundso im Display und die Aufforderung, das Gerät neu zu starten; falls derselbe Fehler wieder angezeigt wird, Service rufen. Nach dem fünften Neustart, mit einer Pause von 30 Minuten- hat früher oft geklappt, jetzt aber auch nicht mehr -habe ich den Service angerufen. Ich bin immer froh, wenn morgens das Fenster zu ist und der Drucker noch an seinem Platz steht.

Bei mehreren Studentinnen wechselte das Guthaben auf dem Printserver von einem einstelligen positiven Betrag ohne entsprechendes Druckaufkommen auf einen höheren zweistelligen Minus-Betrag. Der Printserver wiegt etwa acht Kilo, und die Fensterbank im Server-Raum ist 50 cm hoch......

Steve Jobs, Boß von Apple, soll sich neuerdings als Orakel betätigen. Angeblich haben Kunden von Apple, die eine Mail an sjobs@apple.com schreiben, eine gewisse Chance, daß sich tatsächlich der Meister selbst zu einer Antwort herabläßt. So wird zum Beispiel eine Mail vom 15.5., in der sich jemand unter dieser Absender-Adresse über die Anfälligkeit von Fremdprodukten gegenüber Schweinchensoftware, Datenklau und Batterieverschwendung mokiert, Jobs selbst zugeschrieben. Ist das nicht toll?

Nö.

Der Meister fertigt den Blogger, der ihm die Mail geschrieben hat, allerdings im weiteren Verlauf des Mail-Diskurses dermaßen ab, daß wir wohl wieder einen neuen User in der ständig wachsenden LINUX-Gemeinde begrüßen dürfen. Das ist toll. Weiter so, Jobs!

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15.04.2010
Echt platt
Obwohl Apple-Chef Steve Jobs oft so zitiert wird, daß Computer für unter 500 Dollar Schrott seien, verkauft Apple seit einiger Zeit einen Flachcomputer unter dem Namen iPad in den USA zu ungefähr diesem Preis. In Europa wahrscheinlich ab Ende Mai. In Israel wurde die Einfuhr wegen zu großer Strahlungswerte des Geräts unterbunden. Leider strahlen die Dinger wohl nur im WLAN-Bereich kräftig: Wenn sie richtig radioaktiv wären, würden sie wahrscheinlich im Dunklen leuchten. Das iPad mit iLamp. Oder iRay? Das wäre das ideale Geschenk für Nuklearphysiker. Immerhin hat ja die Bundeskanzlerin bei ihrem Staatsbesuch in Kalifornien auch schon eins abgestaubt. Natürlich möchte niemand unterstellen, daß der Staatsbesuch allein zu diesem Zweck stattgefunden hat. Daß die meisten eingeladenen Hollywoodstars dem Empfang im Rahmen des Besuchs ferngeblieben sind, weil sie sauer waren, daß sie keins kriegen sollten, ist auch nur eine Hypothese.

Der Verkaufsstart sorgte jedenfalls im Apple-Prototypenbau für große Erleichterung. Ein nicht genannt sein wollender Mitarbeiter äußerte sich folgendermaßen: "Ja, hat am Anfang schon genervt, für die designerischen Vorstudien immer die MacBooks mit unseren Privatautos plattzufahren." Die eigentliche Idee entstand aber nicht, weil jemand ein MacBook überfahren hatte, sondern weil bei manchen Usern zu beobachten war, daß MacBooks zu weit aufgeklappt wurden. Mit zwiespältigem Ergebnis: "Ist ja schön flach jetzt, aber der Monitor ist dunkel, und das Gehäuse am Scharnier gesplittert." Ein Zustand, der für ein Premium-Produkt einfach unhaltbar ist. Außerdem wurden in den USA wegen des fehlenden Warnhinweises ("Opening your MacBook too wide may cause severe damage to the hardware!") angeblich bereits erste Produkthaftungs-Klagen mit siebenstelligen Schadenersatzforderungen in Erwägung gezogen.

Allerdings sollen auch einige Besitzer des iPad schon ihr Gerät bei dem Versuch zerstört haben, es in der Mitte zusammenzufalten, wie sie es von ihren Laptops gewöhnt sind. So wird der Hersteller vielleicht doch noch einige Produkthaftungsklagen durchzustehen haben. Insgesamt ist das iPad wie das iPhone ein Produkt, das der Mensch nicht unbedingt braucht, mit dem er aber schön angeben kann, wenn er es hat.

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10.3.2010
Schleswig-Holstein, schneeversunken, lochverschlungen
Na ja, der Schnee ist endlich geschmolzen. Wurde auch Zeit, die Straße zum Muthesius-Parkplatz war ja kaum noch zu befahren. Es hatten sich zwei fünfzehn Zentimeter tiefe Eisrinnen gebildet, und man konnte auf dem Weg zum Parkplatz die letzten 200 Meter das Lenkrad praktisch loslassen, außer einmal zum Rechtsabbiegen. Und ganz am Ende zum Linksabbiegen, kurz nach der Stelle, wo man trotz anders eingeschlagener Vorderräder immer in die Richtung rutschte, wo einige absolute Hardcore-Optimisten tatsächlich ihre Spießerkarren parkten. Nervenkitzel pur. Dann nur noch die letzten Meter die leichte Steigung der spiegelglatten Parkplatzeinfahrt hoch, nicht gestreut seit etwa dem 14. Dezember, und dann noch aufpassen, auf dem ebenfalls spiegelglatten Parkplatz nicht in ein anderes Auto zu schlittern. Und dann natürlich nach dem Aussteigen tunlichst nicht ausrutschen und sich den Schädel einschlagen.

Jetzt leben wir in der Zeit der Schlaglöcher. Es fällt auf, daß die Straßen besonders an den schon länger geflickten Stellen teilweise total zerbröselt sind. Ja, da ist die Sparsamkeit voll nach hinten losgegangen. In Lübeck haben sie letztens in einer Straße neuen Teer in die Löcher gekippt. Nachdem einen Tag lang der Verkehr drüber gerauscht war, waren die Flickstellen abends schon wieder zerkrümelt. Die Leute, die sich für die Stadt einen Geländewagen gekauft haben, haben damit ungeahnte Voraussicht bewiesen. Dafür entzückt die Möglichkeit, jetzt überall 30-Schilder aufzustellen, jeden umweltschützerischen Stadtplaner. Wahrscheinlich warten die dann mit den Reparaturen so lange, bis sie die nötigen Finanzmittel durch Radarkontrollen an den 30-Schildern hereinbekommen haben. Oder lassen es gleich ganz.

Dem europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf ist trotz Klage vor dem Bundesverfassungsgericht nicht verboten worden, kleine Schwarze Löcher zu produzieren.

28.01.10
A kind of magic......
.....junk. Der Papst hat alle Priester angewiesen, mehr zu bloggen. Als zuständiger Seelsorger des EDV-Zentrums nehme ich diese Anweisung ernst.

Liebe Brüder und Schwestern im Zeichen des angebissenen Apfels, vernehmet die Botschaft über eine neue Maus, die uns gesendet wurde, uns in Versuchung zu führen, unser Geld auszugeben. Drahtlos soll sie sein, und die Kräfte der Versuchung versprechen uns nach der Mächtigen Maus nun die Magische Maus, innovatives Design, beste Funktion und keinen Kabelsalat mehr auf dem Schreibtisch. Doch sehet, liebe Brüder und Schwestern, nach eineinhalb Wochen Nutzung an einem MacPro leuchtete die Gnade des Allmächtigen nicht mehr über diesem Gerät: Keine Verbindung mehr zum Bluetooth-Anschluß des Rechners, der fortan ins Leere funkt wie der Rufer in der Wüste. Möge die Strafe des Herrn die Sünder treffen, die uns solche Dinge verkaufen. Seiet gewarnt!
Amen.

Bei der Magischen Apfel-Maus funktioniert die automatische Abschaltung nach fünf Minuten bei fehlendem Kontakt zum Rechner weiterhin perfekt. Ich kann die Maus zwar nicht mehr benutzen, aber die Batterien werden wohl sehr lange halten.
Halleluja.

Und hier noch ein Wort zum Wetter an die Leute, die letzten Monat gejammert haben, sie wollen eine weiße Weihnacht: NA, ENDLIICH ZUFRIEDEN?

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18.01.10
Feuer, loderndes Feuer.......und Eiszeit!
Ich dachte mir, ich schreibe mal wieder ein Blog. Das ist jetzt gerade günstig, weil im Rechenzentrum der Uni Kiel vor zwei Tagen die Stromversorgung abgefackelt ist und wir deshalb von draußen keine E-Mails bekommen. Ja, nichts mit Kritik per E-Mail. Das Uni-RZ soll den letzten Gerüchten zufolge noch zwei Tage offline sein, weil die Polizei die Brandstelle vorher nicht freigibt. Na prima, hier wird offensichtlich mit äußerstem Hochdruck und höchster Priorität ermittelt.

Und was war sonst? Eiszeit. Man wird betrogen, wo man nur hinsieht. Ich nehme mir also zwei Wochen Weihnachtsurlaub, um mich mal wieder in die Sonne zu legen. Nach den Prognosen der Klimaforschung hätte ich ja eigentlich dank der globalen Erwärmung optimales Urlaubswetter erwartet. Aber nein, das Sonnenöl wird langsam ranzig, der Sonnenschirm bricht unter einer Last von Schnee zusammen, und der Liegestuhl steht gefroren auf der Terrasse. Alles voll mit diesem weißen Zeug, von dem wir doch eigentlich nie wieder etwas sehen sollten.

Die Straßen auch. Aber selbst wenn die nach einem weiteren Eiszeit-Anfall gestreut, gefegt, schnee- und eisfrei und definitiv nicht mehr glatt sind, gibt es immer noch Zeitgenossen, die mit 40 km/h dem Ziel entgegenschleichen. Speziell auf Landstraßen, die so dicht befahren sind, daß man meistens nicht überholen kann. Ich führe das auf das immer weitere Umsichgreifen von Frontantrieb und ESP zurück. Die Leute merken einfach nicht mehr, ob es glatt ist oder nicht. Neben den Schleichern gibt es aber auch die Fraktion, die trotz Eis ohne Ende drauftritt, bis das ESP das Handtuch und das Auto sich in den Graben wirft. Und wie kann man im Winter sicher fahren? Ganz einfach: Man besorge sich einen älteren Gebrauchtwagen ohne ESP, mit ausreichend PS und Hinterradantrieb. Und jedesmal wenn die Hinterräder durchdrehen, weiß man: Jetzt ist es glatt.

Oder die Karre hat zuviel PS.

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10.12.09
Stellt euch vor......
.....es ist System-Upgrade, und keiner geht hin. Neu von Apple: Mac OS 10.6 Snow Leopard. Was ich in den sieben Wochen seit dem letzten Blog gemacht habe? Ich habe rausgekriegt, daß der zentrale Haushalts- und Planungsausschuß einige Euros zum Aufmotzen des EDV-Zentrums bewilligt hat, und pimpe den Laden jetzt mit im November eingetrudelten neuen Rechnern*. Die alten hatten ja nunmehr auch schon wieder fünf Jahre auf dem Buckel, und die Gedenkminuten beim Öffnen von tiff-Grafiken und ähnliches wurden zunehmend lästig.

Die neuen Rechner wurden mit OS 10.5 geliefert. Dachte ich jedenfalls, bis ich merkte, daß unsere im Mai teuer gekaufte Druckerclient-Software auf diesen Schüsseln nicht lief. Moment mal...... Mac-Menue- "über diesen Mac" Mac OS X Version 10.6.1! Das erste Stealth-Upgrade in der Geschichte von Apple: Ein neues System, das man nicht bemerkt!

Außer negativ, wegen der Druckersoftware. Snow Leopard- eine zahnlose Miezekatze als Antwort auf Windows 7. Ich habe zwar noch nicht viel mit Windows 7 gemacht, weil ich zuviel zu tun hatte, aber es sieht fast so aus, als ob Windows einen entscheidenden Schritt von einem überdimensionalen Virus zu einem Betriebssytem getan hat. Genau: Mit drei Viertel der neuen Macs kann man dann auch fensterln; dem Intel-Prozessor sei Dank, daß jetzt auch die Konkurrenz sich auf den Apple-Rechnern niederlassen kann.

Und jetzt war ich munter am downgraden, damit die teure Druckersoftware läuft. Natürlich ließen sich die Rechner mit OS 10.5 nicht booten, nicht mal mit einer 10.5.6-DVD. Nach einer Woche kam ich aus schierer Verzweiflung auf die Idee, eine alte Festplatte aus einem G5 mit System 10.5.8 in einen der neuen Macs einzubauen. Und siehe, es lief. Seitdem klonte ich Festplatten. Das zog sich etwas hin, weil bei den Rechnern, die beide Systeme haben sollen, beide Partitionen geklont werden müssen; das geht aber immer noch schneller, als alles einzeln zu installieren. So, dann gucke ich mal weiter den Balken zu, wie sie durch die Clone-Programm-Fenster schleichen.

Und dann habe ich beim Aufstellen des ersten Rechners gemerkt, daß unsere teure Drucker-Clientsoftware auch nicht kompatibel zu Windows 7 pro ist. Wenigstens hat es ein Downgrade-Recht. Na ja, viele sagen, daß Windows XP das beste aller Windows ist. Und ich gucke weiter den Klonprogramm-Balken zu, diesmal beim überschreiben der Windows-7-Partitionen.

*Sicherheitsinfo: Sicherung des Gebäudes durch Überwachungskameras, Alarmanlage, Wachdienst. Zusätzlich patroullieren auf dem Parkplatz in unregelmäßigen Zeitabständen zwei Eichhörnchen und eine fette Katze.

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13.10.2009
Yeah, nobel!
Da ist gerade vor einem Jahr die Kredit-Blase in den USA geplatzt und hat der Welt eine Wirtschaftskrise beschert, und was macht das Nobelpreis-Komitee? Vergibt den Friedens-Nobelpreis an Barack Obama auf Kredit. Wahrscheinlich muß er den jetzt mit monatlichen Friedens-Leistungen abstottern. Und wenn er pro Monat nicht genug Frieden bringt, kriegt er eine Mahnung.

Meine Favoriten für den Friedens-Nobelpreis waren ja eigentlich die Bundeskanzlerin und ihr Gegenkandidat für den Bundestags-Wahlkampf. Doch trotz des allgemeinen Wahlfriedens sahen einige Politiker nach der Wahl deutlich älter aus als auf ihren Plakaten. Teilweise so alt, daß sie kaum noch wiederzuerkennen waren.

Web 2.0-Wahlkampf scheint in Schleswig-Holstein noch nicht so zu funktionieren, statt Twitter ist wohl nach wie vor eher der Besuch von Schützenfesten angesagt. Bundesweit hat es schon eher geklappt: Offensichtlich haben sämtliche Millionen Flashmobber Deutschlands die Wunschparteien der Bundeskanzlerin gewählt, um dann auch weiterhin bei ihren Veranstaltungen "Yeah" rufen zu können. Obwohl ja zur Zeit bei den Koalitionsverhandlungen eher "No!"-Rufe angesagt sind, wie man der Presse entnehmen kann, und der Friedensnobelpreis für die Beteiligten in die Ferne rückt.

Vielleicht bekomme ich ja den Literatur-Nobelpreis 2010 für die Beiträge in diesem Blog, die ab 2011 oder so ein hervorragendes literarisches Niveau erreichen werden. Die Anfänge sind gemacht. Yes we could!

22.09.09
Guckguck!
Natürlich möchte ich mich nicht auf so infantile Weise aus dem Urlaub zurückmelden. Aber einige politische Gruppierungen haben die Straßenränder auf meinem Weg zur Arbeit mit Plakaten von meistens sehr intelligent guckenden Menschen total zugestellt. Merkwürdig ist, daß diese Werbekampagne oftmals die Konterfeis von Politiker-Doppelgängern benutzt. Es handelt sich dabei um Leute, die so ähnlich wie bekannte Politiker aussehen, aber wohl etwa 5 bis 10 Jahre jünger sind.

Oder sollten irgendwelche skrupellosen Werbeleute unsere in Würde gealterten Volksvertreter mit Photoshop aufgemotzt haben? Pimp my politician? Dann wäre es aber für TV-Auftritte besser, auch noch eine Entfaltungssoftware ins Digitalfernsehen einzuspielen, sonst erkennen wir unsere Staatslenker ja gar nicht mehr wieder und halten sie höchstens noch für ältere Verwandte der Leute auf den Plakaten, die wir gewählt haben.

Nun, ich bin jedenfalls gespannt, wie alt unsere Politiker dann nach der Wahl aussehen. Manche wirken ja schon nach dem Auftreten von Flashmobs bei ihren Wahlkampfauftritten nicht mehr so ganz taufrisch, yeah.

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30.07.09
Alles wird gut
Endlich! 52 Jahre nach dem ersten Erdsatelliten Sputnik hat die Bundesforschungsministerin den Wunsch nach einem deutschen Raumfahrtprogramm mit Mond-Mißion geäußert. Das muntert einen in der Wirtschaftskrise doch echt auf. Obwohl die Amerikaner ja schon vor vierzig Jahren da waren. Auf dem Mond, nicht in der Wirtschaftskrise. Die haben sie ja letztes Jahr nur knapp vor uns erreicht.

Die Unterstützung des deutschen Mondfahrtprogramms in der Wählerschaft wird sicher davon abhängen, wen man auf den Mond schießt. In Krisenzeiten wie diesen wäre natürlich über Sparmaßnahmen nachzudenken. So könnte man zum Beispiel bei bestimmten Kandidaten gegebenenfalls das Rückkehrmodul weglassen.

Eine weitere und dabei noch umweltfreundliche Einsparungsmöglichkeit wäre das Recyclen des von den USA in reicher Menge auf dem Mond hinterlassenen gebrauchten Materials. Die private Nutzung der amerikanischen Mondautos wäre vorher abzuklären. Vielleicht könnte man diese Karren ja etwas aufmotzen - Sondersendung "Pimp my Lunar Rover" - und auf dem Mond ein Formel-1-Rennen abhalten. So wären schon zwei Veranstaltungen mit Publikumsinteresse und Sponsoren gesichert. Bekanntlich sahen die Amerikaner ja ab der zweiten Mondlandung statt der Übertragungen von dort lieber Fernseh-Shows. Das zeigt schon, daß es damals auf dem Mond wirklich grauenhaft langweilig gewesen sein muß.

So wie hier in der vorlesungsfreien Zeit. Bevor ich wieder kurzweilige Action mache und mich Vorhaben wie dem hochschulumfassenden WLAN und dem neuen Mailserver widme, gehe ich erstmal in Urlaub und überlasse die Beaufsichtigung des EDV-Zentrums der Alarmanlage und dem Wachdienst.

Seit wir vor drei Wochen unsere unzuverlässige Internet-Anbindung über eine Funkstrecke in die Tonne getreten haben und eine Standleitung verwenden, funktioniert das Internet sowohl schneller als auch besser. Ein kleiner Tritt in die Tonne, aber ein großer Schritt für die Muthesius Kunsthochschule. Sage ich doch: Alles wird gut.

Hoffentlich auch das Wetter im Urlaub.

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06.07.09
Störfälle
Am Sonntag, dem 5.7., kam es zu einem Störfall. Nach einer längeren Tour mit meinem Käfer Cabrio Baujahr 1978 stellte ich beim Einfahren in die Garage fest, daß die hintere rechte Bremstrommel heißgelaufen war. Daraufhin führte ich in der Garage mithilfe des Zündschlüssels eine Schnellabschaltung durch. Das Fahrzeug wurde vom Straßennetz genommen. Der Störfall fällt in die Kategorie "Mal sehen, wann die Ersatzteile kommen und ich Lust zum Schrauben habe".

Die Möglichkeit zur Schnellabschaltung ist auf jeden Fall ein wichtiger Bestandteil der Technologie der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Auch andernorts wird ja, wie man seit letztem Samstag hört, die Schnellabschaltung erfolgreich genutzt. Erfreulich, daß auch manch großer Stromversorger Sinn für die Geschichte der Technologie hat und sogar in Atomkraftwerken noch Komponenten von 1976 verwendet. Schön, daß technisches Kulturgut unserer Vorväter auf diese Weise im Originalzustand erhalten wird.

Da hat doch ein Kunstexperte Schleswig-Holsteins die Tiefgründgkeit der Muthesius-Ausstellung 3meter50 nicht auf Anhieb verstanden und das dann auch noch in diversen Tageszeitungen publiziert. Peinlich, peinlich. Immerhin ist dabei aber rübergekommen, daß das Landesmuseum Schloß Gottorf schimmelfrei ist. Zum Glück gelang es dem Kurator unserer Ausstellung in einer wirklich wohlgesetzten Replik begreiflich zu machen, daß der Verfall der Ausstellungs-Location Lessinghalle ein ironisch in die Austellung integriertes Gestaltungselement war. Wenn wir wieder mal so eine Location mit ephemerem Ambiente früherer Zeiten brauchen, können wir ja vielleicht in einem Atomkraftwerk nachfragen. Mit aufgemalten zeitgenössischen Dekorations-Blumen passend zur Technologie der 70er Jahre wäre so ein Nuklearenergiespender doch ein echter Hingucker. Auch wäre dort eine Kuppel für unsere preisgekrönten 360-Grad-Projektionen vorhanden. Und große Wasserbecken gibt es da auch. Wenn wir rechtzeitig Schimmel aus der Lessinghalle ausbringen, bilden sich vielleicht interessante Mutationen.

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22.06.09
Streik! Strike?
Wo in den letzten zwei Monaten das Blog geblieben ist? Na, wir haben doch Bildungsstreik gehabt! Obwohl das eigentlich keine neue Erfindung ist: Bereits bei meinem Studium in den 80ern des letzten Jahrhunderts hatte ich teilweise den starken Eindruck, daß unser Bildungssystem hartnäckig bestreikt wird. Allerdings weniger von den Studierenden....

Es ist wieder Kieler Woche! Das größte Eß-, Trink-, Segel- und Kulturereignis Deutschlands. Man merkt es an den ziellos herumfahrenden Touristen, die vor jeder Einfahrt und in jedem Halteverbot eine Vollbremsung hinlegen, eine Parklücke vermutend, die den anderen 2999999 Besuchern der Kieler Woche glatt entgangen ist. Auch die Freistil-Rückwärts-Einpark-Vorführungen in den dünn gesäten regulären Parklücken verlaufen häufig nach dem Motto: So mache ich mein Auto schnell 15 cm kürzer- ein Anblick, den man sonst nur aus französischen Großstädten kennt.

Ab Mittwoch findet in der Lessing-Schwimmhalle eine Ausstellung der Muthesius Kunsthochschule statt. Wie man hört, in einer Tiefe von bis zu 3,50 Meter im trocken gelegten Schwimmer-Becken. Damit ist der intellektuelle und künstlerische Tiefgang der Ausstellung auch physikalisch manifestiert. Eine außerordentlich tiefgründige Veranstaltung. Hoffentlich sind die Wasserhähne gut zugedreht.

US-Präsident Obama, noch belästert in den letzen Blogs wegen seiner, wie ich fand, etwas aufdringlich-oberflächlichen Medienpräsenz, hat inzwischen respektable außenpolitische Erfolge errungen. Während eines Interviews auf CNBC schlug er zum Beispiel eine ihn nervende Fliege einfach platt. Offensichtlich eine von langer Hand geplante politische Aktion, die den Machthabern einiger anerkannt böser Staaten zumindest zu denken geben solte. Die Behauptung, daß es sich um eine von der CIA zu diesem Zweck speziell ausgebildete Kamikaze- oder gar eine künstliche Fliege gehandelt haben soll, wurde bislang weder dementiert noch bestätigt. Obwohl die Tatsache, daß der Präsident die Überreste selbst entsorgt hat, natürlich schon etwas verdächtig wirkt.

Was war sonst? Das Internet hat ebenfalls gestreikt! Wahrscheinlich aus Protest gegen das Bildungssystem gingen die beiden Funk-Bridges, über die der Internetanschluß der Muthesius Kunsthochschule ohne Leitungs-Kosten läuft, erst minuten- , dann stundenweise und dann total in den Ausstand. Hier sieht man wieder, daß übertriebene Sparsamkeit in der Bildung negative Auswirkungen hat. Glücklicherweise konnten wir zwei funktionsfähige Bridges ausleihen. Und die Telekom hat im Vorgarten mittlerweile ein Glasfaserkabel für einen etwas teureren, dafür aber störunanfälligen Internetanschluß verbuddelt. Hoffen wir, daß die Verbindung dieser Strippe zu unserem Router im dritten Stock bald zustande kommt.

Der neue Miet-Farbdrucker funktioniert tatsächlich wesentlich besser als der alte. Leider produziert dafür die Creative Suite 3 auf den neuen Intel-Macs Teiberprobleme: Drucken aus Photoshop sorgt für grauenvolle Postscript Errors auf dem Schwarzweißdrucker, die bewirken, daß der Drucker seine gesamte Papierfüllung mit kryptischen Zeichen bedruckt auf einmal ausspuckt. Die Intel-Macs drucken aus Indesign immer nur die erste Seite in Querformat, auch wenn das für das gesamte Dokument eingestellt ist. Ein gutes Argument für die Beschaffung der Creative Suite 4 und für neue Rechner im hinteren Arbeitsraum. Die vorhandenen nähern sich mittlerweile ihrem sechsten Jahr und sind so veraltet, daß die Creative Suite 4 nicht darauf läuft und man nicht einmal aktuelle Postscript Errors produzieren kann.

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15.4.2009
Frohe......
....ach nee, zu spät. Na ja, für die Ostergrüße haben wir ja einen Spezialisten mit weißer Kutte und zentral in Rom gelegener Dienstwohnung, der nicht nur uns, sondern auch noch Urbs und Orbis gegrüßt hat. Angesichts derDiskussion um intelligentes Leben im Universum vielleicht etwas beschränkt, aber solange sich niemand von außerhalb beschwert...

Der beste derzeit amtierende amerikanische Präsident kann sich, nachdem er letzten Monat die amerikanische Wirtschaft durch Bereitstellung einer Trillion Dollar gerettet hat, jetzt endlich wirklich wichtigen Problemen widmen. Nach dem Wohlstand brachte er uns Ostermontag den Frieden durch atomare Abrüstung. Obama sollte darauf achten, daß nicht nur die USA, sondern auch die anderen Nuklearmächte ihre Bomben entsorgen. Vielleicht könnte er ja noch eine Trillion lockermachen und die Atomwaffen bei der Russenmafia aufkaufen. Oder er bietet weltweit eine Verschrottungsprämie an. Hier noch ein Entsorgungs-Hinweis für Abrüstungswillige: Eine Atombombe ist Sondermüll und hat in der grauen Tonne nichts zu suchen!

Inzwischen ist die nukleare Abrüstung schon Schnee von gestern, denn Obama hat sich einen Hund zugelegt. Doch das EDV-Zentrum hat ebenfalls Nachrichtenwert, auch wenn wir natürlich gegen Obamas Wauwau nicht anstinken können: Aufgerüstet werden gegen den Trend von Ostermontag unsere Drucksysteme. Allerdings nicht nuklear. Neben OS 10.5-kompatiblen Abrechnungs-Clients, die gerade zusammen mit dem Printserver installiert werden, gibt es nächste Woche noch einen neuen Farbdrucker, der alles viel besser können soll als der alte. Wäre ja auch keine Kunst.

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11.3.2009
Haaaallooo........
......ich wußte doch, irgendwas habe ich vergessen. Das Blog. Letztes Update: 18.12.2008. Also erstmal ein gutes neues Jahr! Denn das Jahr des Blauen Rindenpilzes (ausgerufen von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie) ist angebrochen. Seit zwei Monaten. Nicht, daß zwischendurch nichts erwähnenswertes passiert wäre.

In den USA ist jemand Präsident geworden, der 1186 000 000 000 Dollar Schulden machen will. Wahrscheinlich hat er sich gedacht: Die Zahl besteht ja größtenteils aus Nullen, das kann also nicht so schlimm sein. Angesichts der Obamanie in Deuschland vielleicht auch eine gute Argumentation zur Aufbesserung von Hochschul-Haushalten.

Immerhin sind im Januar trotz permanenten Mangels einiger 0000 Euro dreizehn neue Macs angeliefert worden. Direkt bei der Anlieferung wurden zwei von der Palette geklaut, bevor ich sie in den mit einer Alarmanlage gesicherten Bereich des Gebäudes tragen konnte. Einer davon wurde dann bei Ebay verscheuert. Aber der Käufer war so clever, anhand der vom Verkäufer freundlicherweise angegebenen Seriennnummer zu kontrollieren, wer der eigentliche Besitzer des Rechners war. So landete dann zwar kein Geld beim Verkäufer, aber der Mac zunächst bei der Polizei, und dann wieder im EDV-Zentrum. Einen Rechner, dessen Seriennummer der Verkäufer nicht angibt, sollte man natürlich auch nicht kaufen. Einen Rechner ohne Kaufbeleg besser ebenfalls nicht. Und den Mac pro mit der Seriennummer CK84619U5J4 erst recht nicht. Das war nämlich Nummer zwei von der Palette.

Der Webserver (mit einer ganz alten SuSE Linux-Version, weil die webEdition-basierte Site mit neueren Systemen nicht lief) verabschiedete sich Ende 2008 in schöner Solidarität mit mir ebenfalls in die Weihnachtsferien. Was sich darin äußerte, daß das Ding ab Ende Dezember alle drei Tage abstürzte. Immerhin war auf der Palette zusammen mit den Macs auch ein Primergy Server, der eigentlich der neue Mailserver werden sollte und jetzt zum Webserver befördert wurde. Die Website lief dann aber weder mit Novell Linux Enterprise Server 10, OpenSuSE 11 oder Mac OS mit MAMP (natürlich testweise auf einem der neuen Macs). Und auf der DVD mit dem alten System war nicht einmal ein passender Treiber für das DVD-Laufwerk des Servers. Schließlich dachte ich schon darüber nach, die Site mit Typo3 unter OpenSuSE 11 neu zu bauen. Die Installation hatte ich mit einer Template-Site der amerikanischen WebEmpoweredChurch (Templates mit Menues wie "Pastors sermon" und "Jesus") schon ausprobiert. Funktionierte übrigens gut. Halleluja! Dann probierte ich aber doch noch eine andere Linux-Version aus. Damit ging es dann ohne göttlichen Beistand. Die Site läuft jetzt mit der neuesten Content-Management-Version ohne komplette Neuprogrammierung.

So, das reicht für heute. Den Rest vermelde ich dann demnächst im Jahr der Naturfasern, der Aussöhnung, der Astronomie, des Gorillas, des Blauen Rindenpilzes und der Kreativität und Innovation.

18.12. im Jahr der Kartoffel
Langsam endet....
...das Jahr der Kartoffel. In der klaren, kalten Winterluft liegt der heimelige Hauch verschmorter Elektronik und fröhlich klingelt das Telefon. Die Industrie-Designer haben ihrem Netzwerk den Rest gegeben. Daß dort gleichzeitig noch der halbe Switch-Stack abgeraucht ist, war auch nicht sonderlich hilfreich. Dazu wurde ein neuer Beschwerde-Geschwindigkeits-Rekord aufgestellt: Nachdem ich im IDe Airports implementiert hatte, um wenigstens Funknetz anbieten zu können, beschwerte sich am nächsten Morgen telefonisch ein Student über das WLAN. Es sei eine Zumutung und allgemein eine Schande für die Hochschule. Meine Frage, ob er das Funknetz bereits ausprobiert habe, beantwortete er mit Nein. Deshalb hier noch mal der korrekte Dienstweg: Erst macht ihr das Netz kaputt, und dann beschwert ihr euch.

Nach der umfangreichen Elektronik-Selbst- und Fremdzerstörung im Campusnetz fand ich die Meldung, daß vor der griechischen Insel Antikythera der älteste Computer der Welt aus dem Wasser gefischt worden ist, besonders interessant. Das Gerät, Baujahr 150 v.Chr., weist nämlich keine Elektronik auf. Ein konstruktiver Schritt in die richtige Richtung- Zahnräder statt integrierte Schaltkreise. Natürlich stellt sich dem Computer-interessierten die Frage, mit welchem Betriebssystem der Rechner in der Antike gelaufen ist. Mein Tip: Windows. Oder warum wurde das Ding sonst über Bord geworfen?

Ich bin jedenfalls urlaubsreif und verkrümele mich morgen bis nächstes Jahr.

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13.11. im Jahr der Kartoffel
Alles Schrott!
Der Kimawandel naht wohl doch. Die Temperaturen sind immer noch zweistellig, und das jahreszeitliche Wanderungsverhalten von Lebewesen ändert sich. Zum Beispiel machen meine Kakteen trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit noch keine Anstalten, ihre jährliche Wanderung vom ungeheizten Gewächshaus in den Keller anzutreten.

Gut finde ich gewisse Ansätze der Regierung zum Stoppen des Klimawandels mit gleichzeitiger Wirtschaftsförderung für die notleidende Autoindustrie. Allerdings sind die Steuerbefreiung und besonders die Verschrottungsprämie nicht ganz zuende gedacht. Es ist angesichts des mangelnden Kaufwillens der Bevölkerung für Neufahrzeuge, die sowieso nur wenige Milligramm weniger CO abgeben als die alten, natürlich Blödsinn, Altfahrzeuge verschrotten zu wollen.

Hilfe für die Umwelt und die Autoindustrie gleichzeitig bringt nur die Verschrottungsprämie für Neufahrzeuge. Diese wäre vom Staat nach dem just-after-production-recycling der auf Halde produzierten unverkäuflichen Autos direkt an die Automobilindustrie abzuführen. Die Wirtschaft wird es danken. Vielleicht läßt sich die Just-in-time-Verschrottungsprämie sogar auf weitere unverkäufliche Industrieprodukte ausweiten.

Ein Aufruf an die Computerindustrie: Hier will ja eine große deutsche Firma, deren Produkte ich eigentlich immer ganz gerne gekauft und danach mit Linux-System versehen habe, vom Markt gehen, beziehungsweise ihren Anteil an der Computerproduktion verkaufen. Falls da noch Neu-Rechner zu verschrotten sind: Wir machen das gerne- mithilfe unserer Studierenden schaffen wir das locker im täglichen Routine-Betrieb. Wir würden dafür natürlich auch die unverkäuflichen neuen High-End-Rechner anderer Hersteller annehmen.

5.11. im Jahr der Kartoffel
Die Krise, noch`n Präsident und Halloween
Natürlich weiß ich angesichts der Wirtschaftskrise das Eingreifen der Regierung zu schätzen. Trotz der im Vergleich zu anderen Institutionen relativ entspannten Umsatz-Lage des EDV-Zentrums trage ich mich mit dem Gedanken, angesichts des bestehenden IT-Investitionsstaus Krisenhilfe zu beantragen. Ein Jahresgehalt von 500000 Euro werde ich selbstverständlich akzeptieren.

Die USA haben es der Muthesius Kunsthochschule nachgemacht und einen neuen Präsidenten gewählt. Künstlerisch gesehen ist so ein Remake natürlich immer eine bedenkliche Sache, umso erstaunlicher ist die intensive Berichterstattung in den Medien über dieses doch eher etwas plagiative Event. Aber es war natürlich nötig: Den letzten hatten sie viel zu lange behalten. Vorteil des originalen Events in der Muthesius Kunsthochschule war besonders der äußerst konzentrierte Wahlkampf von knapp drei Stunden.

Halloween war auch schon wieder. Seit etwa vier Jahren eine uralte deutsche Tradition. Bei mir sind allerdings schon das zweite Jahr keine Nahrungsmittel sammelnden Kinder mehr aufgetaucht. Merkwürdig; vorletztes Jahr hatte ich wirklich erlesene Speisekartoffeln verteilt. Na gut, dann gibt es die leckeren getrockneten Erbsen, die ich für diesen Halloween besorgt hatte, eben nächstes Jahr. Hält ja lange, das Zeug. Muß man vor dem Kochen nur zwei Tage einweichen.

Stattdessen kamen dann Konfirmanden der lokalen Kirche vorbei, die mir etwas über Martin Luther vor-rappten. Ich spendete zwei Euro für die Kirche, damit sie aufhörten. Danach dann noch die Zeugen Jehovas. Nein, gerappt haben die nicht. Das gab dann natürlich auch keine Spende. Erbsen wollten sie nicht. Insgesamt ein echt gruseliges Halloween.

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25.09. im Jahr der Kartoffel Piep......Piep......QuäkQuäkQuäkQuäkQuäkQuäkQuäkQuäkQuäkQuäkQuäk............
Was das ist? Das ist die Geräuschkulisse, wenn eine Studentin während der Öffnungszeiten des EDV-Zentrums, um die seit Stunden aufgeschlossene Tür zu öffnen, ihren Transponder solange vor das Lesegerät hält, bis die Alarmanlage scharf geschaltet ist. Die geht dann natürlich sofort los, wenn drinnen die Bewegungsmelder auf die Studierenden in den Arbeitsräumen reagieren. Das Piepen des Lesegeräts beim Scharfschalten ist relativ leise, aber das Quäk-Geräusch für Roten Alarm, das die Anlage verbreitet, dauert 90 Sekunden und hat 140 Dezibel Lautstärke.

Zumindest das Piepen hört man öfter, aber den Alarm auch oft genug. Das Problem ist wahrscheinlich darin begründet, daß wir es mit einer Studierenden-Generation zu tun haben, die mit Computern und Elektronik, aber nicht mehr mit Mechanik aufgewachsen ist und deshalb mechanische Abläufe nicht mehr ohne Hilfe nachvollziehen kann.

Deshalb hier die Türmechanik-Einführung für Studierende: Die Tür des EDV-Zentrums wird während der Öffnungszeiten mit einer speziellen Hardware-Komponente betätigt, die über kein Betriebssystem verfügt und auch nicht online ist. Die Hardware steht Windows- und Mac-Usern gleichermaßen zur Verfügung und ist links in etwa 90 cm Höhe an der Tür angebracht. Der korrekte Fachausdruck für diese Hardware ist "Türgriff". Die Betätigung erfolgt durch Herunterdrücken des drehbar angebrachten Teils bis zum Anschlag (Hardware-Komponente so festhalten!). Sobald diese haptische Rückmeldung des mechanischen User-Interface erfolgt ist, kommt der einzige Teil der Aktion, der etwas Geschick und möglicherweise etwas Übung vom User der Hardware verlangt. Unter gleichzeitigem Ziehen mit der rechten Hand am Türgriff und bogenförmigem Herumgehen um den äußeren linken Rand der sich öffnendenTür tritt der User durch die sich auftuende Öffnung in der Wand. Hier ist gutes Timing gefragt! Der Türgriff muß rechtzeitig, aber keinesfalls zu früh losgelassen werden. Der Verschluß der Tür erfolgt durch einen mechanischen Türschließer. Bei einer erfolgreich verlaufenen Aktion stehen Sie jetzt im studentischen Arbeitsraum des EDV-Zentrums.

Troubleshooting: 1.Es macht Bumm, und Sie verspüren einen Schubs und einen leichten Schmerz im Rücken. Ursache: Sie haben nach Loslassen des Türgriffs die Tür ins Kreuz bekommen. Abhilfe: Schneller gehen. Geübte User können die sich schließende Tür durch Nutzung des inneren Türgriffs abbremsen. 2.Es macht Bumm, und Sie sehen keine Öffnung in der Wand: Vorsicht! Nicht weitergehen! Ursache: Sie haben den Türgriff viel zu früh losgelassen. Abhilfe: Länger ziehen. 3.Es macht Bumm, Sie sehen Sternchen und verspüren Schmerzen an der rechten Kopfseite. Abhilfe: Wählen Sie einen etwas größeren Bogen um den linken Rand der Tür. Bei Schmerzen mitten auf der Stirn oder gar links einen wesentlich größeren. 4. Sie verspüren ein heftiges Reißen im rechten Arm, und ihre Bewegung wird abrupt gestoppt. Abhilfe: lassen Sie jetzt unbedingt den Türgriff los! 5. Die Tür bewegt sich trotz stärksten Ziehens nicht, es knarrt, um den Türgriff bilden sich Riße. Der Türgriff ist auf der falschen Seite (rechts statt links). Ursache: Sie befinden sich im EDV-Zentrum und wollen raus. Abhilfe: Tür schieben, nicht ziehen. Eine spezielles Handbuch für diesen Fall ist in Vorbereitung.

Nach einer Fehlbedienung des Türgriffs ist kein Reset erforderlich.

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09.09. im Jahr der Kartoffel

Wilkommen zurück!
Da in der Mu-Schule ein Begrüßungskomitee ausgeblieben ist, begrüße ich mich hiermit selber zurück aus dem Urlaub. Herzlich Willkommen! Gibt es kein Urlaubsgeld mehr? Für das Wetter meiner Urlaubswochen wäre jedenfalls Schadenersatz angebracht.

Hier gleich ein Dementi: Daß die Chinesen ihre olympischen Wettbewerbe zur Strafe für meine Bemerkungen über den Verzehr von Hunden nur nachts abgehalten haben, stimmt nicht. Natürlich sollten mit diesen Sprüchen aus dem letzten Blog die Chinesen keinesfalls kulinarisch diskriminiert werden. Es gibt schließlich auch massenweise Menschen, die Dinge essen wie Weißwurst. Oder Labskaus. Oder geräucherte tote Fische mit Flossen. Wahrscheinlich ist das sowieso alles nur Essen für Touristen. Beim Thema Essen fiel mir während der Olympiade noch auf, daß viele Goldmedaillengewinner fotografiert worden sind, wie sie auf die Medaille beißen. Mein Tip: Wenn ihr an die Schokolade wollt, macht vorher am besten die Goldfolie ab.

Eine gute Nachricht war, daß das TrinkWasser in vielen Städten Uran enthält. Damit erschließt sich der von den steigenden Energiekosten gebeutelten Bevölkerung eine kostengünstige nukleare Energiequelle. Bitte beim Anreichern darauf achten, nicht mehr als 48 Kilo des Isotops 235 am Stück zu lagern! Atombomben kann ja inzwischen jeder bauen, aber vielleicht sollte das Energieministerium einen Leitfaden für die friedliche private Nutzung der Kernenergie herausbringen.

Und was ist mit dem Browser Chrome? Ja, seit er publiziert wurde, überlegen alle, wozu sie noch einen Browser brauchen. Und ich weiß es auch nicht.

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1.8. im Jahr der Kartoffel
Wow! So, nachdem ich unseren antiken Rechenanlagen einen bis auf die Abschlußarbeiten und die JahresAusstellung ereignislosen Monat ohne Blog beim weiteren Zerfall zugesehen habe, hier noch das vor-dem-Urlaub-Abschiedsblog. Ich kann jetzt meine durch den Anblick von überalterten Computern entstandenen Depressionen vier Wochen lang auskurieren.

Nachdem ich die Fußball-Europameisterschaft fast völlig ignoriert habe, schauen die Völker der Welt auf dieses Blog und erwarten Sprüche zu Olympia. Eigentlich fällt mir zu dieser chinesischen Propagandaveranstaltung nichts ein. Aber ich habe immerhin vor einiger Zeit ein Zitat gehört: Olympia ist gut, weil die Menschenrechtssituation in China während dieser Zeit von der Weltöffentlichkeit unter die Lupe genommen wird. Das stimmt. Und wenn die Weltöffentlichkeit die Menschenrechte in China mit der Lupe nicht findet, kann sie sich ja ein Elektronenmikroskop besorgen und nochmal nachgucken.

In China wurde verboten, während der Olympiade in Restaurants Hundefleisch zu servieren. Ist das, weil die Versorgung der Olympia-Teilnehmer Priorität hat?

In my holidays: No sports.

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30.6. im Jahr der Kartoffel
Tooo....ach, nee
Wie schon im letzten Blog befürchtet, ist mir tatsächlich etwas entgangen. Die Fernsehbilder von Leuten, die auf einer Rasenfläche, begleitet von Aufsichtskräften mit Trillerpfeifen, hinter einem Ball herrannten, waren gar keine Übertragungen von den 4. Itzehoer Demenzwochen! Sondern von einer in der Öffentlichkeit wohl weitgehend unbeachteten Fußball-Europameisterschaft. Daher auch die Fähnchen an einigen Autos. Aber gestern scheint irgendetwas schief gelaufen zu sein. Ich beobachtete so gegen 22.30 Uhr mehrere Fußballfans, die von ihren Fahnen den rot-gelben Teil abrissen und sich den schwarzen Rest als Trauerflor um den Ärmel wickelten. Diejenigen Autofahrer, die ihre Flaggen nicht in die Mülltonne warfen, versuchten zumindest, sie auf Halbmast zu setzen. Allerdings sind dafür die Stengel der Flaggen zu kurz: Ein echter Konstruktionsfehler.

Mehr Glück beim nächsten Mal. Und vielleicht eine höhere Sieg-Prämie zur Motivation. 1111 Euro pro Endspielminute sind ja wirklich lausig. Vielleicht sollte auch der Schiedsrichter etwas abbekommen. Außerdem sollten sich die Organisatoren überlegen, ob nicht eine terminliche Überschneidung mit publikumswirksameren Ereignissen wie den Itzehoer Demenz-Wochen und der Kieler Eß- und Segelwoche sowie dem Studieninformationstag der Muthesius Kunsthochschule in Zukunft vermieden werden sollte.

23.06. im Jahr der Kartoffel
Entgangen?
Diese Wochen werden von zwei großen Ereignissen geprägt: Zum einen ist wieder Eß- und Segelwoche in Kiel. Manche Autofahrer am Nordwestufer der Förde haben es noch nicht bemerkt. Deshalb an dieser Stelle ein Verkehrshinweis: Die rot-weiß-gestreiften Dinger, die auf Ihrem gewohnten Weg zur Arbeit erst im Weg standen und dann plötzlich scheppernd durch die Gegend geflogen sind, waren die Absperrungen für die Innenstadt.

Das zweite große Ereignis sind natürlich die vierten Itzehoer Demenz-Wochen. Oder ist mir irgendetwas entgangen? Jedenfalls fahren manche von den Kieler-Woche-Touristen auf der Parkplatzsuche so, daß man sie gleich nach Itzehoe weiterschicken möchte. Einige haben auch so komische National-Fähnchen am Auto. Keine Ahnung, was das soll.

Entgangen ist mir auf jeden Fall ein Spekulations-Gewinn. Meine Spekulation in Milch, die ich im letzten Blog angekündigt hatte, hat leider nicht den erhofften Reibach gebracht. Da sich die Milchbauern relativ schnell mit den Abnehmern auf lumpige 10 Cent Preiserhöhung geeinigt haben, werde ich meine als Wertanlage gedachten 3 Liter Milch wohl doch zu Pudding verarbeiten. Ist vielleicht ein Pudding-Mangel in Sicht? Wie stehen die Pudding-Preise an der Lebensmittel-Börse? Kann man das Zeug bis zur nächsten Hausse einfrieren?

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02.06. im Jahr der Kartoffel
Machts die Milch?
Zunächst möchte ich darauf hinweisen, daß heute aufgrund des ausgefallenen Mai-Feiertags eigentlich der 63. April ist und wir somit bereits das dritte Blog innerhalb eines Monats verzeichnen können.

Leider sind bisher die per Mail am 52. April versprochenen 12 Milliarden Dollar aus Nigeria nicht eingetroffen. Falls also irgendwo in der Gegend nigerianische Diplomaten mit sehr vollen Geldkoffern herumlaufen, bitte zur Muthesius Kunsthochschule schicken.

Immer auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für neue Hard- und Software, bietet sich mir inzwischen aber die Chance eines Spekulationsgeschäfts. Bekanntermaßen werden durch den derzeitigen Milch-Handelsboykott der Bauern die Ressourcen der von führenden Analysten inzwischen als "Weißes Gold" gehandelten Substanz immer knapper, was zu rasanten Preissteigerungen führen dürfte. Schon jetzt kostet es den Börsensachverständigen Überwindung, Sahne in seinen Kaffee zu kippen; Firmen von weniger stabiler Finanzlage erwägen inzwischen den Umstieg auf vollsynthetischen Kaffeeweißer. Da mir Milch nicht schmeckt und ich auch zu faul zum Puddingkochen bin, befinde ich mich im Besitz von immerhin drei Litern der kostbaren Substanz, die an einem sicheren Ort deponiert sind. Ich werde mich jetzt entspannt zurücklehnen und den Höhepunkt der Hausse als richtigen Zeitpunkt zum Verkauf abwarten.

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52.04. im Jahr der Kartoffel
Wohlstand für alle!
Ich habe es endlich wieder geschafft: Mehr als ein Blog pro Monat. Das letzte war vom 28. April, und heute, am 52. April, kommt schon das zweite. Wie? Nein, ich bin mir ziemlich sicher, daß heute nicht der 83. März ist. Mai? Aber der erste Mai ist doch ausgefallen!

Die Finanzprobleme der Hochschule, die seit einigen Jahren für eine gewisse Stagnation der technischen Innovation gesorgt haben, scheinen sich jetzt zu lösen. Gerade habe ich eine Mail bekommen, in der mir 10 Millionen US-Dollar angekündigt werden. Sie sollen per Diplomatengepäck aus Nigeria geliefert werden. Allerdings war die Mail an info@muthesius.de gerichtet und wurde vom Mailinglisten-Programm abgeblockt. Das heißt doch wohl, daß jeder User 10 Millionen kriegen sollte? Macht 12 Milliarden Dollar für alle zusammen. Jedenfalls vielen Dank an den freundlichen Absender, und lassen Sie die ganzen 12 Milliarden einfach bei Gelegenheit auf einmal in die Poststelle der Muthesius Kunsthochschule, Lorentzendamm 6-8, 24103 Kiel, liefern. Da ja dieses Blog weltweit gelesen wird, brauche ich jetzt nicht mal mehr die Telefonnummer, die in der Mail angegeben war, anzurufen.

Hier noch einige Hinweise an unsere Millionen-Spender: Eigentlich nehmen wir lieber Euros als Dollar. Diamanten-Lieferungen sollten gut verpackt sein. Es nervt tierisch, wenn man dauernd auf Edelsteine tritt, die aus schlampig geklebten Paketen herausgerieselt sind. Für Goldstaub gilt natürlich dasselbe, das Zeug klebt penetrant an jeder Schuhsohle.

Geld, Diamanten und Edelmetalle sind als Spenden grundsätzlich willkommen; es ist also nicht nötig, vorher noch Mails zu schicken.

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28.04. im Jahr der Kartoffel
Rekorde
Zwei Monate ohne das EDV-Zentrum-Blog: Ein Rekord, aber gleichzeitig auch eine schmerzliche Lücke im Angebot der intellektuell niveauvollen, hochwertigen Internet-Publikationen dieser Hochschule. Aber der Drang, Rekorde aufzustellen, ist ja gerade in Kiel weit verbreitet. Zum Beispiel auch bei dem Fahrer Fahrer dieses ungemein sportlichen Fahrzeugs der unteren Mittelklasse, das mich in der alten Lübecker Chaussee überholt hat. Wo der Radarwagen stand. Ich hoffe, das Zielfoto ist schön geworden.

Inzwischen ist es Abends so hell, daß man die Radarwagen viel besser sehen kann, und meine Frage aus dem Vor-Weihnachtsblog, was denn dieser "Snow" ist, von dem die Radiosender so christmas- schmalzig jodeln, wurde ja dann Ostern beantwortet: Schnee ist das weiße Zeug, das zwei Tage nach Frühlingsanfang bei Temperaturen von -5 Grad aus dem bleigrauen Himmel heruntergestöbert kommt. Soviel zum Thema globale Erwärmung. Die Gletscher schmelzen nicht. Sie kommen zu Ostern. Ich hoffe, wir erleben Pfingsten keinen Rückschlag. Oder diese Woche- schlimm genug, wie wir Arbeitnehmer mit Himmelfahrt am 1. Mai schäbig um einen Feiertag betrogen werden. Umso wichtiger werden die anderen religiösen Festtage, wie der Heilige Tag der Brücke am Freitag nach Himmelfahrt.

Und im EDV-Zentrum, der zentralen schleswig-holsteinischen Einrichtung für Computer-Gerontologie? Volle Action. Sämtliche probaten geriatrischen Maßnahmen zur Lebensverlängerung kamen zum Einsatz: Im März habe ich die Studierenden-Macs von den Rückständen mehr als vierjähriger Nutzung befreit (Mac OS 10.4-Installation: Löschen und installieren) und auf den tabulae rasae dann Mac OS 10.4, Creative Suite 3, VectorWorks 2008, Cinema 4D, ArchiCAD, iWork, QuarkXpreß und Symantec AntiVirus installiert. Dazu gab es noch 500 MB Arbeitsspeicher pro Nase. Eine Voraussetzung für einen glücklichen Lebensabend unserer Alten. Ich hätte ihnen die Rente gegönnt.



Und uns neue Rechner.

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27.02. im Jahr der Kartoffel
Halleluja!
Positive Entwicklungen in der Forschungsstelle für Computer-Gerontologie der Muthesius Kunsthochschule! Die Rechner bekommen ein Software-Upgrade auf Mac OS 10.4 und Creative Suite 3. Hoffen wir, daß sie es damit noch bis zum nächsten Wintersemester durchhalten.



Ich habe heute gelesen, daß Physiker erstmals ein Elektron gefilmt haben sollen. Quatsch. Jeder, der sich ein bißchen damit auskennt, weiß, daß ein Elektron rund und rot ist und ein deutlich sichtbares Minuszeichen auf der Oberfläche hat. Das ist in fast jedem Physik-Lehrbuch klar zu sehen. Folglich kann es sich bei den blauen Leuchterscheinungen in dem Film nicht um ein Elektron handeln.

6,6 Milliarden Fans dieses Blogs- ich gehe davon aus, daß die Weltbevölkerung seit dem vorletzten Blog entsprechend gewachsen ist -fragen sich, wie es mit meinem Käfer weiterging. Nun, er ist von der Prüfstelle heilig gesprochen worden, und die Zulassungsstelle hat daraufhin ein H-Kennzeichen ausgegeben. Jetzt spare ich unheimlich Kirchensteuer oder so. Warum das Einwohnermeldeamt meinen Antrag auf Austritt aus der KFZ-Steuer nicht weitergegeben hat, verstehe ich allerdings nicht.

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29.01. im Jahr der Kartoffel
Pommes! Was? Schon fast Februar? Wie die Zeit vergeht. Immerhin sind jetzt die Nachwirkungen der Silvesterfeier völlig überstanden und das Jahr der Kartoffel ist angebrochen. Laut Beschluß der Vereinten Nationen ist nämlich 2008 das internationale Jahr der Kartoffel. Laut chinesischem Tierkreis ist es allerdings das Jahr der Ratte, zumindest ab chinesischem Jahresanfang am 7. Februar. Eine explosive Kombination, deren Tragweite noch nicht voll absehbar ist.

Es ist sehr zu bezweifeln, daß das Jahr der Mathematik, für 2008 ausgerufen vom Bundes- Bildungsministerium und, unter anderem, der Deutschen Mathematikervereinigung dagegen anstinken kann. Die Behauptung auf der Jahr-der-Mathematik-Website, daß Mathematik sämtliche Bereiche des Lebens beeinflußt, halte ich jedenfalls für eine absolute Fehleinschätzung. Ich denke vielmehr, daß das Leben eher davon beeinflußt ist, Mathematik möglichst zu vermeiden. Zum Beispiel das bargeldlose Zahlungswesen: Wie uns die Zunahme der Privatinsolvenzen zeigt, konsumieren viele Inhaber von Plastikgeld so lange ohne zu rechnen, bis ihre Bank ihnen Briefe schreibt. Ein typischer Fall von Mathematik-Vermeidung. Das Rückwärts-Einparken, das auf der Website als weiteres Beispiel für angewandte Mathematik genannt wird, entpuppt sich in der Realität, wie man hier in Kiel immer wieder beobachtet, als mathematikvermeidende Kombination von wildem Raten und akustischer Informationsgewinnung.

Auch die Computertechnologie ist letzten Endes für viele Menschen die ultimative Form der Mathematik-Vermeidung durch Delegation der Mathematik an eine Maschine.

2008 ist außerdem das Jahr der Arbeitnehmer (sagt eine politische Partei), das Jahr des Riffs (sagt das Umweltministerium) und laut einer Computerzeitschrift das Jahr des Touchscreens. Und vielleicht das Jahr, wo ich etwas zu Mac OS 10.5 schreibe. Ich suche immer noch nach interessantem Stoff zu diesem Thema.

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19.12.2007
Jahresend-Stimmung
Durch die Straßen schleichen hohläugige Gestalten mit verzweifeltem Blick, total pleite, beladen mit vollen Einkaufstüten, in meiner Post häuft sich Werbematerial mit rotbemützten und -bemantelten, übergewichtigen weißbärtigen Menschen drauf- wofür, weiß ich nicht, weil ich das Zeug immer so schnell wegschmeiße - und im Radio werden irgendwelche schwachsinnigen Oldies, die von rotnasigen Rentieren, Santas und sleigh rides handeln, gedudelt. Ganz eindeutig: Es nachtet wieder weih. Was ist eigentlich dieses Zeug, von dem die immer singen: Snow?

Auch ich befinde mich bereits im Besitz eines Weihnachtsbaumes. Muß bloß noch Lametta besorgen. Das echte aus Chrom-Blei-Kadmiumlegierung. Denn es gilt ja für Weihnachtsbäume dasselbe wie für Autos: Ohne Chrom sieht das ganze einfach dröge aus. Und dann muß ich noch diese Dinger kaufen, die man Weihnachten unbedingt braucht. Wie heißen die noch? Ach ja, Geschenke. Hoffentlich gelingt es mir, dabei den Kitsch-Verkaufsbuden, die in den Innenstädten wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, weiträumig auszuweichen. Was, Weihnachtsmärkte gibt es überall? Für die Weihnachtsstimmung? Na ja, solange man nicht auf die herumliegenden Glühwein-Seligen tritt.....

6,5 Milliarden Fans dieses Blogs warten sehnsüchtig auf Nachricht von meinem Käfer. Übersetzungen sind in Arbeit. Kann jemand die Buschmann-Sprache? Denn das Internet ist ja überall, und auch die Wüste lebt. Nun, der Kleinkram ist durch: Kotflügel, Hauben, Lampen und Trittbretter sind dran, Motor ist drin, Tank auch, Innenausstattung ebenfalls, Scheibenwaschbrühe fehlt noch. Und er fährt! Letztes Wochenende hatte ich mehrmals beinahe den dreistelligen Geschwindigkeitsbereich unter der Tachonadel. Mit der Kraft von vierunddreißig Pferden beschleunigt er in 32 Sekunden von Null auf fast Hundert. Schade, daß VW bei diesem Modell keine Kopfstützen eingebaut hat. Dabei reißt es einem beim Beschleunigen doch viel länger den Kopf nach hinten als in anderen Autos.

Ab dem 20.12. reiße ich mich widerstrebend von der Arbeit los und bin bis zum 8.1. im Weihnachtsurlaub. Ich wünsche allen, daß sie nicht gegen ihren Willen auf Weihnachtsmärkte verschleppt werden, und daß kein angezündetes Streichholz in die Packung mit den Sylvesterböllern fällt.

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29.11.2007
Aus dem Koma
Nein, nicht ich. Auch wenn ich jetzt fünf Wochen keine Sprüche im blog mehr geklopft habe. Die offizielle Muthesius-Website. Die Site lag seit Mitte Oktober aus ungeklärter Ursache im Koma und war so langsam, daß der Server beim Aufrufen zum Teil timeouts produzierte. Das verdirbt natürlich die Laune, und so fallen einem auch keine Sprüche zu Computern mehr ein. Inzwischen läuft die Site wieder, auf einem besseren Server, selbstverständlich bereitgestellt vom EDV-Zentrum und konfiguriert vom Guru des Computer-Ashram, mir persönlich. Seit 2004 ist aufgrund einer Rektorats-Entscheidung die technische Betreuung der Content-Management-Software an eine externe Firma autgesurzt, oder wie das neuhochdeutsch heißt. Outsourced? Das Content-Management-System ist jedenfalls im Rahmen der Implementierung durch den externen Dienstleister optimiert worden, und ich hoffe auf eine dauerhafte Erlösung der Hochschulwebsite aus dem Kreis der Koma-Patienten.

MacOS 10.5 "Leopard", eines der letzten Apple-Betriebssysteme, für das noch der Name einer Raubkatze frei war, läuft jetzt seit etwa einem Monat auf meinem Mac. Keine Angst; es wird noch eine ausführliche Lästerung in einem der nächsten Blogs folgen. Oder im Newsletter. Bis dahin stellt sich die Frage, welche Namen für das nächste System zur Verfügung stehen: Ob 10.5 Leopard gegenüber 10.4 Tiger namentlich ein Rückschritt ist, ist noch Geschmackssache. Das nächste System wird dann aber sicher nicht Ozelot oder Norwegische Waldkatze heißen dürfen. Puma haben sie schon inoffiziell für die Prototyp-Version verbraten, und die letzte große und wirklich böse Katze wäre Lion. Aber das hat eine andere Firma wohl schon für einen Schokoriegel geschützt. Mac OS 10.6 Sabertooth (Säbelzahntiger)? Hört sich doof an. Meine Empfehlung: Ab jetzt böse Saurier! Aber langsam zum T-Rex vorarbeiten, damit die Namen länger reichen!

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19.10.2007
Grün
Ich hatte den Lesern dieses Blogs versprochen, wieder einmal einen seriösen Beitrag über Computer zu produzieren und nicht mehr soviel über Windows zu lästern, obwohl den Friedensnobelpreis ja inzwischen jemand anders abgestaubt hat.

Um die unbändige Vorfreude auf das Apple iPhone zu steigern, wollte ich deshalb weitergeben, daß Greenpeace, schon in der Vergangenheit mehrfach als Apple-Fan-Organisation in Erscheinung getreten, jetzt die Meldung herausgebracht hat, daß das iPhone Schadstoffe wie Bromide, die beim Verbrennen Dioxin freisetzen können, enthält, und die Kopfhörerkabel mit Phtalaten weich gemacht sind. Und warum steigert das die Vorfreude? Erstens will Apple freiwillig bis Ende 2008 auf solche Beigaben verzichten, und zweitens bietet sich hier die Gelegenheit, Apple-Fans durch zwei neue Produkte zu erfreuen. Einen Schutzhandschuh sowie einen Ohrenschützer für Nutzer des iPhone gegen Schadstoffe beim telefonieren. Selbstverständlich beide im avantgardistischen Design mit mattem Alu-Look und für unter dreihundert Euro pro Stück erhältlich. Natürlich auch als Bundle mit iPhone. Falls diese Ideen genutzt werden, erwarte ich eine angemessene sechsstellige Umsatzbeteiligung. Mein Umweltschutz-Tip: Unzufriedene iPhone-Besitzer sollten das Teil auf gar keinen Fall verbrennen!

Des weiteren genießen wir noch eine Woche die Vorfreude auf Apple OS 10.5 GroßeböseMiezekatzemitFlecken, das 10.4 GroßeböseMiezekatzemitStreifen ablöst. Nach der Chemie-Warnung von Grünfried befürchte ich, daß ich mir vielleicht sicherheitshalber noch Gummihandschuhe besorgen muß, um die Packung und die DVD anzufaßen. Oder eine Zange? Oder so einen Schutzanzug für chemische Sicherheitsbereiche? Selbstverständlich wird auch 10.5 unerschrocken einem schonungslosen Praxis-Test unterzogen und die Ergebnisse in gewohnt distanziert-objektiver Form präsentiert. Wenn es nichts taugt: Sondermüll!

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11.10.2007
Nobel
Wie ich vorgestern im Radio hörte, hat ein deutscher Physiker dafür den halben Nobelpreis bekommen, daß er Festplatten vergrößert hat. Nun, ich habe dieses Jahr in den Open-Box-Server insgesamt 1000 Gigabyte eingebaut. Während ich noch überlegte, ob ich auch Chancen hätte, stellte sich nach einem Wechsel des Radiosenders heraus, daß es sich bei dem Preisträger um den Entdecker des grundlegenden Funktionsprinzips der modernen Festplatten-Leseköpfe handelt. Die Versuche, dieses Prinzip populärwissenschaftlich zu erklären, entbehrten nicht einer gewissen humoristischen Komponente, aber einer gewissen Verständlichkeit. Deshalb mein Tip zum Verständnis des eigenen PCs: Die empirische Methode der Erkenntnisgewinnung. Büchsenöffner nehmen, Festplatte aus ihrem Gehäuse holen und nachgucken. Vorher Daten sichern. Nachher neue Festplatte kaufen.

Und was war hier im EDV-Zentrum los? Jemand hat den Farbdrucker kaputtgemacht. Also nichts neues. Aber ich arbeite intensiv daran, im nächsten Blog wieder etwas über Computer zu schreiben. Und ich verspreche, nicht wieder über Windows Witze zu machen. Vielleicht der Friedens-Nobelpreis......

Natürlich wollen die 6 Milliarden Fans dieses Blogs wissen, wie es mit meinem Käfer weitergegangen ist. Also erstmal: Das Wunder von Mexiko war woanders. Kam mir spanisch vor, daß die Kiste mit meinem so lange erwarteten Käfer-Getriebe portugiesisch beschriftet war. Stand denn auch Brasil auf dem Getriebe neben dem Differential. Also bitte in den letzten drei Blogs jeweils "Mexiko" durch "Brasilien" ersetzen. Außerdem hat mich jemand gefragt, warum die südamerikanischen Postboten nicht Käfer fahren. Der wird doch seit 2003 auch dort nicht mehr gebaut! Wenn der Käfer gestorben ist, bleibt ihnen nur noch ein Esel.

Die Wiedervereinigung fand am 7. Oktober statt. Nach zwei Stündchen Jonglieren mit 300 Kilo Karosserie, 200 Kilo Fahrwerk (mit frisch eingebautem Getriebe) und drei Wagenhebern sitzt die Karosse auf dem neuen Fahrgestell. Immerhin haben die Mexikaner die Schraublöcher im Bodenblech größtenteils an den richtigen Stellen gebohrt. An den anderen feile ich seit Dienstag herum. Danach noch schnell den Motor rein, neue Kupplung und Simmerring, Spritschläuche verlegen, Innenausstattung rein, Kotflügel ran, Hauben, Stoßstangen und Lampen anbauen, Bremsflüssigkeit einfüllen, Bremsen entlüften und einstellen, Zündung ebenfalls. Na ja, heute abend habe ich ja wieder etwas Zeit.

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27.09.2007
Das Wunder von Mexiko
Agenturmeldung. Wie aus zuverl&uauml;ssiger Quelle verlautet, war der Esel des für den Transport von Käfer-Ersatzteilen zuständigen mexikanischen Postboten beim Warten auf die Produktion eines Käfer-Getriebes in der mexikanischen Wüste nicht, wie zunächst mitgeteilt, vor Langeweile gestorben, sondern nur ins Koma gefallen. Nachdem der örtliche Veterinär dem Tier aus purer Verzweiflung nach mehrmonatigen lebenserhaltenden Maßnahmen zwei Dosen Energy-Drink eingetrichtert hatte, erwachte es aus dem Koma und galoppierte wie beflügelt mit einem Käfer-Getriebe beladen los. Der glückliche Empfänger in Deutschland hat das Getriebe inzwischen erhalten. Ende Agenturmeldung.

Mal sehen, ob ich bis zum Tag der Deutschen Einheit mein Käfer-Fahrgestell inclusive Getriebe und die Karsserie wieder zusammengebaut habe. Blöd, daß ich mir jetzt für dieses Blog einen neuen running Gag suchen muß. Na ja, immerhin hat das Getriebe als solcher dreimal solange gereicht wie die Balltretweltmeisterschaft letztes Jahr.

Außerdem haben einige der 6 Milliarden Fans dieses Blogs gemeint, daß ich mal wieder etwas über Computer schreiben soll. Das bringt einen zum running Gag aller Computer-Blogs, nämlich Fensters. Hersteller Winzigweich erlaubt PC-Herstellern, statt Vista wieder XP anzubieten. Viele User wollen lieber das fünf Jahre alte System. Klar eigentlich: Hier hat Winzigweich schon fünf Jahre Zeit gehabt, Sicherheitslücken zu schließen und Bugs nachzubessern. Das erste Service-Pack für Vista soll es nächstes Jahr geben. Ich prophezeie einen Vista-Boom für 2012.

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14.09.2007
Dreister Kunstdiebstahl am Heliport
Wie ich vorgestern in einem auf Zellulosederivat gedruckten Informationsmedium lesen konnte, sind die von Muthesius-Studierenden mit einem Katapult in den Gerisch-Skulpturenpark Neumünster geschleuderten Skulpturen wieder ausgegraben worden. Eine Polizeistreife hielt drei kunstvoll in eine Wiese beim Park gedonnerte Statuen letzten Sonntag für Relikte eines dreisten Kunstdiebstahls, die Klaumeier auf der Wiese zurückgelassen hatten, buddelte sie aus ihren Einschlagkratern, stellte sie im Kofferraum des Einsatzfahrzeugs sicher und übergab sie dem wahrscheinlich wenig erfreuten Gründer des Parks.

Die Skulpturen sind inzwischen an der alten Stelle wieder eingebuddelt worden. Es stellt sich aber jetzt die Frage nach der Authentizität des Werkes.

Heute folgte ein Bericht darüber, daß in einer Ecke des Parks ein Schild die Einrichtung eines Heliports ankündigt. Auf Nachfrage empörter Anwohner ergab sich, daß es sich um Kunst handelt. Der Künstler versucht, mithilfe einer fiktiven Airline, die er seit 30 Jahren betreibt, den Umgang mit virtuellen Realitäten zu diskutieren. Ein Zeitungs-Kommentator forderte daraufhin, daß Kunst doch bitteschön als Kunst erkennbar sein müsse.

Auch in Internet-Auktionshäusern soll es ja öfter fiktive Verkäufer von fiktiven Artikeln geben. Wofür die Käufer nach Zahlung meist keinerlei Kunstverständnis aufbringen. Daran erkennt man jedenfalls, daß es keine Kunst war.

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07.09.2007
Wieder da- seit einer Woche Und wie war der Urlaub? Obermies. Dauernd Regen, Rost kratzen, und der Lieferant, der das neue Getriebe für mein VW-Käfer 3D-Puzzle besorgen sollte, das ich im Urlaub fertig machen wollte, hat mich weiter hängen lassen. Mittlerweile ist die Bestellung drei Monate her. Ich vermute, daß es folgendermaßen gelaufen ist: Ich habe bestellt, und die Firma schrieb einen Brief nach Mexiko, wo der Käfer noch bis 2003 produziert wurde. Ein mexikanischer Postbote setzte sich auf seinen Esel und verabschiedete sich für ein paar Wochen in die Wüste zur Briefabgabe und Abholung des Getriebes bei la empresa de produccion de la caja de cambios del escarabajo de Mexico. In der Wüste (viel Sand zum Metallteile-Gießen) buddelte ein Mexikaner ein Loch, kippte geschmolzenes Leichtmetall rein und goß so das Getriebegehäuse. Währenddessen suchte ein anderer Mexikaner im Gebirge nach Roheisenklumpen, aus denen sich in der Wüste Getriebezahnräder und -wellen-Rohlinge gießen ließen. Nach monatelanger Warterei- immerhin müssen die Getriebeteile noch fertig gefeilt werden und so- starb der Esel des Postboten an Langeweile, und niemand bringt das fertige Getriebe zum Schiff nach Deutschland.

Und ich habe jetzt seit drei drei Monaten nichts, wo ich die Hinterachse und den Motor dranhängen kann. Wenigstens habe ich noch nichts bezahlt.

Im Gegensatz zu den Leuten, die sich in den USA schon ein Apple- iPhone-Handy gekauft haben. Die sind fühlen sich veräppelt, weil Apple jetzt die Preise um 200 Dollar auf 400 gesenkt hat. Ich sehe das eher positiv als Schritt auf das iPhone für jeden: Noch zwei solche Preissenkungen, und ich hole mir auch eins. Mit dem geschenkten iPhone wird sogar der Sport gefördert: Handy-Weitwurf wird erschwinglich für alle.
Eine schöne Perspektive nach einem miesen Urlaub.

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01.08.2007
Doof!
In Deutschland und den anderen Industrieländern ist der Intelligenzquotient auf Talfahrt! Wie ich kürzlich gelesen habe, ergibt sich das aus den Auswertungen der Intelligenztests aus den letzten zehn Jahren. Die Leistung in der Forschung ist angeblich bereits um zehn Prozent zurückgegangen!

Ein wichtiger Verblödungsfaktor soll dabei nach einer britischen Studie Streß durch E-Mail-Terror und Handynutzung sein. Ein Grund mehr, mir weiterhin kein Handy zu kaufen. Und der Spamfilter, den ich auf dem Mailserver eingerichtet habe, entpuppt sich als Mittel zur Intelligenz-Erhaltung. Die ersten amerikanischen iPhone-Nutzer haben Apple bereits wegen angeblich fehlerhafter Information über die Nutzungsdauer des Akkus verklagt. Bin mal gespannt, was die Prozeßhansel jenseits des Atlantiks machen, wenn sich die Theorie der Intelligenzforscher über das Handy als Intelligenz-Vernichter herumspricht. Obwohl sich die Prozeßlawine in dem Fall natürlich über alle Mobiltelefon-Hersteller ausschütten würde. Die müßten dann wahrscheinlich beweisen, daß der jeweilige Kläger schon blöd gewesen ist, bevor er mit dem Telefonieren

Ebenfalls soll die Intelligenz durch Internet-Nutzung sinken, und zwar alle zwei Monate um zehn Prozent. Jemand, der sagt, daß man dann spätestens nach 21 Monaten in die Miesen kommt, zeigt, daß er zu oft das Internet genutzt hat. Tatsache ist aber, daß der betreffenden Studie zufolge der Mensch ohne Kompensations-Maßnahmen nach vier Jahren Internet-Nutzung ungefähr noch so intelligent ist wie ein Regenwurm. Das gibt einem zu denken. Sofern man es noch kann.

Ebenso sind Senkungen des Intelligenzquotienten nach Gammel-Urlauben festgestellt worden. Ich werde mich ab nächster Woche allerdings im Urlaub der geistig äußerst anregenden Aufgabe widmen, aus dem 3D-Puzzle, das in meiner Garage herumliegt, wieder einen VW Käfer zusammenzusetzen. Der resultierende Intelligenzschub reicht bestimmt mindestens vier Jahre.

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19.07.2007
Burnout?
Millionen Fans dieses Blogs fragen sich, warum seit über einem Monat keine neuen Sprüche erschienen sind. Ich möchte an dieser Stelle einge Gerüchte dementieren: Ich bin nicht Opfer des Burnout-Syndroms geworden und nach Australien ausgewandert, um in einer Computer-freien Gegend Salzwasserkrokodile zu jagen. Solange Krokodile mir nichts tun, tue ich ihnen auch nichts. Es stimmt ebenfalls nicht, daß ich beim Unterbodenschutz-Abkratzen von meinem Käfer den Spaß an untermotorisierten Frühwerken Porsches verloren habe und jetzt in den USA auf der Suche nach einem unterbodenschutzfreien Muscle Car bin.

Nein, ich bin auch nicht auf der Suche nach dem verlorenen Internet in den Müllhaufen der Liegenschaft Legienstraße verschollen. Jahrelanges Legienstraßen-Survival-Training hat im Gegenteil dafür gesorgt, daß das immer unwahrscheinlicher wird. Außerdem wird dort für die JahresAusstellung Einblick-Ausblick diese Woche zum ersten Mal seit etwa 1995 aufgeräumt.

Seit etwas mehr als zwei Wochen muß ich, wie immer zum Semesterende, die unverändert vorhandenen Ausbildungs-Lücken stopfen. Immer, wenn ich bloggen will, kommt jemand an und kann nicht drucken. Es wäre doch ganz nett, wenn jemand den 30 bis 50 Prozent der Studierenden, die es immer noch nicht wissen, beibringen würde, wie man Dokumente in einen druckfertigen Zustand bringt. Wenn zehn Leute darauf warten, daß sie plotten können, und derjenige, der gerade plottet, mit einem 200-MB-Ausdruck den Laden zwei Stunden lahmlegt, kommt es zu bestimmten psychologischen und kommunikativen Streß-Reaktionen. Erfreulich, daß die Wartenden meistens erstaunlich freundlich und gefaßt reagieren; beim gerade Plottenden kommt es aber oft still, heimlich und leise zu einem Nervenzusammenbruch.

Immerhin bin ich inzwischen trainiert. Wenn ich frage: "Wie groß ist die Datei?" und bekomme statt Megabytes so etwas zur Antwort wie "Nur 60 mal 60!", verziehe ich praktisch keine Miene mehr.

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13.06.2007
Safari fensterlt
Kritisiert wird auf News-Seiten und in Foren die neue Fensters-Beta-Version des Äppel-Browsers Safari für PCs. In Wirklichkeit handele es sich höchstens um eine instabile Test-Version, die nicht einmal Beta-Standard erreiche. Es gebe Darstellungsprobleme, das Programm stürze häufig ab, und mehrere vorhandene Sicherheitslücken seien bereits gehackt worden.

Kleinkarierte, piefige Kritik. In Wirklichkeit steht hinter dem Verhalten der Fensters-Safari-Beta das Streben nach Perfektion. Ich finde, die Apple-Programmierer haben erfolgreich versucht, den Windows-Standard zu erreichen. Und ihn auf Anhieb übertroffen. Ich hoffe, daß in die nächste Version noch so tolle Fensters-Fehlermeldungen eingebaut werden: "Es ist an der Adresse AAA123456hhh ein Ausnahmefehler festgestellt worden! Festplatte löschen- Windows neu installieren- OK" oder "Schutzverletzung der Datenerhaltungsaufsichtsdienste! Selbstzerstörung einleiten- CPU einschmelzen- OK" oder "Der Authentifizierungskontrollaufsichtsdienst hat Ihre Seriennummer widerrufen! Zeigen Sie sich online bei der Polizei an- OK". Ich denke, der Microsoft Internet Exploder kann einpacken. Besonders, wenn Äppel es noch schafft, daß ein PC mit Safari wirklich explodiert.

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6.6.2007
Down under
Jetzt löchern mich die Fans dieses Blogs schon per Mail, was denn mit meinem Käfer ist. interessiert sich denn niemand mehr für Computer? Na gut; es tut sich ja auch nichts. Unsere Rechner altern leise vor sich hin. Es sieht für mich so aus, als ob das neue Fensters Vista keinen Hund hinter dem Ofen hervorlockt, obwohl angeblich schon weit über 20 Millionen fahlgrüne, dunkelgrüne, schwarze oder blaue Schachteln über die Ladentische gewandert sind. Aber selbst auf der deutschen Winzigweich-Startseite war heute nicht einmal das Wort zu finden. Titel der heutigen PC-Welt: Die aktuelle XP Rettungs-DVD. Rettet XP? Allerdings hat Vista immerhin die Winzigweich-Gewinne gesteigert und die Konkurrenz geschädigt: Wie Nachrichtenagenturen berichten und abgefrustete Kernobst-User in Foren beklagen, wurde der Start des neuen Apple OS 10.5 "Große fiese scheckige Miezekatze" (der genaue Name ist mir wegen der langen Wartezeit entfallen) auf Oktober verschoben, um das System so umzubauen, daß auch Vista auf den Intel-Macs geladen werden kann.

Nun aber zu den wirklich wichtigen Dingen: Hinter meinem Kugelporsche liegt jetzt ein neues Fahrgestell Hecho en Mexico 2003. Entweder haben die sich bei der Produktionseinstellung verkalkuliert, oder in Mexiko steht ein bodenloser Käfer rum. Ich zermartere mir gerade das Hirn, wie ich in die beiden vorderen Hohlräume, die so gerne durchrosten, Farbe hineinbekomme. Ansonsten profitiere ich gerade von meiner als EDV-Leiter einer Kunsthochschule erworbenen Resistenz gegen Frustration, Streß und Wahnsinn. Wieso? Ich habe an der Karosserie gekratzt. Die in den Neunzigern gemachten Blecharbeiten sind zwar in Ordnung, aber das Autolein ist an den Stellen, wo man es nicht sieht, bloß dünn angepinselt gewesen. Vorn war dann wohl die Farbe alle, da ist nur blankes Blech. Damit man das nicht merkt, hat der ausführende Gestalter das Gesamtkunstwerk mit einem bis drei Millimeter dicken, klebrigen und äußerst übel schmeckenden Bitumen-Unterbodenschutz garniert, den ich gerade abkratze.

Danach dann noch fünf Quadratmeter Karosserie lackieren, ein neues Getriebe besorgen, Vorderachse und Bremsen überholen, Hinterachse zusammenbauen, Fahrgestell an die Karosserie schrauben, Motor, Schaltung und Innenausstattung einbauen, Hauben, Kotflügel und Trittbretter anschrauben, einige Klein-Arbeiten, fertig. Also sicher nicht mehr genügend Stoff für ein Blog.

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18.5.2007
Faltung
Na endlich: Eine Firma hat in Seoul einen ganz dünnen Monitor vorgestellt. Mit 0,03 Milimeter hat er Papierstärke. Besonders gut ist das für Künstler und Designer. Sozusagen back to the roots: Wenn man einen Entwurf vermurkst hat, kann man ihn einfach zusammenknüllen und in den Mülleimer werfen. Und wenn der Entwurf gut ist, faltet man ihn zusammen und nimmt ihn mit nach hause.

Wäre ja auch eine Innovation für das iPhone. Ein falt- und knüllbares Handy in Scheck-Format. Neue Möglichkeiten für Ausreden: "Warum hast du nicht angerufen?" "Ich hatte mein Handy zerknüllt!" Ansonsten tut sich die Fachpresse ja mittlerweile schwer, neue Durchhalteparolen für die Millionen von Telefonierern zu finden, die zur Eifon-Markteinführung ihre alten Handys wegschmeißen und in die Apple-Stores rennen sollen. Wann die Markteinführung ist, weiß ich auch nicht genau. Aber wir sehen es dann ja, wenn auf den Straßen die Millionen weggeschmissenen Handys rumliegen. Vielleicht sammle ich mir eins auf; mal sehen, was an dieser Mobiltelefoniererei so toll ist. Nein, ich habe keins. Wozu soll ich mir denn jetzt noch eins kaufen, wenn man bald überall welche einsammeln kann? Außerdem ist mir immer noch schleierhaft, warum sich Millionen von Leuten ein Handy kaufen, mit dem sie überall erreichbar sind, und es dann laut einer repräsentativen Umfrage 75% von ihnen für den größten Nachteil des Handys halten, überall erreichbar zu sein.

Warum ich überhaupt an einem der wichtigsten religiösen Feiertage, dem heiligen Brückentag nach Himmelfahrt, hier bei der Arbeit sitze? Na ja, ich bin natürlich ein Workoholic, und Arbeit ist meine Droge. Außerdem warte ich noch auf das neue Fahrgestell und das neue Getriebe für meinen Käfer. Wenn die kommen, muß ich mir zur Annahme der Lieferungen vielleicht freinehmen. Und für den heutigen Brückentag zusätzlich reichen meine Überstunden nicht mehr. Obwohl ich eigentlich finde, daß man bei wichtigen familiären Anlässen ohne Anrechnung von Überstunden frei kriegen sollte. Warum ich überhaupt an einem der wichtigsten religiösen Feiertage, dem heiligen Brückentag nach Himmelfahrt, hier bei der Arbeit sitze? Na ja, ich bin natürlich ein Workoholic, und Arbeit ist meine Droge. Außerdem warte ich noch auf das neue Fahrgestell und das neue Getriebe für meinen Käfer. Wenn die kommen, muß ich mir zur Annahme der Lieferungen vielleicht freinehmen. Und für den heutigen Brückentag zusätzlich reichen meine Überstunden nicht mehr. Obwohl ich eigentlich finde, daß man bei wichtigen familiären Anlässen ohne Anrechnung von Überstunden frei kriegen sollte.

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24.4.2007
May the brute force not be with you!
Was einige Finsterlinge aus dem Internet mit unserem Web- und unserem Mailserver veranstaltet haben, kam zwar wohl zum Teil aus dem Fernen Osten, war aber keine raffinierte Kampfkunst wie das Kung-Fu, das wir alle so schätzen. Stattdessen wurden mindestens seit Februar permanent Millionen von zufälligen Kombinationen von Benutzerkennungen und Paßwörtern in die SSH- und ftp-Ports der Server gekübelt, um im Fall einer geglückten Anmeldung einen weiteren ferngesteuerten Zombie zu produzieren, der seinerseits Angriffe auf weitere Rechner ausführt. Brute-force-Angriff nennt man das. Hat aber nicht geklappt. Ätsch!

Wird wohl auch nicht mehr klappen, weil ich bei beiden Servern sämtliche angegriffenen Ports dicht gemacht habe. Daß jetzt keine Fern-Administration mehr funktioniert, ist Wurst. Wenn ich einem Server einen Tritt verpassen will, gehe ich sowieso in den Server-Raum. Es waren so viele brute-force-Angriffe, daß deren jetziges Ausbleiben die Netzlast merklich verringert.

Geklappt hat die Zombifizierung auf dem Studierendenserver. Studentische php-Scripte und mit weltweiten Schreibrechten versehene Ordner öffneten Tür und Tor. Vielleicht auch doofe Paßwörter; die Protokolldatei läßt sich nicht mehr dekomprimieren. Die Löcher sind inzwischen zugeschmiert. Kostprobe der qualifizierten Meinungsäußerung eines Users: "...das ist unschön! Erklären Sie mir bitte wie ein Photoscript (PHP) Thumbnails in einen nicht 777 gechmoddeten Ordner schreiben soll." Dafür haben wir doch die Lehrkräfte. Die können das. Ich als nichtwissenschaftlicher Mitarbeiter darf das nämlich gar nicht.

Wäre natürlich gut, wenn die Leute gelehrt würden, bevor sie irgendwelchen Schrott ins Web stellen. Zum Beispiel über den User wwwrun als interaktiven Superstar und das Casting der Gruppe nogroup für interaktive Anwendungen. Man kann einen solchen Studierenden-Server nicht so permanent beaufsichtigen, daß von Usern verursachte Sicherheitslücken sofort eliminiert werden. Und wenn man den Server von vorneherein sicher (php safe mode, permissions=paranoid etc.) konfiguriert, würden viele Scripte nur noch mit Änderungen, die die User mangels Sachkenntnis nicht machen können, laufen. Oder überhaupt nicht. Was natürlich auch passiert, wenn das Ding wieder gehackt wird und ich den Stecker rausziehe.

Wohl klar, daß ich vor lauter Server retten in den letzten Wochen kein Blog schreiben konnte. Dafür konnte ich mich Ostern eine Woche im Urlaub erholen. Wenn man es als Erholung betrachtet, einen VW Käfer komplett auseinanderzunehmen, weil das Fahrgestell vorne durchgerostet ist und ausgetauscht werden soll. Nach Demontage der Kotflügel, Hauben, Innenausstattung, Trittbretter, des Tanks, der Vorderachse und der Peripherie des Motors- Vergaser, Lichtmaschine, Kühlung und so- bockte ich den Rest einen halben Meter hoch auf, nachdem ich die Karosseriebefestigungsschrauben gelöst hatte. Leider war der Käfer wegen der ausgebauten Teile noch hecklastiger als sonst, und die hinteren der vier Böcke befanden sich deshalb vor dem Schwerpunkt. Das Autolein erhob sich etwa zehn Zentimeter von den vorderen Böcken, und fing beim leisesten Anstoß an, auf den hinteren munter hin und her zu schaukeln.

Nun, inzwischen steht die Karosserie auf sechs Böcken, Das Fahrgestell liegt dahinter, der ausgebaute Rumpfmotor daneben, und ich zermantsche als Freizeitbeschäftigung meine Bandscheiben beim Lösen der festgegammelten Hinterachs- und Getriebeschrauben- 19-mm-Nuß, Knebel, und den ein-Meter-fünfzig-Hebel des Rangierwagenhebers als Verlängerung.

Gutes Training. Wie man sieht, habe ich die Idee mit dem Mietdrucker-Weitwurf immer noch im Hinterkopf.

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23.03.2007
Semesterferien?
Natürlich rannten mir, kaum daß ich im letzten Blog vom Semesterende-bedingten Leerstand der studentischen Arbeitsräume berichtete, Massen von Arbeitswilligen die Tür ein. Für Plotter-Tinte lasse ich mir bald eine Schwarz-Cyan-Gelb-Magenta-Pipeline zum Tinten-Lieferanten legen, das dauernde hinundhertragen von Patronen ist ja nicht gerade optimale Arbeitseffizienz. Neue Druckköpfe (100 €) sind auch schon wieder drin. Da ich öfter Leute beobachte, die ganz heimlich DIN A4 und A3 auf dem Plotter drucken, scheint hier wohl eine inoffizielle Abstimmung stattgefunden zu haben, welches Drucksystem besser ist. Dabei sind die geliehenen Laserdrucker auf den zweiten Platz gekommen. Höchstens.

Ich habe auf den 21 guten alten G5-Macs in den Studierenden-Arbeitsräumen, die sich langsam dem Pensionierungsalter nähern, die neuesten System-Upgrades und Cinema 4D Release 10 installiert. Gegen Festplatten-Verkalkung gab es eine Dosis Disk Warrior. Dieses Programm defragmentiert Festplatten und repariert gleichzeitig deren Dateisysteme und Dateien. Kleine Frischzellenkur für die alten Knacker. Außerdem gab es die neueste Symantec-Anti-Virus-Impfung. Für elektronischen Alzheimer sorgt aber nach wie vor die äußerst intelligente Angewohnheit vieler Studierender, bis zu 3000 Schriften auf den Rechnern zu implementieren. Das ist so ziemlich das genaue Gegenteil von Altenpflege; bereits mit 100-200 geladenen Schriften wird das System deutlich langsamer. Die Leute, die sich über Performance-Mangel beschweren, sollten erstmal Schriften löschen. Außerdem die Dateien Macxx(hier Nummer des Mac einsetzen)/Benutzer/Mac/Library/Preferences/.com.apple.ATS.plist und .com.apple.FontBook.plist. Wenn andere Dateien gelöscht werden, führt das natürlich zur sofortigen Exmatrikulation des betreffenden Users.

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06.03.2007
Hallo, ich bin noch da.......
......aber sonst niemand. Nach der wirklich bewegenden Feier zum 100-tägigen Dienstjubiläum des Rektors am 8. Februar verschwand wie gewohnt zum Semesterende fast der komplette Lehrkörper und ein Großteil der Studierendenschaft spurlos. Außer den wenigen Hardcore-Hackern, die die Arbeitsräume des EDV-Zentrums auch während der Semesterferien nutzen, um den Cyberspace zu regieren. Oder zumindest endlich ihre Semesterarbeiten zu drucken. Falls der RIP nicht wieder mal in Frieden ruht.

Das mit dem Äpple eiFon, belästert im vor-vorletzten Blog, dauert noch etwas. Die Dinger gibt es erst ab Juni. Sobald mir jemand eins für Testzwecke zur Verfügung stellt, probiere ich sofort aus, ob der innovative Touchscreen die tägliche Nutzung aushält. Es kommt ja doch öfter vor, daß man sich auf ein Mobiltelefon draufsetzt oder es versehentlich mit dem Auto überfährt. Wahrscheinlich ist mobiltelefonieren deshalb so total out.

Neben der Betreuung derjenigen User, bei denen das Regieren des Cyberspace noch nicht so gut klappt, oder der Ausdruck der Semesterarbeiten, habe ich mich in letzter Zeit besonders mit der Server-Sicherheit beschäftigt. Unser Internet-Provider DFN, der Deutsche Forschungsnetz-Verein, hat in einer Publikation im Dezember seine Server-Zertifizierung angepriesen. Die Zertifikate braucht man zum Erstellen von verschlüsselten Verbindungen. In der Praxis funktioniert die Zertifizierung folgendermaßen: Ich stellte am 15.12. per Mail den Antrag auf ein Zertifizierungs-Antragsformular, nachdem ich 34 Seiten DFN-Zertifizierungsrichtlinien heruntergeladen und gelesen hatte. Mitte Januar bekam ich einen Anruf vom DFN. Die Zertifizierungs-Antragsformulare müssen erst noch erstellt werden. Das könne noch eine Woche dauern. Nach Bearbeitung des Antrags hätte ich dann wieder mal unter den Ferrari- und Lamborghini-Fahrern auf der A7 Angst und Schrecken verbreiten müssen. Zur Zertifizierung ist nämlich die persönliche Vorstellung in Hamburg (bei der nächstliegenden Zertifizierungsstelle, immerhin gibt es drei in Deutschland) und das Vorzeigen des Personalausweises erforderlich. Der DFN hofft, in diesem Jahr sein Zertifikat in alle wichtigen Windows-Browser einbauen lassen zu können. Solange muß man auf jedem Rechner, der sich mit einem DFN-zertifizierten Server verbindet, von Hand eingeben, daß der Rechner das Zertifikat anerkennen soll.

Nachdem ich fast zwei weitere Wochen gewartet hatte, kaufte ich innerhalb eines Tages bei der amerikanischen Zertifizierungsindustrie (in Amiland war es zum Zeitpunkt der Bestellung wohl noch dunkel) zwei Server-Zertifikate der Firma Thawte. Leider mußte ich dort nicht persönlich vorsprechen und meinen Ausweis vorzeigen. Die Zertifikate funktionierten auf Anhieb, ohne zusätzliche Eingaben. Webmailer und Sendmail sowie der IMAP-Server sprechen jetzt fließend https, SSL und TLS. Und natürlich ssh. Die Formulare vom DFN sind immer noch nicht da. Aber die 34 Seiten Zertifizierungsrichtlinien sind jederzeit herunterzuladen. Die Meldung, daß die zugehörige Website des DFN www.pki.dfn.de nicht als vertrauenswürdig bestätigt werden konnte, kann man getrost wegklicken.

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05.02.2007
Äh, Jaul! und: Saubillig!
Eine Methode, sich den Feierabend erheblich zu versauen, ist ein Autorenn-Simulator auf einem PC. Man steuert einen virtuellen Lamborghini Diablo, der bei 60 Km/h in jeder 90-Grad-Kurve den Abflug macht, oder, wenn er in einer flacheren Kurve bei 220 ins Schleudern kommt, dadurch eingefangen werden muß, daß man die Lenkung stärker zur Kurveninnenseite einschlägt. Ein Glück, daß die Leute, die so fahren, zuhause vor ihren Computern hocken. Auch der 68er Plymouth Barracuda, den ich danach virtuell probegefahren habe, sollte vielleicht nicht schon haltlos von der Strecke kreiseln, wenn man auf der Geraden mal Vollgas gibt. Andernfalls wäre Amerika heutzutage unterbevölkert. Die Amerikaner hätten sich und den Gegenverkehr in den Sechzigern mit ihren MuscleCars großenteils ausgerottet.

Mein Fensters-Laptop entspricht nicht den Mindest-Anforderungen für Vista. Fällt der Vista-Test eben flach. Die Festplatte ist zu klein, die Grafikkarte unterstützt das wunderprächtige neue 3D-Klickibunti nicht, und 512 Megabyte Arbeitsspeicher sind auch zu wenig. Lustig auch, wie der Windows Upgrade Advisor funktioniert: Erstmal muß ich zur Installation des Advisors vorher noch ein Programm namens msxml6 installieren. Danach dann den Upgrade Advisor runterladen und installieren. Dann scannt er einige Minuten das System, und empfiehlt mir Vista Business. Wau! Als ich gerade meinem Software-Lieferanten online 146 Flocken für die Schulversion in den Rachen stopfen will, fällt mein Blick aufs zugegeben Großgedruckte am oberen Fensterrand des Upgrade Advisors: Review your System issues before installing Windows Vista. Und wenn ich den roten Knopf daneben anklicke, erfahre ich im nächsten Fenster, daß die empfohlene Programmversion auf meinem Rechner nicht läuft. Jaul! Greenpeace hat schon davor gewarnt, daß Vista massenweise neuen Computerschrott produziert: Weil die Rechner, die die Systemanforderungen nicht erfüllen und bei denen sich ein Hardware-Upgrade nicht so richtig lohnt oder nicht geht, vorzeitig vermüllt werden. Mein Laptop schmeiße ich dann auch gleich auf den Haufen. Daß ich vor einem Monat auf einem 266-MHz iMac G3 Baujahr 2000 mit 192 MB Speicher ohne Probleme von OS 8.6 auf 10.2 upgegradet habe, erwähne ich hier ausdrücklich nicht.

Unser gemietetes Drucksystem hat Sonderangebots-Tage veranstaltet. Pünktlich zum Ausdrucken der vielen Diplomarbeiten der wenigen Studierenden, die ihre Druckjobs noch nicht im Copy-Shop machen, hat es aufgehört, bei Erreichen des Guthabens 0 auf der Kopierkarte das Drucken einzustellen, sondern stattdessen einfach ein negatives Guthaben angelegt. Das höchste lag bei minus 28 Euro, entsprechend 93 DIN-A3-Farbseiten oder 700 Seiten A4 Schwarzweiß. Wenn ihr Schnäppchen wollt, kommt ins EDV-Zentrum! Billiger kann es kein Schwein.

Eine Erfurter Medienwissenschaftlerin fordert für Schulen Handy-Kunde im Unterricht. Ich fordere die Disziplin Handy-Weitwurf im Sportunterricht! Und für Schwerathleten: Drucker-Weitwurf! Ich hätte zwei Drucker zum Üben....

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29.01.2007
Das beste aller Betriebssysteme
Es muß doch etwas dran sein an Windows. Zwar ist mir das bisher entgangen- trotz über einjähriger Spezialausbildung bei einer der größten deutschen Windows-Spezialausbildungs- und PC-Produktionsfirmen -aber jeder Spruch über Fensters führt zu Antwortmails beleidigter Fensters-Fans.

Weil trotz Virus-Filter auf dem Mail-Relay, der die Mails an unseren Server weiterreicht, eine virusverseuchte gefälschte GEZ-Rechnung bei einem unserer Professoren eingetrudelt war- der aber das Attachment nicht geklickt und außerdem sowieso einen Mac benutzt hatte -wollte ich die Fensternutzer darauf hinweisen, daß hier möglicherweise eine Gefährdung besteht, weil viele Anti-Programme diesen Virus bzw. Trojaner nicht erkennen. Als alter Scherzkeks hatte ich die Mail mit dem Aufruf "Kauft euch Macs! Linux statt Windows!" beendet.

Daraufhin kamen dann die Mails beleidigter Fensters-User. "Linux ist nur für Technik-Freaks!" Genau, zum Beispiel für die Hacker im Bundestag (heißen auch Abgeordnete) und die Verwaltungsangestellten diverser Kommunen; gerade Verwaltungen sind ja bekanntlich Nester von Hardcore-Computerfreaks. "Macs sind viel zu teuer!" Richtig. Wir haben 1,8 GHz-Dual Powermacs G5. Gleichwertige PCs (3,6-GHz-Würgstations) haben bei der Firma, wo wir unsere PCs kaufen müssen, allerdings einige hundert Flocken mehr gekostet. Auch auf dem freien Markt muß man für einen richtig guten PC richtig gut schütten. Und selbst wenn es einen gewissen Preisvorsprung für PCs gibt, wird der nachweislich durch Wartungs- und Servicekosten sowie früher fällige Hardware-Upgrades aufgezehrt. Eine Studie an der Universität Sydney ergab 2002 beim direkten Vergleich von etwa 1000 Macs und PCs eine um 36% geringere total cost of ownership für Macs. Damit stellt sich die Frage, ob man in verantwortungsvoller Position im öffentlichen Dienst dem Steuerzahler überhaupt die Beschaffung der teureren Variante zumuten darf.

Nach Meinung einiger Protest-Mailschreiber sind Leute, die Links in unbekannten Mails anklicken, doof und werden zu Recht durch die dann heruntergeladenen Viren bestraft. Dazu kann ich nur sagen, daß die Fähigkeit zur Nutzung eines PCs keineswegs Rückschlüsse auf die Intelligenz des Nutzers zuläßt. Es gibt massenhaft durchaus intelligente Menschen, die sich einfach nicht für Computer interessieren, obwohl sie sie beruflich als Schreib-, Mal- und Postmaschine nutzen müssen, und die rasanten Entwicklungen im Bereich Viren nicht verfolgen. Außerdem kann man Links auch versehentlich anklicken. Was die Strafe für den Klicker angeht, wird diese in Hochschulen und Verwaltungen natürlich delegiert; nämlich an den Netzwerkbetreuer, der den Virus dann wieder wegmachen darf. Insofern ist der Vorschlag, versehentliche oder fahrlässige Klicker gar nicht erst zu warnen oder mit ihrem Virus allein zu lassen, eher kontraproduktiv. Besonders, weil unbehandelte verseuchte Rechner ihre unhygienischen Inhalte in der Regel weiterreichen.

Auch ich befinde mich im Besitz eines Windows-Rechners. Neben Linux ist auf diesem Laptop XP home installiert. Es eignet sich hervorragend für Testzwecke. Besonders für Tests von Anti-Virus-Programmen. Außerdem fährt dieser Rechner unter Windows viel schneller hoch. Die eingesparte Zeit kann man dann beim Arbeiten mit Windows sehr gut gebrauchen. Windows-Nutzung ist das beste Training zur Lösung von Windows-Problemen. Wenn ihr viel über euer Betriebssystem lernen wollt: Kauft euch PCs! Windows statt LINUX!

P.S. Natürlich hole ich mir so bald wie möglich Vista für mein Laptop. Und ich weiß jetzt schon, daß ich damit jede Menge Spaß haben werde.

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11.01.2007
Ich bin schon längst wieder da!
Aber ich konnte noch kein Blog schreiben, weil ich immer den RIP des Bezahl-Drucksystems resetten mußte. Ich hatte schon vermutet, daß RIP bei diesem Gerät nicht Raster Image Processor bedeuten soll, sondern Rest In Peace, ruhe in Frieden. Als die Verleihfirma gestern versuchte, ein neues Fensters-Betriebssystem auf den RIP aufzuspielen, ging die Kiste von der zeitweisen in die ewige Ruhe über. Immerhin: Das dauernde Problem mit dem permanent abstürzenden RIP war jetzt eindeutig als von der Hardware verursacht identifiziert. Bis das Ersatzgerät sich beim zweiten Druckauftrag ebenfalls aufhängte. R.I.P.

Von Äppel gibt es seit gestern ein neues Mobiltelefon. Ein Produkt, auf das die Menschheit schon seit Jahren wartet. So sehen das jedenfalls die Kapitalisten. Die Äppel-Aktienkurse sind nämlich gestiegen. Obwohl noch niemand weiß, ob das Ding iPhone heißen darf, weil sich eine andere Firma den Markennamen bereits für ein Internet-Telefonierset gesichert hat, und ob der Touchscreen die tägliche Nutzung aushält.

Aber vielleicht macht es ja nichts, wenn das Äppelphone beim Draufsetzen leise knackt. Der Trend für 2007: Mobiltelefonieren ist out! Immerhin hat sogar die Bundeskanzlerin in ihrer Neujahrsansprache dazu aufgerufen, die Handys mal auszuschalten.

22.12.2006 Weihnachtston
Die Läden und die Kontos sind leer, die Muthesius Kunsthochschule auch, und gerade ist die Alarmanlage losgegangen: Eine Studentin dachte, hier wäre keiner mehr. Deshalb schaltete sie die Alarmanlage ein, und weil die Tür nicht richtig zu war, machte sie sie nochmal auf, um nachzusehen. Dann wurde es laut. Ich nehme das als Feierabend-Läuten und mache erstmal Weihnachtsurlaub. Bis nächstes Jahr!

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8.12.2006
Neue Armut
Laut einer diese Woche in der presse publizierten Untersuchung sind 10,3 % der deutschen Bevölkerung von Armut bedroht. Ich nehme mal an, daß diese Untersuchung schon einige Monate alt ist. Es wird nämlich auch erwähnt, daß sich die neue Armut darin äußert, daß die Leute ihre Heizkosten nicht mehr bezahlen können. Wenn ich da an meinen abgesoffenen Gewitter-Urlaub denke, stammt die Untersuchung wahrscheinlich von August. Im Dezember dürfte der Prozentsatz der von Armut bedrohten Mitbürger angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes eher bei 100 liegen.

Hier einige Finanz-Tips: Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn die Sachbearbeiterin der Hausbank beim Anblick der Gehaltsabrechnung oder nach Prüfung der Kontoauszüge eines Kunden in Tränen ausbricht und dann anfängt, bei ihren Kolleginnen Geld zu sammeln. In so einem Fall ist die Planung der Geschenke zu überdenken und eventuell ein Übertritt zum Buddhismus in Erwägung zu ziehen.

Man sollte nur dann seine Geschenke bei eBay gegen Vorkasse anbieten, wenn man auch sicher ist, sie Weihnachten tatsächlich zu erhalten. Im Zweifelsfalle nachfragen, oder notfalls versuchen, das Zeug anderswo billiger zu kriegen und dann gleich weiterzureichen. Ich prophezeie eine starke Auslastung des Internets ab 24.12. 20.00 Uhr.

In Wohngebieten sollte man Nadelbäume nur fällen, wenn es ganz dunkel ist. Eines der letzten Abenteuer unserer Zeit. Anhängende Lichterketten nur mitnehmen, wenn der Baum so aufgestellt wird, daß er von außen durchs Fenster nicht zu sehen ist. Es ist nicht nötig, neben dem Baumstumpf einen Zettel mit der Aufschrift "Frohe Weihnachten!" zu hinterlassen. besser als do-it-yourself-fällen: Ab dem 25.12. gibt es bei den meisten Baum-Händlern Sonderangebote!

Soviel zum Thema Lebenshilfe. Natürlich gehören auch meine Tätigkeiten im Bereich Internet-Nutzung dazu. Nach Port-Sperrungen und Aufmotzen unserer Funkstrecke scheint die Bandbreite bereits besser geworden zu sein. Außerdem habe ich auch ein sehr schönes Konzept entwickelt, für unter 60000 Euro die Bandbreite von 10 auf 75 Mbit/s hochzujubeln. Burn the road, äh, Datenautobahn. Information Superhighway für alle. Außer für die Studierenden. Die kriegen Bandbreiten-Begrenzung.

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16.11.2006
Blackout
Puh, da bin ich aber erleichtert. War doch einen Tag nach meinem Aufruf, Eiswürfel für die abtauenden bayrischen Gletscher zu spenden, in ganz Europa der Strom ausgefallen. Ich hatte schon überlegt, eine Rundmail zu verschicken, daß nicht alle gleichzeitig ihre Kühlschränke aufdrehen sollen. Aber wie sich gestern in Form einer pressemitteilung der Stromversorger herausgestellt hat, war es menschliches Versagen beim Umschalten einer Leitung. Und kein überlastetes, marodes Stromnetz. Es seien nicht alle vorhandenen technischen Mittel korrekt genutzt worden. Deshalb noch einige Tips von mir: Für schnelle Leitungs-Umschaltungen geradegebogene Büroklammern auf Vorrat bereithalten. Kaugummi für die Nutzung als Isoliermaterial gut durchkauen. Für Leitungszwecke nur echte zusamengerollte Alufolie verwenden. Alu-beschichtetes Kaugummi-Papier fängt bei Spannungen über 10000 Volt an zu kokeln und ist daher nur bedingt geeignet.

Menschliches Versagen ist auch im Computernetzwerk der Muthesius Downloadhochschule festzustellen. Der Internet-Zugriff erfolgt zeitweise mit der Geschwindigkeit einer rheumakranken Schnecke. Die derzeit festzustellende hohe Netzwerk-Belastung ist nicht nur auf studienbezogene Aktivitäten zurückzuführen. Natürlich ist das Problem jetzt erkannt und wird kreativ bearbeitet. Was wäre zum Beispiel mit IP-Spoofing? Wenn irgend ein EDV-Leiter, der anonym bleiben möchte, auf die Idee kommt, einen Rechner mit den IPs der gängigen eDonkey-Server hier ins Netz zu hängen und den Download-Traffic umzuleiten? Und als Downloads etwas zurückgibt, das die Festplatten der unsozialen Netzwerkbelaster in qualmenden Plastikschrott verwandelt? Ja, ich werde in den nächsten Tagen eine Menge Spaß haben.....

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3.11.2006
Meltdown
Während hier bereits vorgestern die ersten Schneeflocken runtergekommen sind, höre ich die erschütternde Nachricht, daß es in Bayern so warm ist, daß die Gletscher wegschmelzen. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Ich habe natürlich sofort reagiert und das Eiswürfelfach meines Kühlschranks geleert. Ein Hilfspaket mit 14 Eiswürfeln ist unterwegs nach Bayern. Wir alle sollten unseren Beitrag im Kampf gegen die globale Klimakatastrophe leisten. Falls ich diesen Winter wieder soviel Schnee schaufeln muß wie im letzten, werde ich ihn selbstverständlich ebenfalls unseren notleidenden Mitbürgern im Süden spenden. Außerdem hätte ich auch noch eine alte Zwölferpackung Vanilleeis.

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24.10.2006
Work hard
Letzte Woche habe ich ein Schreiben erhalten, laut dem die wöchentliche Arbeitszeit jetzt 38,7 statt 38,5 Stunden beträgt. Was ja auch schon geschönt ist, weil an jedem Tag noch eine halbe Stunde Pause (was ist das bitte?) hinzukommen soll und man also in Wirklichkeit 41,2 Stunden arbeiten muß. Die 0,2 Stunden mehr sind pro Tag 2 Minuten und vierundzwanzig Sekunden. In dieser Zeit werden große Entscheidungen getroffen und wichtige Projekte realisiert. Diese zwei Minuten und vierundzwanzig Sekunden werden unser Land ganz nach vorne bringen.

Eine Arbeitserleichterung zumindest für diejenigen, die nicht mit vernünftigen Computern arbeiten können oder wollen und deshalb Windows-Rechner benutzen, ist der Trojaner SpamThru. Der lädt nach erfolgter Installation ein Anti-Virus-Programm, das sämtliche andere Malware auf dem Rechner platt macht, um seine Konkurrenz zu beseitigen und ungestört Spam verschicken zu können. So, jetzt noch schnell ein Removal Tool für SpamThru besorgen, und der Windows-Rechner ist sauber wie nie.

Nach der Kosteneinsparung durch die zwei Minuten und vierundzwanzig Sekunden Mehrarbeit stehen glücklicherweise jetzt auch Finanzmittel zur Verfügung, um die innovationsfördernde GEZ-Schüttung zu machen. Das sind immerhin 66,24 Euro jährlich für jeden internetfähigen Rechner für null Gegenleistung abGEZockt. Oder streamt sich hier etwa jemand freiwillig den Gebührenfunk?

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16.10.2006
Windows für Arme
Die Entwicklung von Vindows Vista hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Sicher, einer von vielen sehr kleinen Höhepunkten in der sehr langjährigen Entwicklungsphase, aber da sonst schon über alles an Windows berichtet worden ist, ist man ja auch für Kleinigkeiten dankbar. Laut einem an der Entwicklung beteiligten Manager soll Vista eine Bestrafungsfunktion für Nutzer aufweisen. Nichts neues, wird mancher Windows-Kenner antworten, Windows ist seit jeher eine Strafe für den Nutzer. Ich war selbstverständlich nie dieser Ansicht.

Bei der Nutzung einer unlizensierten Vista-Kopie sollen sich verschiedene Funktionen nach einer Stunde Nutzung abschalten. Vorher soll Windows tatsächlich eine ganze Stunde lang einwandfrei funktionieren. Ein Wunsch vieler Nutzer ginge damit in Erfüllung. Im Grunde genommen ist das somit eine sehr karitative Angelegenheit. User, die zu arm sind, um eine lizensierte Version zu bezahlen, bekommen hier eine ganze Stunde kostenlosen Windows- Gebrauch geschenkt. Bekanntermaßen ist ja von mehreren karitativen Organisationen ein 100$-Laptop für Entwicklungsländer projektiert, das auch nach etwa einer Stunde mithilfe einer seitlich angebrachten Kurbel wieder aufgeladen werden muß.

Die Koinzidenz ist offensichtlich: Die eher kundenfeindlich anmutende Drohung einer Bestrafungsfunktion macht in Wirklichkeit den Weg frei in den Entwicklungshilfe-Markt. Ein entscheidender Schlag gegen die OpenSource-Konkurrenz. Geniales Marketing. Meinen Glückwunsch.

Die von einigen Windows-Foren-Nutzern geäußerte Behauptung, bei den in letzter Zeit auftretenden explodierenden Laptop-Akkus habe es sich um Prototypen der Bestrafungsfunktion gehandelt, ist vor diesem Hintergrund nicht mehr haltbar.

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6.10.2006
High Tech, Evaluation, Evolution
Wir alle sind tief betroffen von der Krise des ehemaligen High-Tech-Hoffnungsträgers Airbus. Allerdings zeichnet sich jetzt doch eine Lösung ab: Wie ich meinem örtlichen Käseblatt entnehmen konnte, verscherbelt eine englische Auktionsfirma demnächst das Equipment der frühen Raumschiff-Enterprise-Episoden. Eine Gelegenheit für das gebeutelte Airbus-Konsortium, sich durch Ankauf des Warp-Antriebs einen uneinholbaren technischen Vorsprung vor der Konkurrenz zu sichern.

Falls das mit der Verkabelung der Interieur-Sonderausstattungen für den A380 immer noch nicht hinhaut: Es werden auch seit 40 Jahren bewährte Komponenten der Enterprise-Inneneinrichtung versteigert.

Und sonst? Ich bastele gerade an einem Backup-System für den Mailserver. Das Betriebssystem vertrug sich allerdings mit der externen Festplatte so schlecht, daß ich den Server mit einem Reparatursystem starten und die Filesystem-Table manuell wiederherstellen mußte. Hat mich fast eine Viertelstunde gekostet.

Wesentlich weniger würde es die Studierenden kosten, endlich mal die Evaluations-Fragebögen zum sechsmonatigen Betriebsjubiläum des neuen Bezahl-Drucksystems auszufüllen. Die schimmeln jetzt schon eine Woche neben den Druckern vor sich hin. Es ist sage und schreibe einer ausgefüllt worden. Aber keine Antwort ist auch eine Antwort.

Wo wir gerade von schimmeln reden: Nach mehreren Wochen scheint die Putzkolonne wieder aufgetaucht zu sein. Eigentlich schade: In den übervollen Mülleimern waren bereits aus den vorhandenen organischen Grundsubstanzen neue Lebensformen am Entstehen. Ich hatte schon überlegt, ob ein evolutionäres Stadium erreicht werden würde, bei dem man diese Lebensformen zum Saubermachen abrichten könnte.........

Aber immerhin: So wie mein Büroteppich aussieht, bestehen noch Chancen.

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19.9.2006

Also ehrlich!
Da sind doch zur Zeit diese Unruhen in Ungarn. Weil der Ministerpräsident zugegeben hat, zusammen mit seiner Partei das Volk belogen zu haben. In einem Tonbandprotokoll war folgendes an die Öffentlichkeit gelangt: "Wir haben morgens, abends und nachts gelogen." Aber immerhin. Mittags waren sie demnach ehrlich. Oder hatten sie nur Mittagspause?

Währenddessen hat der iranische Präsident eine Lösung für alle Probleme der Welt angekündigt. Da bin ich aber gespannt. Da der Iran sein Atomprogramm nicht aufgeben will, könnte ich mir vorstellen, daß er vielleicht ankündigt, in den Export einzusteigen. Billige Atombomben für alle! Früher oder später wären damit sicher sämtliche Probleme der Welt gelöst. Endgültig.

Ob ich nichts lokales zum Lästern habe? Nö. Es ist wie immer: Was ich konfiguriert habe, funktioniert perfekt. Nur schade, daß die Hochschulleitung einiges Outsourcing betrieben hat. Über das Drucksystem werde ich hier nichts mehr sagen, und die Kommentare dazu und zur offiziellen "outgesourcten" Website bitte nicht mehr anonym an mich, sondern mit korrekter Antwortadresse. Und den Tonfall bitte etwas sachlicher. Hoffentlich wird das nichts mit den billigen Atombomben. Vielleicht sollte ich schon mal einen Bunker buddeln.

PS: Danke, aber auf die Sache mit der Bunker-Baugrube, dem gemieteten Drucksystem und dem Beton bin ich auch schon gekommen.

8.9.2006
Land unter!
Ich bin wieder da. Ich habe Urlaub in Schleswig-Holstein gemacht. Genau wie Henry, der Finnwal. Der einzige Unterschied: Henry schwamm in MeerWasser, ich in RegenWasser. Schleswig-Holstein, meerumschlungen und Regen von oben. Vier Wochen vom Wasser umzingelt. Immerhin war ich im Urlaub schöpferisch tätig. Der Keller war abgesoffen. Gibt es ein Rückgaberecht für solche Urlaubstage? Eigentlich ist es ja im interesse der Arbeitgeber, daß sich urlaubende Arbeitnehmer richtig erholen. Deshalb stelle ich hiermit den Antrag auf Rückgabe meines Urlaubs mit Umtausch gegen die nächste Schönwetterperiode.

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3.8.2006
Countdown
Bald soll es die neuen G5-Nachfolger-Macs mit Intel-Prozessoren geben. Sie werden sicher wieder viel besser aussehen als die Produkte der Konkurrenz und vielleicht sogar schneller sein. Vielleicht sind Macs auch weiterhin billiger als gleichwertige warum-Gates-schon-wieder-nicht-Rechner. Die Power-Books hießen nach der Umstellung auf Intel MacBook, dann müßten die Power-Macs danach eigentlich MacMac heißen. Das komische Betriebssystem mit den Fenstern und den vielen Viren wird auf diesen Rechnern genauso laufen wie auf einem PC. Als Wink an die Verwaltung: SAP funktioniert inzwischen auch unter MacOS X. Auch für die Ausbildung wäre es natürlich sinnvoll, Rechner zu benutzen, die sowohl für Mac- als auch für auf herkömmlichen Macs nicht lauffähige PC-Software, zum Beispiel diverse CAD-Programme, gleichzeitig geeignet sind.

Dazu ist ein neues Betriebssystem namens Leopard angekündigt. Hier muß man aufmerksam die Fachpresse studieren, um die Unterschiede zur alten Version Tiger rechtzeitig herauszufinden. Bereits bei der Umstellung von Panther auf Tiger war es ja sonst relativ schwierig, selbst irgendwelche Verbesserungen zu finden, die eine Schüttung von 130 Euro für die schwarze Schachtel rechtfertigten. Ein zusätzliches gutes Argument für die Beschaffung neuer Rechner ist jedenfalls, daß es das wahnsinnig tolle Betriebssystem dazu umsonst gibt. Vista auch Windows, muß das allerdings dazu gekauft werden. Wenn es irgendwann fertig ist. Schade, daß Bill Gates nach wie vor trotz erklärter Wohltätigkeits-Absichten diese Gelegenheit zur guten Tat nicht wahrnimmt und es nicht verschenkt. So hätten die in einer Mac-Werbekampagne präsentierten Switcher, die von PC auf Mac umgestellt hatten, dann die Möglichkeit, hin und wieder zurückzuswitchen. Immerhin gibt es ja auch viele Leute, die sich 80er-Jahre-Oldie-Shows im Fernsehen angucken.

Und was war sonst? Nix. Deshalb gab es ja auch seit dem 21.7. kein Blog. Es ist immer wieder faszinierend, wie nach Einblick-Ausblick Lehrende und Studierende plötzlich fast vollkommen verschwinden. Auch die sonst immer noch vorhandenen User im EDV-Zentrum machen sich immer rarer. Sie probieren, mit dem tollen neuen kostenpflichtigen Drucksystem, das ich nicht gemietet habe und das von einer externen Firma supportet wird, zu drucken, was häufig nicht klappt, und gehen dann in einen Copyshop. Die meisten scheinen ab dem zweiten Mal gleich in den Copyshop zu gehen. Schon während der Prüfungszeit im Juni und Juli war das normalerweise sehr große Druckaufkommen auf etwa 15% des mit dem früheren, von mir betreuten Drucker erreichten Durchschnittswerts gesunken. Inzwischen liegt es bei 5% und scheint weiter abzunehmen. Aber eins bleibt verläßlich: Die Miete. Als technischen Verbesserungsvorschlag möchte ich anregen, den permanent abstürzenden RIP des Drucksystems nicht mehr über ein Menue resetten zu lassen, sondern einen Hebel nach Art eines einarmigen Banditen anzubringen.

Auch mein Countdown läuft. Ich werde mich ab morgen nachmittag in einen computerfreien Urlaub begeben.

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21.7.2006
The heat is on
Da möchte man Solarzelle sein. Immer noch knallt die Sonne mit Milliarden Watt auf die Hütte, und meine wichtigste Aufgabe ist es, im Server-Raum die Fenster aufzureißen, um die Temperatur von 60 auf 45 Grad zu senken. Allmählich werde ich süchtig nach Eiskaffee. Blöd, daß in meine Thermosflasche nur ein Liter reingeht. Immerhin habe ich gestern in einem Discount-Laden den wohl letzten verkäuflichen 23-cm-Ventilator in Kiel geschossen. Für 12,99. Durch das Anzapfen einer Starkstromleitung und die Installation eines Spannungsverdopplers gelang es mir, die Umdrehungsgeschwindigkeit auf 20000/Minute zu steigern und somit eine zufriedenstellende Luftumwälzung zu erreichen. Falls es jemand nachmachen will: Konstruktiv ist darauf zu achten, daß die Spitzen des Propellers mit weniger als Schallgeschwindigkeit rotieren, weil sonst die Strömung abreißt. Ich überlege, ob ich mir noch eine 100-Meter-Verlängerungßchnur besorge, damit ich den Ventilator zu Beratungsgesprächen in den Arbeitsräumen mitnehmen kann.

Gut ist das heiße Wetter für den Umweltschutz. Die Umweltschützer haben sich in ihren Ökolatschen aus der Versenkung erhoben und uns auf die Gefahr durch das Ozon hingewiesen, die sonst niemand bemerkt hätte. Doch müssen ja aufgrund der warmen Flüsse die Atomkraftwerke wegen Kühlungsmangel heruntergefahren werden. Die haben sich offensichtlich nicht rechtzeitig Ventilatoren gekauft. Der Überschuß an Ozon wird somit schadstofftechnisch durch einen deutlichen Rückgang der Radioaktivität kompensiert. Ein positiver Effekt des guten Wetters.

Die Kolleginnen und Kollegen im Hauptgebäude bekommen eine neue Heizung. Bleibt zu hoffen, daß das nach 60er-Jahre-Standards hauptsächlich aus Gipskarton und Dachpappe bestehende Bauwerk, das zum Schutz der Passanten vor abbröckelnden Gebäudeteilen bereits seit einigen Wochen eingerüstet ist, die Bauarbeiten übersteht und daß für die Inbetriebnahme der Heizkörper nicht allzu viele Probeläufe unter Vollast nötig sind.....

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19.7.2006
Ausblick
Nein, damit habe ich nicht gerechnet. Hatte ich doch im letzten Blog erwähnt, daß amerikanische wissenschaftler einem Menschen ein Computer-Interface ins Gehirn implantiert haben, mit dem er einen Mauszeiger per Gedanken bedienen kann, und daß für später auch bidirektionale Anschlüße denkbar sind. Zum Beispiel für einen direkten Internetzugang. Oder andere Direktübertragungen. Am Ende gar TV. Das hat zu einigen Fragen und Mißverständnissen geführt, die ich klären möchte.

Von unangebrachter Euphorie zeugte die Frage einiger Leser, ob es für solche Interfaces eine Flatrate geben wird. Das kann ich nicht beantworten. Ich würde hier die Nutzung von offenen WLAN-Access-Points empfehlen. An die Heimwerker: Ich weiß nicht, was für ein Bohrer benutzt worden ist. Zur Gebührenlage: Nach dem neuesten Rundfunkgebühren-Staatsvertrag würde das Gehirn, wenn es beruflich genutzt wird, nach Implantation eines internetfähigen Interfaces zum gebührenpflichtigen sogenannten neuartigen Rundfunkempfänger; analog zu internetfähigen PCs. Ich weiß allerdings nicht, ob es, wie andere Empfangsgeräte, bei Nichtzahlung der Gebühren beschlagnahmt wird. Zu einer Dual-Boot-Fähigkeit des Gehirns mit Windows kann ich leider auch noch nichts sagen. Immerhin könnten User eines solchen Implantats sich glaubwürdig damit herausreden, daß ihr Windows abgestürzt ist, wenn sie zu spät zur Arbeit kommen.

Nach Recherche dieser schwierigen und komplexen Fragen zu einer neuen Technologie habe ich mir etwas Erholung auf der JahresAusstellung Einblick-Ausblick verdient, die heute anfängt. Streß entsteht dabei immer nur durch die Erwartung, daß man intelligente Bemerkungen zu den ausgestellten Kunst- und Design-Objekten macht. Ich werde mich auch dieses Jahr wieder dem sozialen Druck verweigern und keine intelligenten Bemerkungen zu den ausgestellten Objekten machen.

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13.7.2006

Steigerung
Zuerst kamen die Rapskäfer, dann die Zerkarien. Auch George Bush besucht Norddeutschland. Nun, es sind ja noch genug Fahnen zum Wedeln von der WM übrig. Die ist doch jetzt vorbei, oder? Wer hat eigentlich gewonnen?

Microsoft gibt Virtual PC zum kostenlosen Download frei. Das fand ich gut; Windows-Software für umsonst. Endlich hat Microsoft zu einer angemessenen Preisgestaltung gefunden. Als ich mir das Virtual PC von Microsoft herunterladen wollte, gab es allerdings nur die Windows-Version kostenlos, unter den Links für die Mac-Version stand nur Buy it. Also nee. Ihr seid gerade zu 280 Millionen EU-Strafe verknackt worden, da machen doch so ein paar verschenkte Programmchen für Mac-User den Kohl auch nicht mehr fett. Angeblich soll sich Bill Gates doch jetzt nur noch der Wohltätigkeit widmen. Da wäre das doch ein guter Anfang. Ich würde auch nie die Meinung vertreten, ein Leben der Wohltätigkeit sei die angemessene Buße für die Verbreitung von Windows.

Gesteigert wurde auch die Benutzerfreundlichkeit von Interfaces. Eine Gehirn-Schnittstelle wurde in den USA einem Menschen implantiert, der daraufhin unter anderem einen Mauszeiger per Gedanken ansteuern konnte. Ich bin mal gespannt, ob sich damit vielleicht eines Tages auch Bilder und Dokumente direkt in einen Computer laden lassen. Obwohl man sich als Steigerung natürlich auch bidirektionale Schnittstellen vorstellen könnte. Direkter Internet-Anschluß. Dann müßte man sich natürlich vorsichtshalber eine Firewall mit implantieren lassen. Und einen Spamfilter. User solcher Interfaces müssen dann ihr Gehirn regelmäßig upgraden, damit es nicht gehackt wird.

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5.7.2006
Kultur
Weinende Menschen irren durch die Straßen, und die Mülltonnen füllen sich mit deutschen Flaggen. Wie ich von einem tränenüberströmten Mitbürger erfahren habe, liegt das wohl daran, daß Italien das WM-Halbfinale gewonnen hat. Ich denke, hier hat es ein kulturelles Mißverständnis mit unseren italienischen Gästen gegeben.

Es gibt ja in jedem Land Dinge, die als unerträglicher Mangel an Respekt vor der Kultur des Gastgebers verstanden werden und deshalb tunlichst vermieden werden sollten. Zum Beispiel in England für die Abschaffung der Monarchie zu plädieren, in Japan die Eßstäbchen senkrecht im Reis stecken zu lassen, in Ägypten Steinchen als Souvenir aus der Cheopspyramide zu klopfen oder in den USA "Give Peace a Chance" zu singen, wenn Republikaner in der Nähe sind. Oder in Deutschland Bälle ins Tor der deutschen Nationalmannschaft zu schießen. Bedauerlich, daß das der italienischen Nationalmannschaft nicht rechtzeitig mitgeteilt worden ist. So hätte sich dieser üble Fauxpas unserer Gäste vermeiden lassen können. Es stellt sich die Frage, warum die hochbezahlten deutschen Sportfunktionäre nicht im Vorfeld des Spiels tätig geworden sind. Hier wird noch einiges aufzuarbeiten sein.

Zum Trost: Es gibt ja auch noch andere Sportarten. Bei den Pingpong-Senioren-Weltmeisterschaften in Bremen schaffte es Deutschland beim Herren-Einzel in der Altersgruppe 80 bis 85 ins Endspiel.

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3.7.2006
Summertime.....
......and the living is like a Bratpfanne. Die Sonne knallt mit Millionen Watt auf die Hütte, und drinnen qualmt der Fußboden wegen der Abwärme der Rechner. Dafür, daß bald wieder Semester- und Abschlußarbeiten produziert werden, ist der Laden bemerkenswert leer. Hoffen wir mal, daß nicht alle auf einmal anfangen, wenn das Wetter wieder schlecht geworden ist. Nein, ich kann nicht mithilfe von Airports eine Netzwerkanbindung zum Strand legen. Was bilden sich die Leute eigentlich ein? Schließlich ist mein Antrag auf eine Breitband-Anbindung des Strands noch nicht durch.

Ein Teil der Leerung ist wohl auch darauf zurückzuführen, daß Drucken jetzt bezahlt werden muß. Immerhin scheint es jetzt aufgrund umfangreicher Nachbesserungen durch die Drucker-Verleihfirma besser zu funktionieren als vorletzte Woche. Also druckt, Leute, druckt! Damit die Miete reinkommt. Jetzt, wo der Laden nicht mehr dauernd mit Studierenden besetzt ist, die umsonst drucken wollen, kommt immer mehr der Eindruck auf, daß einige Lehrveranstaltungen etwas unterbesetzt sind und außerdem nicht so häufig stattfinden, wie möglich. Ich hoffe, daß in Zukunft die Lehre der Leere entgegenwirkt und mehr Lehren die Leerung verhindert. Da ich schon einige male darauf angesprochen worden bin, ob ich Computer-Kurse geben könnte: Ich kann zwar, darf aber nicht und werde außerdem auch nicht dafür bezahlt.

Was? Ihr vermißt die Lästerung zum letzten WM-Balla-Balla? Da gibt es nichts zu lästern. Immerhin hat die mit dem offiziellen hochviskosen Weltmeisterschafts-Brotaufstrich gestärkte Truppe psychologisch höchst raffiniert den Gegner durch permanentes Vorbeischießen am Tor bis zur 80. Minute völlig zermürbt. Dreißig Minuten Verlängerung nach demselben Muster gaben den anderen dann soweit den Rest, daß sie durch zwei Treffer aufs Tor beim Elfmeterschießen total überrascht wurden. Die deutsche Mannschaft gewann das Viertelfinale deshalb mit zweiundzwanzig Metern Vorsprung. Alles Gute fürs Drittelfinale!

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27.6.2006
Faltet die Flagge ent!
Woran erkennt man, daß immer noch Kommerzballweltmeisterschaft ist? Die Haufen mit den abgebrochenen Autofahnen an den Rändern der Bundeßtraßen und Autobahnen werden immer größer. Allerdings scheint sich mittlerweile rumzusprechen, daß die Plastikstengel der Flaggen auf die Dauer nur die von vielen Ökos so gepriesene Geschwindigkeit von 80 Klamotten aushalten, was viele Fahnenbesitzer zu einer ungeahnt umweltfreundlichen Fahrweise veranlaßt. Kleinwagenfahrer, hier ist eure Chance! Nie war es so einfach, Sportwagen und Oberklassefahrzeuge lang und schmutzig abzuledern! Natürlich nur welche mit Flaggen. Fröhliches Überholen!

Nein, ich habe keineswegs die Absicht, an dieser Stelle über die Balla-Balla-Weltmeisterschaft zu lästern. Die deutsche Mannschaft hat zwar leider ihre friedlich-harmonische Grundeinstellung eingebüßt und mehrfach ins Tor befreundeter oder zumindest neutraler Staaten geschossen, aber darf immerhin trotzdem weiterspielen.

Falls das nicht mehr klappt, würde sich natürlich die Frage stellen, wie sich die die Autoflaggen auf halbmast setzen lassen.

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19.6.2006
Toor!
Was? Schon wieder Geläster über die Kommerzfußballweltmeisterschaft? Aber nicht doch. Immerhin hat ja die deutsche Mannschaft den pazifistischen Grundcharakter dieser weltweiten Balltretfeier beim Spiel gegen Polen eindrucksvoll demonstriert. Und daß sie in der 91. Minute doch noch ins Tor geschossen haben, sollte man als kleinen Ausrutscher tolerieren.

Stattdessen hier Sportberichterstattung aus dem Muthesius-EDV-Zentrum. Donnerstag, 17Uhr15. Es laufen die Meisterschaften im Farbdrucken. Eine Studentin ergreift Normalpapier DIN A3 und läuft frei in Richtung Farbdrucker, versenkt das Papier in der A3-Papierschublade. Saubere Aktion. Technisch sehr gekonnt zieht sie über die rechte Flanke ihre Kopierkarte durch das Kontrollgerät. Jetzt die Gegenaktion des Farbdruckers: Leicht knatternd zieht er von der rechten Flanke das A3-Papier durch das Druckwerk nach links in die Fixiereinheit, ein leises Knallen, atemlose Stille im Publikum. Der hinzugezogene Schiedsrichter findet das Papier zerknüllt in der Fixiereinheit des Druckers und erkennt auf Eigentor. Damit gewinnt die Muthesius Kunsthochschule die Farbdruckmeisterschaft mit 1:0 nach vorzeitigem Spielabbruch.

Der Drucker verziert seitdem die Ausdrucke mit Ölflecken und Streifen und ist deshalb seit Donnerstag nachmittag vom Platz gestellt. Offensichtlich streiken die zuständigen Sportmediziner; der Servicetechniker der Firma, die der Hochschulleitung das Ding vermietet hat, kam erst Montag morgen. Der Schiedsrichter erkennt auf Foul in der Verlängerung.

Meiner Ansicht nach ist es ein Konstruktionsfehler des Druckers, wenn ein Papierstau die Fixiereinheit regelmäßig demoliert. Das ist jetzt das dritte mal in drei Wochen. Hier ist ein Abstieg aus der Muthesius-Liga höchstwahrscheinlich.

Und hier die gute Nachricht: Bill Gates will bei Microsoft aus dem Tagesgeschäft aussteigen und sich nur noch Wohltätigkeitsprojekten widmen. Viele Windows-Nutzer finden es schade, daß er diese Berufung nicht schon früher erkannt hat. Vor Gründung von Microsoft.

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12.6.2006
Isser weg?
Nö. Ich möchte es klar dementieren: Ich habe nicht angesichts der drohenden Fußballweltmeisterschaft irgendwo politisches Asyl gesucht, wo es keine Fernseher gibt und ich der dauernden Werbe-Berieselung mit schwachsinniger fußballgestützter Reklame entgehe. Im Gegenteil! Und die wegen der WM überall angebotenen Flachfernseher haben den deutlichen Vorzug, daß man sie viel besser aus dem Fenster schmeißen kann, weil sie leichter sind als Röhrengeräte und besser durchpassen. Nur so als Tip, falls die deutsche Mannschaft vor dem Finale ausgekickt wird. Oder für Leute, die zu Fernsehwerbung eine ähnliche Einstellung haben wie ich.

Immerhin habe ich wegen der WM beim Schuhdiscounter Treter für zwanzig Euro geschossen. Alles echtes Leder. Ich dachte, daß das mit dem Preis an einem Metallornament liegt: An der Seite prangt ein silbernes Etwas, das formal irgendwie an die Hinterlassenschaft eines unserer gefiederten Freunde auf einer Auto-Seitenscheibe erinnert. Wie mir die Verkäuferin erklärte, handelt es sich dabei aber um ein Abbild des FIVA-Worldcup, den die Weltmeister nachher mitnehmen müssen. Bei meinen Tretern hängt wenigstens der Saum der Hose drüber.

Außerdem habe ich ein Brötchen mit einem offiziellen Weltmeisterschafts-Brotaufstrich probiert. Das Zeug ist wirklich gut: Schon der erste Bißen verlieh mir soviel Energie, daß ich das restliche Brötchen bis zum Mülleimer schleudern konnte. Jedenfalls beinahe. Aber ich sage immer, eine gute Tapete muß so etwas aushalten.

11.5.2006
Drucklos
Nein, meine Karre hat keinen Platten. Stattdessen nutzen die zusammen mit einigen anderen zum Schleuderpreis von 3900 € monatlich (nicht von mir) gemieteten Bezahldrucker im EDV-Zentrum jede Ausfallmöglichkeit. Der Schwarzweißdrucker meldet sich permanent im Energiesparmodus offline und legt ebenso bei falscher Papierwahl gerne ein längeres Päuschen ein. Es hat sich inzwischen außerdem herausgestellt, daß der Farbdrucker als besonders leistungsfähiges Produkt modernster Drucktechnologie weder mit Glanzpapier, noch mit Aufklebern oder Folien etwas anfangen kann. Außerdem bleiben seit gestern im Farbdrucker auch Normalpapiere einfach an der Transportwalze kleben. Nachdem das zum fünften mal passiert war, zeigte der RIP die Fehlermeldung: "Es sind zuviele Wiederholungen aufgetreten!" Welch weise elektronische Selbsterkenntnis. Ich hoffe, daß der Mietvertrag eine Rücktrittsklausel enthält..........

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28.4.2006
Suspense!
Dreizehn Monate haben wir auf die neue Muthesius-Flash-Website gewartet, und vorgestern war es endlich soweit. Nach dieser spannungsgeladenen Wartezeit- hatte ich schon erwähnt, daß es dreizehn Monate waren? -enthüllte das vom Rektorat beauftragte Team hoffnungsvoller Webdesigner die neue Muthesius-Flashsite. Angekündigt als "Die schöne Seite der Muthesius Kunsthochschule". Hier zeigte sich ein genialer Kunstgriff, wie ihn Hitchcock immer als den "Trick mit dem roten Hering" bezeichnet hat: Denn die neue Website ist die alte Website! Zumindest sieht sie fast genauso aus wie die am 17.10.2005 veröffentlichte html-Version. Auf die Frage eines Studenten, ob es denn Sinn macht, ein html-Design fast identisch noch einmal in Flash zu reproduzieren, antwortete der Projektleiter, daß es sich dabei um ein Statement handelt.

Zumindest weiß ein Fachmann, der die Seite nach eingehender Betrachtung als mit Flash generiert erkannt hat, daß sich die Muthesius-Kunsthochschule eine Flash-Site leisten kann und hier auch Leute sind, die entweder Flash programmieren können oder zumindest Flash-Programmierer kennen. Ich denke, daß die neue Website damit ein wesentliches Kriterium für Flashsites erfüllt, ohne den informationssuchenden Betrachter mit irgendwelchen Flash-Effekten von der Informationsvermittlung abzulenken.

Und was ist mit dem neuen Bezahl-Drucksystem? Die Studierenden bezahlen es, mich nervt es. Es ist ein digitales System mit zwei Betriebszuständen: Funktioniert, funktioniert nicht. Aber einen konstanten Faktor gibt es: Die Miete. Und das Streß-Survival-Training für mich ist sogar kostenlos. Clever, den Krempel so zu liefern, daß alles gerade erst am letzten Tag der Semesterferien in Funktion gesetzt werden konnte. Soweit man in den ersten drei Wochen überhaupt von Funktion reden konnte. Dafür konnte ich den Fachleuten der Lieferfirma zusehen, wie sie jedesmal eine neue Theorie entwickelten, warum es nicht funktioniert. Deshalb war hier in den letzten Wochen blogmäßig auch nichts los. Und nächste Woche wird nichts los sein, weil ich mich vor dem drohenden Hirnschlag erstmal in den Urlaub rette. Warum heißt der erste Mai eigentlich Tag der Arbeit? Ist doch Feiertag. Nach dieser Logik habe ich vom 1. bis 5.5. die Woche der Arbeit. Eine Woche keinen Drucker mehr sehen!

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13.4.2006
2003-Die nicht überlebt haben. Finsternis über den Fenstern
Es fing damit an, daß unser Fotografie-Professor einige Dinge zum Windows2003-Fotoarchivserver wissen wollte. Ich surfte auf die zugehörige Website des Servers und stellte fest, daß sie nicht lief. Warum so etwas nicht läuft, ist angesichts der intelligenten und benutzerfreundlichen Windows-Fehlermeldungen immer recht einfach herauszufinden. Kostprobe gefällig? "Der Dienst konnte mit der dienstspezifischen Fehlermeldung 7001 nicht gestartet werden, weil der Abhängigkeitsdienst nicht gestartet werden konnte oder zur Löschung vorgemerkt war." Klar doch, der Treiber für den Hardwareschlüssel des Fotoarchiv-Programms ist wegen eines Treiberkonflikts mit einer neuen externen Festplatte nicht gestartet. Na ja, ich gebe zu, daß ich darüber etwa drei Tage nachgedacht habe. Wobei natürlich der Treiber für den Hardwareschlüssel nicht als Abhängigkeitsdienst genannt wird, wenn man sich selbige für den Archiv-Service anzeigen läßt.

Nach Deinstallation der externen Festplatte fensterlte es dann wieder, bis sich gestern erst der Internet Information Service und dann eine der drei internen Festplatten des Rechners verabschiedeten. Jetzt kann ich mir den Markennamen des guten alten Rechners, der immerhin auch schon wieder fünf Monate auf dem Buckel hat, jedenfalls erklären: Futsch is nu. Andere Platte eingebaut. Neu-Installation läuft.

Eine erbitterte Mail der dritten Vorsitzenden eines Star-Wars-Fanclubs beschuldigte mich, die Schmähung von Star Wars als running gag in dieses blog einzubauen. Besonders perfide sei mein Vorschlag gewesen, zur Hebung des geistigen Niveaus einen Gastauftritt von Micky-Maus für die nächste Episode vorzusehen. Also, so hatte ich es nicht formuliert, aber ich halte es für eine gute Idee. Und hier noch zwei Tips an die Star Wars-Fans: Der kleine grüne Typ mit den großen Ohren ist nicht Micky-Maus. Und: Nicht wie Yoda reden ihr sollt. Denn schwach die Grammatik ist in ihm.

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6.4.2006
Endlich: Ein Blog!
Das ist natürlich keine Anspielung auf meine Info-Mail: Endlich! Muthesius Flashsite. Denn dieses Blog hat ja nur eine Woche auf sich warten lassen, die Mu-Flashsite, die eigentlich im März 2005 fertig sein sollte, dreizehn Monate. Genau so lange, wie die EDV-Zentrum-Flashsite bereits online ist. Wenigstens haben die Programmierer der Mu-Flashsite jetzt alles ausgiebig und lange in der Praxis geübt. Hoffen wir, daß sie besser funktioniert als das neue Bezahl-Drucksystem. Hier schiebe ich den 80 Kg schweren alten Gratis-Farbdrucker im Rhythmus der Ausfälle und Reparaturen durch die Lieferfirma in den Arbeitsraum hinein und wieder hinaus. Na ja, inzwischen stöpsele ich nur noch das Strom- und die Netzwerkkabel ab und an.

Nach dem letzten Blog haben Leute gefragt, ob ich denn StarWars-Fan sei. Nö. Gibt es nach Episode II überhaupt noch welche? Letzten Endes ist irgendwo der Punkt erreicht, wo Special Effects und Action eine dünne Geschichte und dämliche Dialoge nicht mehr aufwiegen. Während die drei Filme von 1979 bis 1985 immer wieder erstaunlich realistisch wirken- bis auf einige allzu offensichtlich gemalte kulissen -kommt man sich beim Betrachten der neuen Episoden außerdem zeitweise vor, als sieht man einen Zeichentrickfilm. Fehlt bloß noch Micky Maus. Das intellektuelle Niveau würde jedenfalls dazu passen. Na ja, vielleicht wäre Micky Maus sogar darstellerisch unterfordert. Doch, den dritten Teil werde ich mir auch noch geben. Aber nur im Kommerzfernsehen. Wie heißt es doch so schön: Taugt nichts, kostet auch nichts. Die Euros fürs Kino oder eine DVD wären mir echt zu schade gewesen, aber ich möchte doch wissen, wie es ausgeht.

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29.3.2006
Finsternis über Kiel
Und warum habe ich in den letzten zwei Wochen nicht gebloggt? Ich will ja keine Ausreden bringen, aber habt ihr etwa nicht eine starke Erschütterung der Macht bemerkt? Das war Sonntag, als ich mich in der vierten Werbepause von StarWars- Episode I nur noch mühsam davon abhalten konnte, Gegenstände nach dem Fernseher zu werfen. Immerhin ist es eine echte Leistung, daß auch in der dritten Wiederholung wiederum die Guten gewonnen haben. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, warum ich nicht gebloggt habe. Kiel wechselt heute auf die dunkle Seite. Auf der Muthesius-Website fand ich die Ankündigung, daß heute in Kiel eine partielle Sonnenfinsternis stattfindet. Bedanken wir uns an dieser Stelle bei allen Mitwirkenden, denen es gelungen ist, dieses wichtige und eindrucksvolle astronomische Ereignis in unsere Landeshauptstadt zu holen. Ich hoffe, daß auch an eine rechtzeitige Entsorgung der Wolken, die hier überall rumhängen, gedacht worden ist. Sonst kann man die Sonnenfinsternis nämlich nicht vom Kieler Normalwetter unterscheiden. Aber auch das hat nichts damit zu tun, warum ich nicht gebloggt habe.

Über den neuen Muthesius-Mailserver, den neuen Webserver für den Bereich Digitale Medien/Intermedia und das neue Druck-System lästere ich a) wenn auch die letzteren beiden funktionieren und ich b) Zeit habe. So, ich muß wieder Server konfigurieren. Bis demnächst.

10.3.2006
Globale Erwärmung jetzt!
Es ist der 10. März, und es sieht danach aus, daß ich heute nachmittag vor dem nachhausefahren erstmal wieder Schnee von meiner Karre schaufeln kann. Es ist kein Wunder, daß bei diesem Wetter die Vögel Grippe bekommen. Wenn die Viecher schon nicht geimpft werden, sollte wenigstens jemand Mützchen und Schals häkeln, damit die Vögel sich nicht mehr erkälten können.

Der Scheibenenteiser, den ich letzten Freitag gekauft habe, war schon Montag halb leer, und nur einen Liter Scheibenwaschanlagen-Frostschutz gekauft zu haben, erscheint mir inzwischen als Akt unverantwortlichen Optimismus. Schon seit längerem wird uns von Umweltpolitikern, Meteoro- und Klimatologen eine globale Erwärmung prophezeit. Offensichtlich eine leere Versprechung. Mit den derzeitigen empirischen Resultaten würde ich die klimatische Tendenz eher als Eiszeit bewerten.

Und was soll eigentlich dieser von Ökolatschen-Typen verbreitete Feinstaub-Stuß? Tut lieber mal was gegen diesen weißen, glibberigen Grobstaub, der hier dauernd runterkommt!

3.3.2006
Frühling!
Vorgestern war der meteorologische Frühlingsanfang. Man merkt es: Alles fängt an, zu wachsen. Die Schneeflocken zum Beispiel sind schon viel größer als im Winter. Alles gewinnt neue Kraft. Die Schneeschauer werden immer stärker. Und die Eisdecken auf den Straßen werden immer dicker. Und alles fängt an, aufzuwachen und sich zu bewegen. Viele Autos haben schon einen solch frühlingshaften übermut, daß sie sich auf den Fahrbahnen quer stellen. Auch meine Karre hat heute morgen in der Autobahneinfahrt einen echt frühlingsmäßigen Powerslide hingelegt. Seitdem benutze ich den Kickdown nur noch beim Überholen.

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1.3.2006
Zu! Eine Nachlese
Und wohin hatte ich mich in der letzten Woche verkrümelt? Nirgendwohin. Ich saß fleißig in den studentischen Arbeitsräumen des EDV-Zentrums und restaurierte die Rechner. System-Update, Neu-Anlegen des rechtlosen Studierenden-Accounts, um die von den leider nicht ausreichend rechtlosen Studis verschrotteten Programme wieder lauffähig zu machen, Installation von Keynote und der neuesten Anti-Virus-Version. Immerhin gibt es inzwischen über 100 bekannte Sicherheitslücken in MacOS, die von Viren ausgenutzt werden könnten. Da es bei Windows etwa 150000 bekannte Sicherheitslücken gibt, bekamen die PCs dieselbe Behandlung, bloß kein Keynote. Dazu das übliche Herumwühlen auf dem dreckigen Fußboden, um abgerissene Netzwerk- und Stromkabel sowie ausgeglühte Switches zu ersetzen. Und das Drapieren von zwei Kubikmeter Altgeräten auf dem Flur. Klar, daß da mal wieder keine Zeit zum Bloggen war.

Ich hatte ja die einwöchige Schließung bereits zwei Wochen vorher per Mail angekündigt; mal ganz abgesehen davon, daß der Zettel mit den Ferien-öffnungszeiten bereits seit einem Monat an der Tür rumhing. Trotzdem klopften Dutzende von Leuten an der abgeschlossenen Tür und begehrten Einlaß- der eiskalt nicht gewährt wurde -oder verlangten eine Erklärung des Begriffs "geschlossen". Ich hatte Adobe InDesign das letzte abverlangt und ein entsprechendes Plakat mit dem Wort "geschlossen!" in 110-Punkt-Schrift an die Tür geklebt. Es wurde unter anderem gefragt, ob geschlossen bedeutet, daß nicht offen ist, ob es bedeutet, daß zu ist oder bedeutet, daß niemand hinein darf. Nach reiflicher Überlegung konnte ich alle diese Fragen positiv beantworten. Nett auch die Transponder-Besitzer, die trotz Ankündigung und Schild trotzdem aufschlossen und sich dann erkundigten, ob "geschlossen!" auch für VIPs wie zum Beispiel Transponder-Besitzer gilt. Das alles war für mich wertvolle Konversation, mit der ich mir die Zeit auf angenehm intelligente Weise vertreiben konnte. Falls ich nach dem 25. ungebetenen Besucher etwas genervt erschienen sein sollte, kann sich das nur um eine optische Täuschung gehandelt haben.

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17.2.06
öPNV: Bus Error!
Da stand ich doch heute auf meiner Haus-Rennstrecke in Kiel im Stau. Grund dafür waren einige Omnibusse, die wohl verzweifelt den Weg zu der morgendlichen Bus-Demo gegen die Arbeitnehmer-Ausbeutung suchten. Mir fiel auf, daß die Fahrzeuge nur mit den Fahrern besetzt waren. Deshalb für nächstesmal: Schützt die Umwelt! Bildet Fahrgemeinschaften! Nutzt den ÖPNV! Immerhin passen in so einen Bus 63 Leute, was das Staupotential bei Bus-Demos doch deutlich senkt. In Kieler Busse (Normalausführung ohne Gelenk) passen sogar schätzungsweise 221 Fahrgäste. Ich konnte das selbst mal feststellen, fand meinen Stehplatz mit an der Frontscheibe angelegten Armen und flachgedrückter Nase allerdings recht unbequem. Und hier noch ein Tipp für Busfahrer, die sich in Kiel nicht auskennen: Machen Sie nächstes mal einfach Park and Ride. Den Bus vor Kiel auf den Parkplatz, und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Kiel rein.

Daß im ÖPNV zuviel rationalisiert wird, ist für mich übrigens keine Frage. Man erkennt es schon an der Fahrweise der Omnibusse in Kiel: Wenn die die Fahrspur wechseln, ist deutlich zu merken, daß der ÖPNV sogar die Rückspiegel abgeschafft hat.

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13.2.2006
Die Sprüche der Woche
War wieder irgendwie nix los. Außer den Nervenzusammenbrüchen einiger Studierender, die ihre Prüfungsarbeiten zwei Stunden vor dem Abgabetermin ausdrucken wollten. Trotzdem sammelt sich im Laufe einer Woche konstant Blödsinn an, der entsorgt werden muß:

Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem neuesten Intel-Prozessor, der nächstes Jahr auf den Markt kommen soll, und einer Weintraube? Antwort: Der Prozessor hat vier Kerne.

Die Universität Ilmenau richtet eine "Universitätsprofessur (W3) Multimediale Anwendungssysteme – insbesondere digitale Spiele" ein. Erforscht werden soll die Konzeption, Nutzung, Vermarktung und Wirkung von digitalen Spielen. Ich lade mir mal "Racer" als Studienobjekt herunter. Falls mich also jemand während der Arbeitspausen am Laptop einen Lamborghini im Cyberspace verschrottend antreffen sollte, möchte ich gleich feststellen, daß es sich dabei um akademische Studien handelt. Die daraus hervorgehende wissenschaftliche Arbeit wird veröffentlicht.

Es haben einige Leute gefragt, warum ich die Schließung des EDV-Zentrums vom 20. bis 24.2. für Reparatur-Arbeiten über die Mailing-Liste mit "Meditations-Unterbrechung im Computer-Ashram" angekündigt habe. Um dem Bildungsauftrag dieser Kunsthochschule nachzukommen, hier zur Erklärung die Begriffsdefinitionen aus der Wikipedia: "Ashram bezeichnet ein klosterähnliches Meditationszentrum in Indien. Die eigentliche Bedeutung des Wortes ist "Ort der Anstrengung"." Die bei der Beschäftigung mit Computern nicht immer von Erfolg gekrönt sein muß...... "Unter Meditation kann man jede absichtslose Konzentration auf eine Tätigkeit oder einen Gegenstand verstehen. Die Konzentration wird dabei nicht durch den Verstand gesteuert......" Ja! Genau!

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3.2.2006
Virus!
Ja, da predige ich immer Sicherheit. Kaufe immer das neueste Anti-Virus-Programm, installiere Linux statt Windows, wo es nur geht. Mache regelmäßig Upgrades, und arbeite immer mit den neuesten Virusdefinitionen. Und was habe ich jetzt? Einen Virus. Dieser ganze Hightech-Mist hat nicht geholfen. Nebenbei gesagt, hat auch keiner der einschlägigen Anbieter ein Removal Tool im Angebot. Schwaches Bild. Ach, welcher Virus? Grippe.

Dagegen war der für heute angekündigte NyxemE jedenfalls trotz vorzeitiger Lobhudeleien in der Fachpresse Kleinkram. Davon lief keinem die Nase, und auch das Schadpotential im Hinblick auf Hustenanfälle war absolut lächerlich. Auch von Niesreiz konnte bei diesem Schadprogramm nicht die Rede sein. Dieser Virus hat ja nicht mal, wie versprochen, heute sämtliche Office-Dateien platt gemacht. Trotzdem gab es dafür Removal Tools. Ich fordere die Hersteller der Anti-Virus-Programme auf, sich endlich den wirklichen Herausforderungen zu stellen!

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30.1.2006
Hermann, hörst du uns?
Also, man kann ja über ihre Software sagen, was man will. Aber offensichtlich haben die Mitarbeiter von Microsoft mediale Fähigkeiten: Sie haben Hermann gerufen, und er hat ihnen geantwortet! Der Beweis für eine erfolgreiche Seance erreichte mich gerade in Form einer E-Mail von Microsoft:

"Sehr geehrter Herr Muthesius,
Vielen Dank für das interessante Gespräch mit Ihnen.
Microsoft bietet im Bereich der Bildung verschiedene Lösungsansätze um Lernende und auch Lehrende im Bereich der Bildung zu unterstützen........"
Und sie sind optimistisch, daß dieser spiritistische Erfolg kein Einzelfall bleibt:
"In ein paar Tagen werde ich versuchen, erneut eine Rücksprache mit Ihnen zu führen, um eventuelle Bedenken und Fragen klären zu können. Bis dahin verbleibe ich,
Mit freundlichen Grüßen ....."

26.1.2006
Schenkt mir einer nen PC......
........sag ich freundlich: Danke, nee. Naja, leider kann man sich im Beruf nicht immer an seine privaten Lebensweisheiten halten. Wieder viel zu tun in den letzten Tagen. Deshalb null Blog. Doch nun die Highlights der letzten Woche: Als letzten Gruß vom Kanzler gab es noch drei neue Server, zwei 3,8-GHz PC-Workstations und drei neue 2,3 GHz Mac Dual. Womit der PC-Bestand des EDV-Zentrums zur Freude der PC-User damit wieder auf vier gestiegen ist. Soweit man sich überhaupt über einen PC freuen kann. Die Ösen am Gehäuse, durch die man bei älteren Exemplaren eine Diebstahlsicherung fädeln konnte, sind bei den neuen Celsius-Workstations wegrationalisiert; dadurch hätte sich auch das Gehäuse zum Ausbau wertvoller Rechner-Innereien problemlos öffnen lassen. Design oder nicht sein, das ist hier die Frage, beziehungsweise wann Rechner leer sein. Zum Glück fand ich dann noch ein paar Löcher im Gehäuse, durch die sich mit nur leichter Gewaltanwendung ein Vorhängeschloß zur Vermeidung einer kostenlosen Teilespende drücken ließ. Eine Diebstahlsicherung habe ich mit Spezialkleber angepappt. Kostet 45 Euro. Dazu dann wieder dieses herrlich nostalgische Windows, bekannt seit 1985, aber immer ergänzt um aktuelle Bugs und Sicherheitslücken, repariert mit Patches, die notfalls selbst gepatcht werden.

Die neuen 2,3-GHz-G5-Dual-Macs sind natürlich etwas schneller als die alten 1,8- GHz-G5-Dual-Kisten, die schon fast wieder zwei Jahre auf dem Buckel haben. Jedesmal, wenn ich eins von den Dingern, ob neu oder alt, durch die Gegend schleppen muß, frage ich mich, wieso Aluminium eigentlich als Leichtmetall bezeichnet wird. Die Gehäuse wiegen bestimmt fast doppelt soviel wie die der alten G4-Plastikeimer. Über das Mac OS 10.4- diese neuen 2,3-GHz-Macs laufen nicht mehr mit 10.3 -habe ich schon im letzten Mai gelästert (Blog-Archiv!), und besser ist es seitdem auch nicht geworden.

Die neuen 20"-Alu-Monitore sehen zwar auf den ersten Blick besser aus als die alten aus Kunststoff, die Seitenflächen aus weißem Plastik stören aber den hochwertigen Eindruck. Außerdem haben die Monitore neuerdings eine klobige externe Stromversorgung mit Netzteil. Und der Rechner läßt sich nicht mehr über den Monitor einschalten. Stattdessen muß man zum Betätigen des Knopfes am Rechner jedesmal unter dem Tisch verschwinden.

Mit dem Scrollrad der neuen Apple Mighty Mouse kann man quer scrollen. Dafür ist das Design in billig wirkendem weißem Sanitär-Plastik gegenüber den alten transparenten Mäusen ein Rückschritt. Wenn schon nicht in Alu, warum gibt es Mäuse und Keyboards nicht wie früher wenigstens auch in schwarz?

Doch genug der Kritik. Nicht mehr länger möchte ich über PCs zetern oder Macs meckern. Vielleicht kann ich im nächsten Blog über Linux lästern.

Glossar: Patch- Reparaturprogramm, das Fehler im Betriebssystem oder in anderen Programmen repariert. Kommt für Windows-Rechner meistens ganz schnell raus, wenn wegen des Systemfehlers die ersten 2-300 Millionen Rechner gehackt worden sind. Bei Linux und Mac OS manchmal schon vorher.

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16.1.2006
Wo bin ich?
Jedenfalls wieder da, und das schon seit einer Woche. Ich konnte nichts bloggen, weil ich erstmal die Verwüstungen der zwei betreuungsfreien Urlaubswochen im EDV-Zentrum beseitigen mußte. Hier ein heißer Tip an die PC-User: Wenn man den Stecker rauszieht, läuft die Kiste nicht mehr. Und wenn die Kiste trotz kräftigem Betätigen des Einschaltknopfes nicht angeht, ist das ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand anders den Stecker rausgezogen hat. Wobei die Motivation für solche Handlungen trotz längerer Erfahrung als psychiatrischer Betreuer des EDV-Zentrums für mich nicht nachvollziehbar ist.

Meine privaten Weihnachts- und Sylvesterfeiern haben jedenfalls planmäßig am 6.Januar geendet. Die Firmen, die mit den Aufräum- und Restaurierungsarbeiten beauftragt worden sind, werden wohl Ende Februar fertig sein.

Außerdem stapeln sich im Server-Raum einige neue Rechner. Meistens PCs. Zum Glück müssen nur zwei davon als Windows-Workstations dahinvegetieren, drei weiteren steht eine glanzvolle Karriere als Linux-Server für Mail, Web und Internetservices bevor.

Apple hat inzwischen einige neue Rechner mit Intel-Prozessoren vorgestellt. Die Firma hat aber offensichtlich Zweifel an der Power dieser Geräte: Die neuen Laptops heißen MacBook, nicht mehr PowerBook. IntelBook haben sie sich wohl aus Marketing-Sicherheitsgründen verkniffen. Auch der iMac bekommt schon einen Intel-Prozessor. Jetzt wissen wir endlich, wofür das i steht.

Ich schreibe dieses an einem PowerMac G5, der nun auch schon wieder vier Wochen auf dem Buckel hat. Er verfügt leider nur über zwei veraltete PowerPC-Prozessoren mit 2,3 GHz. Es ist schon deprimierend, wie einen der technische Fortschritt immer wieder überholt.

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22.12.2005
2003- Die überleben wollen
Vor eingen Jahren gab es die Scherzfrage, warum Windows 98 so heißt. Wegen des Erscheinungsjahrs? Antwort: "Nein, weil es zu 98% Mist ist!" In den letzten Tagen habe ich mich neben kollabierenden Laufwerken und der Dezimierung des Buffets bei einer Mitarbeiter-Verabschiedung hauptsächlich mit der Installation einer Fotoarchiv-Software auf einem Windows-2003-Server beschäftigt. Denken wir jetzt mal kurz über den entsprechenden Prozentsatz bei Windows 2003 nach. Das Programm ist fünf Jahre weiterentwickelt worden. Außerdem muß ein Server ja auch die Clients mitversorgen.

Der Rechner war ohne Betriebssystem geliefert worden. Leider konnte ich diese Chance, doch noch Linux zu installieren, nicht wahrnehmen, weil die Fotoarchiv-Software nur unter Fensters läuft. Nach der üblichen Windows-Installationsprozedur- sah schon schlecht aus, weil der Rechner offensichtlich seine Ethernetkarte nicht fand und deshalb fast die ganze Netzwerkkonfiguration übersprang- dann die erste Anmeldung: "Die Ausführungsverhinderung hat die Ausführung der folgenden Software geblockt: " " Hersteller: Microsoft." Ja, die Firma kenne ich. Ich ziehe ernsthaft in Erwägung, alles von denen zu blocken, aber dann fällt mir zum Glück doch noch ein, daß die ja das ganze System produziert haben. Also starte ich eine Ausführungsverhinderungsverhinderung. Soll sie sich doch selber blocken.

Nach einigen Kleinigkeiten wie dem Nachinstallieren der kompletten Netzwerk-Funktionen und dem Anleiern des Internet-Information-Service, dem Installieren des Anti-Virus-Programms, Anstöpseln des Servers ans Internet, Überreden der Firewall, überhaupt Netzwerkzugriffe zuzulassen, Updaten des Anti-Virus-Programms und dem Herunterladen der Systempatches von Microsoft kommt die Installation eines MS SQL-2000-Servers für die Fotoarchiv-Datenbank. Fehlermeldung: "Windows unterstützt diese Version von MS SQL-Server erst ab ServicePack 2." Eigentlich sollte man ja davon ausgehen, daß sich die Software nicht installieren läßt. Wenn man aber jetzt auf "Weiter" klickt, läuft die Installation ohne jedes Problem. Das ServicePack 4, damit der SQL-Server überhaupt läuft, kann man dann wieder aus dem Internet herunterladen.

So, jetzt noch die Anwendungßoftware für das Fotoarchiv. Zwei Programme. Laufen nicht richtig. Na gut, nochmal die Konfigurationsroutine aufrufen. Rebooten. Jetzt läuft gar nichts mehr. Na gut, dann nochmal den Dienst in der Systemverwaltung, der die Software anleiert, von Hand starten. "Der Dienst konnte nicht gestartet werden, weil die Abhängigkeitsdienste nicht gestartet worden oder zur Löschung vorgemerkt sind!" Alles klar. Bloß daß der SQL-Server natürlich läuft wie die Feuerwehr. Verstanden?! Genau: Das Aufrufen der Konfigurationsroutine des Fotoarchiv-Anwendungsprogramms verschrottet irgendwas im Betriebssystem. Damit der zugehörige Dienst wieder läuft, muß man die Software de- und dann wieder neu installieren. Danach kommt dann immer die Fehlermeldung: Could not connect to Database, obwohl der SQL-Server nach wie vor läuft wie die Feuerwehr. Zwanzig Neuinstallationen der Software später- der SQL-Server zeigt im Enterprise Manager trotz Neuinstallation und freigiebiger Verwendung eines Registry-Cleaners immer wieder nicht löschbare Rückstände der Anwendungs-Datenbank -komme ich auf die Idee, auf dem zweiten, dynamischen Laufwerk, das ich auf dem Rechner für das Fotoarchiv eingerichtet habe, einen Clean Install des SQL-Servers und der Anwendungßoftware zu machen, in dem dann meine generationenlangen Erfahrungen mit dem Dolmetschen zwischen dem SQL-Server und der Anwendungßoftware Verwendung finden können. Es läuft. Na ja, solange man wenigstens noch ein Laufwerk für einen Clean Install übrig hat...

Ich denke, es ist völlig klar, daß ich absolut urlaubsreif bin. Ich mache deshalb bis nächstes Jahr Urlaub und bin erst am 9.1.2005 wieder da. Über meinen Computer zuhause werde ich ein dekoratives Weihnachtsdeckchen drapieren, damit ich keinen Computer mehr sehen muß.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

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20.12.2005
GAU
Am 14. 12. fand ich morgens unter meiner Tür einen Zettel, "OpenBox geht nicht". Gleich auf meinem Rechner ausprobiert: War fein beobachtet, geht tatsächlich nicht. Also gleich rüber, Server rebooten. "Sie haben ein für Macintosh nicht lesbares Volume eingelegt! Löschen Ignorieren Auswerfen." Die Festplatte des Servers wird angezeigt, das Backup-Plattenlaufwerk, das seit gestern über FireWire an die OpenBox angeflanscht ist, wird angezeigt, die OpenBox nicht. Die Kontrolleuchte an der OpenBox flackert, das Laufwerk gibt klackende Geräusche von sich. Ich räume erstmal die CD mit der Backup-Software, die in den nächsten Tagen installiert werden sollte, weg und reboote nochmal. Keine Fehlermeldung mehr. Allerdings zeigt jetzt nicht einmal mehr das Festplatten-Dienstprogramm noch das OpenBox-Laufwerk an, das weiter vor sich hin knackt, mit der Kontrollampe blinzelt und sich weigert, irgendwas von den gespeicherten 800 Gigabyte herauszurücken.

Norton Utilities geht nicht, weil das Laufwerk auch in diesem Programm nicht mehr gefunden wird. Anstöpseln des Laufwerks an einen der Linux-Server bringt auch nichts. Normalerweise kann man ein noch irgendwie vorhandenes Dateisystem immer an ein Linux-System mounten. Knack, blinzel, keine Anzeige. Zwischendurch kommen Profeßoren, die ganz andere Probleme haben, vorbei, eine Studentin, deren eigene Festplatte verreckt ist, und die ersten Studierenden, die wegen des Verschwindens der OpenBox psychiatrisch betreut werden müssen. Einer davon wollte seine Daten für seine heute stattfindende Prüfung kopieren.

Nach reiflicher Überlegung entschließe ich mich zu einer Biopsie des Laufwerks. Wobei mich der Verdacht beschleicht, daß es sich möglicherweise eher um eine Sektion handelt. Schrauben auf, Hülle ab. Die haben auch nur mit Wasser gekocht: Das ist nicht eine Terabyte-, sondern sind vier 250-Gigabyte-Platten. Wahrscheinlich macht der Festplatten-Controller dem angeschlossenen Rechner vor, daß es sich um eine einzige Festplatte handelt. Entweder sind das intern vier separate Platten, von denen jede ein separates Dateisysten hat, oder es gibt ein verteiltes Dateisystem, bei dem Dateien im Extremfall über alle vier Platten geschmiert werden. Wenn also eine der vier Platten defekt ist, müßten in ersterem Fall die andern drei noch lesbar sein, im zweiten Fall nicht. Oder der Defekt hat die Daten auf allen Platten vermüllt.

Da die einzelnen Platten natürlich EIDE/ATA-Platten sind und meine Rechner entweder die neuen Macintosh-Festplattenanschlüße oder SCSI-Controller haben, muß ich mir für weitere Tests erstmal einen EIDE/ATA-kompatiblen Rechner basteln. Aus einem alten SCSI-PC den Controller rausfetzen, EIDE/ATA-Platte rein, Linux installieren. Ausgebaute Festplatten an den zweiten Stecker des zuständigen Festplattenkabels hängen. Liest sich alles relativ schnell, aber draußen ist es inzwischen seit längerer Zeit dunkel. Festplatte Nr.1: Wird zwar erkannt, läßt sich aber nicht mounten; kein bekanntes Dateisystem. Festplatte Nr.2: Der Rechner bootet nicht, Platte knackt. Offensichtlich ist das die defekte.

Natürlich habe ich dann am nächsten Tag die beiden anderen Platten geprüft. Mit demselben Ergebnis wie bei Platte 1. Dann habe ich die Platten noch in einen alten Mac G4 eingebaut. Sie wurden aber ebenfalls nicht erkannt und auch unter Norton Utilities gar nicht erst angezeigt. Um dann auch wirklich alle Möglichkeiten durchzuspielen, habe ich die drei Festplatten wieder an ihre alten Stecker im Laufwerk gestöpselt, statt der defekten Nr. 2 eine heile Festplatte aus einem alten Rechner eingesetzt und das ganze über FireWire an einen MacOS- 10.4-Rechner gehängt. Erwartungsgemäß wurde aber hier auch kein Laufwerk angezeigt.

Also: Mit den technischen Mitteln des EDV-Zentrums ist eine Datenrettung nicht möglich. Seit 1997 habe ich in diversen Predigten immer wieder verkündet, daß eine technische Plage über uns kommen kann und die Daten auf der OpenBox zerstören bis auf den letzten Ordner.

Die Finanzmittel für ein Backup-Laufwerk waren erst zum Ende dieses Jahres vorhanden. Daß die OpenBox in den letzten paar Tagen, wo ein solcher GAU überhaupt noch möglich war, kaputt gegangen ist, war extremes Pech. So ein Pech kann man aber bei der Nutzung technischer Einrichtungen nie völlig außchließen. Zum Beispiel kann im Extremfall bei einem Backup der Server abstürzen und dabei die Datenbestände auf dem Original- und dem Backup-Laufwerk verschrotten.

Und deshalb werde ich der Gefahr, mich zu wiederholen, unerschrocken ins Auge sehen: Fangt endlich an, euren Kram auf CDs zu brennen! Kauft Memory-Sticks!

Vielleicht schreibe ich dann nächstes Jahr zur Belohnung ein neues Weihnachtsgedicht.

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8.12.2005

Erleuchtung!
Nein, nicht von wegen Weihnachten als Zeit der Lichter und so. Ich habe aber auf der neuen Website, deren Flash-Version von allen Nutzern seit Monaten mit ständig steigender Spannung erwartet wird, gelesen, daß vom Zentrum für Medien eine Veranstaltung geplant ist: Es soll die zukünftige Computerausbildung ersonnen werden.

Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin auch der Meinung, daß es in der Zukunft eine Computer-Ausbildung geben sollte.

Eine wichtige Komponente ist dabei der chronologisch-didaktische Aufbau der Ausbildung. Zum Beispiel ist es besser, wenn Studierende, die Flash-Websites implementieren sollen, ihre Computer-Ausbildung erhalten, bevor sie mit den Websites anfangen.

Es hat sich gezeigt, daß eine autodidaktische Lehre häufig zu Fehleinschätzungen sowohl in Bezug auf die Kompetenz der Lehrenden als auch in Bezug auf die Ausbildungserfolge geführt hat. Der Anteil der autodidaktischen Lehre in der zukünftigen Computerausbildung sollte auf jeden Fall überdacht werden.

Ein weiterer Punkt wäre auch das didaktische Anwesenheitskriterium. Zum Beispiel scheint es bei den bereits bestehenden Programm-Kursen oftmals eine reziproke Proportionalität der Teilnehmerzahl sowohl zum Schwierigkeitsgrad der Inhalte als auch zur Anzahl der bereits abgehaltenen Semesterstunden zu geben. Andererseits müßte auch die Relation der didaktischen Qualität zu Null Bock der Studierenden quantitativ dargestellt und die Qualität gegebenenfalls verbessert werden.

Wichtig ist auch die didaktische Verbindung: Irgendwie gibt es zwischen dem Anfängerkurs und den Programm-Kursen eine inhaltliche Lücke. Was zum Beispiel dazu führt, daß Studierende nicht in der Lage sind, selber Server im Netzwerk zu finden. Erfolgreiche Flash-Programmierer wissen oft nicht, wie sie ihre Elaborate ins Web stellen können. Praktikanten beklagen sich, daß in ihrem Praktikumsbetrieb die Open Box nicht auf den Rechnern ist. Und Studierende mit gmx-Account halten mich für einen Idioten, wenn ich ihr Mail-Paßwort nicht ändern kann. Obwohl hacken bekanntlich illegal ist. Die restlichen zwölf Bände mit Beispielen aus der täglichen Praxis schreibe ich bei Gelegenheit.



Ich glaube allerdings, daß die in der Ankündigung angedeutete Beschränkung der Zielgruppe für die zukünftige Computer-Ausbildung auf KoDe und IDe nicht angebracht ist. Das Zentrum für Medien ist doch laut Strukturmodell für alle da, oder?

Denn lehrt mal schön.

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29.11.2005
Heute kein Blog
Ich würde ja bloggen, wenn irgendwas los wäre. Aber momentan tut sich überhaupt nichts. Vom Studienschwerpunkt Digitale Medien ist die Muthesius-Flash-Website angekündigt. Auf der NoFlash-Version steht schon seit Oktober "in einigen Wochen". Also muß ja bald mal was kommen. Solange bleibt aber nur die Vorfreude. Das heißeste Thema auf der Muthesius-Website unter "Aktuell" ist seit Tagen die verlängerte Öffnungszeit der Bibliothek. Die Lehrbeauftragten lehren so vor sich hin. Die Studierenden machen die Rechner kaputt, wie immer. Gestern fand ich einen vereinsamten Netzwerk-Stecker. Das zugehörige Kabel war am Computer komplett abgerißen worden. Sicher, eine beeindruckende physische Leistung und Demonstration von Doofheit, aber auch nichts, worüber man ein Blog zusammenkriegt.

Neue Rechner für die neuen Profs und meine neuen Server sind bestellt, aber großenteils noch nicht geliefert worden. Nein, wir werden am 24.12. keine Bescherung damit veranstalten. Und ein neues Weihnachtsgedicht ist mir auch noch nicht eingefallen. Vielleicht merkt es keiner, wenn ich die von 1999 als Weihnachtßeiten-Relaunch wiederhole. Im Hinblick auf den bevorstehenden Rechnungsschluß die Verwaltung darauf hinzuweisen, daß ich immer noch keinen Dienstwagen habe und einen Prospekt vom preiswerten neuen Aston-Martin-Einstiegsmodell einzureichen, bringt wohl auch nichts. Ich weiß wirklich nicht, was ich heute schreiben soll. Deshalb heute mal kein Blog.

22.11.2005
Jubiläum: 20 Jahre und zwei Tage Windows Denjenigen, die täglich damit arbeiten müssen, ist es wahrscheinlich sogar länger vorgekommen. Zwei herausragende Eigenschaften von Windows sind die Abwärtskompatibilität und die Kontinuität. Abwärtskompatibilität heißt, daß alte Programme und Treiber unter einem neuen Windows-System funktionieren oder auch nicht. Kontinuität zeigt sich bei Windows darin, daß es hinsichtlich der Sicherheit kontinuierlich Defizite aufweist.

Doch man sollte nicht vergessen, daß es viele Programme gab, die nur unter Windows einwandfrei liefen. Zum Beispiel Sober, Netsky oder Mydoom. Der positive Beitrag von Windows zur Weltkonjunktur ist nicht zu überschätzen. Man denke nur an die vielen Firmen, die Anti-Virus-Software produzieren. Außerdem hat die Notwendigkeit, sich regelmäßig einige Megabyte Windows-Sicherheitspatches herunterzuladen, höchstwahrscheinlich die Verbreitung von DSL-Anschlüssen maßgeblich gefördert und auf diese Weise auch den technischen Fortschritt beschleunigt.

Jede neue Windows-Version brauchte mehr Ressourcen als die vorige. Es entstand somit ein Druck auf die Hardware-Entwickler, immer schnellere Prozessoren und Rechnerkomponenten sowie größere Speichermodule zu entwickeln. Auch hier ein dankenswerter technischer Fortschritt, den dann besonders diejenigen nutzen konnten, die Linux auf ihrem PC installierten.

Windows hat unsere Kultur bereichert. Man denke nur an Wortschöpfungen wie "Ausnahmefehler", "ungültige Vorgänge", "Schutzfehler" und ähnliche Perlen der informationstechnologischen Fachsprache. Die Windows-Fehlermeldungen haben oft eine literarische Qualität, besonders für Anhänger des Dadaismus. Und der Bluescreen of Death ist und bleibt Kult. Da kann eine simple kernel panic anderer Systeme einfach nicht mithalten.

Die erste Version von Windows wurde von dreißig Mitarbeitern entwickelt. Die neueste Version angeblich von 2000. Daß davon nach wie vor dreißig mit der Programmierung, aber 1970 mit der Fehlersuche beschäftigt sind, ist nur Spekulation.

Wünschen wir ihnen, daß sie bei der neuesten Version erfolgreicher sind als bei den letzten.

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16.11.2005
Mehr künstliche Doofheit
Hatte ich doch im vorletzten Blog Autos erwähnt, die aufgrund von Anwendungen der Künstliche-Intelligenz-Forschung selbständig den richtigen Sicherheitsabstand einhalten können. Diese Autos können bei Bedarf sogar bis zum Stillstand herunterbremsen. Oder auch nicht: Eine große süddeutsche Autofirma, die das im Fernsehen vorführen wollte, mußte erleben, wie sich vor laufenden Kameras ihre gerade vorgestellten Spitzenmodelle erheblich kaltverformten. Angeblich hat Metall in den Testanlagen-Gebäudewänden die Radarsteuerung der Elektronik gestört.

Wie ist es bei solchen Unfällen eigentlich mit der Haftung? Es ist grob fahrlässig, jemanden das Auto fahren zu lassen, der keine Fahrerlaubnis besitzt. Die KI-Systeme haben doch gar keinen Führerschein!

Früher gab es in der Autoindustrie Versuche, einen jährlichen Modellwechsel zu etablieren. Man stelle sich mal vor, daß so ein KI-System nach Ablauf des Modellzyklus zur Belebung der Auto-Konjunktur dafür sorgt, daß die Karre Selbstmord begeht. Waren das am Ende schon Prototypen?

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08.11.2005
Aliens selbstgemacht
Ja, auch ich glotze hin und wieder auf nicht-digitale Monitore mit Antennenanschluß. Fernsehen heißt das, glaube ich. Gestern gab es etwas über extraterrestrische Lebensformen. Extraterrestrial- auf den Spuren der Aliens. Keine Science Fiction. Sondern anerkannte wissenschaft, die Exo-Biologie. Und ihre Forschungsergebniße in Computer-Animation.

Die dargestellte Exo-Biologie funktioniert folgendermaßen: Erst überlegt man sich mal, was für ein Stern einen exobiologisch brauchbaren Planeten haben könnte. Möglichst ein Stern, der nicht gleich nach ein paar Millionen Jährchen abgefackelt ist, also vorzugsweise ein gelber (Sonne) oder roter Zwergstern. Offensichtlich besteht in der Exo-Biologie ein zwingendes Postulat, daß Leben nur auf Kohlenstoffbasis mit Wasser in einer Sauerstoffatmosphäre möglich ist. Daraus ergeben sich dann die Parameter für den zu postulierenden Planeten. Aber halt! Das ist doch doof, wenn man einen erdähnlichen Planeten annimmt und die bewährte Evolution simuliert, kriegen wir doch am Ende bloß sowas ähnliches wie die langweiligen, großenteils erforschten terrestrischen Lebensformen. Na gut. Dann nehme man lieber einen roten oder gelben Doppelstern, und der hat dann einen Riesenplaneten. Und der kriegt dann einen Mond mit erdähnlicher Atmosphäre. Die wissenschaftler nannten ihn tatsächlich Blue Moon.

Ist zwar gravitations- und energiedynamisch nicht sehr stabil, aber was solls. Damit es nicht langweilig wird, verpaßt der wissenschaftler dem fiktiven erdähnlichen Trabanten außerdem eine besonders dichte Sauerstoff-Atmosphäre, fast so dicht wie Wasser. Jetzt wird ein ganz toller Urwald simuliert. Damit der größer und imposanter wird als die irdischen Bonsais, montiert der Exo-Biologe oben an die Bäume große organische Auffang-Behälter, die die bis zu 1000 Meter hohen Pflanzen von oben mit Wasser abfüllen- Wurzeln funktionieren nur bis 150 Meter Höhe. Außerdem sehen diese geheimnisvoll grünlich glitzernden runden, flachen Wasserbehälter in der Computeranimation echt toll aus und können auch als Blätter dienen. Photosynthese-Problem gelöst.

Und weil die Atmosphäre fast so dicht ist wie Wasser, kann man sich einige imposante fliegende Lebensformen ausdenken. Merkt hoffentlich keiner, daß die Luftwale aussehen wie verquollene Walhaie mit riesigen flügelförmigen Brustflossen. Sie fressen, wie originell, Tonnen von Luft-Plankton. Damit ein faszinierender Luftkampf simuliert werden kann, postuliert der Exo-Biologe fleischfressende Raubflieger. Als Kontrast zum Luftwal sind sie relativ klein. Damit genug davon da sind, um den armen Wal plattzumachen, postuliert er zusätzlich eine staatenbildende Lebensweise wie bei irdischen Killer-Hornißen. So, jetzt die Luftkampf-Simulation. Der Wal verliert. Um das sssst-platsch-Problem logisch zu umgehen und damit die Raubflieger auch wirklich was zu mampfen haben, läßt man den waidwunden Wal ganz langsam auf die Wasserbehälter des Urwalds niedergehen und nicht einfach abstürzen. Eindrucksvolle Freß-Szene. Danach noch Blitzschläge und Brände mit explodierenden Ballonpflanzen. Was wären die exakten wissenschaften ohne Computer-Animation!

Nach einer Werbepause wurde dann noch ein fiktiver roter Zwergstern mit einem fiktiven, nicht rotierenden Sauerstoff-Wasser-Planeten kreiert. Bei ganz bestimmten fiktiven Parametern läßt sich anhand einer Computersimulation wissenschaftlich exakt beweisen, daß das fiktive Wetter auf dem fiktiven Planeten in bestimmten Kontinentalbereichen Lebensformen zulassen könnte. Stoff für noch eine tolle Computer-Animation.

Zwischendurch immer wieder echte wissenschaftler, die glaubhaft versicherten, daß, falls ein den fiktiven Planeten ähnlicher existieren sollte, die Existenz von den dargestellten fiktiven Lebensformen ähnlichen Wesen wissenschaftlich gesehen durchaus denkbar sei.

Sehr wissenschaftlich. Was mich allerdings gestört hat, war, daß die meisten computeranimierten Lebensformen potthäßlich waren. Offensichtlich brauchen die Exo-Biologen interdisziplinäre Unterstützung: Ich fordere die Einrichtung eines Lehrstuhls für extraterrestrische Ästhetik und Alien-Design.

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27.10.2005
Künstliche Doofheit
Bekanntlich forscht ja jeder Informatiker, der etwas auf sich hält, zum Thema Künstliche Intelligenz. Diesen Forschungen verdanken wir Texterkennungs- und Übersetzungsprogramme, intelligente Raketengeschosse, die sich von allein ins Ziel lenken, und Autos, die automatisch einen korrekten Sicherheitsabstand einhalten. Der nächste Schritt sind dann Autos, die selbständig rechts ranfahren, wenn meins im Rückspiegel auftaucht.

Wesentlich spektakulärer, dabei aber auch deutlich enervierender, sind die Egebnisse auf dem Gebiet der künstlichen Doofheit. Speziell die Programmierer von Office-Programmen haben hier bahnbrechende Erfolge erzielt.

Da ich heute nachmittag mein Arbeitspensum ziemlich früh fertig hatte, kam ich auf die fatale Idee, mit dem nicht ganz billigen Tabellenverarbeitungsprogramm eines marktführenden amerikanischen Herstellers einen als pdf downloadbaren Belegungsplan der EDV-Zentrum-Arbeitsräume zu fabrizieren. Das ging genau so lange gut, bis ich die Uhrzeit 8.30 eingab und Enter drückte. Daraufhin erschien in der Tabellen-Zelle statt 8.30 Aug 30, weil das Programm selbständig und völlig ohne irgendeine von mir gemachte Voreinstellung aus der eingegebenen Uhrzeit den Monat August 1930 berechnet. Danach verbrachte ich einige anregende Minuten mit den üblichen Maßnahmen, Abstellen des Auto-Formats, Verschrotten der Normalvorlage, Verfluchen des Programm-Herstellers. Ohne Erfolg.

Macht aber nichts: Schließlich gibt es ja Open Source. Wollte ich schon lange mal ausprobieren. Back to the roots. Ich habe gehofft, daß Open-Source-Office noch nicht so mit Künstliche-Doofheit-Funktionen gespickt ist wie das kommerzielle Vorbild. Ich installierte zunächst das bis MacOS 10.3 geeignete OpenOffice, in der Annahme, daß es auch unter Mac OS10.4 läuft.

Es ließ sich installieren, aber nach dem Start kam eine Fehlermeldung, daß ab Zeile 252 furchtbare Dinge auf dem Rechner passieren.

Für OS10.4 fand ich ein eine andere Open-Source-Office-Version. Sie ließ sich installieren und starten wie das kommerzielle Konkurrenzprodukt. Dann fing ich an, meinen Belegungsplan einzugeben. 8.30, Enter. In der Zelle stand 1.08.1930. Damit steht fest: Wir sind umzingelt. Keine Rettung vor der Künstlichen Doofheit.

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26.10.2005
Tücken der Objekte
So, der Anfänger-Kurs ist durch. Wieder hat unser Lehrbeauftragter 70 neue Studierende zu Profis des Campus-Netzes gemacht. Hoffentlich. Falls nicht, soll es ja Donnerstags noch einen Fortgeschrittenen-Kurs geben. Beim Anfänger-Kurs sind leider beide Beamer des EDV-Zentrums verbraucht worden. Der eine ist wegen Ersatzteilmangel ein Totalschaden, für den anderen muß eine neue Birne besorgt werden. Kostet schlappe 460 Euro. Lieferzeit steht noch nicht fest. Bis dahin herrscht Finsternis.

Ein fast so tückisches Objekt wie die Beamer ist das neue Vorlesungsverzeichnis. Es ist nämlich getarnt. Heute freute ich mich darüber, daß die Hochschule mir einen schön dicken A5-Notizblock ins Postfach gelegt hat. An meinem Arbeitsplatz angekommen, ärgerte ich mich jedoch ein wenig, daß da sehr viele bereits bedruckte Seiten drin waren, die sich allerdings recht leicht herausreißen ließen. Während ich damit beschäftigt war, fiel mein Blick zufälllig auf das Deckblatt: Wintersemester 2005/2006 Vorlesungsverzeichnis! Ach so.

Inhaltlich ist sicher die Strukturierung unter den Lehrveranstaltungs-Hinweisen hervorzuheben. Hier folgen immer drei identische Fußzeilen:
Zeit..............................................................................................................................................
Ort...............................................................................................................................................
Beginn.........................................................................................................................................

Als Physiker halte ich es für einen wertvollen Ansatz, den Studierenden und sonstigen Lesern auf diese Weise mitzuteilen, daß die Lehrveranstaltungen gemäß der speziellen Relativitätstheorie als beobachtbare Ereignisse im üblichen vierdimensionalen, Einsteinschen Raum-Zeit-Kontinuum mit Orts- und Zeitkoordinate existieren. Auch die separate Feststellung des Vorhandenseins eines möglichen Schnittpunkts der Weltlinien der Beobachter mit dem singulären Ereignis "Beginn" ist wissenschaftlich durchaus angebracht.

Es bleibt zu hoffen, daß es noch gelingt, nicht nur die reine Existenz, sondern auch die Größen der raumzeitlichen Koordinaten der Ereignisse festzustellen. Die Heisenbergsche Unschärferelation ist für makroskopische Ereignisse nicht relevant. Also spricht quantenmechanisch eigentlich nichts dagegen.

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17.10.2005
Launch
Ein Computerspiel, bei dem man einen virtuellen Hund betreut, ist ein neuer Verkaufsschlager in Japan. Sozusagen eine Fortsetzung des Tamagotchi mit anderen Mitteln.

Das Schicksal der meisten Tamagotchis, die wohl spätestens irgendwann Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts dahingeschlichen sein dürften, teilt ab heute die 1999 publizierte Version der Muthesius-Website. Seit morgens, 9.50 Uhr, ist stattdessen eine neue Version unter muthesius.de sowie muthesius-kunsthochschule.de online. In Fachkreisen bezeichnet man das auch als Launch, nicht zu verwechseln mit einem Lunch. Wäre ja auch die falsche Uhrzeit gewesen. Ich habe einige Knöpfchen gedrückt und damit der Weltöffentlichkeit das neue Produkt des Studienschwerpunkts Digitale Medien/Intermedia, erstellt unter Mitwirkung einer Kieler Softwarefirma, zugänglich gemacht. Aus derselben Quelle stammt übrigens auch das neue Design des Webmailers. Für Connoisseurs ist in den nächsten Wochen eine Flash-Version der neuen Website angekündigt.

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7.10.2005
Identitäten
Als ich heute in der Mittagspause auf eine Wetter-Seite surfte, um herauszufinden, ob es nächste Woche schon schneit, brüllte mich eine Anzeige an: "Du bist Ludwig van Beethoven!" Ich habe sofort in meinem Ausweis nachgesehen, aber es stimmt nicht. Eigentlich ist das auch besser, immerhin hat uns der gute van Beethoven ja bereits 1827 verlassen, um Harfe zu dirigieren. Daß er, wie in der Anzeige dargestellt, in ein Mikrofon gegrölt und dafür massenweise güldene Schallplatten bekommen hat, war mir neu. Wahrscheinlich hat er zuammen mit dem Altrocker Haydn noch ein paar inzwischen verschollene Sinfonien gejammt. Man lernt im Web doch täglich dazu. Die Anzeige gehört, wie ich später erfahren habe, zu einer Werbekampagne, die im Auftrag einer Stiftung Optimismus und Aufbruchsstimmung verbreiten soll. Bekanntlich war Beethoven depressiv, krank, taub und pleite. Als ich nochmal nachsah, um auch alles richtig zu zitieren, hieß es plötzlich: "Du bist Johann Wolfgang von Goethe!" Na also: Nicht mehr depressiv, krank, taub und pleite. Allerdings trotzdem seit 173 Jahren tot. Immerhin fünf weniger als Beethoven. Das erfüllt mich mit Optimismus und Aufbruchsstimmung.

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28.9.2005
Iiiiiiiiietsch! oder: Die Vollbremsung
Ja, es ist immer noch vorlesungsfrei, Saure-Gurken-Zeit, tote Hose. Was aber natürlich nicht heißt, daß in den studentischen Arbeitsräumen des EDV-Zentrums keine Rechner kaputt gemacht werden. Was für Formel-1-Ferrari die angezogene Handbremse, ist für Mac OS X die Schrift-Verwaltung. Zumindest wenn, wie es auf immer mehr Rechnern der Fall ist, intelligenzmäßig möglicherweise nicht zu den stark überprivilegierten Bevölkerungsteilen gehörende Möchtegern-Typografie-Vollprofis auf die Idee kommen, sämtliche auf der OpenBox lagernden Schriften in den Ordner Benutzer/Mac/Library/Fonts zu verklappen, um sich die Arbeit zu sparen, einzelne Schriften auszusuchen.

Ich habe das gemerkt, als ich während der Installation von VectorWorks11 teilweise fünf Minuten warten mußte, bis die Rechner überhaupt hochgefahren waren. Das kommt davon, wenn das Betriebssystem erstmal 2900 Schriften laden muß. Es ist auch zu beobachten, daß Programme bei einer solchen Anzahl installierter Schriften gar nicht mehr starten oder zumindest langsam laufen und besonders gerne abstürzen.

Ich werde deshalb auf Rechnern, die verdächtig lange zum Hochfahren brauchen, routinemäßig den Ordner Benutzer/Mac/Library/Fonts leermachen. Daß User selbständig nicht mehr gebrauchte Schriften löschen, wage ich nicht zu hoffen.

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13.9.2005
Neue Kurstermine und Lebenshilfe
Zum 17.10 können wir etwa 80 neue Studierende an der Muthesius Kunsthochschule begrüßen. Unserem Bildungsauftrag gemäß fängt gleich am 18.10. um 10.00 im EDV-Zentrum der Computer-Einführungs-Kurs an. Wegen der zu erwartenden vielen TeilnehmerInnen wird der Kurs vom 18. bis 21. und vom 25. bis 26.10. stattfinden. Danach gibt es dann jeden Donnerstag einen Aufbau-Kurs. Näheres dazu unter "kurse", sobald bekannt.

Lebenshilfe- neben der vorletzte Woche wieder angelaufenen psychiatrischen Betreuung der EDV-Nutzer -möchte ich heute vor allem zum Thema Kraftstoff sparen geben. Wir alle schütten ja inzwischen an der Tankstelle bis zum Dispo, und ich denke, es ist an der Zeit, den ausufernden Sülz-Publikationen zu diesem Thema einige wirklich konkrete, kompetent vermittelte Informationen entgegen zu stellen. Da ich aber als Diplom-Physiker mit Schwerpunkt Kern- und Elementarteilchenphysik mehr von Nuklearenergie verstehe, habe ich Prof.h.c.Dr.h.c.Ing.h.c. Igor Stanislaus Schrottky, früher Versuchsleiter einer bedeutenden westrussischen Autofabrik, jetzt in leitender Position in der Mineralölindustrie und als Consultant für das Bundesamt für ökologisches Grundlagenwissen (BAföG) tätig, als Berater hinzugezogen. Er faßt für uns die verwirrend vielen und oft etwas unklaren Ratschläge zum Sprit sparen verständlich und praktisch nachvollziehbar zusammen. Ich weiß gar nicht, wie diese wertvolle Beratung auf dem Spottplatz gelandet ist........

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5.9.2005
Wieder da! Hallo! Ja, ich bins. Letzte Woche wieder aus dem Urlaub aufgetaucht. Und wie wars? Drei Wochen Regen. Deshalb mußte ich ja aus dem Urlaub wieder auftauchen: Weil ich im Urlaub abgesoffen bin. Immerhin verfolgten mich die Wassermassen wenigstens nicht bis ins Wohnzimmer, wie es in anderen Gegenden passiert ist. Typisch auch, daß pünktlich zum Ende meines Urlaubs dieses Dings wieder aufgetaucht ist, wie heißt das denn doch gleich, lange nicht mehr gesehen, ach ja: Sonne. Heute bis 27 Grad. Mal ne Abwechslung zum Urlaubs-Hagel.

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29.7.2005
Sensation: Nessie....
...im Einfelder See untergetaucht! Jedenfalls erkläre ich es mir so, daß ich Nessie beim Vorbeifahren nicht gesehen habe. Da ich in den letzten Tagen Käfer gefahren bin, kann es natürlich auch sein, daß das Ungeheuer vor dem Motoren-Geräusch wieder zum Loch Ness geflohen ist.

Immerhin ist es mir gestern gelungen, den von Studierenden so brutal hingemachten Plotter wieder zu reanimieren. Der Einbau eines 90 € teuren Ersatzteils hat aber nicht ausgereicht. Vielmehr durfte ich noch etwa 20 Quadratzentimeter tintentriefendes Papier aus der Tinten-Service-Einheit herausangeln und diverse filigrane, tintentriefende Plastikteile, die nach dem Kontakt mit dem abgefetzten Papier l&uauml;ssig in der Gegend herumhingen, wieder originalgetreu montieren. Hoffentlich hält das eine Weile: Es sieht nämlich so aus, als ob zum Austausch der Ink-Service-Station, deren lädiertes Innenleben ich heute verarztet habe, der ganze Plotter zerlegt werden müßte. Außerdem sind die erst wenige Tage bis zwei Wochen alten Druckköpfe ebenfalls schon wieder hin; die beiden, die ich nicht auf Lager hatte, werden nächste Woche von meinem Urlaubsvertreter ausgetauscht.

Vorgestern beschwerte sich ein Student über Papierstaus im Schwarz-Weiß-Drucker. Kein Wunder: Die Heiz-Einheit sieht aus, als ob jemand Schmirgelpapier durchgejagt hat. Aber das ist ja nichts, was man nicht mit einem Ersatzteil für 200 € wieder hinkriegen kann.

Nach meinem Urlaub vom 1. bis 30. August. Solange gibt es auch kein Blog. Ätsch!

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22.7.2005
Saure-Gurken-Zeit
Und warum gab es eine Woche lang kein Blog? Weil inzwischen Semesterferien sind. Genau wie die Zeitungsschreiber habe ich das Problem, daß im Sommer nichts mehr passiert. Nach der Sublimation der Profs und Studis in den Urlaubszustand.

Na gut, die Studis haben es am letzten Tag des Semesters noch geschafft, den Plotter platt zu machen. Ich mußte außerdem einen Kubikmeter Müll wegräumen, den die lieben Kleinen im EDV-Zentrum hinterlassen haben, weil sie das schwere Papier mit ihren kleinen Patschhändchen noch nicht selbst zur Mülltonne tragen können. Und die Webdesigner haben nach ihren nunmehr siebenmonatigen Forschungen an der neuen Website gestern festgestellt, daß sie einen neuen Mailserver brauchen. Was mich nach dem Eintrag des Servers beim DENIC sicher noch mindestens zehn Minuten Arbeit kosten wird.

Außerdem habe ich die sonst fürs Bloggen verbratenen Mittagspausen genutzt, um die während Einblick-Ausblick leider viel zu wenig beachtete Podiumsdiskussion zwischen Hinnerk-Maria Käsewitz, dem bereits aus der EDV-Zentrum-Künstlerbiografie bekannten weltberühmten Webdesigner und Internet-Künstler, und dem ebenso renommierten Medienwissenschaftler und -historiker Prof. Dr.Dr. habil. Gandalf Mackenstrunz, der bei uns bereits zum Thema "500 Millionen Jahre Neue Medien" publiziert hat, der Nachwelt zu überliefern. Die profunden Erkenntnisse zum Thema Webdesign von der Antike bis zur Neuzeit dieser beiden Koryphäen werden spätestens ab Mittwoch (27.7.) auf dem Spottplatz zu finden sein.

Und weil mir immer noch nichts für dieses Blog einfällt, werde ich beim Nachhausefahren mal aus dem Fenster sehen. Vielleicht taucht ja Nessie aus dem Einfelder See auf.

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12.7.2005
Kunst!
Mit einiger Verblüffung, aber auch Anerkennung stelle ich fest, daß schon vor Konstituierung des Studienschwerpunktes Interior Design bereits Studierende aus eigenem Antrieb umfangreiche, interdisziplinäre eigene Kunst-Projekte in diesem Fach ins Leben rufen. Und der Standort dieser Projekte ist das EDV-Zentrum.

Neben mehreren kleinen, höchstens quadratmetergroßen und relativ flachen, in ihrer etwas l&uauml;ssig-trashigen Art wie zufällig wirkenden Rauminstallationen fällt vor allem ein ähnliches, aber expressiv-extendiertes Objekt im hinteren Arbeitsraum ins Auge. Um eine Basis, die in einer früheren, unbedeutenderen Phase ihrer Existenz ein Tisch an der vorderen Wand gewesen sein mag, gruppieren sich in einer nur auf den ersten Blick wie ungeplant wirkenden, in Wirklichkeit aber gezielt sedimentierenden Anlage von etwa einem Meter Höhe meist rechteckige Zellulosederivat-Applikationen verschiedener Größe, die mit stochastisch verteilten, teilweise flächendeckenden Farbmustern bedeckt sind. Offensichtlich aus dem bewußt daneben gruppierten Großflächendrucker stammend, transzendieren die Bestandteile der Rauminstallation fast schon im Augenblick ihrer Schaffung die dröge Existenz als zweidimensionales, bedrucktes Papier und werden Kunst. Manche nur wie einfach dahingeworfen, andere vorher scheinbar achtlos zerknüllt, doch insgesamt eine interdisziplinäre, zielgerichtete Anstrengung, ein wirklich bedeutendes Kunstwerk zu schaffen, das dem Betrachter einen tiefen Einblick in die Vergeblichkeit des menschlichen Schaffens gibt.

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7.7.2005
Time is on my side
Ja, endlich mal Zeit, das Blog von Dienstag einzustellen und noch ein paar Sachen für heute abzulassen. Glücklicherweise hat die Polizei ja endlich die verkehrsbehindernden Schleicher vom Cannonball-Rennen von den schleswig-holsteinischen Straßen entfernt, sodaß wir jetzt alle wieder im normalen Tempo zur Arbeit fahren können. Die gesparte Zeit kommt natürlich der Arbeit zugute. War auch eine prima Idee, heute in Kiel alle Ampeln auszuschalten.

Seit ungefähr einer Woche haben viele Fensters-XP- und 2000-Rechner und ein oder zwei Macs Probleme, ins Internet zu kommen. Ich hatte zunächst angenommen, daß der Zugriff auf den regulären DHCP-Server gestört ist und die Rechner sich selbst private Adressen zuteilen. Zur Zeit fungiert ja der eigentlich nicht dafür gedachte neue Webserver als DHCP-Server und LAN-Router, weil der Zentrale Haushalts- und Planungsausschuß nonchalant sämtliche dringend notwendigen EDV-Beschaffungen abgelehnt hat. In Wirklichkeit routet und DHCPeht der Webserver aber einwandfrei, nur: Er hat Konkurrenz! Wobei mir noch nicht klar ist, ob es sich um die technische Fehlfunktion von Rechnern oder die geistige Fehlfunktion von Nutzern beim Konfigurieren ihrer Computer handelt. In der Hochschule hängen mindestens zwei mir noch unbekannte Rechner am Netz , die einen eigenen DHCP-Service laufen lassen. Da diese Rechner aber die so großzügig vergebenen Adressen nicht routen, haben die Rechner, die von ihnen so freundlich mit unbrauchbaren Adressdaten versorgt werden, keinen Internetanschluß. Die Hardware-Adresse eines der beiden Rechner ist bereits identifiziert. Ich überlege noch, wie ich den Standort herausfinden kann, ohne sämtliche Rechner im Netz zu filzen oder es gerade jetzt, während der Diplompräsentationen und Einblick-Ausblick segmentweise abzuschalten. Aber mir wird schon noch etwas einfallen. Siehe Überschrift.

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5.7.2005
Nachschub
Ja, ich weiß: Ihr braucht den Stoff. Und als Pate des EDV-Zentrums habe ich dem Zwischenhändler ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte. Die bewußte Substanz befindet sich bereits im Vertriebskanal und steht für euch, die User, zum Konsum bereit. Schon heute könnt ihr euch weiter euren Druck geben.

Was für Stoff? Natürlich der magentafarbene Toner für den Farblaserdrucker. Diesmal war die Kartusche schon nach einer Woche fast leer. Angezeigt wird das erst, wenn noch so ab 1200 Seiten drin sind, und beim derzeitigen Verbrauch reicht der Toner dann keine zwei Tage mehr. Mir war bereits Anfang letzter Woche gesagt worden, daß fast alle Diplome gedruckt seien, und ich hatte nicht damit gerechnet, daß weiterhin 600 Seiten pro Tag durchlaufen.

"If you take some more of those, you will get an overdose." Sangen schon die Stones 1968 oder so. Bin mal gespannt, wie lange sich die Hochschule die Überdosis Toner noch geben kann. Vor allem, weil ein Großteil der Ausdrucke sofort in den Mülleimer wandert. Durch gezielte Verbreitung von Erleuchtung zum Thema Farbkalibrierung, Druckqualität, Druckvoreinstellungen in Anwendungsprogrammen etc., etc. in Lehrveranstaltungen wäre es sicher möglich, die Müllrate erheblich zu senken und vielleicht sogar die Einführung eines Bezahlsystems zu vermeiden.

Es scheint aber besonders für die Studierenden einfacher zu sein, den bei Druck-Versuchen produzierten Müll einer angeblich nicht funktionierenden Technik anzulasten, als entsprechende Lehrveranstaltungen zu verlangen. Wie ich zufällig beobachten konnte, werden mangelhafte Druckergebnisse gegenüber ProfessorInnen mit mangelhafter Technologie des EDV-Zentrums gerechtfertigt.

Die komplette Drucklegung eines Werkes nimmt in der Regel folgenden Verlauf: Am heimischen, unkalibrierten Monitor wird mit sicherem Geschmack eine Datei mit völlig beliebigen Farben erstellt. In seltenen Fällen wird die Datei per Hand so optimiert, daß sie auf dem heimischen 135-€-Farbdrucker einigermaßen korrekt dargestellt wird, wenn man die Augen etwas zukneift und Optimist ist. Danach wird die fertige Datei per CD ins EDV-Zentrum verschleppt und auf einem nichtsahnenden PowerMac G5 geöffnet. Hier wird dann im passenden Anwendungsprogramm ohne weitere Änderung der Voreinstellungen auf "Drucken" geklickt. Entweder ist der richtige Drucker, meistens der Color LaserJet 5500, eingestellt oder nicht. Falls nicht, kann es schon mal vorkommen, daß ein entsetzter anderer Student auf seiner Plotter-Rolle auf 20 Meter Länge typografische A3-Ausdrucke wiederfindet. "Ich schicke immer und immer wieder ab und dieser Scheiß-Color-LaserJet druckt nicht." Dann war im Druckmenue leider der Plotter gewählt. Der steht dann im Nebenraum und druckt und druckt, wenn Papier drin ist. Oder später, sobald jemand Papier reintut, falls die Druckwarteschlange aktiviert ist, was sie nicht sein soll, aber Knöpfe sind zum Drücken da. Außerdem lauert da noch der Schwarz-Weiß-Drucker mit eher blassen Farbausdrucken.

Doch selbst, falls diese Klippe willentlich oder zufällig umschifft worden ist, haben die meisten Anwendungsprogramme noch Dutzende von Einstellmöglichkeiten, vom Papierformat bis zur Farbdarstellung. Bei den meisten Ausdrucken hängt deshalb das Druckergebnis davon ab, was die Generationen von Vorgängern eingestellt haben, oder welche mehr oder minder unbrauchbaren Standardeinstellungen das Anwendungsprogramm hat. Selbst wenn eigene Versuche zu den Druckeinstellungen unternommen werden, sind diese aufgrund eines gewissen Mangels an Kenntnissen, der mir wiederum auf leichte Defizite der Lehrveranstaltungen hinzudeuten scheint, oftmals nicht von Erfolg gekrönt.

Es gibt viele verschiedene Wege, dafür zu sorgen, daß Grafiken in schlechter Farbqualität, schwarz-weiß oder gar nicht ausgedruckt werden. Sie werden alle genutzt. Umgekehrt können aber auch Schwarz-Weiß-Grafiken oder Grautöne mit den entsprechenden Voreinstellungen einen hübschen, leider meist nicht erwünschten Buntstich bekommen. In vielen Programmen ist übrigens die Standardeinstellung "Graustufen aus CMYK zusammensetzen" oder "Farbe als Graustufen drucken", sodaß ein Zurücksetzen der Druckeinstellungen auf den Fabrikstandard nichts bringt. Manche Programme verwenden auch als Standard den generischen Druckertreiber "Allgemein schwarz-weiß" oder so; man kann sich die Ergebnisse beim Ausdruck einer farbigen Datei damit vielleicht vorstellen. Kommentar der User: "Scheiß-Drucker."

Ich denke, es ist klar, daß bei dieser oftmals zufälligen Ansteuerung der Drucker eine Farbkalibrierung, nach der oftmals etwas barsch gefragt wird, nichts bringen würde. Allein schon die Tatsache, daß beim Erstellen der Dokumente beliebige Farben verwendet werden, verhindert das. Eine Farbkalibrierung dient einerseits dazu, festzustellen, welche Monitorfarben der Drucker echt darstellen kann, und andererseits erlaubt eine Kalibrierungssoftware normalerweise auch zusätzlich, eine Korrektur für die nicht echt druckbaren Farben festzulegen, und diese Farbdarstellungen dann in einem Profil zusammenzufassen, das den großen Farbraum der Monitorfarben sozusagen in den wesentlich kleineren Farbraum, den der Drucker mit seinem CMYK-Toner darstellen kann, übersetzt. Und wenn dieses Profil nicht im gesamten Produktionsprozeß ab der Erstellung der Datei, insbesondere der Grafiken, benutzt wird, kann man sich das Farbmanagement in die Haare schmieren. Es aber keinesfalls möglich, einen Drucker dazu zu bringen, beliebige Monitorfarben echt wiederzugeben. Auch bei einem kalibrierten Drucker werden die meisten Monitorfarben nur mit einem Korrekturfaktor dargestellt. Und deswegen habe ich es mir auch geschenkt, mit einem 2000 € teuren Spektrophotometer durchs EDV-Zentrum zu latschen und den Laden zu kalibrieren. Zufälllig gewählte Farben kommen zufällig aus dem Drucker, egal, ob ich ein Spektrophotometer in der Schublade habe. Habe ich übrigens nicht, weil ich ja meine gesamten Lehrmittel für Toner ausgeben darf. So, jetzt reichts erstmal. Die restlichen dreißig Kapitel übers Drucken kommen, sobald ich einen Verleger gefunden habe.

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27.6.2005
Und tschüß....
....sagte das internet. Irgendwann am Wochenende verkrümelte sich die Muthesius-Kunsthochschule aus dem Cyberspace. Das ist ein wirklich toller Montagmorgen: Nanu, keine Mails? Nicht mal Spam? Mal den Browser aufmachen. "Die Website muthesius-edvzentrum.de konnte nicht geladen werden, weil der Server nicht gefunden wurde!" Rüber in den Server-Raum, nee, sie sind noch da und serven, Web- und Mailserver. Also funktioniert der Internetanschluß nicht. Dadurch kommen wir nicht an die Nameserver der Christian-Albrechts-Universität und finden nicht einmal die eigenen Webserver. Na gut, erst mal zurück und Pings abschicken, um zu sehen, was vom Netz noch übrig ist. Der zentrale Router, über den sämtliche Verbindungen laufen, meldet sich nicht. Ich habe es doch gesagt: Lieber drei einzelne, einen für jedes Netzwerksegment, hinstellen. Und nun ist das Ding im Eimer und nichts geht mehr.

Das Hauptgebäude, in dem der Große Kosmische Universalrouter Für Absolut Alles (GKURFAA) steht, ist so etwa 200 m vom EDV-Zentrum entfernt. Hört sich nicht nach viel an, aber wenn man fünfmal hin und her latscht, sind das schon zwei Kilometer. Zunächst beantworte ich noch einige Anrufe von Nutzern, die mich darüber informieren, daß das Internet nicht geht. Ohne diese wertvollen Informationen würde ich das wahrscheinlich nie merken und die Muthesius Kunsthochschule hätte monatelang keinen Internetanschluß. Viele Anrufer erklären ausführlich, warum sie auf das Internet angewiesen sind und verlangen neben einer tiefschürfenden Fehlerdiagnose, die allerdings in den meisten Fällen nicht verstanden wird, eine minutengenaue Prognose, wann es denn wieder funktioniert. Besonders nett ist es, daß bei Ausfällen immer wieder Anrufer dabei sind, die Sprüche von sich geben wie "Es ist mir egal, daß die ganze Hochschule kein internet hat, sorgen Sie doch erstmal dafür, daß ich wieder Mails bekomme!" Ich mache mich nach weniger als fünfzig Anrufen auf den Weg zum Großen Kosmischen Universalrouter Für Absolut Alles. Unterwegs werde ich von mehreren Leuten informiert, daß das Internet nicht funktioniert. In der Bibliothek, wo ich für mich völlig überraschend informiert werde, daß das Internet nicht funktioniert, hole ich mir den Schlüssel für den Schaltschrank,der in der Diathek steht. Okay, nichts zu sehen. Jetzt ist normalerweise der Zeitpunkt, wo man das dienstliche Laptop an den Konsoleneingang des Routers anschließt und den Status ausliest. Da mir kein dienstliches Laptop vergönnt ist, fällt dieser Teil der Diagnose flach.

Stattdessen begebe ich mich ins nächste Stockwerk. Hier steht ein nur leicht angegammelter Linux-Rechner mit zwei Netzwerk-Interfaces. Solange der Router streikt, kann dieser Rechner ja ein wenig routen, die Funk-Leitung nach draußen stöpsele ich direkt ans lokale Netz. Während ich daran arbeite, bekomme ich von mehreren Leuten die hochbrisante Information, daß das internet nicht funktioniert. Noch mal eben im EDV-Zentrum die notwendige IP-Adresse nachgesehen, dann ein Dreiviertelstündchen den altersschwachen Rechner zum routen überredet. So, damit ist immerhin der größte Teil der Hochschule wieder online. Fragt sich nur, wie ich jetzt die Liegenschaft Legienstraße und die Verwaltung routen lasse. Nachdem ich wieder im EDV-Zentrum eingetroffen bin und mich ein Insasse der Liegenschaft Legienstraße informiert hat, daß das Internet nicht funktioniert, komme ich zu dem Schluß, daß ich mir die etwas bizarre Konfiguration mit dem Großen Kosmischen Universalrouter Für Absolut Alles und den Zugangsroutern des Landesdatennetzes, die nicht von mir ist, nocheinmal ansehen muß, bevor ich Ersatz-Geräte ins Netz hänge, die ich gerade aus meinen Regalen hervorgekramt habe. Wieder ins Hauptgebäude in die Diathek, Schaltschrank auf. Also, vom GKURFAA gehen unter anderem von zwei Ethernet-Anschlüssen je eine Strippe zum Switch. Vom Switch eine zum Verteiler ein Stock höher. Alles in Ordnung: Die millimetergroßen Kontrollampen am Switch sind grün. Uplink, Port fünf, sieben, acht. Acht? Drei Strippen dran, vier Lampen grün?? Hat sich etwa trotz heuchlerisch grüner Lampen der Switch verabschiedet? Doch. Es war nicht der Große Kosmische Universalrouter Für Absolut Alles. Sondern der dämliche Switch, der den Router mit dem lokalen Netz verbindet und sich pflichtvergessen aufgehängt hat, sodaß der Router nicht mehr am Netz ist. Was man aber nur an der zusätzlichen, flackernden Kontrollampe von einem Millimeter Durchmesser erkennt.

An einer Stelle wie dieser hört man in amerikanischen Fernsehprogrammen meistens einen Piepton. Also: Dauer-Piepton (5 Minuten). So. Das mußte einfach mal gesagt werden. Falls Exemplare der Dia-Sammlung, die in diesem Raum aufbewahrt wird, davon schwarz geworden sein sollten, ist das ein unvermeidbarer Kollateralschaden. Den Switch resetten, zum Verteiler oben gehen, den Ersatz-Linux-Router abhängen, mit dem alten Fileserver den Internetanschluß testen: Geht wieder. Um eine bessere Ausfallsicherheit zu bekommen, weil der alte es mit seinem internen Kurzschluß wohl nicht mehr lange macht, habe ich einen neuen Switch bestellt. Mit größeren Kontrolleuchten.

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24.6.2005
More humanity to others!
So, ich habe noch einiges andere zum Ablästern, aber das vielleicht im nächsten Blog. Was das beste aller bis jetzt getesteten Mac-Linuxe angeht, hier die sicher schon heftig ersehnte Fortsetzung.

Ubuntu hat eine ähnliche User-Verwaltung wie Mac OS. Der Administrator darf sich aber nicht an der graphischen Benutzeroberfläche anmelden. Stattdessen kommt bei jedem Eingriff eines Normal-Users ins System eine Abfrage des Administrator-Paßworts. Das wird von beiden Herstellern als Sicherheits-Gewinn angepriesen, weil ein allmächtiger Administrator nicht versehentlich alles kaputt machen kann- es sei denn, er gibt auch noch versehentlich sein Paßwort ein -aber in der Praxis nervt das nur wegen der bei Installationen und Systemeinstellungen dauernd auftauchenden Paßwort-Abfragen. Hier also meine Forderungen: Back to the root- account! Hartz IV für Systemadministratoren, die so doof sind, dauernd ihr System zu löschen!

Was gleich bei den ersten Schritten auffällt, ist, daß es beim Mac keinen Linux-Speed-Bump gibt. Während ein alter PC mit Linux meist merkbar besser läuft als mit Fensters, bleibt der alte iMac DV ein lahmer Hund, egal ob mit Mac OS X oder ubuntu.

Zwei Fehler im Zusammenspiel der Hardware mit dem System fallen unangenehm auf. Zum einen sieht die Farbe der Schreibtischoberfläche nicht sandbeige-hellbraun-afrikanisch aus, sondern erinnert eher an die Hautfarbe des langjährigen Insassen eines Pharaonengrabes. Es gibt nämlich im Gegensatz zu Mac OS X keine Software, um die Bildschirmhelligkeit einzustellen; einen Hardware-Regler hat der iMac aber nicht. Und es war Finsternis über dem Monitor.

Außerdem erfordern einige Arbeitsschritte laut Gebrauchsanweisung die Verwendung einer Mehr-Tasten-Maus. Wenn man keine hat, hilft es im Gegensatz zu Mac OS X nicht, ctrl oder eine andere Taste zu drücken; es läßt sich kein Kontext-Menue aufrufen.

Ob der Gnome-Desktop von ubuntu übersichtlicher und logischer als Windows ist, ist bis zu einem gewissen Grad auch Geschmackssache. Er ist auf jeden Fall einfacher strukturiert. Allerdings ertappe ich mich immer wieder dabei, an den unteren Rand des Desktops zu klicken: Hier öffnet sich kein Dock; Programme sind nur über die Menueleiste am oberen Rand des Monitors, größtenteils nur über Textmenues aufrufbar. Das Benutzer-Interface ist also etwa so wie das von Windows, hat aber nicht die Vorteile von Mac OS X. Mitgeliefert werden die Anwendungen OpenOffice und Gimp, ersteres entspricht funktional einem etwas abgespeckten Microsoft Office, letzteres ähnelt Photoshop. Nur gibt es beides auch für Mac OS X.

Linux hat Windows die bessere Sicherheit voraus. Es sind derzeit keine Linux-Viren bekannt. Spyware, Adware und Würmer funktionieren gleichfalls nicht unter Linux. Wenn man also kein Fan des Microsoft-Designs ist und außerdem genug Ahnung hat, um bei Bedarf die mit kostenloser OpenSource-Software wie OpenOffice oder Gimp erstellten Arbeitsergebnisse in die Windows- oder Mac-Welt zu portieren, spricht einiges für einen PC mit Linux. Den Sicherheitsvorsprung vor Windows hat das BSD-Unix-basierte Mac OS aber auch. Open-Source-Software wie OpenOffice und Gimp ist auch in Mac-Versionen verfügbar. Und die Mac-OS-Benutzeroberfläche hat nützliche Zusatzfunktionen. Für jemanden, der Mac OS X mit seinem Rechner geliefert und damit umsonst bekommen hat, gibt es eigentlich keinen Grund zum Umsteigen. Hier sind also die Linux-Entwickler gefordert, es besser zu machen. Eine Alternative auf Mac wäre ein Linux wie ubuntu derzeit nur für Leute, die die 139 € für ein neues Mac OS sparen und außerdem kostenlose Open-Source-Software nutzen wollen. Die müssen sich aber darüber klar sein, daß die Sache wohl nur mit einem vga-Monitor mit externer Helligkeits- und Kontrasteinstellung sowie einer Mehr-Tasten-Maus richtig funktioniert und daß das System eher aussieht wie Windows als Mac OS. Windows- oder Mac-Standardsoftware läuft darauf übrigens nicht. Ich hoffe, das ist eine faire und humane Beurteilung von ubuntu.

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22.6. 2005
Humanity to others!
Das ist das Motto der ubuntu community, die unter www.ubuntu.com nebst einer PC-Linux-Distribution auch eine für Macs anbietet. Umsonst. Sehr human. Zum Downloaden. Mal sehen, ob die Nutzung auch human ist. Wenn man den Rechner (iMac DV Baujahr 2000, 400 MHz) mit der frisch gebrannten CD startet, erscheint ein Installationsmenue, das den Linux-Nutzer an alte Zeiten erinnert; es hat eine nicht grafische Benutzeroberfläche wie yast1 oder der erste Teil der Windoows-Installation. Der Vorteil ist aber, daß die ganze Installation auf eine CD paßt. Die automatische Installation bricht grundsätzlich bei "configure a multiseat system" -was immer das auch sein mag -ab und muß manuell fortgesetzt werden. Danach geht es dann automatisch weiter. Wie bei Windoows startet sich der Rechner neu, bleibt aber in einem nicht grafischen Modus und entpackt Installationspakete.

Danach kommt eine saharabeige Bildschirmoberfläche mit dem ubuntu-Logo und nacheinander der Abfrage des Benutzer-Namens und des Paßworts, beides im Verlauf der Installation eingerichtet. Ob das, was dann kommt, besser ist als Mac OS X, erzähle ich in einem der nächsten Blogs.

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22.6. 2005
+Humanity also to computers!
Heute morgen fand ich an einem Pauameck G5 (Auslaufmodell) einen Zettel mit der Nachricht, daß das DVD-Laufwerk blockiert sei. Allerdings war es das eigentlich gar nicht: Offensichtlich hatte jemand die CD-Schublade herausgerissen und schräg wieder in das Laufwerk hineingesteckt. Zur Entnahme einer CD ist das etwas übertrieben. Beim nächsten Mal bitte nur die CD von der Schublade nehmen und die Schublade im Laufwerk lassen. Kleiner Tip: Wenn man den Knopf mit dem Dreieck, zu finden oben rechts an der Tastatur, drückt, öffnet und schließt sich das Laufwerk ohne Zuhilfenahme von Dosenöffnern, Schraubendrehern, Brechstangen oder hydraulischen Wagenhebern.

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17.6.2005
Linux-Gemecker
Erst regnete es gelbe Hunde, but now ubuntu rules. Hier kurz die Erklärung dieser rhetorisch ebenso brillanten wie kryptologischen Sentenz aus dem letzten Blog. Ich nahm mir letzte Woche die ausgebrannte Ruine des vormaligen Dongle-iMacs, betrauert im Blog vom 31.5., und verpaßte ihm eine neue Festplatte und neuen Arbeitsspeicher. Kegeln kann man mit den blöden Dingern ja nicht, weil die Seite mit der Mattscheibe flach ist. Deshalb beschloß ich, eine Versuchsreihe über Linux auf dem Mac zu starten. Meiner Meinung nach ist Linux das bessere Windows für PCs, speziell für Server-Anwendungen. Da Apple inzwischen verkündet hat, daß Macs eigentlich PCs sind, stellt sich die Frage, ob Linux auch ein brauchbares Mac OS ist.

Im PC-Bereich bin ich mit SuSE-Linux recht zufrieden. Da es diese Distribution aber nicht in einer aktuellen Mac-Version gibt, begab ich mich im Internet auf die Suche nach einer aktuellen Distribution für Macs. Da ist zunächst einmal der gelbe Hund, yellowdog 4.0.1. Traditionell kann man Linux kostenlos downloaden. Das ist nett, aber mit 2 Gigabyte regnet es recht lange gelbe Hunde. Hier klappte nicht einmal die Installation richtig. Nach der Fehlermeldung, daß kein Monitor gefunden worden sei, -schon ziemlich grotesk bei einem Rechner, der praktisch in den Monitor eingebaut ist- schaltete das Installationsprogramm in den Textmodus. Wie in den guten alten Zeiten. Was allerdings im zwanzigsten Jahrhundert für einen Webserver noch erträglich war, nämlich die Bedienung des Systems nur über eine Texteingabe, ist für eine Mac-Workstation im einundzwanzigsten absolut unbrauchbar. Da sich der X-Server, der unter Linux die grafische Benutzeroberfläche generiert, auch nach der Installation im Textmodus nicht zum Start überreden ließ, konnte sich der Wauwau wieder ins Körbchen verziehen, und ich machte mich auf die Suche nach einer anderen Linux-Distribution. Ich wurde mit ubuntu 5.04 für Power PC fündig. Motto der Entwickler ist: Linux for human beings. Und in einem der nächsten Blogs erzähle ich, ob es auch für die Teilmenge der human beings, die Macs benutzen, geeignet ist.

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15.6.2005
Der richtige PC
Nein, so ganz bin ich über die Verkündung des Wechsels von Apple zu Intel-Prozessoren doch noch nicht weg. Nicht, daß ich die letzte Woche etwa in Trauer verbracht und deshalb nicht gebloggt hätte oder so. Mir ist im Gegensatz zu anderen Leuten- meistens Propheten des Großen Gates -ziemlich Wurst, mit welchem Betriebssystem auf welchem Rechner ich arbeite. Aber die Studierenden fangen jetzt wieder mit dem Ausdrucken ihrer Semester-Arbeiten an und verballern nicht nur jede Menge Druckmaterial, sondern auch eine ganze Menge von meiner Arbeitszeit. Ich darf nämlich vielen einzeln erklären, wie der Übergang ihrer Arbeiten aus dem Cyberspace in die Realität zu bewältigen ist. Manchmal sind sogar Werke dabei, die sich trotz korrekter Einstellung des Druckers einfach nicht drucken lassen. Es ist in so einem Fall meistens äußerst zeitaufwendig, herauszufinden, woran das liegt.

Außerdem habe ich probiert, auf einem iMac Linux zu installieren. Dazu mehr in den nächsten Tagen. Erst regnete es gelbe Hunde, but now ubuntu rules.

Hier noch einige Kommentare von mir zur neuen Marketing-Strategie unseres Computer-Hauslieferanten, mit Zitaten aus der Apple-pressemeldung vom 6.6. Und die sind ganz erstaunlich:

"Wir verfolgen das Ziel, unseren Kunden die besten Personalcomputer der Welt zu bieten. Und wenn man vorausblickt, dann hat Intel die bei weitem überzeugendste Prozessor-Roadmap", sagt Steve Jobs, CEO von Apple. Moment! Ich habe die Produkte dieser Firma immer gekauft, weil es Macs waren und keine PCs. Und jetzt sagt ihr Boß, daß sie die besten PCs der Welt produzieren will? Ein echter Abstieg.

Der weltbeste PC ist für mich sowieso der 55iger Thunderbird. Der Hersteller ist Ford. Um keine alten Omas vom Kauf abzuschrecken, nannten sie dieses Auto 1955 nicht Sportwagen, sondern Personal Car. Also der erste PC der Welt. Insofern könnte die Beschaffung eines Dienst-PC durchaus gewisse erfreuliche Perspektiven bekommen......

"Wir freuen uns den innovativsten Personalcomputer-Hersteller der Welt als Kunden zu haben", erklärt Paul Otellini, President und CEO von Intel. "Apple hat dazu beigetragen, die PC-Industrie zu begründen und war in all den Jahren für seine frischen Ideen und neuen Ansätze bekannt." Buäh! Das wird ja immer schlimmer! Sie wollen nicht nur in Zukunft PCs produzieren, sondern haben uns schon immer welche untergejubelt. Ohne es zu realisieren, sind wir Angehörigen der Apple-Gemeinde die ganze Zeit PC-Nutzer gewesen.

"Wir haben eine starke Partnerschaft mit Apple und werden eng zusammenarbeiten, um unsere lange Tradition, großartige Anwendungen für eine großartige Plattform zu entwickeln, fortzusetzen.", sagt Roz Ho, General Manager der Macintosh Business Unit von Microsoft. Bin mal gespannt, ob auch ein Windows für die Intel-Macs dabei ist. Wenn ich bei Microsoft etwas zu sagen hätte, würde ich es machen.

Wenn es Apple nicht gelingt, den technischen Vorsprung, den die Rechner mit Einführung des Power-Mac in den neunziger Jahren hatten, der bis zu den G4-Powermacs kontinuierlich abnahm und erst mit den G5-Macs wiederhergestellt wurde, mit den Intel-Macs zu halten, reduziert sich der Vorteil der Apple-Rechner völlig auf das bessere Betriebssystem. Auf jeden Fall wird, wenn Apple sich jetzt als Hersteller von anderen PCs vermarkten will, wird das Auge potentieller Käufer zunächst aufs wandern. Das tut es jetzt schon häufig, und bei unseren Studierenden konnte ich oft beobachten, daß der Preis bei der Anschaffung die zentrale Rolle spielt und Kriterien wie die Benutzerfreundlichkeit des Betriebssystems praktisch keine. Die Leute fluchen zwar über Windows, kaufen die Rechner aber trotzdem, weil die Dinger billig sind und die technischen Daten rein von den Zahlen her gut aussehen, obwohl oft nicht viel dahintersteckt. Mit dem Umstieg auf Intel-Prozessoren und der Vermarktung als PC-Hersteller stellt sich Apple jedenfalls dem direkten Preisvergleich. Ich erwarte bei der Beschaffung neuer Rechner angenehme Überraschungen. Der Mini-Mac für 500 € war ein Schritt in die richtige Preisgruppe. Weiter so!

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7.6.2005
Intel veräppelt
Tja, das Exemplar, auf dessen Tastatur ich gerade herumhacke, wird wohl mein letzter Pauameck mit IBM-Power-PC-Prozessor sein. Nach Meinung von Apple ist IBM mit der Entwicklung neuer Prozessoren nicht dem Bedarf nach schnelleren (3GHz) und für Notebooks geeigneteren G5-Prozessoren nachgekommen. Wäre doch zu peinlich, wenn wegen des zu dicken IBM-Prozessors die neuen Powerbooks nicht mehr zugeklappt werden können, und außerdem wegen des hohen Prozessor-Energieverbrauchs dauernd kleine Rauchwolken davon aufsteigen. Deshalb überraschte Apple die Fachwelt mit der Ankündigung, künftig Intel inside zu haben. Angeblich gibt es schon eine Version meines Lieblings-Betriebssystems- man kann so schön darüber lästern -MacOS X.4, die auf Intel-Basis fantastisch läuft, wie der Intel-CEO behauptet.

Wegen der preiswerteren Prozessoren könnten die Intel-Macs billiger werden. Das ganze könnte aber auch für Apple als Hardware-Hersteller nach hinten losgehen, wenn den bisherigen Mac-Kunden und besonders den neuen "Switchern" nicht zu vermitteln ist, warum das Mac OS nicht

Der größte Witz wäre dann natürlich ein Windows für Mac, besonders lustig für Microsoft. Auf jeden Fall sollten aber Windows-Emulationen sehr viel besser laufen als bei den derzeitigen Macs. Vielleicht sogar so gut, daß an den Intel-basierten Macs auch eine Ausbildung an PC-Software im CAD-Bereich, die auf den derzeitigen nicht läuft, stattfinden kann.

Ich werde mich gegebenenfalls unerschrocken für eine Versuchsreihe mit einem neuen 3,8 GHz-DualProzessor Intel-Mac mit 23"-Monitor zur Verfügung stellen.

Und wenn es zum schlimmmsten kommt, was in einigen Foren befürchtet wird, und sich die Computerwelt ent-äppelt? Immerhin wird ja die Aussicht, daß die derzeitige Apple-Hardware bald völlig veraltet ist, in den nächsten Monaten nicht gerade für Umsatzrekorde sorgen. Nun, da gibt es bekanntlich ein langjährig erprobtes, stabiles und sicheres Betriebssysten von der Konkurrenz, mit Millionen zufriedenen Nutzern weltweit. Es hat ein seit Jahren kontinuierlich verbessertes Benutzer-Interface mit einer flexiblen Fenster-Architektur. Linux. Läuft mit Intel inside einfach fantastisch. Und mit fast allen anderen PC-Prozessoren auch.

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3.6.2005
No Drucks
Und wieder ging am Farblaserdrucker die rote Lampe an, und ein MikroProzessor schrie nach neuem Toner. Die letzte Lieferung Druckmaterial ist am 11.5. gekommen. Beim derzeitigen Verbrauch würden sich die Druckkosten bis Ende des Jahres auf 18000 Euro belaufen. Ich bezahle das aus einem Lehrmittelbudget von 6500 Euro, also bitte nicht weitersagen! Der Verdacht, daß der Toner anderen Zwecken als dem Drucken zugeführt wird, liegt nahe, konnte aber bis jetzt nicht bestätigt werden. Falls die Beobachtung gemacht werden sollte, daß jemand eine Kartusche ausbaut, Toner in mehreren dünnen Linien auf einer ebenen Unterlage verteilt und ihn sich dann mit einem röhrenförmigen, dünnen Gegenstand in die Nase zieht, ist mir das sofort mitzuteilen, schon aus Gründen der Suchtprävention. Ebenso sollten User des EDV-Zentrums auf stark in den Farben Magenta, Gelb, Cyan oder Schwarz geschminkte Personen achten. Toner ist nicht als Gewürz oder zum Andicken von Suppen geeignet!

Es ist übrigens inzwischen erwiesen, daß die Putzkolonne nicht im Drucker Staub gesaugt hat.

Für farbige Darstellungen kann ich bis zum Eintreffen des neuen Toners einen grünen Filzstift zur Verfügung stellen. Falls noch jemand einen roten spendet, haben wir schon Rot-Grün-Technicolor. Was der Filmindustrie von 1915 bis 1932 gereicht hat, sollte auch die paar Tage bis zur Lieferung des neuen Toners überbrücken können.

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1.6.2005
....und wieder grüßt......
Auto Protect. Eigentlich wollte ich eine Lobhudelei schreiben. Als ich heute nach Download von und Recherche zu Sqirrelmail - das soll die Ablösung für den derzeitigen Webmailer werden, den ich mal von einer Firma aus Florida geschenkt bekommen und auf deutschsprachig umgestrickt habe - aus dem Server-Raum zurück zu meinem Pauameck G5 (OS 10.4) kam, sah ich, daß sich das Symantec AntiVirus gerade upgedatet hatte; diesmal sogar, ohne bei der letzten Datei abzustürzen. Klasse! Sie haben mein Blog vom 25.5. gelesen und sofort reagiert. So, jetzt noch Auto Protect aktivieren und neu starten.

"Norton AntiVirus AutoProtect konnte nicht fortfahren. Bitte installieren Sie Norton AntiVirus erneut und starten Sie neu."

Symantec heißt übrigens auf englisch Norton. Ein neues Betriebssystem ist ein Mittel, um Probleme zu lösen, die man ohne das neue Betriebssystem nicht hätte. Ein Anti-Virus-Programm unterstützt die Funktion des Betriebssystems in unverzichtbarer Weise. Für innovative Lösungen braucht man innovative Probleme.

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31.5.2005
Dong!
Manche Programme funktionieren nur mit einem Lizenzschlüssel, einem sogenannten Dongle. Ausbildungsversionen verwenden in der Regel einen Netzwerk-Dongle, der auf einem Server stecken muß. Diese Verschwendung von Computern wird von den Herstellern der Programme damit entschuldigt, daß man dafür ja einen alten, sonst nicht mehr einsetzbaren recyclen kann. Meistens bleibt einem aus Rechner-Mangel sowieso nichts anderes übrig. Bei einigen Dongleserver-Programmen benötigt man für Mac-Clients einen Mac-Server und für PC-Clients einen PC-Server. So ein alter Rechner hat aber bereits den größten Teil seiner Lebensdauer hinter sich und muß beim Einsatz als Dongle-Server ununterbrochen laufen, was ihm dann irgendwann den Rest gibt. So ging auch heute der Dongle-iMac Baujahr 00 für Quark, VectorWorks und ArchiCAD von uns. Requiescas in pace. Abgelöst wird dieser Rechner durch einen iMac Baujahr 99, aus pflegendem Akademiker-Vorbesitz. Da die Quark-Donglesoftware unter Mac OS 8.6 nicht läuft, konnte ich zunächst einmal Mac OS X.2 inclusive Updates installieren. Das dauerte mit dem 260-MHz-G3-Prozessor satte drei Stunden.

Bei der Installation der Dongleserver-Software gibt es Unterschiede. VectorWorks enthält die Server-Software benutzerfreundlich auf der Installations-CD, ArchiCAD liefert sie separat auf einer CD, die man bei Bedarf erst einmal wiederfinden muß. Bei Quark muß man nicht nur eine separate CD mit Software einwerfen, sondern sich nach der Installation bei Quark anmelden und eine Lizenzdatei herunterladen; dafür verzichtet Quark allerdings auf Dongle-Hardware. Und deshalb liefen die Programme zwischen viertel nach neun und viertel vor eins nicht. So ein Defekt während eines Kurses, und Lehrbeauftragte und Studierende können nach Hause gehen. Außerdem habe ich jetzt alle alten iMacs verbraucht.

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27.5.2005

Was war gestern los?
Ich hatte einen Aushang gemacht, daß ich plötzlich und unerwartet aus dringenden privaten Gründen einige meiner 35 aufgelaufenen Überstunden recyclen muß. Danke für die Kondolenzbekundungen, aber es war nur, weil die neuen Aluräder für eines meiner Autos früher da waren als erwartet. Danach habe ich dann mithilfe einer Waschbürste, Autoshampoo und Wachs "Pimp my ride" gespielt, damit der Rest der Schüssel zu den neuen Rädern paßt. Ich war allerdings etwas enttäuscht, daß die Karre schwarz ist. Ich werde wohl die Wasch-Intervalle etwas reduzieren müssen, damit ich das nicht wieder vergesse. Oder ich schreibe es mir auf.

Ein zwangsweiser Überstundenausgleich für alle Beschäftigten in Form eines monatlichen "Pimp my ride"-day würde übrigens verschiedene Probleme der deutschen Wirtschaft lösen. Zum einen entstünden durch den überstunden-Abbau bis zu drei Prozent neue Arbeitsplätze, zum anderen würde die Wirtschaft durch den Absatz von Autozubehör, Glitzerlack und teuren Polstermaterialien nachhaltig belebt. Ein Gesetzesvorschlag, das steuerlich zu fördern, wäre sicher eine gute Antwort auf die Frage, wie zur Lösung der derzeitigen Regierungskrise ein konstruktives Mißtrauensvotum zu veranlassen ist. Einfach NOX-Einspritzung statt Rußfilter im Gesetzentwurf eintragen.

(Glossar: NOX-Einspritzung- Lachgas als Oxidationsmittel steigert die Leistung eines Automotors kurzfristig um etwa 60%. Oder er explodiert. Was natürlich wiederum zur Konjunkturbelebung beitragen würde.)

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25.5.2005
....und täglich grüßt.....
Auto Protect. Seit ich den Tiger im Arbeitsspeicher habe, kommt bei jedem Start eine Fehlermeldung, daß das Symantec-Anti-Virus-Programm nicht starten konnte und neu installiert werden muß. überflüssig anzumerken, daß die Meldung nach der Neuinstallation immer noch kommt. Der Versuch eines Live Update endet damit, daß das Programm sich beim Laden der letzten Datei grundsätzlich aufhängt. Ich beobachte das jetzt seit zwei Wochen, aber bisher hat es wohl niemand für nötig gehalten, ein Update herauszubringen, das das Problem beseitigt. Immerhin publiziert Symantec die Nachricht, daß auch Macs immer stärker durch Viren, Würmer und Trojaner gefährdet sind. Sehr beruhigend.

Kompatibel zu X.4 soll Symantec Version 10 sein. Angeboten wird im deutschen Webstore aber nur Version 9. Das ist Service.

Und wo ich gerade einen Screeenshot vom Webstore gemacht habe: Daß Screenshots neuerdings als umfangreiche PNG-Grafiken abgelegt werden statt als pdf, ist wirklich praxisnah. Der Screenshot hat 3,5 MB.

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20.5.2005
Episode 3: Die Rückkehr des Tigers Möge das OS X mit euch sein. LINUX und Fensters laufen ja nicht auf Mac, was die Auswahl an Betriebssystemen doch stark einschränkt. Nachdem ich zunächst die OS X.4-Widgets informationstechnologisch analysiert hatte- schließlich müllen mir ja etwa dreißig davon den Schreibtisch zu, wenn ich den Fehler mache, das Dashboard Icon zu klicken- hier eine Betrachtung der nach Meinung der Apple-Marketingabteilung und der Fachpresse wirklich wichtigen Neuerungen:

Der RSS-Feed. In Safari. Damit können Newsfeeds und Weblogs in einer Text-Liste werbefrei angezeigt werden. Ein Klick auf die Titelzeile, und man kommt zum Artikel. Da das EDV-Zentrum-Weblog diese Funktion nicht unterstützt, ist sie offensichtlich total überflüssig. Mal ganz abgesehen davon, daß beim Anzeigen eines Artikels aus der RSS-gestützten Liste heraus die Werbung dann auch wieder da ist. besser finde ich den neuen Pop-Up-Blocker, der schon seit 10.3.9 verhindert, daß sich javascript-gestartete Flash-Popups öffnen, die ältere Blocker noch unterlaufen haben.

Spotlight. Die User eines Mac-Systems werden bei Eingabe eines Suchbegriffs sofort auf den Spottplatz der EDV-Zentrum-Website gelinkt. Nee, doch nicht. Eine verpaßte Gelegenheit für Apple. Mal im Ernst: Sherlock ist tot, es lebe Spotlight. Eine Suchfunktion für Leute, die sogar mit dem alten Suchprogramm noch zu doof waren, ihre Dateien zu finden, obwohl ja auch das bereits für Nutzer, die den Dokumentnamen vergessen hatten, nach Inhalten suchen konnte. Allerdings durchsucht Spotlight zusätzlich die Mailordner, iCal, Adressbuch, Systemeinstellungen und Programme. Gut zu wissen, falls der Dokumenten-Ordner, in den ich meine gesamten Elaborate verklappe, mal voll werden sollte. Die gefundenen Dateien werden in sogenannten Smart Folders dargestellt, die bei Änderungen des Speicherorts der gefundenen Dateien automatisch aktualisiert werden. Solange diese Smart Folders nicht gespeichert und wieder aufgerufen werden können, ist das eigentlich halber Kram. Allerdings findet Spotlight beim Neuaufruf ziemlich schnell alles wieder. Als Hirnprothese für bescheidene Ansprüche ist es also brauchbar.

iChatAV. Ein neues Video-Konferenzsystem für bis zu vier Teilnehmer, wenn sich alle eine Kamera gekauft haben. Falls man sich auf Audio beschränkt, kann man sogar zehn Leute vollabern. Fast so gut wie ein Weblog.

Quartz extreme. Viel quartziger als die alte Quartz engine zur Bilddarstellung. Wahrscheinlich ist die Bildschirmdarstellung damit weniger verquarzt. Vielleicht sehe ich das, wenn ich mir einen Spachtel besorge und meinen Monitor entstaube. Oder ich kaufe einen neuen Monitor. Mein Cinema Display hat auch schon wieder ein Jahr auf dem Buckel. Außerdem soll mit Quartz extreme die Grafik Er- und Darstellung sowie das Rendering noch schneller werden. Hoffentlich hält der Monitor das noch aus. Außerdem wird High Definition Video unterstützt.

So, das waren erstmal die mehr oder minder sichtbaren Innovationen. Ein so tolles neues Betriebssystem zum Preis von drei Flaschen gutem Scotch! Da sollte einem die Entscheidung wirklich nicht schwerfallen.

Prost!

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12.5.2005
Eine Studie über die Steigerung der Arbeitseffektivität durch gezielten Einsatz von Widgets
Es ist an der Zeit, endlich einmal in wissenschaftlicher Form über den Nutzen des wohl prominentesten neuen Systembestandteils von Mac OS X.4 zu referieren. Nachdem gestern der Einsatz des Übersetzungs-Widgets doch ein wenig außer Kontrolle geraten ist, hier eine sachlich-objektive Einschätzung der ökonomisch-intellektuellen Perspektiven der übrigen neuen Widgets, jedenfalls der wirklich wichtigen.
Adressbuch: Erklärt sich wohl selbst. Ebenso Rechner, Kalender, Notizzettel, Paßwortgenerator, Stopwatch, Weltuhr, Wörterbuch, Wikipedia. Alertlevel: Zeigt den derzeitigen Alarmstatus der USA an. Unverzichtbar. Wenn unser westlicher Verbündeter den Erstschlag startet, kann man noch rechtzeitig in Deckung gehen.
ButterflyZ: Ein Schmetterling sitzt da und wackelt mit den Flügeln, wenn man darauf klickt. Eine Funktion, ohne die man schon nach kurzer Zeit nicht mehr auskommt. Cube: Endlich wieder da, der Rubikwürfel aus den 80ern! Das virtuelle Ding braucht man wenigstens nicht mit dem Schraubendreher zu zerlegen, um die Farben wieder richtig zu sortieren. Fortune Ball: Man klickt auf einen Ball und bekommmt wirklich intelligente Antworten. Für Leute, denen selber keine einfallen.
Phone book: Man klickt eine Business-Kategorie an und bekommt die zugehörigen Telefonnummern in New York.
Wetter: Hier liegt ein enormes Potential für die Steigerung der Arbeitseffektivität vor. Wenn ich den Wetterbericht auf Kiel einstelle, brauche ich nicht mehr aus dem Fenster zu gucken. Eine angezeigte Temperatur von vier Grad -ich hatte es schon morgens, vor acht Stunden, auf mehr als zehn geschätzt- hält mich außerdem davon ab, nach draußen zu gehen.
Type Cast: Zeigt die im System installierten Schriften zeichenweise an. So spart man kostenpflichtige Produkte.
Spiele, zum Beispiel Minesweeper- womit endlich ein entscheidender technischer Vorsprung von Windows egalisiert wäre. Und Snake. Fehlt bloß noch Tetris. So spart man Tranquilizer. Man sollte nicht den Fehler machen, diese Spiele zur Unterhaltung nutzen zu wollen.

Damit kommt diese Untersuchung zu dem Ergebnis, daß etwa ein Drittel der neuen Zusatzprogramme nützlich sind. Das ist nach wie vor besser als das Ergebnis für gewisse Intel-basierte Software, deren Nutzer Minesweeper häufig für eine zusätzlich gelieferte, benutzerfreundlichere Betriebssystem-Version halten. In den nächsten Tagen werde ich mich hoffentlich dazu aufraffen können, die weiteren Neuerungen in Mac OS X.4 zu testen.

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11.5.2005
Roooaaaarrrrrr....
oder: Nur Fliegen ist schöner. Weil nur Flugzeuge noch mehr Instrumente haben als das Dashboard eines Mac OS X.4-Rechners Widgets. Aber die Annäherung an das Ideal des Jumbo-Jets läßt nicht mehr lange auf sich warten. Immerhin lassen sich von der Apple-Website schon 144 Widgets herunterladen, auch wenn sich darunter eine erstaunliche Anzahl holländischer Branchen-Telefonbücher befindet. Man kann sich schon mit weniger als dreißig aktiven Widgets den Monitor so zumüllen, daß man von Anwendungsprogrammen überhaupt nichts mehr sieht und somit hinreichend von jeder produktiven Arbeit abgelenkt ist. Allerdings verschwinden die aktiven Widgets und das Dashboard, wenn man auf den Schreibtisch klickt.

Der Widget-Download wurde gleich als erste große Sicherheitslücke von Mac OS X.4 identifiziert: Der Standard-Browser Safari startet serienmäßig mit der Einstellung "Sichere Dateien öffnen". Dazu gehören auch heruntergeladene Widgets, die so bequem automatisch dekomprimiert und installiert werden. Und wenn ein böser Hacker es schafft, ein Widget mit schädlichem Code zu publizieren, wird der ebenfalls auf diese Weise auf dem Rechner installiert. Anderer schädlicher Code in einem komprimierten Archiv, das man absichtlich oder versehentlich irgendwo herunterlädt, übrigens auch. Falls sich also schon jemand OS X.4 gekauft hat, ist es am besten, die Einstellung "Sichere Dateien öffnen" unter Safari zu deaktivieren und die holländischen Branchentelefonbücher nur direkt bei Apple herunterzuladen- die Widgets von dieser Seite dürften ja wohl geprüft sein. Hier noch eine Kostprobe meines derzeitigen Lieblings-Widgets, der Übersetzungsmaschine:
Hallo!
Willkommen auf der Website des EDV-Zentrums. Links die Links: blog- erzählt aktuell, was los ist, wenn etwas los ist.
Englische Übersetzung:
Hello! Welcomely on the Website of the EDP center. On the left of the on the left of: blog tells up-to-date, what is loose, if is somewhat the..... Und nochmal ins Deutsche übersetzt: Hallo!
Welcomely auf der Web site der EDV Mitte. Auf dem links des an links von: blog erklärt aktuelles, was lose ist, wenn ein wenig ist....

Früher mußte man, um solche intellektuelle Bereicherung zu finden, extra ins Internet. Heute kriegt man sie lokal vom eigenen Rechner. Es lebe der Fortschritt! Wenn mir keine Sprüche mehr einfallen, jage ich einfach Apple-Werbung zweimal durch die Übersetzungsmaschine. Immerhin weiß ich jetzt wenigstens, wie die deutschsprachigen Windows-Fehlermeldungen generiert worden sind. Schade eigentlich, daß Microsoft die dabei verwendete Maschine noch nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.

Morgen widme ich mich dann in gewohnt sachlicher Weise einigen weiteren Widgets. Danach komme ich dann hoffentlich mal zur Analyse irgendwelcher wichtiger Funktionen. Tomorrow I dedicate then in used material way agree further Widgets. Afterwards I come then hopefully times to the analysis of any important functions.

Schießt mal bitte jemand das Übersetzungsprogramm ab?
Times please does someone shoot the translation program?
Zeiten gefallen tut jemand Eintragfaden das übersetzung Programm?
Times fallen someone does to entry thread translation the program?
Die Zeiten, die jemand gefallen werden, tut zur Eintraggewindeübersetzung das Programm?
The program does the times, which will please someone, for the entry thread translation?
Das Programm tut die Zeiten, die jemand gefallen, für den Eintrag verlegen Übersetzung?
CMD ALT ESC
Na also, geht doch.

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9.5.2005
Den Tiger im Tank....
.....und kein Platz mehr für Sprit. Ja, ich habe letzten Mittwoch noch Mac OS X.4 "Tiger" installiert, konnte aber noch nicht damit spielen. Am Himmelfahrtstag war ich beim Lanz-Bulldog-Treffen, und Freitag hatte ich frei. Ich hatte den Usern des EDV-Zentrums aber freigestellt, Freitags auch frei zu nehmen. Der Inhaber der Firma Lanz war einmal darauf angesprochen worden, ob es denn immmer noch zeitgemäß sei, Traktoren mit einem Einzylindermotor herzustellen. Er gab zur Antwort: "Ein Ackerschlepper kann gar nicht einzylindrig genug sein!" Ein frühes Beispiel einer streng benutzerorientierten Steigerung der Usability durch maximale Vereinfachung. Ein Prinzip, das nicht nur in der Trecker-Technologie offensichtlich verloren gegangen ist. Soviel kann ich beim Anblick des Tiger-Zusatzarmaturenbretts schon sagen. Im Dock ist ein Tacho-Symbol, und wenn man darauf klickt, öffnet sich unter dem Dock eine zusätzliche Menueleiste mit Programmen aus der Kategorie "Software, die der Mensch nicht braucht". Außer als wichtigstes Verkaufsargument für neue Betriebssysteme. Ich werde trotzdem bei Gelegenheit der Forschung das Opfer bringen, die Programme testen und dann an dieser Stelle tierisch darüber ablästern. Mal sehen, ob sich die angepriesenen sonstigen Verbesserungen in der Praxis irgendwie bemerkbar machen.

Die Konkurrenz freut sich darüber, daß sich bereits User über nicht funktionierende Anbindungen an Windows und SMB (WindowsServer unter LINUX) beschweren. Das relativiert sich aber schon dadurch, daß die Anbindung an Server mit vernünftigen Systemen (Mac OS X.3 Server und SUSE-LINUX) genauso gut funktioniert wie vorher. Ein Grund mehr, den alten Windows-NT- Server im Hauptgebäude in die Tonne zu treten. Da hat die Anmeldung nämlich nicht geklappt. Es kommt eine Fehlermeldung: "Dieser Server verwendet eine nicht kompatible Version des AFP-Protokolls." Komisch, unter X.3 war sie noch kompatibel. Daß bei fast jeder neuen OS X-Version Netzwerkprobleme auftauchen, ist schon peinlich. Vielleicht sollten Betriebssysteme zuende entwickelt werden, bevor sie auf den Markt kommen.

Die Konkurrenz macht das vor: Ist die Neuerscheinung des Windows "Longhorn", Nachfolger von XP, doch schon mehrmals verschoben worden. Dafür wird auf den einschlägigen News-, Foren- und Gerüchteseiten diskutiert, ob die Bezeichnung "Longhorn", der Name einer einer alten texanischen Rinder-Rasse, bei der Markteinführung überhaupt verwendet werden soll. Vielleicht ist es peinlich, dem Tiger nur eine Kuh entgegensetzen zu können. Obwohl ein kleines Joint-Venture mit der Getränke-Industrie aus dem Rinder-Thema durchaus noch etwas hätte machen können. Nach dem Motto "Longhorn verleiht Ihrem Rechner Flügel!" Stattdessen wird von vielen auf ihre Würde bedachten Windows-Nutzern "Windows NG" favorisiert. NG ist nicht das aus der Buschmann-Sprache entlehnte Wort für "Große Kuh", sondern die Abkürzung für Next Generation. Mein Favorit für eine Buchstaben-Kombination als Name wäre Windows WHIW. Das ist die Abkürzung für We Hope It Works.

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4.5.2005
Mein PC hat einen Vogel
Gestern kam ein Student an und fragte, ob ich für seine Umsatzsteuer-Erklärung Elster, das vom Finanzamt verschenkte Steuererklärungs-Programm, das auf Macs nicht läuft, auf einem der EDV-Zentrum-PCs installieren könnte. Aber klar doch, schließlich unterstützt die Muthesius Kunsthochschule studentische Existenzgründer und Studierende, die sich selbständig machen wollen.

Als Administrator angemeldet, stopfte ich die CD in den PC und installierte. Nach der Installation meldete ich mich dann mit dem rechtlosen Studenten-Account PC3 wieder an und bekam die erste Fehlermeldung, daß die Software nur im Administrator-Account läuft, außer, wenn sie im Ordner "Gemeinsame Dateien" installiert wird. Also nochmal als Administrator angemeldet, deinstalliert, neu in "Gemeinsame Dateien" installiert. Wieder als PC3 angemeldet, Krähenvogel gestartet. Fehlermeldung: "Sie haben keine ausreichenden Schreibrechte". Zweite Fehlermeldung: "Es läuft möglicherweise nicht fehlerfrei, weil auf diesem Rechner kein DAO 3.6 installiert ist. Download unter www.elster.de." Wohlgemerkt: Diese XP-Schüssel läuft mit Service-Pack 2 und hat gerade letzte Woche ein Voll-Update des Systems von Winzigweich runtergeladen, ist also systemtechnisch auf dem neuesten Stand. Also wieder abgemeldet, wieder als Administrator angemeldet, Elster-Seite auf und DAO 3.6 gesucht. Um mit einem funktionierenden DAO belohnt zu werden, soll man dann aber zwei Sachen herunterladen. Ich wurde dazu auf die Winzigweich-Seite gelinkt, wo ich mich zunächst an einer Überprüfung, ob der PC auch über ein Genuine-Microsoft-System verfügt, erfreuen durfte. Danach begann der zwanzigminütige Download einer möglicherweise notwendigen Systemkomponente namens MDAC- wohlgemerkt mit 10Mbit-GWIN-Internetzugang. Beim Start der Installation von MDAC kam dann die Fehlermeldung, daß es nicht mit dem vorhandenen Genuine-Winzigweich-System kompatibel ist und seine Funktionen sowieso Teil des Systems seien. Da habe ich dann erstmal aufgehört.

Der Fehler mit dem Schreibrecht soll sich nach einem etwas abseits in den FAQs der Elster-Website untergebrachten Hinweis übrigens dadurch abstellen lassen, daß man neben dem Programmverzeichnis auch noch ein Schreibrecht auf die Dateien tm.ini und tdf.dll setzt, die sich an nicht näher spezifizierter Stelle im Windows-Verzeichnis befinden. Eine gute Möglichkeit für unbedarfte Nutzer, bei der Suche nach den Dateien und bei Änderungsversuchen ihr System zu verschrotten, oder zumindet viel darüber zu lernen, was sie eigentlich gar nicht wissen wollten.

Mit der Verbreitung des Programms zeigt sich eine intelligente fiskalische Sparpolitik. Der User der Elster-Software wird, wenn er nicht aus Frustration gleich seinen PC entsorgt, mithilfe des Programms zumindest vom Ansinnen einer Steuerrückzahlung, was bei privaten Nutzern ja meistens der Grund für die Verwendung sein dürfte, abgebracht. Nach dem gestrigen Installationsversuch schätze ich das daraus resultierende Sparpotential auf mehrere Milliarden Euro. Die psychiatrische Behandlung Elster-geschädigter Nutzer geht dann ja zu Lasten der Krankenkassen.

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3.5.2005
Morgenstund
Warum ich mich gestern über meine Generation lustig gemacht habe? Habe ich nicht. Laut Einschätzung eines Politikers aus den 80ern gehöre ich nämlich zur technologiefeindlichen Null-Bock-Generation. Und immer noch weiß niemand, ob der Spruch "No future" stimmt oder nicht.Zu den aktiveren Vertretern von "Null Bock" gehören wohl die Pauker der Grundschule, neben der ich wohne. Sie haben jedenfall nonchalant den Unterrichtsbeginn auf später verlegt. Das Verkehrschaos vor meiner Haustür fällt damit in meine frühere Abfahrtszeit. Sämtliche kinderbringenden Eltern wollen in meiner Einfahrt parken, damit die lieben Kleinen wirklich nur soweit laufen müssen, wie es unbedingt nötig ist. Ich habe daraufhin meine Abfahrtszeit eine halbe Stunde vorverlegt. Außerdem kann ich so ungestörter einen Burnout machen, um die Reifen für die Fahrt zur Arbeit auf Temperatur zu bringen.

Ich bin deshalb seit einigen Monaten meistens schon gegen 8.45 da- mehrmals sogar noch früher!- und habe heute die Zeitschaltuhr der automatischen Schließanlage vorgestellt. Das EDV-Zentrum ist jetzt ab 9.00 Uhr morgens geöffnet. Die Nachmittags-öffnungszeiten bleiben gleich.

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2.5.2005
Generation Golf
Beim Herumsurfen am Wochenende las ich im bugnet, einem Forum für Käfer-Fahrer, einen Thread, der sich damit beschäftigte, daß ein gebrauchter, grauer VW Golf bei einem Internet-Auktionshaus inzwischen das Preisniveau gut erhaltener Sparkäfer erreicht hat. Allerdings nur ausnahmsweise, weil im Brief der richtige Vorbesitzer steht, Joseph Ratzinger, inzwischen Papst. Ich denke, mit einer Million Hits auf die Auktions-Seite zeigt sich bei der nach spirituellen Inhalten suchenden Generation Golf ein Trend, den Volkswagen unbedingt nutzen sollte.

Bei einem derzeitigen Gebotspreis von über 60000 Euro für das originale Kardinals-Fahrzeug sollte sich ein preislich großzügig aber angemessen kalkuliertes, ähnliches Sondermodell am Markt positionieren lassen. Lieferung mit Vierventil-Vierzylinder-Motoren. Hier böte sich als Name für das Sondermodell "Benedikt XVI V" an. Werbung mit dem Slogan "Da weiß man unfehlbar, was man hat"; für eine Version mit GTI-Motor: "Die Kraft und die Herrlichkeit". Lackierung vorbildgetreu in mönchskuttengrau, und die Innenaußtattung thematisch passend in grauem Designer-Kutten-Stoff mit dezent eingewebtem Vatikan-Wappen. Besonderes Extra sollte die serienmäßige Befüllung der Scheibenwaschanlage mit WeihWasser sein. Das hätte den Vorteil, daß beim Betätigen der Waschanlage das Fahrzeug jedesmal gesegnet wird. Außerdem würden die Besitzer dieser Gölfe zu regelmäßigen Kirchenbesuchen motiviert, weil bei einer Neubefüllung des Waschbehälters der Inhalt natürlich wieder geweiht werden müßte.

Eine Cabrio-Version könnte auch in der Missionsarbeit der katholischen Kirche Verwendung finden: Eine der WeihWasser spendenden Waschdüsen ließe sich so einstellen, daß ein hinten sitzender Ungläubiger bei Betätigung der Scheibenwaschanlage automatisch getauft wird, wenn das Verdeck offen ist.

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29.4.2005
Was ist Ubuntu?
Vorgestern lag in meinem Postfach ein Karton mit CDs, die mit "Ubuntu" beschriftet waren. Laut Website des freundlichen Spenders: "Ubuntu" is an ancient African word, meaning "humanity to others". Ubuntu also means "I am what I am because of who we all are". Sehr einleuchtend. In diesem Fall sollte es sich außerdem um ein LINUX-basiertes Betriebssystem einer englischen(!) Firma mit Beschäftigten in Nordamerika, Europa, Südamerika und Australien handeln. Es ist auf jeden Fall besser als Windows. Logischerweise: Windows ist das drittbeste handelsübliche Betriebssystem. Auf dem Markt sind außerdem LINUX und Mac OS. Mir schwebte schon vor, jedem, der mit einem Windows-Problem zu mir kommt, l&uauml;ssig eine Ubuntu-CD in die Hand zu drücken. Auch auf das Wirt- und das wissenschaftsministerium hätte es sicher einen guten Eindruck gemacht, wenn zum Beispiel die Verwaltungs-Rechner statt mit dem anfälligen, unsicheren und wartungsintensiven Windows in Zukunft mit Ubuntu gelaufen wären. Zuvor natürlich eine Testphase. Ich nahm einen ahnungslos in der Gegend herumstehenden LINUX-Rechner, stopfte die Ubuntu-CD hinein und startete die Ubuntu-Installationsroutine inklusive Festplatte formatieren. Wenn ich etwas mache, dann gründlich. Leider brach die Installation mit der Meldung: "wubbelplatsch.pff(oder so, ich kann mir diese blöden Datei-Namen immer nicht merken) kann nicht gelesen werden, Basis-System konnte nicht installiert werden." ab. Danach kam dann noch die Empfehlung, es mit einer langsamer gebrannten CD nochmal zu versuchen. Die CD in die Tonne, neue aus dem Karton, alles nochmal. Dieselbe Fehlermeldung. Alle CDs in die Tonne. Humanity to others or not, aber wenn ihr vom Ubuntu-Stamm ein neues System promoten wollt, solltet ihr doch mal vorher prüfen, ob eure CDs auch richtig gebrannt sind.
An die Adresse unserer Windows-User damit die schlechte Nachricht, daß das Windows nun doch nicht durch Ubuntu abgelöst wird. Ich installiere bei Bedarf aber gerne SuSE-Linux.

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28.4.2005
Why blog?
Ich bin einmal zu oft mit dem Kopf auf die Tastatur geknallt. Es ist doch immer das gleiche: Ich lese ein Weblog und erwache erst wieder, wenn ich nach dem Einschlafen vornüber kippe und mit der Stirn auf der Tastatur lande. Auf die Dauer ist mir das zu schmerzhaft. Hier also die Gegen-Initiative zur trendigen Internet-Schlaftablette. Außerdem habe ich nicht die Zeit, jeden Blödsinn, der mir einfällt, auf dem Spottplatz in literarischer Form zu verewigen.

Ausgerechnet in Flash? Nun, für jemand, der schneller programmiert als sein eigener Schatten, ist es ziemlich Wurst, wie er Content ins Web bringt. Soviel an die Adresse der Prediger selig machender Content-Management-Systeme. Außerdem versauen diese Systeme das Webdesign doch ganz erheblich. Ich habe mir mal die letztjährigen Webby-Award-Gewinnerseiten angesehen. Webdesign reduziert sich offensichtlich immer mehr auf die Frage, wie man die Textcontainer seines Content-Management-Systems stapelt, und wie man sein Logo dazwischenklatscht.

Und so ist natürlich auch das Design der EDV-Zentrum-Website eine Aussage gegen dumpfdröge Container-Gestaltung. Form follows no container.